Montag, 27. Oktober 2014

Knapper Sieg für Amtsinhaberin Rousseff

ORF.at, 27.10.2014
Brasilien stimmt hauchdünn gegen Wende
Mit einem nur knappen Vorsprung hat die brasilianische Amtsinhaberin Dilma Rousseff am Sonntag die Stichwahl um das Präsidentenamt für sich entschieden. Das Ergebnis von ein wenig mehr als 51 Prozent der Stimmen lag weit hinter den Prognosen auch der jüngsten Umfragen zurück. Damit straften die Wähler Rousseff und ihre gemäßigt linke Arbeiterpartei wohl für zuletzt publik gewordene Korruptionsskandale in ihrem Umfeld ab. Möglicherweise brachte sich Rousseffs konservativer Herausforderer Aecio Neves mit einer taktischen Fehlentscheidung im Wahlkampffinish vor allem selbst um das Amt.

Der Standard, 27. Oktober 2014
Knappe Stichwahl: Dilma Rousseff bleibt Präsidentin Brasiliens
Amtsinhaberin gewinnt zweite Wahlrunde mit mehr als 51 Prozent vor dem konservativen Herausforderer Aécio Neves

Tagesschau.de, 27.10.2014
Brasilianische Präsidentin gewinnt Stichwahl
Ein Warnschuss für Rousseff
In der knappsten Wahl seit Brasiliens Rückkehr zur Demokratie ist die linke Präsidentin Rousseff mit minimalem Vorsprung wiedergewählt worden. Der Schock zeigt Wirkung: Die Amtsinhaberin verspricht Reformen.

Spiegel-Online, 27.10.2014
 Brasilien: Rousseff gewinnt Wahl zur Präsidentin knapp
Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Amtsinhaberin Dilma Rousseff hat die Präsidentschaftswahl in Brasilien knapp gewonnen. Sie wolle nun eine "viel bessere" Staatschefin sein als bisher, kündigte sie an.
Dilma gewinnt Nord/Nordosten, aber auch Minas Gerais und Rio; Aécio gewinnt São Paulo und den Süden

Zeit-Online, 27.10.2014
Präsidentschaftswahl
Rousseff ruft Brasilianer zur Einheit auf
Die amtierende Präsidentin Brasiliens hat sich in der Stichwahl knapp gegen ihren Rivalen durchgesetzt. "Ich bin offen für den Dialog", versprach sie in ihrer Siegesrede.


Traductina, 13.11.2014 (Auszüge)
Für das Verständnis des Wahlsiegs von Dilma Rousseff
Von Leonardo Boff
In dieser Präsidentschaftswahl waren Brasilianer und Brasilianerinnen mit der biblischen Situation konfrontiert, von der der Erste Psalm spricht. Sie hatten zwischen zwei Wegen zu wählen: dem einen, der für Erfolg und mögliche Freude steht, und dem anderen, der zu Fehler und unvermeidbarem Unglück führt.

Alle Voraussetzungen waren gegeben für einen perfekten Sturm mit Verzerrungen und Verleumdungen, die durch die Massenmedien und die sozialen Netzwerke verbreitet wurden. Vor allem eine Zeitschrift übertrat deutlich die Grenzen journalistischer, sozialer und persönlicher Ethik, indem sie Unwahrheiten abdruckte, um die Kandidatin Dilma Rousseff zu diskreditieren. Hinter all dem standen die am meisten rückwärtsgewandten Eliten, denen es in erster Linie darum geht, ihre Privilegien zu verteidigen, statt sich für die persönlichen und sozialen Rechte aller einzusetzen.

Angesichts dieser Feindseligkeiten bestärkte Präsidentin Dilma, die in den Kerkern der repressiven Organe der Militärdiktatur Folter zu erleiden hatte, ihr Image, nahm an Entschlossenheit zu und nahm ihre Energien zusammen, um jedem Angriff zu begegnen. Sie zeigte sich so, wie sie ist: eine mutige und tapfere Frau. Von ihr geht Vertrauen aus, eine grundlegende Tugend für Politiker. Sie zeigt Integrität und erträgt keine Halbheiten. Dies ruft in der Wählerschaft ein Gefühl der Festigkeit hervor.

Ihr Sieg ist zum Großteil auf ihre Anhänger zurückzuführen, die auf die Straße gingen und große Demonstrationen organisierten. Das Volk zeigte, dass es in seinem politischen Bewusstsein gereift ist und wusste, biblisch gesprochen, wie es den Weg zu wählen hatte, der am richtigsten erscheint, indem es Dilma wählte. Sie errang den Sieg mit mehr als 51 % der Stimmen.


Infos, Analysen und Grafiken auf O Globo (portugiesisch):