Radio Vatikan, 16/11/2016
Brasilien: Wenn die Pfarrei nur per Boot erreichbar ist
Früher hat es kaum jemanden interessiert, was im brasilianischen Amazonasgebiet so vor sich ging. Aber das hat sich geändert: Wie nie zuvor blickt die Welt auf den Regenwald am Amazonas. Grund ist der Klimawandel: „Wenn Amazonien weiterhin so abgeholzt wird, dann hat das einen Einfluss! Amazonien hat eine klimaregulierende Funktion für den ganzen Planeten Erde.“
Das sagt Dom Erwin Kräutler – der Vorarlberger, der von 1981 bis 2015 Bischof von Xingu war. Die flächenmäßig größte Diözese Brasiliens liegt mitten im Amazonasgebiet. Kräutler nimmt in diesen Tagen an einem Treffen der Bischöfe des brasilianischen Amazonasgebiets in der Nähe von Belém do Pará teil. Eines der Themen: eben der Klimawandel. „Wir Bischöfe wollen hierzu Stellung nehmen, gerade auch mit Blick auf die Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus.“ Diesen Papst-Text wollen die Bischöfe ganz konkret „auf unsere Makroregion anwenden“, sagt Kräutler – oder „Dom Erwin“, wie man ihn in Brasilien nennt – im Gespräch mit Radio Vatikan.
Und die anderen Themen? „Eine große Frage für uns ist nach wie vor der eklatante Priestermangel. Und dass wir in vielen Gemeinden nur drei- bis viermal im Jahr eine Eucharistiefeier haben: Laut Statistik betrifft das siebzig Prozent unserer Gemeinden.“ Brasiliens Amazonasgebiet, das sind 300.000 Quadratkilometer mit viel Wald, aber wenig Straßen. Die meisten Pfarreien sind nur zeitraubend per Boot zu erreichen, Priester gibt es nur ein paar Dutzend.
„Und das ist für uns eine Herausforderung: Wie können wir für unsere Gemeinden den Tisch des Herrn decken?“ Kräutler hat diese Frage vor zwei Jahren dem Papst gestellt, und Franziskus ermunterte darauf die Bischöfe, Vorschläge zu machen. Auch darüber beraten die Hirten jetzt.
Mit diesem Thema hängt ein anderes eng zusammen: die Frage der katholischen Laien, die den Gemeinden angesichts des Priestermangels vorstehen sollen. „Die die Gemeinde leiten und führen, das ganze Jahr hindurch, und Verantwortung für diese Gemeinde übernehmen. Was können wir gemeinsam tun, damit diese Leute die nötige Ausbildung erhalten? Das muss auch überdiözesan geregelt werden.“
Dass die Bischöfe vom Amazonas sich zusammensetzen, hat in Brasilien schon Tradition. „Die Bischöfe von Amazonien haben sich schon versammelt, bevor es überhaupt die Brasilianische Bischofskonferenz gegeben hat! Das erste Mal kamen die Bischöfe im Juni 1952 zusammen, und die Bischofskonferenz wurde dann erst im Oktober desselben Jahres gegründet.“ Warum genau diese Treffen? Kräutler hat darauf eine ganz kurze Antwort: „Weil wir einen gemeinsamen Weg gehen wollen.“
Agenzia Fides, 16.11.2016
Kirchliche Amazonaskonferenz berät über Stand und Perspektiven der Missionsarbeit
Belém (Fides) – Die politische, soziale, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Situation in der Region und den Beitrag der katholischen Kirche zum Schutz des Lebens und der Umwelt in der Amazonasregion erörterte die „Zweite Kirchliche Amazonaskonferenz“ vom 14. bis 16. November in Belem. Dabei standen eine Analyse der Missionstätigkeit in der Region, Erfahrungsberichte von Bischöfen aus der Region und Beratungen über neue Perspektiven im Hinblick auf neue Herausforderungen im Mittelpunkt.
Die Arbeit der katholischen Kirche im Amazonasgebiet begann vor 400 Jahren mit der Gründung der Stadt Belem. "Die Kirche war in der Geschichte der Amazonasregion stets präsent”, so Kardinal Hummes, der in seiner Eigenschaft als Präsident der bischöflichen Kommission für das Amazonasgebiet an der Konferenz teilnahm.
Das erste Treffen dieser Art fand 2013 in Manaus (AM) statt (vgl. Fides 29/10/2013). Damals veröffentlichten die Teilnehmer eine gemeinsame Schlussbotschaft. Der emeritierte Bischof von Xingu (Brasilien) und Präsident der brasilianischen Abteilung der Panamazonischen Kirchennetzwerks (REPAM), Erwin Kräutler, erklärte dazu: "Das Dokument ist eine Erklärung und liefert Ratschläge, die in allen Diözesen und Prälaturen der katholischen Kirche im Amazonasgebiet umgesetzt werden können. Das was zählt, ist dass in der Kirche ein Bewusstsein davon entsteht, dass wir alle in dieselbe Richtung vergehen und uns für das Amazonasgebiet engagieren müssen.
Radio Vatikan, 19.11.2016
Amazonas-Bischöfe verabschieden Brief „mit konkreten Schritten“
Eine Bischofsversammlung mit konkreten Vorschlägen: Eine Woche lang haben die Bischöfe Amazoniens in Belem getagt. Am Schluss haben sie einen „für alle verpflichtenden“ Brief verfasst, in der sie sich ausgehend von der Enzyklika Laudato Si für die Bewahrung der Schöpfung, Engagement für die Bedürftigen und Dialog mit der Politik und Wirtschaft einsetzen. Ein starkes Programm, wie im Gespräch mit Radio Vatikan der Bischof von Óbidos, Bernardo Bahlmann, sagt.
Die Amazonas-Bischöfe hätten sich für „eine größere Gesprächsbereitschaft untereinander“ ausgesprochen, so Bahlmann. „Aber dass wir auch imstande sind – alle gemeinsam – Leitlinien zu erstellen und angehen können, um uns als Kirche noch besser dienen zu können. Es geht um die Belange der gesamten Schöpfung, aber auch für all jene Bereiche, die problematisch sind in Amazonien.“
Die „carta-compromisso“ – also der bischöfliche Brief, der verabschiedete wurde – verstehe sich als Rahmen und orientiere sich an die Vorgaben von Papst Franziskus in Laudato Si, so Bahlmann.
„Es ist ein Brief, den wir als Ortskirche verstehen und allen Gläubigen gerichtet ist, um weiterzuhelfen, damit die Gesellschaft mit all den Problemen in Amazonien auseinandersetzt und zu Lösungen kommt.“
Konkrete Probleme nannte Bahlmann auch: Korruption, Umweltverschmutzung, Armut, Schutzlosigkeit der Indigenen usw. Die Liste sei lang, aber der Wille nach Lösungsfindungen sei da und die Bischöfe Amazoniens fühlen sich durch Papst Franziskus bestärkt.
Geleitet wurden die Beratungen vom emeritierten Bischof Erwin Kräutler, da der zuständige Bischof, Kardinal Cláudio Hummes, am Konsistorium in Rom teilnahm.
Domradio.de, 20.11.2016
Amazonas-Bischöfe inspiriert von "Laudato Si'"
Vereint für Bewahrung der Schöpfung kämpfen
CNBB, 17.11.2016
Participantes do II Encontro da Igreja Católica na Amazônia Legal divulgam carta compromisso
O Encontro aconteceu nos dias 14 a 16 de novembro, em Belém (PA). A iniciativa teve como proposta discutir a realidade política, social, econômica, cultural e religiosa da região, além de fazer uma análise geral de como está sendo desenvolvido o trabalho missionário, atualmente, no local. Participaram do encontro bispos, padres, leigos e assessores.
Na ocasião, os participantes divulgaram uma carta compromisso com o objetivo de encorajar e dar ânimo aos representantes das dioceses e prelazias daquela região. No texto, eles afirmam que refletiram sobre a realidade social e eclesial atual, e que diante dessa perspectiva constataram que o processo de mudança deve ser constante.
CNBB, 14.11.2016
II Encontro da Igreja Católica na Amazônia Legal (Programação)
Coordenadores de pastoral, religiosos, religiosas, leigos e leigas dos seis regionais da Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB) que fazem parte da Amazônia Legal participam até o dia 16, na cidade de Belém (PA), do II Encontro da Igreja Católica na Amazônia Legal. A reunião que começa nesta segunda-feira (14), tem como proposta discutir a realidade política, social, econômica, cultural e religiosa da região, e a contribuição da Igreja Católica para a promoção e defesa da vida dos habitantes e da biodiversidade. A proposta é fazer uma análise geral de como está sendo desenvolvido o trabalho missionário, atualmente, na região. Além disso, ouvir o depoimento dos bispos e, a partir daí, traçar novas perspectivas e estabelecer novos desafios.