APA, 20.1.2014
Online Wahlaufruf: Wählt den Schandfleck des Jahres!
bis zum 18. Februar unter www.schandfleck.or.at!
Wien (OTS) - Zum zweiten Mal verleiht das Netzwerk Soziale
Verantwortung den Schmähpreis "Schandfleck des Jahres" - eine
Auszeichnung für gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen,
Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen.
Nominiert sind heuer fünf Fälle:
1. Die Andritz Hydro GmbH mit Sitz in Graz für die Beteiligung an
dem Staudammprojekt Xayaburi in Laos. Durch den Bau sind
weitreichende Zerstörungen der Umwelt zu erwarten. Der Mekong ist die
Lebensgrundlage für 60 Millionen Menschen.
2. Apple Inc. für die Verlagerung von Teilen der Produktion zu dem
taiwanesischen Zulieferer Pegatron im Juni 2013. Pegatron ist für
schwerwiegende Arbeitsrechtsverletzungen bekannt. Apple Inc. negiert
die Verantwortung als Marktmonopolist und erklärt auf Anfrage:
"Spekulative Fragen und Gerüchte werden von Apple nicht kommentiert."
3. Die Bundestheater Holding für das Outsourcing von 400
PlatzanwärterInnen an die menschenrechtlich höchst umstrittene
Sicherheitsfirma G4S. Der Billeteur Christian Diaz hat am 12. Oktober
die Arbeitsbedingungen bei G4S im Burgtheater öffentlich gemacht und
wurde daraufhin entlassen.
4. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft für fehlgeleitete Umweltpolitik, weil sich der
Bundesminister Nikolaus Berlakovich gegen ein Verbot von Pestiziden
stellte, die für den Tod von Bienen mitverantwortlich sind; weil er
fragliche Biokraftstoffe gefördert hat und nichts unternommen hat, um
den Rückgang des Mehrwegsystems von Getränkeverpackungen zu stoppen.
5. Die MA 48 für die prekäre Beschäftigung ihrer
AbfallberaterInnen. Erste Urteile im August bestätigten die
Scheinselbstständigkeit ihrer Tätigkeit. Die MA 48 musste sie
einstellen, hat dies jedoch nicht entsprechend ihrer Qualifikation
getan. Die MA 48 spielt auf Zeit und erkennt die Präjudizwirkung der
Urteile nicht an.
"Die nominierten Fälle zeigen deutlich, dass es mehr
zivilgesellschaftlichen Drucks bedarf, um die politischen
EntscheidungsträgerInnen zu wirkungsvollem Handeln zu bewegen. Der
Schandfleck ist hierfür ein Instrument", erklärt Marieta Kaufmann,
Geschäftsführerin des Netzwerks Soziale Verantwortung.
Im Vorjahr erging der Jury-Preis an KIK im Zusammenhang mit der
Brandkatastrophe in Karachi/Pakistan, bei der fast 300 Menschen
starben. Der Publikums-Preis erging an Mayr-Melnhof-Packaging für die
Verletzung der Betriebsratsrechte im Zusammenhang mit der
Werkschließung in Liverpool.
Bis zum 18. Februar kann online der Publikumspreis für den
Schandfleck des Jahres 2013 gewählt werden (www.schandfleck.or.at).
Die Auszeichnungen (Publikums- und Jurypreis) werden am Welttag der
sozialen Gerechtigkeit, dem 20. Februar 2014, im Rahmen einer Gala im
Off-Theater in Wien verliehen.
Weitere Informationen:
www.schandfleck.or.at, www.nesove.at