Erwin Kräutler
Erneuerung jetzt
Impulse zur Kirchenreform aus Amazonien.
In Zusammenarbeit mit Josef Bruckmoser
Tyrolia-Verlag
Die Kirche steht unter Druck. Die Seelsorger werden weniger und weniger und viele Gläubige ziehen sich zurück. Was tun? Was lassen? Welche Prioritäten gilt es zu setzen? Was muss sich ändern, damit es der Kirche gelingt, den Menschen nahe zu sein?
Priestermangel sowie soziale und ökologische Konflikte sind im Amazonas-Gebiet schon viel länger virulent als bei uns. Daher blicken die Katholiken Europas neugierig und gespannt nach Rom. Dort findet im Oktober 2019 eine Bischofssynode unter dem Titel „Amazonien: neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“ statt. Im Vorbereitungsteam mit dabei ist Erwin Kräutler, seit 54 Jahren im Amazonasgebiet, 35 davon als Bischof. In diesem Buch geht er auf die Agenda der Synode ein und zeigt Wege auf für eine Kirche der Zukunft – in Amazonien, aber ebenso in Europa: Schutz für Mensch und Natur, dezentrale Entscheidungsfindung, Leben aus der Bibel und Seelsorge vor Ort mit geweihten, auch verheirateten Männern und Frauen.
religion.orf.at, 20.9.2019
Amazonien als „Hölle“: Kräutler-Buch zur Synode
Am 6. Oktober reist der frühere Amazonas-Bischof, Umwelt- und Menschenrechtsverfechter Erwin Kräutler zur Amazonien-Synode im Vatikan, an der er selbst maßgeblich beteiligt ist. Sein Buch zur Synode liegt bereits vor.
Papst Franziskus und die Kunst, nicht abzustürzen
Glaubensfrage Das Oberhaupt der Katholiken hat es nicht leicht. Der Bischof von Rom muss zwischen Vorsichtigen und Ungestümen die katholische Kirche im Gleichgewicht halten.
Das hat er nun davon. Die speziell an seine Mitbrüder im Bischofsamt gerichtete Aufforderung von Papst Franziskus, mutige Vorschläge zu Reformen der katholischen Kirche zu machen, ist weitgehend verhallt. Zumindest im öffentlich wahrnehmbaren Bereich. Was mancher beim Tête-à-Tête einer Privataudienz oder beim Essen im Gästehaus Santa Marta seinem Chef zuflüstert, bleibt unbekannt. Ein Vorarlberger, Altbischof Erwin Kräutler, tut es dann doch in aller Öffentlichkeit.
Dieser Tage kommt ein Buch des seit einem halben Jahrhundert im Amazonas-Gebiet als Priester und Bischof wirkenden Österreichers heraus. „Erneuerung jetzt“ lautet der durchaus selbstbewusste, fordernde Titel. Ob die Vorschläge mutig sind, hängt vom Betrachter ab. Für einen Mann wie Erwin Kräutler, der als Kämpfer um die Rechte der Indios von der Militärpolizei schon einmal verhaftet wurde und später einen Mordanschlag schwer verletzt überlebt hat, werden die Reformideen kaum mutig sein, eher notwendig. Für andere wiederum sind sie nicht mutig, sondern schwer zu-mut-bar.
Weiterlesen auf Die Presse, 24.8.2019