Gaia Energia, eine Tochtergesellschaft des Kühlriesen Bertin, zog die Beteiligung am Wasserkraftwerksbau Belo Monte zurück, weil sie nicht das nötige Kapital aufbringen kann. Die Entscheidung wurde gestern (16.2.) vom Konzern sowie den übrigen Beteiligten am Konsortium Norte Energia getroffen.
"Wir entschieden uns, von unserer Möglichkeit einer 9%-Beteiligung an Monte Belo keinen Gebrauch zu machen“, sagte José Malta , Präsident der Bertin Energia, und versicherte, dass das Unternehmen deshalb weder Geldbuße zu befürchten noch Aktien auf dem Markt zu verkaufen hätte. Er wies darauf hin, dass die Gruppe weiterhin mit mindestens 1,25% über die Baufirma Contern an Belo Monte beteiligt sei.
"Unsere Ausscheiden bedeutet nicht, dass Belo Monte nicht durchführbar oder schlecht sei“, sagte Malta. Vielmehr sei es die Strategie des Unternehmens, laufende Kraftwerksprojekte abzuschließen. Man sei momentan an 31 Projekten beteiligt (28 Kraftwerke für Erdöl und Erdgas und drei für erneuerbare Energie) mit einer Leistung von 6.000 MW. Die Arbeiten mit einem Investitionsvolumen von R$ 7 Mrd. sollten bis 2014 abgeschlossen sein.
Das Unternehmen stand erst kürzlich in den Medien, weil es die Frist für die Fertigstellung von sechs thermoelektrischen Kraftwerken nicht einhalten konnte. Die Werke sollten seit Ende Jänner in Betrieb sein, aber mit dem Bau wurde noch gar nicht begonnen. Die Nationale Agentur für Elektrische Energie (Aneel) verhängte für die Verzögerung eine Strafe von R$ 1,2 Millionen. Das Unternehmen legte dagegen Berufung ein und sagte, die Agentur wäre mit der Vergabe der Projekte zu langsam gewesen.
Außerdem verhängte die Kammer für den Stromhandel (CCEE) gegen Bertin eine Strafe von R$ 400 Mio, da sie die vereinbarten finanziellen Sicherheiten nicht hinterlegt hatte. Die Gruppe wird nun auf dem Markt Energie kaufen müssen, um den Verpflichtungen nachzukommen.
Bertin ist auf dem Nahrungsmittel- und Kühlsektor tätig und beteiligte sich an Belo Monte, um günstig zu Strom zu kommen. Das Unternehmen hatte bereits 2008 finanzielle Probleme. Damals wurde es von der Nationalen Entwicklungsbank aufgefangen und mit JBS zur weltweit größten Tiefkühl-Kette fusioniert. Bertin hat immer wieder Geldsorgen und musste sich in mehreren Bundesstaaten vor Gericht verantworten.
Estadao, 17.2.2011
Bertin desiste de sociedade em Belo Monte
Grupo diz que desistência está associada à estratégia da empresa de focar suas energias na conclusão dos projetos de termoelétricas
O Globo, 17.2.2011
Belo Monte: saída de Bertin torna obra ainda mais confusa