Der Präsident des weltweit drittgrößten Bergbauunternehmens Vale, Roger Agnelli, könnte als strategischer Partner der Regierung beim Projekt Belo Monte in Erscheinung treten, sollte er sich anstelle der ausgeschiedenen Bertin-Gruppe beteiligen. Der Kraftwerksbau gilt als vorrangiges Projekt von Präsidentin Rousseff. Eine Neupositionierung von Vale für eine Beteiligung am Betreiberkonsortium Norte Energia könnte sich auch günstig für die Zukunft Agnellis auswirken, dessen Amtszeit Mitte dieses Jahres abläuft.
Wegen fehlenden Kapitals beendete Bertin letzte Woche seine Beteiligung am Kraftwerk Belo Monte. Nun ist die Regierung - wieder einmal - um einen Partner bemüht, damit der Zeitplan für Belo Monte nicht in Verzug gerät oder die Bedingungen der Entwicklungsbank BNDES zur Finanzierung nicht revidiert werden müssten. Außer Vale sollen auch die Gerdau-Gruppe - sie könnte sogar gemeinsam mit Vale auftreten - und das Imperium von Eike Batista Interesse gezeigt haben.
Der Direktor der Energie- und Mineraliengewinnung von Vale, Eduardo Jorge Ledshan bestätigte am Freitag (25.2.) das Interesse des Unternehmens an Belo Monte. Vale würde in der Gruppe der Selbst-Produzenten an Stelle von Gaia (Bertin-Gruppe) die frei werdenden 9% übernehmen.
Ledhans zufolge müsste das Unternehmen aber das Angebot noch technisch und wirtschaftlich auswerten und werde "in den nächsten zwei Wochen" seine Position bekannt geben. Die Kosten für Belo Monte werden nun mit mehr als R$ 30 Mrd angegeben – zuvor legte die Regierung eine Oberkostengrenze von R$ 19,6 Mrd fest -, wobei die Nationale Entwicklungsbank BNDES R$ 16 Mrd übernimmt. Die erste Tranche der BNDES-Finanzierung in der Höhe von R$ 5 werden zu Baubeginn fällig.
http://plattformbelomonte.blogspot.com/2010/07/durchfuhrungsgesellschaft-fur-belo.html
Sollte sich Vale beteiligen, halten es Vertraute der Regierung Rousseff für möglich, dass Agnelli weiterhin im Amt bleibt. Seit der weltweiten Finanzkrise im Frühjahr 2009 steht er wegen fehlender Investitionen und steigender Entlassungen unter Erfolgszwang.
O Globo, 25.2.2011
Belo Monte: entrada da Vale no consórcio da hidrelétrica pode ajudar Agnelli a se manter na presidência
O presidente da Vale, Roger Agnelli, pode voltar a ganhar o status de parceiro estratégico do governo, caso a mineradora entre no lugar do grupo Bertin na hidrelétrica de Belo Monte. O empreendimento é considerado uma obra prioritária pela presidente Dilma Rousseff. Por isso, um reposicionamento da Vale na condição de sócia do consórcio Norte Energia pode selar um destino diferente para Agnelli, cujo mandato vence em meados deste ano.