Samstag, 12. Februar 2011

Landpastoral am Xingu berichtet über Landkonflikt in Anapu

Die Landpastoral am Xingu (CPT-Xingu) nimmt den 6. Jahrestag der Ermordung von Schwester Dorothy Stang zum Anlass, um in einer Aussendung auf Unrechtssituationen und Landkonflikte in Anapu hinzuweisen. PlattformBeloMonte bringt Auszüge daraus.

Mitteilung der Landpastoral Xingu

Besonders schwerwiegend sind die illegalen Holzschlägerungen nicht autorisierter Holzfirmen in den Siedlungsprojekten für nachhaltige Entwicklung (PDS) „Esperança“ in Anapu. Mit Unterstützung

Die Landarbeitergewerkschaft (STTR) von Anapu, FETAGRI von Altamira und der Bürgermeisters von Anapu versuchten während der letzten Jahre, das von Schwester Dorothy Stang ins Leben gerufene nationale Siedlungsprojekt für Nachhaltige Entwicklung (PDS) in der Siedlung "Esperança" zu Fall zu bringen. Dazu wurden 20 Siedler in das PDS-Projekt eingeschleust, die sich nicht an die Regeln hielten und auf den ihnen zugewiesenen Grundsstücken die Holzplünderungen ermöglichten. Da die Proteste und Klagen der Siedler unerhört geblieben waren, sperrten sie am 10. Jänner 2011 die Zufahrtsstraße zum PDS Esperança ab. PlattformBeloMonte berichtete darüber:
Mit Straßensperre gegen illegalen Holzhandel in Anapu

Am 18. Jänner erschien endlich die Superintendentin der Siedlungsbehörde INCRA, Cleide Souza, im PDS Esperança, um sich vor Ort zu informieren. Cleide sah nicht nur die Siedler, die unrechtmäßig im Projekt wohnten, sondern auch illegale Kahlschläge und Lkw vollbeladen mit Holzstämmen.

Angesichts dieser Zustände stimmte sie einer von den Siedlern geforderten öffentlichen Anhörung mit dem Zuständigen der Nationalen Bauernbehörde zu. Denn die Verhandlungen mit der lokalen INCRA-Behörde waren ergebnislos verlaufen und die Siedler befürchteten, dass die Drahtzieher des Holzraubes ihre Tat ungestraft fortsetzen würden: Luiz Sena, ehemaliger Präsident der STTR und aktueller Vorsitzender des Gemeinderats; Manoel, Präsident von STTR; Frau Jacqueline, Sekretärin der (außerrechtlichen) Genossenschaft innerhalb des PDS; Josildo, Vizepräsident von STTR und Mitglied eines anderen Vereins innerhalb des PDS - alle mit voller Unterstützung des Bürgermeisters von Anapu und Präsident des Kommunalvereinigung Belo Monte, Francisco de Assis, bekannt als “Chiquinho der PT”.

Die von den Siedlern geforderte öffentliche Anhörung fand am 25. Januar 2011 im “Kulturzentrum Dorothy Stang” der katholischen Kirche in Anapu in Gegenwart des nationalen Agrar-Ombudsmannes Richter Gercino (OAN), von Vertretern des Sondersekretariat der Republik für Menschenrechte, der Siedlungsbehörde INCRA, Bundesstaatsanwaltschaft, Bundespolizei, und Staatssicherheitskräften statt.

Alle Teilnehmer hörten, wie zu Beginn der Versammlung Josildo und Luis Sena ihre Anhänger insentivierten “Padre und Schwestern – Hinaus!” zu rufen. Das erinnerte an den Prozess Jesu, als die Römer das Volk fragten: Wen wollt ihr frei haben, Jesus oder Barrabas?

Joselino und Luis Sena beschuldigten Pe. Amaro und die Landpastoral aufs Ärgste, weil sie den illegalen Holzhandel aufgedeckt hatten. “Ein Pater hat sich nicht in solche Angelegenheiten einzumischen. Er hat kein Recht, Klagen einzubringen”, sagte Luis Sena.

Bürgemeister Francisco de Assis, früher ein Verfechter der nachhaltigen Entwicklung in der Region, hat wegen seiner politischen Finanzierung durch die Holzhändler die Seiten gewechselt und sieht in den Kleinbauern nun Einschränkungen für die Wirtschaft. Er hatte auf Wunsch der Holzhändler die Absetzung des regionalen IBAMA-Verantwortlichen erreicht, der um Fiskalisierung des Holzhandels bemüht war und sieben Lkws mit illegalen Holzladungen beschlagnahmt hatte. Deren Besitzer war der Vizebürgermeister und Großgrundbesitzer Délio Fernandes, der 2005 die an der Ermordung von Dorothy Stang beteiligten Hintermänner Tato und Bida gedeckt und ihnen in seiner Fazenda Unterschlupf gewährt hatte.

Es ist erfreulich, dass Machenschaften dieser Gruppe um Josildo, Luis Sena, Manoel und Bürgermeister Francisco de Assis bei dieser Anhörung aufgedeckt und der Landpastoral sowie den Siedlern das Recht zugesprochen und ihre Forderungen erfüllt wurden. Die 20 eingeschleusten Siedler wurden unverzüglich abgeholt und entlang der Zufahrtsstraße wurden Kontrollposten errichtet.

“Gott hört den Schrei seines Volkes un dist gegenwärtig im Kampf der Arbeiter um Gerechtigkeit” (vgl. Ex 3,7)

Kommission der Landpastoral Xingu/Anapu
Movimento Xingu Vivo para Sempre
Comissão de Justiça e Paz da CNBB Regional Norte II
Prelazia do Xingu, Movimento Mulher
Bewegung der von Staudämmen Betroffenen MAB
Via Campesina, MPA, Conlutas


Amerika21, 14.2.2011
Landkonflikte in Amazonien verschärfen sich

Auch die Nationalkoordination der CPT gab eine Stellungnahme ab:
CPT-Nacional, 11.2.2011
NOTA PÚBLICA - Seis anos depois do assassinato de Irmã Dorothy Stang conflitos continuam

Correio do Brasil, 21.1.2011
Presença policial e de representantes do governo reduz tensão em Anapu no Pará
A forte presença policial e a notícia de que representantes do governo federal, entre eles o ouvidor agrário nacional, Gercino da Silva Filho, visitarão a cidade de Anapu (PA) na próxima terça-feira (25), amenizou a tensão entre trabalhadores rurais assentados no Projeto de Desenvolvimento Sustentável Esperança, madeireiros e um grupo de trabalhadores contrários ao que classificam como um excessivo rigor ambiental.


YouTube-Videos auf Portugiesisch über die Versammlung in Anapu am 25.1.2011



Enfrentamento contra a Extração Ilegal de Madeira em Anapu - reportagem
- Ir. Jane
- Fabio
- Promotor
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- Chiquinho
- Pe. Amaro
- Cleide
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