Donnerstag, 27. Juni 2019

Theologisches Vorbereitungstreffen zur Amazonien-Synode in Rom


U.a. nahmen Bischof Kräutler, Synoden-Relator Hummes und Synoden-Generalsekretär Baldisseri an dreitägigem Seminar teil - Emeritierter Kurienkardinal Kasper weist Kritik an Treffen zurück

Rom, 26.06.2019 (KAP) Bei einem vorbereitenden Symposium zur Amazonien-Synode haben mehrere Kardinäle und Bischöfe in Rom über theologische Fragen des Synoden-Arbeitspapiers beraten. Das sogenannte "Instrumentum laboris" war Anfang vergangener Woche veröffentlicht worden. Nach Aussage von Teilnehmern nahmen an dem dreitägigen Seminar unter anderen der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, der Relator (Moderator) des Treffens, Kardinal Claudio Hummes, sowie der frühere Amazonas-Bischof Erwin Kräutler und der Vorsitzende des deutschen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Bischof Franz-Josef Overbeck, teil.

Einschlägige traditionalistische Internet-Blogs hatten die Begegnung als eine Art Geheimtreffen bezeichnet. Dabei sollten angeblich unter maßgeblicher deutschsprachiger Beteiligung umstrittene progressive Entscheidungen der Synode wie eine Priesterweihe für verheiratete Männer oder indigene Messfeiern vorbereitet werden.

Als einer der Teilnehmer wies der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "Kathpress" in Rom derartige "Verleumdungen" zurück. Es gehe "um die Zukunft einer bedrohten Ortskirche und deren Inkulturation", so Kasper. Auch unter Papst Johannes Paul II. (1978-2005) "wurden viele solcher Partikular- oder Regionalsynoden abgehalten, die ganz selbstverständlich jeweils von Fachleuten vorbereitet wurden".

So habe man dieser Tage "angesichts der pastoralen Notsituation" in Amazonien auch "über eine Dispens für die Weihe von verheirateten Männern als Möglichkeit" gesprochen. Das sei aber nur eine von vielen Fragen, die bei dem Bischofstreffen im Oktober in Rom behandelt würden, so Kasper. Niemand habe, wie teils behauptet, "die sakramentale Struktur der Kirche und der hierarchische Leitung in Frage gestellt. Dass man dies ausdrücklich sagen muss, macht mich betroffen", so der Kardinal.


Katholisch.de, 26.6.2019
Kardinal widerspricht traditionalistischen Internet-Blogs
Kasper: Es gab kein "Geheimtreffen" zur Amazonas-Synode
Traditionalistische Internet-Blogs hatten von einer Art Geheimtreffen zur Amazonas-Synode berichtet. Dabei seien progressive Reformen vorbereitet worden, hieß es. Kardinal Walter Kasper spricht von "Verleumdungen" und erklärt, worum es ging.

Die Tagespost, 26.06.2019
Treffen zur Amazonas-Synode: Kasper kritisiert Berichterstattung
Von „völlig absurden Berichten über ein seriöses theologisches Symposium“ spricht Kurienkardinal Walter Kasper. Bei dem Vorbereitungstreffen zur Amazonas-Synode sei es um die Zukunft einer bedrängten Ortskirche gegangen.

CNA-Deutch, 27.6.2019
Amazonas-Synode:
Scharfe Kritik am Arbeitspapier - und erste Vorbereitungstreffen
Kardinal Walter Brandmüller hat das vor zehn Tagen veröffentlichte Arbeitsdokument der Amazonas-Synode scharf kritisiert und vor der Gefahr eines Abfalls vom Glauben gewarnt. Unterdessen laufen - zum Teil hinter verschlossenen Türen - die Vorbereitungen für das Bischofstreffen im Oktober auf Hochtouren. Eine Schlüsselrolle spielen dabei offenbar deutsche Prälaten und Theologen.

Domradio.de, 27.6.2019
Theologisches Vorbereitungstreffen zur Amazonas-Synode
"Pastorale Notsituation"
Bei einem Symposium zur Amazonas-Synode haben mehrere Kardinäle und Bischöfe in Rom über theologische Fragen des Synoden-Arbeitspapiers beraten. Das sogenannte "Instrumentum laboris" war Anfang vergangener Woche veröffentlicht worden.