Donnerstag, 8. November 2012

Brasilien: Megakirche von Padre Marcelo in São Paulo eröffnet


Brasiliens grösstes katholisches Gotteshaus vor Einweihung
Brasilia, 24.10.12 (Kipa) In Brasilien steht einer der grössten katholischen Sakralbauten des amerikanischen Kontinents vor der Einweihung. Am Allerseelentag, dem 2. November, wird in São Paulo die Kirche "Santuário Theotokos - Mãe de Deus" ("Heiligtum zur Gottesgebärerin -Mutter Gottes") mit einem Gottesdienst und einem Konzert brasilianischer Musiker eröffnet. Über 20.000 Gläubige finden laut Ankündigungen des Errichters im Innenraum des katholischen Gotteshauses Platz, 75.000 weitere auf dem Vorplatz.
Errichtet wurde die Kirche im Vorstadtviertel Santo Amaro-Campo Grande auf einem knapp 30.000 Quadratmeter grossen Gelände, auf dem zuvor eine Bierabfüllungsfabrik stand. Schon im Vorjahr sollte der 2006 begonnene Bau eröffnet werden, es gab jedoch Verzögerungen unter anderem bei den 500 Toiletten und 2.000 Parkplätzen. Die modernistische Gestaltung des Gebäudes stammt aus der Hand des Architekten Ruy Ohtake. Die 2.000 ehrenamtlichen Helfer und 200 Ministranten sollen einen reibungsfreien Ablauf gewährleisten.
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Megakirche in Brasilien: Aerobic für den Herrn
Marcelo Rossi ist der charismatischste katholische Priester Brasiliens. Jetzt weiht er in São Paulo seine Megakirche ein.
Er konnte es gar nicht erwarten und erschien schon vor dem Beginn der Messfeier auf seiner neuen Bühne. Marcelo Rossi, Brasiliens katholischer Hoher Priester des Sakropop, brauchte seine Schäflein aber nicht erst in Feierstimmung zu versetzen. Sie waren es schon. Es genügte, die ersten Takte seiner beliebtesten Songs anzustimmen, und sie schallten ihm aus Tausenden Kehlen entgegen. Padre Rossi hat mit einem Gottesdienst in unkonventioneller liturgischer Gestaltung, die seine Messfeiern zu einem Kult eigener Art machen, seine neue Megakirche „Mãe de Deus“ (Mutter Gottes) im Süden von São Paulo eingeweiht.
Während überall in Brasilien der katholischen Kirche die Gläubigen davonlaufen und viele Enttäuschte Zuflucht bei den evangelikalen Gemeinschaften suchen, die sie mit interaktiven Zeremonien, Teufelsaustreibungen und dem Versprechen eines besseren Lebens im Diesseits locken, hat der 45 Jahre alte Padre Rossi erkannt, wie sich seine Herde zusammenhalten und gar vermehren lässt. Köder ist die bei den protestantischen Kirchen populär gewordene musikalische Ausgestaltung mit Songs nach Blues-Rock-Art, die im sambatrunkenen Brasilien noch mehr mitreißt als andernorts in Lateinamerika. Das Umarmen, Schunkeln und rhythmische Wedeln mit den Armen - Spötter nennen es „Aerobic für den Herrn“ - lässt ein größeres Gemeinschaftsgefühl entstehen als das Absingen altbackener Kirchenlieder.
FAZ

Video von der Eröffnungsmesse auf Globo-TV



Lieder von Padre Marcelo auf Youtube

Links:

Padre Marcelo Rossi

Santuário Mãe de Deus