Montag, 10. November 2025

Erwin Kräutler veröffentlicht Buch „Die prophetische Kirche und Amazonien"


Dom Erwin Kräutler fordert die Kirche auf, ihre prophetische Stimme gegenüber den Völkern und dem Regenwald zu erneuern.

In einer Zeit, die von Umweltkrisen, Bedrohungen für die indigenen Völker und Schweigen innerhalb der Kirche selbst geprägt ist, veröffentlicht der emeritierte Bischof von Xingu, Dom Erwin Kräutler, das Buch „Igreja Profética e a Amazônia” (Die prophetische Kirche und Amazonien), ein Werk, das eine spirituelle und zutiefst aktuelle Lesart der prophetischen Rolle der Kirche angesichts der Herausforderungen unserer Zeit vorschlägt.

Inspiriert von der Bibelstelle aus 1 Thessalonicher 5,20 greift der Autor die Tradition der Propheten auf, die „die Gegenwart tiefgründig lesen und die unterirdischen Winde der Geschichte deuten”. Im Dialog mit dem Drama des Amazonas und dem Widerstand der indigenen Völker bekräftigt Dom Erwin, dass das Evangelium untrennbar mit der Verteidigung des Lebens, der Gerechtigkeit und der Schöpfung verbunden ist:

„Die Kirche kann angesichts des dumpfen Aufschreis, der aus den Dörfern im Amazonasgebiet emporsteigt, nicht schweigen. Immer Widerstand leisten, niemals aufgeben.“

Auf den Seiten des Buches verknüpft der Bischof theologische Überlegungen, missionarische Erfahrungen und Analysen zu Themen wie dem Zeitrahmen, der Umweltzerstörung und der prophetischen Mission einer Kirche, die sich für die Schwächsten einsetzt. „Diskriminierungen zu leugnen und diejenigen zum Schweigen bringen zu wollen, die vor Schmerz schreien, widerspricht dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus“, schreibt er.

Die Veröffentlichung (am 9.11.) erfolgt im Vorfeld der COP30, die 2025 in Belém stattfinden wird, und bekräftigt den Aufruf der Kirche, mit Mut und Hoffnung ihre öffentliche und prophetische Präsenz zur Verteidigung unseres gemeinsamen Hauses wahrzunehmen.

„Die Umwelt, die Schöpfung, die in Geburtswehen liegt, erfordert ein energisches prophetisches Engagement der Kirche“, betont der Autor.

Dom Erwin Kräutler, weltweit anerkannt für sein Engagement für die Verteidigung der Menschenrechte und der indigenen Völker und Träger des Right Livelihood Award (der als „alternativer Nobelpreis“ gilt), bietet mit diesem Werk ein lebendiges Zeugnis des Glaubens, des Engagements und der evangeliumsgemäßen Haltung.

„Igreja Profética e a Amazônia“ ist mehr als ein Buch, es ist ein Aufruf zum Bewusstsein und zur Bekehrung, eine Einladung, auf die „Stimme der sanften Stille“ zu hören, die im Wald und in den Randgebieten wohnt und weiterhin durch die prophetischen Stimmen des Regenwaldes widerhallt.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)


Lançamento do livro "A Igreja Profética e a Amazônia"
Dom Erwin Kräutler convida a Igreja a reencontrar sua voz profética diante dos povos e da floresta
REPAM, 3.11.2025


Dom Erwin lança livro sobre profecia e missão da Igreja na Amazônia
A noite deste domingo (9), em Belém (PA), foi marcada por emoção, memória e compromisso com a vida na Amazônia. O lançamento do livro A Igreja Profética e a Amazônia, de Dom Erwin Kräutler, reuniu dezenas de pessoas na sede da CNBB Norte 2, em um sarau promovido pelo Regional e REPAM-Brasil. O evento integrou a programação das atividades da Rede que antecedem a COP 30 e celebram a presença da Igreja junto aos povos e territórios amazônicos.
REPAM, 10 de novembro de 2025

Dom Erwin veröffentlicht Buch über Prophetie und Mission der Kirche im Amazonasgebiet

Der Abend dieses Sonntags (9.11.) in Belém (PA) war geprägt von Emotionen, Erinnerungen und Engagement für das Leben im Amazonasgebiet. Die Vorstellung des Buches „A Igreja Profética e a Amazônia” (Die prophetische Kirche und Amazonien) von Dom Erwin Kräutler versammelte Dutzende von Menschen im Hauptsitz der CNBB Norte 2 zu einer von der Regionalgruppe und REPAM-Brasil organisierten Veranstaltung. Die Veranstaltung war Teil des Programms der Netzwerkaktivitäten im Vorfeld der COP 30, mit denen die Präsenz der Kirche unter den Völkern und in den Gebieten Amazoniens gefeiert wird.

Die Feier begann in einer Atmosphäre der Freude und Dankbarkeit. Das Buch, das Reflexionen und Vorträge des emeritierten Bischofs von Xingu enthält, wurde als „Porträt eines Weges voller Glauben, Mut und Engagement” vorgestellt. 

Während der Ehrungen hob die Historikerin Ima Vieira das Wiedersehen mit Dom Erwin bei den Vorbereitungen und später bei den Aktivitäten der Sonderversammlung der Bischofskonferenz für Amazonien hervor. Für sie bekräftigt das neue Buch die prophetische Kraft und den aufmerksamen Blick des Bischofs auf die Anliegen, die Glauben, Gerechtigkeit und integrale Ökologie verbinden. 

Der Staatsanwalt Felício Pontes erinnerte an die Taten von Dom Erwin im Bundesstaat Pará und an seinen missionarischen Kampf in Zeiten der Militärdiktatur. „Er war einer der Leuchttürme des Widerstands, eine starke Stimme zur Verteidigung der Menschenrechte und der Völker des Regenwaldes”, erklärte er. 

Der Prälat von Marajó, Dom Ionilton Lisboa, hob die prophetische und brüderliche Präsenz von Dom Erwin „in und für die Kirche in Amazonien” hervor und erinnerte an seine Fähigkeit, Spiritualität und soziales Engagement zugunsten des Lebens zu vereinen. 

Als Dom Erwin Kräutler das Wort ergriff, erzählte er, dass das Buch das Ergebnis zahlreicher Anfragen aus der Region Norte 2 sei, einige seiner Vorträge und Reden aus den letzten Jahren zu systematisieren. In ruhigem und warmherzigem Ton erzählte er einige Geschichten, die den Inhalt des Werkes inspiriert haben, darunter die Geschichte eines Baumes, der gefällt wurde, um eine Straße zu bauen, was von den Behörden als „Beginn der Entwicklung” gefeiert wurde. „Das hat mich tief beeindruckt, denn damit begann auch die Zerstörung einer Lebensweise und einer heiligen Beziehung zur Natur”, erinnerte er sich. 

Der letzte Höhepunkt war eine Feier und Würdigung. Die Ordensschwester Ivoneide Viana de Queiroz präsentierte den „Dom Erwin Krautler-Preis”, den sie in Salzburg, Österreich, für ihre Doktorarbeit über das religiöse Leben im Amazonasgebiet erhalten hatte. Der Preis wird für Forschungsarbeiten verliehen, die sich mit dem Werdegang und der Mission des Bischofs befassen. 

Nach den Reden empfing Dom Erwin die Gäste zu einer Autogrammstunde, die von einer kulturellen Darbietung und einem Cocktail umrahmt wurde. Zwischen Umarmungen und Gesprächen bestätigte der Abend die Vitalität einer Kirche, die weiterhin an die Kraft der Prophezeiung und an die Hoffnung glaubt, die im Amazonasgebiet entspringt. 

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Freitag, 7. November 2025

60 Jahre "Katakombenpakt"


VATIKAN


Frucht des Konzils – «Katakombenpakt» für eine arme und dienende Kirche
Er war ein Nebenschauplatz des Zweiten Vatikanischen Konzils. Und doch betraf er eine Kernbotschaft der Kirche: Der «Katakombenpakt» von rund 40 Bischöfen der Weltkirche wies ihr denselben Weg wie zuletzt Papst Franziskus.
kath.ch, 6.11.2025

Donnerstag, 6. November 2025

UN-Klimakonferenz in Belém vor dem Start


1,5-GRAD-GRENZE
„Wir sind gescheitert“
Zehn Jahre nach dem als historisch gefeierten Pariser Klimaabkommen ist die Staatengemeinschaft aus Sicht von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres daran gescheitert, die Erderwärmung unter dem wichtigen 1,5-Grad-Limit zu halten. „Die bittere Wahrheit ist, dass wir es nicht geschafft haben, unter 1,5 Grad zu bleiben“, sagte Gutteres am Donnerstag zum Auftakt des Klimagipfels vor rund 50 Staats- und Regierungschefs im brasilianischen Belem, wo nächste Woche die Weltklimakonferenz (COP30) beginnt.
ORF.at, 6.11.2025


COP 30
Milliarden gehen bei Anpassung leer aus
Hilfen fließen aus wirtschaftlichen Gründen vor allem in Klimaschutzmaßnahmen
nd-aktuell, 06.11.2025


Katholiken aus dem Amazonas fordern mehr Klimaschutz
Sorge um "gemeinsames Haus"
An der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém beteiligen sich auch Katholiken und Kirchenvertreter aus dem Amazonas. Sie wollen zeigen, dass dort seit Jahrzehnten Völker im Einklang mit der Natur leben und den Amazonas bewahren.
Domradio.de, 5.11.2025


UN-Klimakonferenz in Belém
Was wird aus den Klimazielen?
Vor mehr als 30 Jahren fand der erste Klimagipfel in Rio statt - in einer Woche kehrt die UN-Konferenz nach Brasilien zurück. Dort wird sich zeigen, ob die Welt ihre bislang vereinbarten Ziele weiter verfolgt.
Tagesschau.de,  03.11.2025

Dom Giambattista Diquattro, COP30:
„Es muss ein konkretes Zeichen der Hoffnung gesetzt werden”
Der Vatikan nimmt an der COP30 mit einer zehnköpfigen Delegation unter der Leitung von Kardinal Pietro Parolin (Staatssekretär des Heiligen Stuhls) teil. Er wird als höchste Autorität der Kirche den Heiligen Vater, Papst Leo, vertreten. Stellvertretender Leiter der Delegation ist der Apostolische Nuntius in Brasilien, Dom Giambattista Diquattro. Radio Vatikan – Vatican News sprach mit Giambattista Diquattro.

Wir sind bei der COP30 angelangt, und mehr denn je ist es notwendig, über einen Kurswechsel in Bezug auf das Klima nachzudenken...
DiquattroDie Überlegungen, die der Heilige Vater Franziskus vor zwei Jahren in seiner Botschaft an die COP 28 anstellte, scheinen mir aktueller denn je: „Es ist ein Tempowechsel erforderlich, der keine teilweise Kursänderung darstellt, sondern eine neue Art, gemeinsam voranzukommen. Wenn das Pariser Abkommen auf dem Weg zur Bekämpfung des Klimawandels, der 1992 in Rio de Janeiro begann, einen „Neuanfang” markierte, ist es nun notwendig, den Weg neu zu beschreiten. Es muss ein konkretes Zeichen der Hoffnung gesetzt werden.
Möge auch diese COP ein Wendepunkt sein: Sie möge einen klaren und greifbaren politischen Willen zum Ausdruck bringen, der zu einer entschiedenen Beschleunigung des ökologischen Wandels führt, und zwar durch Maßnahmen, die drei Merkmale aufweisen: Sie müssen „effizient, verbindlich und leicht überprüfbar“ sein.“ Und sie müssen in vier Bereichen umgesetzt werden: Energieeffizienz, erneuerbare Energiequellen, Abschaffung fossiler Brennstoffe und Aufklärung für einen Lebensstil, der weniger von diesen abhängig ist.

Welchen Beitrag kann die Anwesenheit des Heiligen Stuhls bei dieser COP30 leisten?
Diquattro:Im Hinblick auf die COP30 ist der Heilige Stuhl aufgefordert, seine Aufmerksamkeit auf einige Fragen zu richten. Erstens erscheint die Erziehung zu einer ganzheitlichen Ökologie als ein entscheidender Bereich, um der Klimakrise zu begegnen. Dieses Thema gewinnt zunehmend an Bedeutung, da viele Länder die Bildungsdimension in ihre national festgelegten Beiträge (NDCs) bis 2035 aufnehmen. Es wird daher von grundlegender Bedeutung sein, diesen Prozess aufmerksam zu verfolgen. Ein zweiter Aspekt betrifft die Umsetzung des auf der COP28 verabschiedeten Global Stocktake (GST) und die damit verbundene Verpflichtung, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Der Heilige Stuhl betont die Notwendigkeit einer kohärenten Anwendung dieses Instruments und bekräftigt, dass Bildung eine wesentliche Säule für die Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens in der nächsten Überprüfungsphase darstellt. Ein weiterer Punkt ist die Reform der globalen Finanzarchitektur und ihre Verbindung zur Klimafinanzierung. Eine internationale Reflexion verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Auslandsverschuldung und ökologischer Verschuldung, der bereits in der Exhortation Spes non confundit angesprochen wurde.
Ein weiteres Thema ist der gerechte Strukturwandel (Just Transition), der nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und ökologische Kriterien umfassen sollte. Der Heilige Stuhl betont die Bedeutung einer transformativen Bildung als Schlüssel zu diesem Prozess. Schließlich bietet die Debatte über den Gender Action Plan die Gelegenheit, die unverhältnismäßige Belastung von Frauen durch den Klimawandel erneut zu betonen und zu ihrer aktiven Beteiligung an der Umsetzung des Pariser Abkommens aufzurufen.
Neben diesen Prioritäten sind für die Delegation auch die Dossiers zu Verlust und Schaden, zum globalen Anpassungsziel, zum Rahmenwerk der VAE für globale Klimaresilienz, zu Artikel 6 des Pariser Abkommens und zu Fragen im Zusammenhang mit der Bedeutung des Schutzes des Amazonas-Regenwaldes, der Landwirtschaft und der Ernährungssicherheit von großem Interesse.
VaticanNews, 5.11.2025.    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)


Belém recebe líderes mundiais para a Cúpula do Clima
A Cúpula do Clima marca a etapa central de mobilização e diálogo internacional sobre agenda climática e será realizada nesta quinta e sexta-feira, 6 e 7 de novembro. Belém capital do Brasil durante a COP30.
VaticanNews, 5.11.2025


EU-Staaten beschließen abgeschwächtes Klimaziel für 2040
Der Ausstoß von Treibhausgasen soll um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bis zu fünf Prozentpunkte können Staaten durch Kauf von Emissionszertifikaten im Ausland ausgleichen
Der Standard, 5. November 2025


Einigung auf abgeschwächtes Klimaziel
Die EU-Staaten haben sich am Mittwoch auf ein abgeschwächtes Klimaziel für 2040 geeinigt. Die Umweltministerinnen und -minister der EU-Mitgliedsstaaten billigten einen in der Nacht in Brüssel erzielten Kompromiss. Das Ziel wurde in letzter Minute abgeschwächt. Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) zeigte sich zufrieden. Kritik kam von Umwelt-NGOs.
ORF, 5.11.2025


Konferenz der EU-Umweltminister

Keine Einigung auf Klimaziele bis 2035
In Vorbereitung auf die UN-Klimakonferenz im November sollte die EU einen Klimaschutzplan vorlegen. Doch den 27 Mitgliedsstaaten ist nur eine Absichtserklärung geglückt - praktisch der kleinste gemeinsame Nenner.
Tagesschau.de, 18.09.2025


Thema Klimawandel
Aktuelle Berichte und Hintergründe
Deutschlandfunk.de >>

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Kardinal Steiner warnt vor Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien


Kardinal Leonardo Ulrich Steiner, Erzbischof von Manaus

Brasilien: Kardinal sieht indigene Völker unter Druck
Der brasilianische Kardinal Leonardo Ulrich Steiner, Präsident des Indigenenmissionsrates der brasilianischen Bischofskonferenz, warnt vor Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien. Ein Bericht legt die massive Zunahme von Konflikten, Angriffen und Landraub in Amazonien dar.
VaticanNews, 23.10.2025

Freitag, 17. Oktober 2025

Nann verzichtet auf Bischofsamt und heiratet



2024 von seinem Amt in Peru zurückgetreten
Deutschstämmiger Ex-Bischof Nann hat geheiratet
Bis zum seinem Rücktritt 2024 war er Bischof in Peru. Nun hat der aus dem Erzbistum Freiburg stammende Reinhold Nann geheiratet – ohne bereits aus dem Klerikerstand entlassen zu sein. Der 65-Jährige erklärt, wie es zu diesem Schritt kam.
Katholisch.de, 17.10.2025


Mein Rücktritt als Bischof und spätere Heirat
Ich bin Reinhold Nann, habe die deutsche und peruanische Staatsbürgerschaft, bin 65 Jahre alt und seit kurzem in Peru zivil verheiratet, wo ich mit meiner Frau lebe. Ich bin katholischer Priester seit 1987 und Bischof seit 2017, Ämter auf deren Ausübung ich verzichtet habe.
Reinhold-Nann-Blog, 16.10.2025


Deutschstämmiger Geistlicher hatte geheiratet
Ex-Bischof Nann: Zölibat kein Gebot Jesu, sondern des Papstes
Er stammt aus Breisach am Rhein und war von 2017 bis 2024 Bischof im Süden Perus – Reinhold Nann. Vor kurzem legte er sein Amt nieder und heiratete in Peru. Dafür erntete der Ex-Bischof scharfe Kritik. Die weist er nun zurück.
Katholisch.de, 22.10.2025


¿Un ataque al celibato?
Decir la verdad no es hacer daño a la iglesia sino llamarla a abrir los ojos ante la realidad y reaccionar al fin. El celibato obligatorio tiene solo mil años en la iglesia católica de sus 2000 años de existencia. No es un mandato de Jesús sino de un papa del siglo 12. Puede cambiar.
reinaldonann.blogspot, 21.10.2025

Freitag, 19. September 2025

Bischof Erwin Kräutler erhält Herbert-Haag-Preis 2026



Amazonas-Bischof Kräutler erhält Herbert-Haag-Preis
Auszeichnung für "Dom Erwin"
Ist er Österreicher oder Brasilianer? "Dom Erwin" nennen sie ihn im Regenwald des Amazonas, denn er ist einer von ihnen. Nun erhält der "Anwalt der Indios" den Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche.


Herbert-Haag-Preis 2026 an Bischof und Theologin
Der Herbert-Haag-Preis 2026 geht an den aus Österreich stammenden Amazonas-Bischof Erwin Kräutler sowie an die ungarische Theologin Rita Perintfalvi. Das gab die Herbert Haag Stiftung am Donnerstag bekannt.
ORF, 18. September 2025


Bischof Kräutler wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet
Sein Engagement am Amazonas machte ihn zu einem der bekanntesten Oberhirten Lateinamerikas. Für sein Lebenswerk wird Erwin Kräutler nun mit dem Herbert-Haag-Preis ausgezeichnet. Doch er ist nicht der einzige Preisträger.


Herbert Haag Preis 2026
Der Herbert Haag Preis 2026 geht an den österreichisch-brasilianischen Bischof Erwin Kräutler und an die ungarische Theologin Rita Perintfalvi.
Herbert Haag Stiftung, 18.8.2025

Medieninformation Herbert Haag Preis 2026

Freitag, 12. September 2025

Bolsonaro zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt



27 Jahre Haft für Bolsonaro
Historisches Urteil in Brasilien: Ex-Präsident Jair Bolsonaro ist vom obersten Gericht des Landes wegen eines versuchten Staatsstreichs für schuldig befunden worden. Vier der fünf Richter sprachen sich für den Schuldspruch gegen den 70-Jährigen aus. Kurz darauf legten sie auch das Strafmaß fest: Der rechtspopulistische Politiker wurde zu 27 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
ORF, 11.9.2025


27 Jahre Haft: Brasiliens Rechte muss sich nach Urteil gegen Bolsonaro neu formieren
Vier von fünf Richtern sahen es als erwiesen an, dass der Ex-Präsident nach der Wahlniederlage gegen Lula da Silva einen Staatsstreich anzetteln wollte
Der Standard, 12.9.2025


Bolsonaro zu 27 Jahren Haft verurteilt
Vier von fünf Richtern stimmten dafür: Das Oberste Gericht Brasiliens hat Ex-Präsident Bolsonaro wegen eines versuchten Staatsstreichs zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt. Seine Anwälte kündigten Berufung an.
Tagesschau.de, 12.9.2025


Bolsonaro-Verurteilung: USA beklagen Brasiliens "Hexenjagd"
Das Oberste Gericht Brasiliens fällte ein deutliches Urteil: Ex-Präsident Jair Bolsonaro dürfte demnach wohl nie wieder auf freien Fuß kommen. Washington ist empört.
DW, 12.9.2025


STF condena Jair Bolsonaro a 27 anos e 3 meses de prisão
Em julgamento histórico, Supremo pune pela 1ª vez um ex-presidente por tentativa de golpe de Estado. Bolsonaro também foi considerado culpado por organização criminosa e mais três crimes. Outros sete aliados foram condenados.
g1.oglobo.com, 11.9.2025


STF condena Bolsonaro por golpe de Estado e outros 4 crimes: o que acontece agora?
O Supremo Tribunal Federal (STF) condenou nesta quinta-feira (11/9) o ex-presidente Jair Bolsonaro (PL) a 27 anos e três meses de prisão por golpe de Estado e mais quatro crimes após as eleições de 2022.
BBC News Brasil, 11 setembro 2025

Mittwoch, 10. September 2025

Fehlender Klimaschutz bedroht den Weltfrieden


Pope Leo XIV receives the bishops and a copy of the document (@VATICAN MEDIA)

Auch Kirche selbst sei in der Pflicht

"Kirche wird nicht schweigen": Bischöfe mit dramatischem Klima-Appell
In einem dramatischen Appell wenden sich die katholischen Bischöfe des globalen Südens an die Vereinten Nationen. Sie wollen nicht schweigen – und formulieren einen moralischen Weckruf an die Weltgemeinschaft.
Katholisch.de, 10.9.2025


Bishops’ conferences and councils appeal for ecological conversion
The bishops’ conferences and councils from Asia, Africa and Latin America (SECAM, CELAM and FABC) and the Pontifical Commission for Latin America publish a document calling for climate justice and ecological conversion in light of the UN climate change conference, COP30, which will take place in November in Brazil.
VaticanNews, 1. Juli 2025


CHURCHES OF THE GLOBAL SOUTH CALL FOR CLIMATE JUSTICE:
RESISTING FALSE SOLUTIONS AND STANDING FOR HOPE
On 1 July 2025, bishops from the episcopal conferences and councils of Africa, Asia, Latin America, and the Caribbean released a powerful joint appeal ahead of COP30, calling on governments and societies worldwide to respond urgently and justly to the climate crisis. Rooted in a shared commitment to justice, peace, and care for our common home, the appeal resonates deeply with CIDSE’s mission and its “Thriving in our Common Home” strategy.
cidse.org, July 1, 2025

The document in ENGLISH  -  SPANISH - PORTUGUESE




Vor COP30: Katholische Organisationen warnen vor Klimakriegen
Vor der Weltklimakonferenz COP30 im November haben katholische Hilfs- und Friedenswerke vor den sicherheitspolitischen Folgen der Erderwärmung gewarnt. Fehlender Klimaschutz verschärfe Konflikte und bedrohe den Weltfrieden, Klimakriege würden wahrscheinlicher, erklärten Pax Christi International, Caritas Internationalis und CIDSE am Dienstag in Brüssel und Rom.
VaticanNews, 9.9.2025


Pilgrims of Hope for a Just and Peaceful World: our joint statement
"There can be no true peace without climate justice, and no climate justice without peace."
This is the core message around which, on 8 September 2025, a webinar was convened with the participation of the Secretary Generals of Caritas Internationalis, CIDSE and Pax Christi International. The initiative, facilitated by SCIAF, resulted in the release of a joint statement entitled "Pilgrims of Hope for a Just and Peaceful World".
Pax Christi International, 9.9.2025

Samstag, 6. September 2025

Bischöfe aus dem Amazonasgebiet befürworten Präsidentenvetos bei Umweltgenehmigungen


Bischöfe aus dem Amazonasgebiet fordern Beibehaltung der Vetos bei Umweltgenehmigungen
Die katholischen Bischöfe aus dem brasilianischen Amazonasgebiet, darunter auch Dom Erwin Kräutler,  haben einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie ihre Besorgnis über die Ausrichtung des neuen Allgemeinen Umweltgenehmigungsgesetzes (Gesetz Nr. 15.190/2025) zum Ausdruck bringen. In dem Dokument bekunden sie ihre Unterstützung für die 63 von Luiz Inácio Lula da Silva sanktionierten Präsidentenvetos und betonen, dass deren Aufhebung durch den Kongress eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt und die Völker des Amazonasgebiets darstellen würde.

Trotz der Vetos warnen die Bischöfe, dass das neue Gesetz nach wie vor erhebliche Risiken für den Schutz des Amazonasgebiets birgt:

· Schwächung der Umweltverträglichkeitsprüfungen: Lücken, die die Qualität der Umweltverträglichkeitsprüfungen beeinträchtigen können, insbesondere bei Großprojekten.

· Druck auf Umweltbehörden: Verkürzte Fristen können zu übereilten Genehmigungen ohne angemessene technische Prüfung führen.

· Gefährliche Präzedenzfälle: Öffnung für weitere Lockerungen, wie bereits in Amazonas geschehen, wo ein Landesdekret den Schutz in gesetzlichen Schutzgebieten von 80 % auf bis zu 50 % reduziert hat.

· Lizenz durch Beitritt und Verpflichtung (LAC): Risiko der Selbstdeklaration ohne technische Studien, wodurch die Arbeit der Umweltbehörden ausgehöhlt und die Klimakrise ignoriert wird.

· Soziale Auswirkungen: Möglichkeit einer Zunahme der durch Klimakatastrophen und Umweltzerstörung verursachten Zwangsmigration, von der vor allem schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen wie Frauen, Kinder und indigene Völker betroffen sind.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)


Bispos da Amazônia pedem manutenção dos vetos no licenciamento ambiental
Os bispos católicos da Amazônia brasileira divulgaram uma carta pública em que manifestam preocupação com os rumos da nova Lei Geral do Licenciamento Ambiental (Lei nº 15.190/2025). No documento, eles expressam apoio aos 63 vetos presidenciais sancionados por Luiz Inácio Lula da Silva, destacando que sua revogação pelo Congresso significaria uma ameaça grave ao meio ambiente e aos povos amazônicos.
VaticanNews, 6.9.2025

REPAM, 5.9.2025

ERKLÄRUNG DER BISCHÖFE DER BRASILIANISCHEN AMAZONASREGION   

Zum Allgemeinen Gesetz über Umweltgenehmigungen und den Schutz unseres gemeinsamen Hauses   

„Und Gott sah alles, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“ (Gen 1,31) 

In Brasilien gab es zahlreiche Versuche, die Umweltgesetzgebung zu ändern, die den Schutz unserer Biome, insbesondere des Amazonasgebiets, gefährden. Eine der einschneidendsten Änderungen war der Gesetzentwurf PL 2.159/2021. Dieser Gesetzentwurf, bekannt als „Allgemeines Gesetz zur Umweltgenehmigung”, wurde vom Nationalkongress mit dem erklärten Ziel vorgelegt, die Verfahren zur Erteilung von Umweltgenehmigungen in Brasilien zu modernisieren und zu beschleunigen. Der Entwurf sah neue regulatorische Rahmenbedingungen für die Genehmigung von Projekten und Aktivitäten vor, die Umweltressourcen nutzen, und änderte damit das derzeitige System zur Bewertung von Umweltauswirkungen erheblich. 

In seiner ursprünglichen Fassung sah der Gesetzentwurf erhebliche Lockerungen der Genehmigungsverfahren vor, darunter die Möglichkeit eines einzigen Genehmigungsverfahrens, die Übertragung von Zuständigkeiten an die Bundesstaaten und Gemeinden ohne angemessene technische Kriterien und die Verkürzung der Fristen für die Prüfung komplexer Projekte, neben anderen Rückschritten. Nach intensiven Beratungen im Nationalkongress und der Mobilisierung verschiedener Bereiche der Gesellschaft wurde der Entwurf verabschiedet und an den Präsidenten der Republik weitergeleitet. 

Im August 2025 unterzeichnete Präsident Luiz Inácio Lula da Silva den Gesetzentwurf 2.159/2021 – der zum Gesetz Nr. 15.190/2025 wurde – mit 63 Vetos, wodurch die als besonders umweltschädlich geltenden Bestimmungen gestrichen und nur diejenigen Aspekte beibehalten wurden, die als technisch machbar für die Verbesserung der Genehmigungsverfahren angesehen wurden. 

Vor diesem Hintergrund wenden wir, die katholischen Bischöfe des brasilianischen Amazonasgebiets, uns an das brasilianische Volk, um unsere Position zu dieser neuen Gesetzgebung und ihren möglichen Auswirkungen auf den Umweltschutz und die Völker des Amazonasgebiets darzulegen. Wir tun dies, angetrieben von der Kraft des schöpferischen Wortes Gottes, „dem die Erde und alles, was darauf ist, gehört” (vgl. Dtn 10,14). Auf diese Weise schließen wir uns den Stimmen so vieler Männer und Frauen an, die sich ihrer Verantwortung gegenüber der Erde, die Gott gehört, bewusst sind und die uns, die wir mit Intelligenz ausgestattet sind, dazu verpflichtet, die Gesetze der Natur und das empfindliche Gleichgewicht zwischen den Wesen dieser Welt zu respektieren. (vgl. Laudato Si’, 68)  

Wir erklären unsere Unterstützung für die Vetos des Präsidenten der Republik, der „nach sorgfältiger technischer und rechtlicher Prüfung 63 Passagen des Textes abgelehnt hat. Die Entscheidungen folgen vier Hauptrichtlinien: Gewährleistung der Integrität des Genehmigungsverfahrens, das die Umwelt schützt und eine nachhaltige Entwicklung fördert; Sicherung der Rechte indigener Völker und Quilombola-Gemeinschaften; Schaffung von Rechtssicherheit für Unternehmen und Investoren; Einbeziehung von Innovationen, die das Genehmigungsverfahren beschleunigen, ohne dessen Qualität zu beeinträchtigen. Die Entscheidung hält wichtige Fortschritte für die Schnelligkeit und Effizienz von Umweltgenehmigungsverfahren aufrecht und stellt sicher, dass der neue Rechtsrahmen mit der Nationalen Umweltpolitik, der Bundesverfassung und dem Ergänzungsgesetz 140 im Einklang steht. Mit den Vetos entsteht ein soliderer und ausgewogenerer neuer Rahmen für Umweltgenehmigungen, der den Schutz der Ökosysteme stärkt, Investitionen berechenbarer macht und das Risiko von Gerichtsverfahren verringert. Die Aufhebung der Vetos ist eine Tragödie für den Amazonas.

Wir erkennen an, dass die Vetos des Präsidenten eine notwendige Eindämmung der schädlichsten Aspekte des ursprünglichen Entwurfs darstellten. Die Beibehaltung nationaler Kriterien für die Genehmigung, wodurch eine vollständige Übertragung der Zuständigkeiten auf die Bundesstaaten vermieden wird, gewährleistet Mindeststandards für den Schutz, die wir für grundlegend halten. Das Veto gegen das Verfahren, das die gleichzeitige Erteilung aller Genehmigungen ermöglichen würde, zeigt auch die Sorge um eine angemessene Bewertung der Umweltauswirkungen. 

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Freitag, 29. August 2025

Interview mit Bischof Kräutler anläßlich seines 60. Priesterjubiläums

Kräutler: Auch Kirche in Amazonien braucht neuen synodalen Schwung

Austro-brasilianischer Bischof in Interview mit Vorarlberger "Kirchenblatt": "Mein Platz ist am Xingu"
Kathpress, 29.08.2025 (KAP) 

Nicht nur die Weltkirche, auch die Kirche in Amazonien braucht jenen Schwung, den Papst Franziskus der Kirche mit dem "Synodalen Prozess" verliehen hat: Das betonte der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler in einem Interview im Vorarlberger "Kirchenblatt" (aktuelle Ausgabe). War die Kirche Amazoniens Ende der 1960er und bis in die 1980er Jahre hinein noch Vorreiter an Synodalität, so sei dies in manchen Bereichen "von einem neo-hierarchischen Prinzip" und Geistlichen mit "pentekostalistischer Ausrichtung" überschattet, wodurch Priester und Bischöfe plötzlich wieder fast uneingeschränkt autoritär wurden. "Es bleibt zu hoffen, dass die 'Synode zur Synodalität' nun doch eine Neubesinnung bewirkt" und der Kirche wieder "neuen synodalistischen Schwung verleiht", so Kräutler.

Anlass des Interviews bot der 60. Jahrestag der Priesterweihe des aus Vorarlberg stammenden Bischofs am 3. Juli 1965 im Salzburger Dom. Unmittelbar danach ging Kräutler Anfang November 1965 nach Brasilien, wo er seither lebt und seit 1980 auch als Bischof wirkt. Gerade die Erfahrungen der kirchlichen Aufbrüche in Lateinamerika Ende der 1960er Jahre mit den Bischofskonferenzen von Medellin (1968) und Puebla (1979) und später die "Erste Versammlung des Volkes Gottes am Xingu" (1984) hätten ihn tief geprägt: "Wir erlebten jedes Mal pur das, was man nun wieder Synodalität nennt, denn alle zusammen, gemeinsam, heute würden wir sagen synodalisch, erarbeiteten und beschlossen wir, nach einer Evaluation der vergangenen, die pastoralen Linien für die folgenden fünf Jahre."

Seine ganze Liebe gelte bis heute den Menschen am Xingu - auch wenn er seine Heimat Vorarlberg nicht vergesse: "Ich weiß längst, dass mein Platz hier am Xingu ist, im brasilianischen Amazonien", so der 86-jährige Kräutler. "Ich gehöre längst zu diesem Volk. (...) Nicht, dass ich meine Wurzeln vergessen hätte. Wenn ich im Ländle bin, spreche ich nach wie vor gerne Dialekt mit Urkoblacher Färbung! Ich fühle mich mit Kirche und Land Vorarlberg und Österreich über alle Jahrzehnte hinweg verbunden und bin dankbar für all die Rückendeckung, die ich seit 60 Jahren erhielt und immer noch erhalte. Aber meine Lebensaufgabe, zunächst als Priester und dann seit 1981 als Bischof, versuche ich hier zu erfüllen."

Sowohl Papst Franziskus als auch Papst Leo XIV. seien Geschenke für die Kirche speziell in Lateinamerika, erklärte Kräutler weiter. Mit der Amazoniensynode von 2019 und dem Synodalen Prozess habe Papst Franziskus nicht nur Kirchengeschichte geschrieben, insofern Frauen erstmals auf einer Synode Stimmrecht hatten - er habe mit der Amazoniensynode auch dafür gesorgt, dass die "Sorgen und Anliegen der Kirche in Amazonien" bekannt gemacht wurden. In einer ähnlichen Spur sieht Kräutler auch Papst Leo. Er stehe für ein besonderes Missionsverständnis, demnach sich nicht nur die Botschaft, sondern der Bote selbst "inkulturieren" müsse - in voller Offenheit und Bereitschaft, die Mitmenschen zu lieben.



Ich bin bis heute ein Lernender
Vor 60 Jahren wurde Bischof Erwin Kräutler (86) zum Priester geweiht. Im Gespräch erinnert er sich an besondere Momente seines Lebens.

Wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Bischof Erwin Kräutler: Inzwischen bin ich schon 86 und kann dem lieben Gott für meine Gesundheit nur danken. Alles geht ein bisschen langsamer und längere Reisen auf unseren Straßen ermüden mich rasch, Flussreisen weniger. Aber ich bin auch nicht mehr so viel unterwegs wie früher.

Haben Sie Pläne nach Vorarlberg zurückzukehren?
Bischof Kräutler: Ich weiß längst, dass mein Platz hier am Xingu ist, im brasilianischen Amazonien. Wenige Monate nach meiner Priesterweihe am 3. Juli 1965 in Salzburg nahm ich Abschied von meiner Familie, von Koblach, vom Ländle und bin seither mit ein paar Unterbrechungen hier. Ich gehöre längst zu diesem Volk. Das sagen mir die Leute immer wieder. Gerade am Geburtstag und kurz zuvor bei meinem Weihejubiläum erfuhr ich wieder, wie mich die Menschen hier mögen und „verwöhnen“. Nicht, dass ich meine Wurzeln vergessen hätte. Wenn ich im Ländle bin, spreche ich nach wie vor gerne Dialekt mit Urkoblacher Färbung! Ich fühle mich mit Kirche und Land Vorarlberg und Österreich über alle Jahrzehnte hinweg verbunden und bin dankbar für all die Rückendeckung, die ich seit 60 Jahren erhielt und immer noch erhalte. Aber meine Lebensaufgabe, zunächst als Priester und dann seit 1981 als Bischof, versuche ich hier zu erfüllen.

Wie sehen Sie Ihr Wirken in Brasilien? Was hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert?
Bischof Kräutler: Seit meiner Ankunft hier ist mein Leben ein fortwährender Lernprozess. Ich musste nicht nur die portugiesische Sprache (und später auch indigene Sprachen) erlernen, sondern mich in die kulturellen Eigenarten des Volkes „einfühlen“. Ich musste lernen, zu denken, wie die Leute denken, wie sie empfinden, wie sie lieben und leiden. Ich bin bis heute ein Lernender. Anfangs war es gar nicht einfach, denn ich kam ja, beinahe noch als „Primiziant“ hier an den Xingu mit allem, was damals ein junger Priester für Ideen und Pläne hatte. Ich lebte in meinen Salzburger Jahren an der Theologischen Fakultät im Dunstkreis des II. Vatikanischen Konzils mit der freudigen und feurigen Stimmung eines neuen kirchlichen Frühlings, eines neuen Pfingsten, die uns alle erfüllte und begeisterte. Gott sei Dank erkannte ich rasch, dass ich hier nicht „Lehrer“, sondern „Schüler“ war und bei allem Enthusiasmus, eine neue Weise Kirche-zu-sein verwirklichen zu helfen, Etappen nicht überspringen darf. Ich musste lernen, auf die Leute zu hören und ihre Gangart zu respektieren.
Als ich dann im November 1980 zum Bischof ernannt wurde, hatte ich bereits 15 Jahre Erfahrung und konnte versuchen, mit dem Volk Gottes, im Sinne der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen von Medellin (1968) und Puebla (1979), neue Wege zu finden. Wir haben bereits 1984 die „Erste Versammlung des Volkes Gottes am Xingu“ ausgerichtet, mit etwa 800 von den kirchlichen Basisgemeinden am Xingu gewählten Vertreter:innen. Diese Erfahrung ist mir bis heute unvergesslich. Sie wiederholte sich nachher alle fünf Jahre! Wir erlebten jedes Mal pur das, was man nun wieder Synodalität nennt, denn alle zusammen, gemeinsam, heute würden wir sagen synodalisch, erarbeiteten und beschlossen wir, nach einer Evaluation der vergangenen, die pastoralen Linien für die folgenden fünf Jahre. Ich schrieb keine Hirtenbriefe. Das Volk Gottes schrieb Herdenbriefe und der Geist des Herrn war stets hautnah spürbar.
In so manchen Kirchen Amazoniens ist seither leider dieses synodale Prinzip von einem neo-hierarchischen Prinzip überschattet worden. Viele neue Bischöfe und junge Priester setzen auf die „alte Disziplin“, manchmal mit pentekostalistischer Ausrichtung, die dem Bischof und den Priestern eine fast uneingeschränkte Leitung des Diözesanlebens überlässt. Kirchliche Basisgemeinden fielen in Misskredit und wurden als „zu politisch“ gebrandmarkt, weil die Leute versuchten, ihren Glauben mit dem Leben in all seinen Dimensionen in Einklang zu bringen. Ein Mitbestimmungsrecht in der Kirche durch das Volk Gottes wurde zurechtgestutzt. Es bleibt zu hoffen, dass die „Synode zur Synodalität“ nun doch eine Neubesinnung bewirkt und den, bei den Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen beschlossenen Optionen wieder neuen „synodalischen“ Schwung verleiht, wie wir es so lange gewohnt waren und erleben durften.

Sie haben sich jahrzehntelang, oft unter lebensbedrohlichen Umständen, für gerechtere Arbeitsbedingungen für die Menschen in Brasilien und für den Schutz der Umwelt eingesetzt. Was hat Ihnen immer wieder Mut gemacht, nicht aufzugeben?
Bischof Kräutler: Ich denke da besonders an den Einsatz für die Indigenen Völker Amazoniens und unsere Mit-Welt. Der Begriff „Mit-Welt“ scheint mir viel angebrachter als das anonym anmutende Wort „Umwelt“. Mit-Welt bedeutet, dass wir Menschen dazu gehören, ein Teil dieser Welt sind und für sie Verantwortung tragen.
Ich war 17 Jahre lang Vorsitzender des Indigenen Rates der brasilianischen Bischofskonferenz. Beim Verfassungsgebenden Nationalkongress 1987/88 haben wir die Rechte der Indigenen Völker in die brasilianische Bundesverfassung gebracht, das Recht auf ihr angestammtes Land, auf ihre Sprache und ihre kulturellen und sozialen Ausdrucksformen. Bis heute setzen wir uns für Respekt den Indigenen gegenüber und die Achtung ihrer Rechte ein. Sie sind mir ein besonderes Anliegen und ich melde mich immer wieder zu Wort, wenn es um die Verteidigung ihrer Rechte geht. Leider macht man sich mit diesem Einsatz nicht nur Freunde, denn für Großgrundbesitzer, Bergwerksgesellschaften, Holzhändler sind die Indigenen seit eh und je ein Hindernis für ihre unersättliche Gier, die Naturreichtümer und Bodenschätze Amazoniens an sich zu reißen, ohne Rücksicht auf die indigenen Gemeinschaften. Wir sind in unserem kirchlichen Auftrag nicht nur „für“ die Indigenen da, sondern kämpfen „mit“ ihnen, an ihrer Seite, für ihre Rechte.
Amazonien, wie ich es 1965 antraf, gibt es nicht mehr. In den vergangenen Jahrzehnten wurde unsäglicher Raubbau betrieben und wir spüren heute bereits die Folgen der Entwaldung und Brandrodung. Die Temperaturen am Xingu sind in der Trockenzeit um Grade angestiegen. Kleinere Flüsse und Nebenflüsse, die immer Wasser führten, trocknen aus und Fische verenden. Selbst der Xingu, ein in normalen Zeiten unendlich wasserreicher Fluss, wird in der Trockenzeit teilweise seicht und die damit verbundene erhöhte Wassertemperatur bewirkt das Fischsterben. Wir weisen immer wieder auf unsere Verantwortung den zukünftigen Generationen gegenüber hin, um der Zerstörungswut Einhalt zu gebieten. Die Amazonas-Synode im Oktober 2019 im Vatikan, an der alle Bischöfe vom internationalen Amazonien teilnahmen, hat viel dazu beigetragen, dass wir uns als Kirche auch zum Sprachrohr der gemarterten Schöpfung machen.

Wie unterscheiden sich Christen und Katholiken in Brasilien im Vergleich zu Österreich bzw. Vorarlberg?
Bischof Kräutler: Ich mache nicht gerne Vergleiche. Jedes Land hat seine eigene Geschichte, seine Kultur, Sprachen und Traditionen. Im Vergleich zu Europa ist unsere Kirche immer noch „jung“. Vergleiche sind meist, individuell bedingt, einseitig und meist auch oberflächlich. Ich denke, unsere Kirche hat in jedem Land ihre Schönheit, aber auch ihre besonderen Sorgen und Nöte. Sie muss die „Zeichen der Zeit“ erkennen und sich den Herausforderungen ihrer Realität stellen.

Sie wurden vor 60 Jahren zum Priester geweiht.
Wie haben Sie diesen wichtigen Wendepunkt in Ihrem Leben in Erinnerung?

Bischof Kräutler: Natürlich ist die Erinnerung an meine Priesterweihe fest in meinem Gedächtnis verankert als „die Stunde“ schlechthin in meinem Leben, die meine Lebensgeschichte unwiderruflich in ein „Vorher und Nachher“ geteilt hat. Die Priesterweihe war für mich irgendwie tiefgreifender als die Bischofsweihe am 25. Jänner 1981 in Altamira, denn für das Priestertum habe ich mich selbst „entschieden“. Zum Bischof wurde ich vom Papst „ernannt“ und die Bischofsweihe war die Folge dieser Ernennung.
Im letzten Konzilsjahr, 1965, waren die Weihehandlungen noch nach dem vorkonziliaren Ritus. Das neue „Pontificale Romanum“ kam ja erst 1971 als Frucht des Konzils heraus. Der erste Schritt zur Weihe war die „Tonsur“, die ich mit den damaligen Kollegen meiner Gemeinschaft der Missionare vom Kostbaren Blut und vom Priesterseminar in der erzbischöflichen Hauskapelle in Salzburg erhielt. Es wurde uns am Scheitel ein Fünf-Schilling-großes Glätzchen herausgeschnitten, sodass später, als ich wieder einmal zum Friseur ging, eine Friseurin mich fragte, ob ich wohl einen „Unfall“ mit einer Kopfverletzung erlitten habe. Nachher kamen die sogenannten Niederen Weihen (Ostiarier, Lektor, Exorzist und Akolyth) und schließlich spendete uns am 16. Dezember 1964 der damalige Salzburger Weihbischof Eduard Macheiner (später Erzbischof, +1972) im Kolleg unserer Kongregation St. Josef in Salzburg-Aigen die Subdiakonatsweihe. Ich schrieb damals in mein Tagebuch einen Vers aus Grillparzers "Medea": „Der Tag bricht an, mit ihm ein neues Leben…“. Vor dieser Weihe war eine handschriftliche Zölibatserklärung zu verfassen und dem Ordensoberen oder Rektor des Priesterseminars zu übergeben. Mit dieser Weihe begann auch die Verpflichtung zum täglichen Breviergebet, das ich bis heute mit Freude und viel persönlichem Gewinn verrichte, insbesondere nach der Reform der Gebetszeiten, die uns nun in einem Zwei-Jahres-Zyklus die gesamte Heilige Schrift zur Meditation anbietet.
Die Diakonatsweihe folgte zwei Tage später durch denselben Weihbischof, am frühen, eiskalten Wintermorgen des 18. Dezember 1964 in der altehrwürdigen Erzarbteikirche St. Peter in Salzburg.
Die Priesterweihe spendete uns am 3. Juli 1965 der damalige Erzbischof und 85. Nachfolger des Hl. Rupert, Andreas Rohracher (+ 1976) im Dom zu Salzburg. Wir waren zwölf Diakone. Ich schrieb am Vorabend der Weihe in mein Tagebuch: „... ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst“ (Joh 21,18) und dazu noch aus der Apostelgeschichte die Worte: „und ich werde ihm zeigen, wieviel er, um meines Namens willen zu leiden haben wird“ (Apg 9,16). Ich mache mir bis heute absolut keinen Reim darauf, warum mich damals gerade diese Schriftstellen so tief berührt hatten. Und verblüffend ist, wie sie sich im Laufe meines Lebens dann auch eindeutig erfüllt haben. Die Inschrift am Hochaltar des Salzburger Doms ist mir immer in Erinnerung geblieben: "Notas Fecisti Mihi Vias Vitae" (Du hast mir die Wege des Lebens kundgetan, Psalm 15,10). Selbstverständlich war damals der gesamte Weiheritus noch in lateinischer Sprache und einer der Höhepunkte der Zeremonien nach der Handauflegung war immer der von der Schola im gregorianischen Choral angestimmte Vers aus dem Johannesevangelium „Iam non dico vos servos, quia servus nescit quid facit dominus eius; vos autem dixi amicos, quia omnia, quae audivi a Patre meo, nota feci vobis” („Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich euch alles kundgetan habe, was ich von meinem Vater gehört habe“ Joh 15,15).
Am 18. Juli 1965 feierte ich mit meiner Heimatgemeinde Koblach in der renovierten Pfarrkirche St. Kilian die Erste Heilige Messe am neu erstellten Volksaltar „versus populum“ (zum Volk gerichtet), damals noch etwas Außergewöhnliches. Ein Triduum, geleitet von Dekan Roman Amann (auch ein Koblacher + 2011), stimmte die Pfarrgemeinde auf die Primiz ein. Mein lieber guter Heimatpfarrer Alfred Bildstein (+ 1970) war „Presbyter Assistens“ und mein Onkel Erich (+ 1985) hielt die Predigt auf seine berühmt feurige Art. Diakon war ein Verwandter meiner Familie, der langjährige Dekan Liechtensteins im Bistum Chur, Franz Näscher und Subdiakon mein Mitbruder und spätere Provinzial Pater Josef Epping (+ 1994). Der Kirchenchor sang die „Missa pro Patria“ von Johann Baptist Hilber und Theologen des Priesterseminars in Innsbruck (unter ihnen auch Josef "Joe" Egle) sangen die Zwischengesänge mehrstimmig und ergreifend nach der byzantinischen Chrysostomus-Melodie. P. Josef Gehrer, auch Koblacher und damals noch Student, fertigte eine Tonbandaufnahme an, ein Novum bei einer Primiz.
Am 2. November 1965, am Geburtstag meines Vaters, nahm ich Abschied von meiner Familie und Heimatgemeinde und bestieg am 4. November in Hamburg das Frachtschiff der Norddeutschen Lloyd „Emsstein“, das mich nach drei Wochen auf Hoher See am 25. November nach Belém, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Pará, brachte. Am 21. Dezember 1965 kam ich in Altamira am Xingu an. Gott Lob und Dank!

Papst Franziskus war Argentinier, Papst Leo XIV wirkte viele Jahre in Peru. Sind diese beiden Päpste wichtig für die Entwicklung des Christentums in Südamerika?
Bischof Kräutler: Nicht nur für Süd- oder Lateinamerika, sondern für die gesamte „katholische“ d. h. weltumspannende, in allen Kulturen, Sprachen und Kontinenten realisierbare Kirche unseres Herrn Jesus! Im nachsynodalen Apostolischen Schreiben zur Panamazonischen Synode, „Querida Amazônia“, sprach Papst Franziskus von vier Visionen: einer „sozialen Vision“, einer „kulturellen Vision“, einer „ökologischen Vision“ und einer „kirchliche Vision“. In der „kirchlichen Vision“ nannte er als „echte Erfahrungen von Synodalität auf dem Weg der Evangelisierung der Kirche in Amazonien“ die „Basisgemeinden, die die Verteidigung sozialer Rechte mit missionarischer Verkündigung und Spiritualität zu verbinden wussten“. Und weiter: „Viele ihrer Mitglieder haben sogar ihr Leben dafür hingegeben.“ (QA Nr. 96).
Was das Pontifikat von Papst Franziskus jedoch außerordentlich prägte, war die Synode: „Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe, Mission“. Diese Synode ist aus zwei Gründen symbolträchtig:
• Sie war bis heute die längste Synode, begann im Oktober 2021 in den Ortskirchen, durchlief dann eine nationale und kontinentale Phase und gipfelte schließlich in der zweifachen Vollversammlung im Oktober 2023 und Oktober 2024 im Vatikan und will erst 2028 mit einer weltumspannenden Versammlung des Volkes Gottes einen Abschluss finden.
• Das erste Mal in der Kirchengeschichte (abgesehen von der Urkirche) hatten Laien Stimmrecht. Wir von Amazonien hatten dies bei der Panamazonischen Synode 2019 bereits eindringlich, aber leider noch erfolglos gefordert.
Das Abschlussdokument, das Papst Franziskus am 26. Oktober 2014 verabschiedete, „nimmt am ordentlichen Lehramt des Nachfolgers Petri teil, und als solches bitte ich um dessen Annahme“ schrieb Franziskus. In Bezug auf „indigene Völker“ und „Schöpfung“ nennt das Abschlussdokument bereits als Ausgangspunkt die Bitte um „Vergebung unserer Sünden. Wir schämen uns und treten für die Opfer des Bösen in der Welt ein. Wir benennen unsere Sünden beim Namen: gegen den Frieden, die Schöpfung, indigene Völker, Migranten, Kinder, Frauen, die Armen, das Zuhören, die Gemeinschaft. Dies hat uns verstehen lassen, dass Synodalität tatsächlich zuerst Reue und Umkehr erfordert“ (vgl. Nr. 6).
Der Erzbischof vom Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, den ich schon, bevor er Papst Franziskus wurde, persönlich kannte, war für uns in Amazonien wie „der Engel des Herrn“, der nun die schon Jahrhunderte alten Sorgen und Anliegen der Kirche in Amazonien beim Namen nannte und uns aufrief, allen Widerwärtigkeiten zum Trotz, „con mucha coraje“ das Evangelium in Amazonien in amazonischen Ausdrucksformen und Sprachen zu verkünden und, vor allem, zu leben.

Einen wohl bleibenden Eindruck, wer und wie unser neue Papst, Leo XIV, ist, gab mir sein erster Segen „Urbi et Orbi“ und die damit verbundene Ansprache. Er sprach nicht in seiner Muttersprache Englisch, sondern auf Italienisch, der Sprache der Stadt Rom, deren Bischof er nun ist, und wandte sich dann auf Spanisch an das Volk Gottes der peruanischen Diözese Chiclayo. Leo XIV. brachte damit offen die Liebe und Zuneigung zum Ausdruck, die ihn mit den Menschen dieser Region im Nordwesten Perus zwischen Pazifik und Anden verbindet.
Die Worte in Spanisch an das Volk seiner ehemaligen Diözese zeugen von seinem Missionsverständnis. Die „Botschaft“, die wir verkünden muss „inkulturiert“ sein. Und nicht nur die Botschaft, sondern auch der Bote selbst muss sich „inkulturieren“. Von ihm wird die offene und aufrichtige Bereitschaft verlangt, die Menschen, zu denen er gesandt ist, als sein Volk, seine Brüder und Schwestern zu lieben. Das Fürwort „sein“, „mein“ ist niemals „besitzanzeigend“, sondern Ausdruck des Miteinanders. „Lasst euch nicht Rabbi nennen; denn ihr habt einen Meister, und ihr seid alle Brüder und Schwestern“ (vgl. Mt 23,8). Er wird zeitlebens versuchen, die Menschen mit der Liebe zu lieben, mit der Jesus sie liebte und sich bis zum Äußersten hingab. Er wird Jesus verkünden, seine Liebe bezeugen und zum „Knecht“ und zur „Magd“ des Volkes werden, „wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben“ (Mt 20,28).

Robert Francis Prevost lernte die Sprache des Volkes, seine Kultur und die Lebensart seines Volkes kennen. Sein bischöflicher und jetzt auch päpstlicher Wahlspruch weist genau in diese Richtung: „In Illo uno unum“ („In dem Einen sind wir eins“). Diese Worte stammen aus einer Predigt des heiligen Augustinus zu Psalm 127 und verdeutlichen: „Obwohl wir Christen viele sind, sind wir in dem einen Christus eins.“ Um keinen Zweifel daran zu lassen, nahm Robert Francis Prevost die peruanische Staatsbürgerschaft an und fügte in Peru, dem lateinamerikanischen Brauch entsprechend, den Nachnamen seiner Mutter, „Martínez“, zu seinem väterlichen Nachnamen Prevost hinzu. Ad multos annos!

Das Interview führte Ingmar Jochum.  Katholische Kirche Vorarlberg, 28.8.2025


Mittwoch, 20. August 2025

Weltklimakonferenz soll die Interessen der Armen berücksichtigen





Europa: Kirchen drängen zu mehr Umwelt-Engagement
Die bevorstehende Weltklimakonferenz COP30 in Belém (Brasilien) soll die Interessen der Armen und Verletzlichen ins Zentrum des Klima-Engagements rücken.
VaticanNews, 19.8.2025


2025 Season of Creation: European churches call for Peace with Creation
The joint statement from the Council of European Bishops’ Conferences (CCEE) and the Conference of European Churches (CEC) marks the 2025 Season of Creation, inviting prayer and action for our common home.
CCEE, 18.8.2025


2025 Season of Creation: European churches call for Peace with Creation
A joint statement from the Council of European Bishops’ Conferences (CCEE) and the Conference of European Churches (CEC) marks the 2025 Season of Creation, inviting prayer and action for our common home.
CEC, 18 August 2025

Freitag, 8. August 2025

Viele Absagen für Weltklimakonferenz in Belém



Kirchenfachstelle KOO verzichtet auf Teilnahme an Weltklimakonferenz
KOO-Leiterin Anja Appel erwartet keine wegweisenden Beschlüsse wie beim Pariser Abkommen 2015 - UN-Klimakonferenz vom 10. bis 21. November im brasilianischen Belem - Kritik an hohen Kosten, fehlenden Unterkünften
Katholisch.at, 05.08.2025


Klimagipfel im Urwald steht vor logistischen Problemen
Lula wollte die Welt an den Ort bringen, wo der Klimawandel am dramatischsten sichtbar ist. Jetzt kämpft die symbolträchtige COP 30 mit hausgemachten Problemen
Der Standard, 5. August 2025


Der Klimagipfel ist für viele zu teuer – für Öl- und Gaskonzerne nicht
Hohe Übernachtungskosten in Belém beschränken den Zugang der Zivilgesellschaft und erhöhen den Einfluss der fossilen Industrie. Das trübt die Aussicht auf Erfolg
Der Standard, 4.8.2025


KLIMAKONFERENZ
Van der Bellen reist nicht nach Brasilien
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird im November nicht an der Weltklimakonferenz (COP30) in Brasilien teilnehmen, wie am Sonntag bekanntwurde. Gegenüber dem ORF wurde die Absage mit „Budgetdisziplin“ begründet. Angesichts exorbitanter Preise und großer logistischer Probleme im Veranstaltungsort Belem dürfte die Absage nicht die einzige bleiben.
ORF, 3. August 2025


Brasilien vor der COP30
Klimakonferenz mitten im Regenwald
Ein symbolischer Austragungsort: Ende des Jahres findet die Klimakonferenz im brasilianischen Belém direkt am Amazonas statt. Dafür wird der Klima-Hotspot nun zur Baustelle - Anwohner fühlen sich ausgeschlossen.
Tagesschau.de,  03.06.2025


COP30 in Brasilien: Klimawandel und Klima-Kipppunkte
Die internationale Klima-Agenda wird von Lösungsvorschlägen beherrscht, die eine Ökonomisierung der Natur vorsehen und Emissionen messen. Die erste Klimakonferenz in Amazonien eröffnet die Möglichkeit, Widersprüche dieser Ansätze zu reflektieren und Landrechte und territoriale Souveränität stärker in den Fokus internationaler Klimapolitik zu rücken.
Heinrich Böll Stiftung, 17. Juli 2025


Klimaziele bis zum Jahr 2035
Eindringlicher Appell aus Brasília
"So ehrgeizig wie möglich" müssten die neuen Klimaziele bis zum Jahr 2035 ausfallen, mahnen die Organisatoren der COP-Konferenz. Doch viele Staaten nehmen sich zum Einreichen noch Zeit. Eigentlich läuft die Frist am Montag aus.
Tagesschau.de, 06.02.2025


The US is sitting out the most consequential climate summit in a decade.
It may offer a victory to China
CNN, 29, 2025


UN Climate Change
Working together for climate action
United Nations >>

Montag, 4. August 2025

Fritz Lobinger 96-jährig verstorben



Aus Bayern stammender Bischof Lobinger gestorben
DURBAN ‐ Fast 70 Jahre lebte der gebürtige Passauer Fritz Lobinger als Missionar in Südafrika, davon 20 Jahre als Bischof in der Provinz Ostkap. Nun ist er in seiner Wahlheimat gestorben.
Katholisch.de, 04.08.2025


Fritz Lobinger ist tot. Die Weltkirche hat einen pastoralen Pionier verloren
Er wurde 1929 in Passau geboren, wurde als Priester der Diözese Regensburg Fidei Donum Priester[1] in Südafrika. Er gründete das südafrikanische Pastoralinstitut LUMKO. Dieses wurde fürs Bibelteilen bekannt. Die Implementierung des Zweiten Vatikanischen Konzils war ihm ein Herzensanliegen. Eine klerikale Kirche war ihm fremd. Wo er konnte, förderte er die Annahme der Taufberufung und auf diese aufbauend vielfältige Dienste in den Gemeinden. Zu diesem Anliegen hatte er 1973 in Münster mit der Arbeit „Katechisten als Gemeindeleiter, Dauereinrichtung oder Übergangslösung?“ promoviert. 1987-2004 war er Bischof in Aliwal-North in Südafrika. Dort konnte er seine pastoralen Träume einem Realitätscheck unterziehen. Jetzt ist er 96jährig von dieser Welt geschieden.
Zulehner-Blog, 3. August 2025


"Pastoraler Pionier": Zulehner würdigt verstorbenen Bischof Lobinger
Für Lobinger-Modell der Gemeindeleitung bekannter bayerisch-südafrikanischer Bischof mit 96 Jahren in seiner Wahlheimat gestorben
Katholisch.at, 04.08.2025 


„Fidei donum“ – ein Geschenk des Glaubens
Nachruf auf Bischof Dr. Fritz Lobinger, von Bischof Rudolf Voderholzer
Bistum Regensburg, 4.8.2025

Hintergrund: 

"Wir müssen politischer werden"
Der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler im miteinander-Interview.
Kräutler: Ich unterstütze den Vorschlag des aus Deutschland stammenden bereits emeritierten südafrikanischen Bischofs Fritz Lobinger. Dieser verteidigt die These, dass eine priesterlose Gemeinde aus ihren Reihen Älteste wählen sollte, die dann – als für diese jeweilige Gemeinde Ordinierte – den Eucharistiefeiern vorstehen. Wohlgemerkt, Lobinger meint keine Art Selbstbeauftragung, sondern eine sakramentale Weihe für die jeweilige Gemeinde, wobei die Geweihten in ihren zivilen Berufen und Familien bleiben würden. Wir dürfen den Menschen die Eucharistie nicht vorenthalten. Diesen Vorschlag hat übrigens auch der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl in seinem neuen, sehr beachtenswerten Buch Brot des Lebens. Mein Weg mit der Eucharistie erörtert.


TEAMPRIESTER STATT PRIESTERMANGEL - DAS "LOBINGER-MODELL"
Priestermangel: ein hausgemachtes Problem, dem hierzulande gerne mit der Fusionen teils sehr lebendiger Gemeinden begegnet wird. Dabei gibt es auch ganz andere Wege. Einen innovativen Ansatz hat der südafrikanische Altbischof Fritz Lobinger schon vor Jahren entwickelt. Hier ein kompakter Überblick von Prof. Paul M. Zulehner über das Modell und seine Anwendung.
Pfarrerinitiative,  27. März 2017


Explainer: Will Pope Francis allow married priests?
Another wide-ranging and frank press conference with Pope Francis on his flight home from World Youth Day in Panama raised a number of questions for reporters—and resulted in some wildly divergent headlines. Among the confused questions: Is Pope Francis open to married priests? Is he committed to maintaining celibacy for priests?
americamagazine.org, 29.1.2019


Eine Frage der Koexistenz:
Priester und Viri Probati nebeneinander
Von Fritz Lobinger
Allen scheint klar zu sein, dass der Priestermangel nur durch die Zulassung von bewährten, verheirateten Mitarbeitern zur Priesterweihe überwunden werden kann. Alle sind sich auch darin einig, dass eine solche Weihe von „Viri Probati" nur auf eine Weise stattfinden darf, die das bestehende Priestertum nicht in ernste Gefahr bringt.
Anzeiger für die Seelsorge, 30.4.2011 (2011!!)


Jeder kann die Bibel lesen
Der Erfinder des Bibel-Teilens
Der aus Deutschland stammende südafrikanische Bischof Fritz Lobinger (Aliwal) ist einer der Erfinder des Bibel-Teilens, das heute vielerorts praktiziert wird. Eine besonders wichtige Rolle spielt es im Leben der "Kleinen christlichen Gemeinschaften" in Asien. Der TAG DES HERRN sprach mit Bischof Lobinger anlässlich eines Besuches in Dresden
Tag des Herrn, 16.7.2004

80 Jahre Hiroshima



Das Erbe von Hiroshima - 80 Jahre Atomwaffen
80 Jahre nach Hiroshima ist die Angst vor Atomkrieg zurück. Die Geschichte zeigt: Das nukleare Zeitalter ist nicht vorbei - und seine Folgen bis heute spürbar.
ZDF, 03.08.2025


80 Jahre nach Hiroshima: Rückt die Atombombe wieder näher?
Am 6. August 1945 explodierte die erste Atombombe über Hiroshima. Diese Zäsur läutete ein nukleares Zeitalter ein, das die Welt bis heute in Atem hält
Der Standard, 3.8.2025


Hiroshima 80 Jahre nach Atombomben-Abwurf: Zurück ins Leben
Vor achtzig Jahren, am 6. August 1945 um genau 8.16 Uhr, wurde Hiroshima durch die Explosion einer US-Atombombe in Sekundenschnelle zerstört. Auf einer Radtour dort erlebt man den Alltag einer lebendigen, japanischen Großstadt, die aus der Asche der Katastrophe auferstanden ist.
KURIER, 3.8.2025


80 Jahre Hiroshima: Kirchen mahnen zu nuklearer Abrüstung
Eine atomwaffenfreie Welt bleibe ein wichtiges Ziel. Dies nicht aus den Augen zu verlieren, dazu haben die katholische Deutsche Kommission Justitia et Pax und die Evangelische Friedensarbeit zum 80. Jahrestag des Abwurfs der ersten Atombomben über Hiroshima und Nagasaki aufgerufen.
Vatican News, 1.8.2025


Japan: Kathedral-Glocke von Nagasaki ruft wieder zum Frieden
Die Kathedrale in Nagasaki hat an diesem Samstag wieder eine zweite Glocke erhalten. Sie ersetzt das Original, das vor 80 Jahren bei der Atombombenexplosion zerstört wurde, und wird erstmals am Samstag, den 9. August um 11.04 Uhr läuten, dem Zeitpunkt des Bombenabwurfs. Gespendet haben die Glocke katholische Gläubige aus den USA, berichtet der vatikanische Fidesdienst.
VaticanNews, 2.8.2025


Hiroshima-Gedenken: 80 Jahre danach
2025 jährt sich der Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Menschen auf der ganzen Welt gedachten den Opfern. Auch Kardinal Christoph Schönborn hat zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki eindringlich zu einer nuklearwaffenfreien Welt aufgerufen.
Dossier auf Katholisch.at >>


Gebetswache zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Japan
Zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki findet seit Mittwoch bis Samstag die „Vigil for Peace" zum Gedenken der Opfer gegenwärtiger Konflikte und für den Weltfrieden statt. Die 75-stündige Gebetswache wird von der Gemeinschaft Sant’Egidio und dem Erzbistum Nagasaki gemeinsam mit weiteren Partnern organisiert.
VaticanNews, 7.8.2025

Freitag, 1. August 2025

Jan Niklas Collet erhält Erwin-Kräutler-Preis



Erwin-Kräutler-Preis geht heuer an deutschen Theologen Collet

Preisträger Jan Niklas Collet mit Dissertation „Die Theologie der Befreiung weiterschreiben. Ignacio Ellacuría im Gespräch mit dem dekolonialen und postkolonialen Feminismus“ an Universität Tübingen promoviert. Preis wird am 1. Oktober zum achten Mal an der Universität Salzburg vergeben.

Am 1. Oktober wird an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg der achte Erwin-Kräutler-Preis für kontextuelle Theologie, interreligiösen Dialog und befreiungstheologische Forschung verliehen (18 Uhr). Preisträger wird heuer der deutsche Theologe Jan Niklas Collet sein. Der gebürtige Dortmunder wurde 2024 mit seiner Dissertation „Die Theologie der Befreiung weiterschreiben. Ignacio Ellacuría im Gespräch mit dem dekolonialen und postkolonialen Feminismus“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen promoviert. Aktuell ist Collet geschäftsführender Vorstand des Ökumenischen Netzwerks Asyl in der Kirche NRW e.V. Daneben ist er freiberuflicher Theologe und als Sozialarbeiter beim Diakonischen Werk in Köln und Region tätig.

In seiner Forschung beschäftigt er sich mit politischen und befreienden Theologien sowie rechter Normalisierung, Klimagerechtigkeit, Migration und Kirchenasyl. In diesen Bereichen hat er mehrere Bücher veröffentlicht.

Antifundamentalistisch und dekolonial
In seiner Dissertation setzt sich Collet mit dem salvadorianischen Befreiungstheologen Ignacio Ellacuría SJ (1930–1989), der dekolonialen Feministin María Lugones (1944­–2020) und der postkolonialen Denkerin Chandra Talpade Mohanty (1955) auseinander. Auf dieser Grundlage formulierte er eine ebenso antifundamentalistische wie dekolonial informierte Befreiungstheologie für den europäischen Kontext. Sie analysiert unterschiedliche Formen von Herrschaft, etwa ökonomische, vergeschlechtlichte und rassialisierte, in ihrer strukturellen Verflechtung. Dazu entwickelt er das Konzept eines dezentralisierten Materialismus für den sozialwissenschaftlichen Analyserahmen der Theologie und argumentiert für eine stärkere Verbindung wissenschaftlicher befreiungstheologischer Reflexion mit dem Engagement von Christinnen und Christen in sozialen Bewegungen.

Zur Person
Jan Niklas Collet ist in Dortmund aufgewachsen. Er hat ab Oktober 2010 bis April 2017 Katholische Theologie an der Universität Münster sowie an der Universidad Iberoamericana in Mexiko-Stadt studiert. Anschließend arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut M.-Dominique Chenu in Berlin bei Professor Ulrich Engel und Professor Thomas Eggensperger sowie am Lehrstuhl für Systematische Theologie des Instituts für Katholische Theologie der Universität zu Köln bei Professorin Saskia Wendel und im DFG-Projekt „Die theologische Relevanz von Michael Tomasellos ‚Evolutionärer Anthropologie‘“ an der Professur für Systematische Theologie des Instituts für Katholische Theologie der TU Dortmund bei Professor Martin Breul. Zudem war er Promotionsstipendiat des Cusansuswerks. Mit seiner Dissertationsschrift „Die Theologie der Befreiung weiterschreiben. Ignacio Ellacuría im Gespräch mit dem dekolonialen und postkolonialen Feminismus“ wurde er 2024 an der Katholisch-Theologischen Universität Tübingen promoviert. Die Arbeit erschien als Buch in der Reihe „ratio fidei“.

Über den Erwin-Kräutler-Preis
Der Namensgeber des Preises, Erwin Kräutler aus Vorarlberg, war von 1981 bis 2015 Bischof von Xingu im Nordosten Brasiliens (mit Sitz in Altamira). Er ist Träger des Alternativen Nobelpreises und wurde für sein beispielhaftes pastorales und soziales Wirken im Jahr 2009 mit dem Ehrendoktorat der Universität Salzburg ausgezeichnet.

Seit 2011 vergibt das Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen alle zwei Jahre den Erwin-Kräutler-Preis für kontextuelle Theologie, interreligiösen Dialog und befreiungstheologische Forschung. Ziel ist es, die Bedeutung befreiungstheologischer Zugänge zu aktuellen Herausforderungen in Gesellschaft und Kirche präsent zu halten und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern, die sich mit jenen Themen auseinandersetzen, für die sich der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler engagiert: politische Theologie, Befreiungstheologie, Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, interkultureller und interreligiöser Dialog, Intersektionalität, soziale Gerechtigkeit und Solidarität, Globalisierungstheorien, Migration und kritische Entwicklungsforschung. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert.

Mittwoch, 16. Juli 2025

Erste Atombombe vor 80 Jahren explodiert





„ZERSTÖRER DER WELTEN“
Die Reue der Atombomben-„Väter“
„Ich wurde der Tod, Zerstörer der Welten“ – ein Zitat aus der Bhagavad Gita, einer religiösen Hinduschrift – ist dem Physiker Julius Robert Oppenheimer laut eigenen Angaben durch den Kopf gegangen, als er am 16. Juli 1945 zum weltweit ersten Mal eine Atombombe explodieren gesehen hat. Dass die Welt nach dem „Trinity-Test“ nicht mehr dieselbe sein würde, war nicht nur Oppenheimer, einem der „Väter der Atombombe“, klar. Die Folgen sind bis heute signifikant.
ORF, 16.7.2025


Oppenheimer und die Atombombe: Die wahre Geschichte
Er war der Vater der Atombombe – der Physiker Robert Oppenheimer. Seinen Werdegang hat Star-Regisseur Christopher Nolan jetzt bearbeitet – in einem dreistündigen Film, der sich sehr nah an den historischen Entwicklungen bewegt.
BR24, 11.3.2024


Wer war der "Vater der Atombombe"?
Der amerikanische Physiker Oppenheimer ist als Leiter des Manhattan-Projekts und Erfinder der Atombombe bekannt. Doch sein Vermächtnis ist weit größer. Wie verbrachte er sein Leben zwischen Wissenschaft, Politik und Moral?
tagesschau.de, 22.07.2023


„Zerschlage mein Herz, dreieiniger Gott“
Wie durch Robert Oppenheimer der Ort der ersten Atombombenexplosion zum Namen „Trinity Site“ gekommen ist
Jochen Teuffel, 19.7.2018

Samstag, 12. Juli 2025

Bischof Erwin Kräutler wird 86

 

Gottes Segen zum 86. Geburtstag von Bischof Erwin Kräutler, dem emeritierten Bischof vom Xingu. Sein Leben ist geprägt von offenherzigem Engagement für die Armen und Rechtlosen, von unermüdlichem Einsatz für die Völker des Regenwaldes und von bedingungsloser Treue zum Evangelium.

Möge der Herr ihm Kraft und Gesundheit verleihen für seinen weiteren Lebensweg!



Freitag, 4. Juli 2025

Bischof Erwin Kräutler feiert diamantenes Priesterjubiläum


Am 3. Juli feierte Dom Erwin Kräutler, emeritierter Bischof am Xingu, in der Kathedrale von Altamira einen Dankgottesdienst anlässlich seines 60-jährigen Priesterjubiläums. An der Feier nahmen der Diözesanbischof, Dom João Muniz, sowie Diözesanpriester, Ordensleute und Gläubige der Gemeinde teil.

In seiner Predigt erzählte Dom Erwin, dass er alle gefeierten Messen in einem Notizbuch festhält. Es seien bereits 23.693. Während seiner gesamten Amtszeit hat er die Eucharistie in verschiedenen Situationen und an verschiedenen Orten gefeiert, von indigenen Dörfern bis hin zu Gemeinden im Landesinneren, im Unteren, Mittleren und Oberen Xingu sowie entlang der Transamazonica-Straße.

Erwin Kräutler wurde am 3. Juli 1965 in Salzburg zum Priester geweiht. Er gehört der Kongregation der Missionare vom Kostbaren Blut Christi an.

Seine Lebensgeschichte ist tief in der Amazonas-Region verwurzelt. Dom Erwin ist für sein Engagement für die Völker des Regenwaldes und die arme Bevölkerung entlang der Flüsse sowie für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes bekannt und dadurch ein echtes Zeichen der Hoffnung und der glaubwürdigen Verkündigung des Evangeliums. Für sein Wirken wurde er auch vielfach ausgezeichnet.

Samstag, 21. Juni 2025

Die Stadtverwaltung von Altamira warnt vor Atemwegserkrankungen in der Region


Die Stadtverwaltung von Altamira-Pará bestätigte am Freitag (20.), dass die Gemeinde mit einem Ausbruch von Atemwegserkrankungen zu kämpfen hat, von denen vor allem Kinder und Säuglinge betroffen sind. 29 Kinder befinden sich mit schwerem Atemwegssyndrom im Allgemeinen Krankenhaus von Altamira. Von den hospitalisierten Kindern mussten neun intubiert werden, zwei sind gestorben. Außerdem wurden zwei Todesfälle bei Erwachsenen aufgrund von Lungenentzündung registriert, die Opfer waren 99 und 41 Jahre alt. Darüber hinaus befinden sich acht Neugeborene auf der Intensivstation des Krankenhauses, zwei davon sind intubiert.

Bronchiolitis und Influenza sind die häufigsten Diagnosen. Im Jahr 2025 wurden bereits 70 Fälle von Bronchiolitis registriert, davon 48 bei Erwachsenen und 22 bei Kindern, sowie 1.865 Fälle von Influenza, davon 909 bei Erwachsenen, 763 bei Kindern und 193 bei älteren Menschen.

Grippesymptome und andere Atemwegsbeschwerden, die durch nicht identifizierte Viren verursacht wurden, wurden ebenfalls gemeldet.
Im März gab es 286 Fälle von grippeähnlichen Symptomen, im April 658, im Mai 532 und im Juni wurden zwischen dem 1. und 18. Juni 322 Fälle bestätigt. Laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung wurden die Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit intensiviert und ein Antrag auf Unterstützung an die Landesregierung gestellt, um die Zahl der pädiatrischen Intensivbetten zu erhöhen und Krankenhausbetten in privaten Krankenhäusern der Region anzumieten. 

„Das kommunale Gesundheitsnetz wurde mit grundlegenden Medikamenten zur Behandlung der Symptome sowie mit persönlicher Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal ausgestattet. Informationskampagnen wurden auch in sozialen Netzwerken, im Radio und in Gesundheitseinrichtungen ausgeweitet, mit Hinweisen zu Symptomen, Präventionsmaßnahmen und wann man einen Arzt aufsuchen sollte”, heißt es in der Mitteilung. Die Grippeimpfkampagne wurde in der Gemeinde ebenfalls verstärkt. „Wir haben die Impfstellen erweitert und mobile Aktionen in abgelegenen Stadtvierteln durchgeführt, um eine größere Anzahl von Menschen zu erreichen, insbesondere unter den vorrangigen Gruppen wie Kindern, älteren Menschen und Schwangeren“, fügte die Stadtverwaltung in einer Mitteilung hinzu.


Prefeitura de Altamira emite alerta para surto de doenças respiratórias no município
Prefeitura confirmou que crianças são as mais afetadas, com nove intubadas e duas mortes
O Liberal, 20.6.2025


Prefeitura alerta para aumento de infecções respiratórias e orienta cuidados com crianças
A Prefeitura de Altamira, por meio da Secretaria Municipal de Saúde, informa que o município enfrenta um pico de bronquiolite, influenza e outras infecções respiratórias.
Prefeitura de Altamira, 17 DE JUNHO DE 2025

Donnerstag, 29. Mai 2025

Neunter Starship-Testflug erneut missglückt


VÖLLIG LOSGELÖST
Erneuter Rückschlag für Musk bei neuntem Starship-Testflug
Der Milliardär Elon Musk sieht "große Verbesserungen gegenüber dem vorherigen Flug". Eigentlich hätten Satelliten ausgesetzt werden sollen – daraus wurde nichts
Der Standard, 28. Mai 2025


Testflug von SpaceX-Rakete missglückt erneut
Erneuter Rückschlag für Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX: Die Rakete Starship war auch bei ihrem neunten Testflug nicht erfolgreich. Sie stürzte unkontrolliert in den Indischen Ozean.
Tagesschau.de, 28.05.2025


Starship-Testflug wieder missglückt
Die Riesenrakete Starship von SpaceX ist das Herzstück von Elon Musks Plan, Menschen zum Mars zu bringen. Doch der Weg dahin scheint noch weit. Denn auch der neunte Testflug der Rakete ist gescheitert.
DW, 28.05.2025


Weitere Pleite für SpaceX – „Wäre sofort dafür, Musk zu enteignen“
Wieder scheitert ein Testflug von Elon Musks „Starship“. Der Tesla-Chef zeigt sich optimistisch. Ein Kritiker spricht vom „großen politischen Skandal“.
Frankfurter Rundschau, 30.05.2025