Die Plattform Belo Monte erhält von Dr. Lochschmidt eine Kopie der Mail an Dr. L., der sich am 19.12. an der Aktion beteiligt hat.
Sehr geehrter Herr Dr. L.
Meine Nennung von Dom Erwin Kräutler war in diesem Zusammenhang sicherlich unnötig und mißverständlich, weshalb ich mich auch bei Bischof Kräutler für diese Formulierung entschuldigt habe. Es war nicht meine Absicht, Dom Erwin oder die Menschen in seiner Diözese zu diffamieren oder herabzuwürdigen.
Mit den besten Wünschen für ein frohes Weihnachtsfest
Ingomar Lochschmidt
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Österreichische Außenhandelsstelle São Paulo
Consulado Geral da Áustria - Departamento Comercial
mailto:saopaulo@wko.at
ORF-Vorarlberg berichtet am 21.12.2009:
Lochschmidt entschuldigt sich bei Kräutler
Der österreichische Handelsdelegierte in Brasilien, Ingomar Lochschmidt, hat sich nach seiner verbalen Attacke per E-Mail bei Bischof Kräutler entschuldigt. Lochschmidt hatte Kräutler kritisiert, weil er Industrieprojekte verhindere.
Wirtschaftskammer: "Sache tut uns leid!"
Lochschmidt habe bereis versucht, sich telefonisch bei Kräutler zu entschuldigen, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Da er ihn aber nicht erreicht habe, habe er ihm am Montagmittag eine Entschuldigungs-Mail geschrieben, so der Leiter der Außenwirtschaft Österreich in der Wirtschaftskammer, Walter Koren.
Koren selbst tut die ganze Sache leid. Die Forderung nach einem Rücktritt Lochschmidts hält er für übertrieben: "Ich glaube, das ist genauso überzogen wie die Wortwahl des Kollegen Lochschmidt. Er hat es nicht so gemeint, wollte nicht mit Absicht jemanden beleidigen - schon gar nicht Kräutler, den er ja persönlich kennt", so Koren gegenüber Radio Vorarlberg.
"Staatlich geehrter Talarträger"
Lochschmidt hatte Erwin Kräutler, den Bischof von Xingu, am Wochenende scharf kritisiert. Kräutler sei ein "staatlich geehrter Talarträger, der gegen Industrieprojekte wettert und Indianern hilft, sich fernsehgerecht in Szene zu setzen". Gemeint hat Lochschmidt damit Kräutlers Kritik an einem riesigen Wasserkraftwerk, das in seiner Diözese geplant ist.
Sausgruber: "Das gehört abgestellt!"
Unterstützung für Kräutler kommt von Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP). Er halte von Anwürfen wie jenen des Handelsdelegierten "weniger als nichts", so Sausgruber. Wenn Österreicher im Ausland eine Meinungsverschiedenheit haben, sollten sie diese im Tonfall zurückhaltend austragen.
Laut Sausgruber sollten solche Entgleisungen "abgestellt" werden. Es sei nicht Sache eines offiziellen Vertreters der österreichischen Wirtschaft, in dieser Tonlage zu sprechen.
Egger: "Aussagen sind inakzeptabel!"
Auch für FPÖ-Vorarlberg-Landesobmann Dieter Egger sind die Aussagen Lochschmidts inakzeptabel: "So geht man nicht mit verdienten Seelsorgern um, die sich – so wie der Bischof – selbstlos für bessere Lebensbedingungen armer und hilfloser Menschen einsetzen."
Walser fordert Rücktritt
Grünen-Nationalratsabgeordneter Harald Walser bezeichnet die Haltung des Handelsdelegierten als ausschließlich an Profitinteressen orientiert, peinlich und unwürdig. Laut Walser wäre ein Rücktritt Lochschmidts die einzige angemessene Reaktion.