ORF, 9.11.2012
110-kV-Leitung: Enteignungen drohen
Auf die Gegner der geplanten oberirdischen 110-kV-Leitung im Raum Villach-Maria Gail kommt ein Enteignungsverfahren zu. Die Anrainer sollen der KELAG das Recht auf Nutzung ihrer Grundstücke zwangsweise einräumen. Proteste sind geplant.
Eine Bürgerinitiative fordert die Verlegung eines Erdkabels statt der geplanten oberirdischen Hochspannungsleitung. Nun sollen die Bürger der KELAG Netz GmbH die Rechte für die Nutzung ihrer Grundstücke zwangsweise einräumen. Dagegen wehren sie sich und auch gegen den Inhalt eines Gutachtens, das vor einer Woche vom Land Kärnten veröffentlicht wurde.
Anwalt: Land macht Druck
Die Trasse der geplanten Hochspannungsleitung sei noch gar nicht rechtskräftig bewilligt, trotzdem werde mit massivem zeitlichen Druck gearbeitet, kritisierte Rechtsanwalt Christian Köchl, der 15 betroffene Grundstückseigentümer vertritt. Das Gutachten des Landes zur Höhe der Entschädigungszahlungen und dem Wertverlust der Grundstücke sei erst vor einer Woche eingelangt.
Köchl: „Den betroffenen Grundstückseigentümern, wo es doch zum Teil um große Wälder geht, bleibt keine Zeit, sich selbst kompetente Hilfe zu holen und sich zu informieren. Sie können nur die Gutachten des Landes mehr oder weniger akzeptieren.“
Keine Zeit für Gegengutachten
Denn bis zum ersten Verfahrenstermin am 13. November bleibe keine Zeit mehr, ein eigenes Gutachten einzuholen. Die KELAG Netz GmbH verweist darauf, dass sie den Betroffenen Entschädigungssätze unterbreitet habe, die 30 Prozent über dem jetzt erstellten Gutachten lägen.
Die KELAG bleibt dabei: Die Errichtung der 110-kV-Leitung sei unumgänglich. Projektleiter Reinhard Draxler: „Diese Leitungsanlage ist wahnsinnig wichtig zur Erhaltung der öffentlichen Versorgungssicherheit im Großraum Villach. Dazu wird ein Umspannwerk errichtet, und es geht um diese Verbindung nach Villach hin. Das hat nichts mit irgendeinem Transit oder Transport zu tun.“
Schutz von Mensch und Landschaft
Die Bürger selbst betonen, dass es ihnen nicht um die Höhe der Entschädigungssätze gehe, sondern um den Schutz der Landschaft und die Gesundheit der Anrainer. Sprecherin Irene Kreschischnig: „Wir würden keine höheren Ablösezahlungen nehmen. Wir wollen die Erdverkabelung und den Schutz der Natur. Wir wollen nicht die Freileitung durch Ortsgebiete haben, wir wollen eine Erdverkabelung haben.“ Die Anrainer erhoffen sich Hilfe von der Politik und kündigten für den 29. November umfangreiche Protestmaßnahmen an.
Kleine Zeitung, 16.10.2012
Auch Alpenverein für Erdkabel
Bürgerinitiativen bekommen prominente Unterstützung: Der Alpenverein sieht keine andere Lösung, als die Leitung ins Erdreich zu verlegen. Auch Tierschutzverein hilft.
krone.at, 16.09.2012
Anrainer machen Strahlung von 110-kV-Leitung sichtbar
Im Kampf gegen eine 110- kV- Leitung bei Villach greifen die Gegner des Projektes zu ungewöhnlichen Mitteln. Mit 100 Neonröhren ausgerüstet, haben Anrainer auf die Belastung durch Elektrosmog aufmerksam gemacht. "Allein die Strahlung bringt die Röhren zum Leuchten!", so die Kritiker.
Parlament.gv.at
Petition betreffend "Erdkabel statt Freileitungen für Villach und Finkenstein" (Bürgerinitiativen "110 kV - nein danke!" - Maria Gail; "Allianz der Orte St. Job-Susalitsch-Sigmontitsch" und "Flurweg Fürnitz - Ausblick Mastenwald")
Yotube-Video, 27.5.2012
Kärnten: Landeshauptmann Dörfler schneidet Strommasten um
Mehr Infos über die Bürgerinitiativen unter http://www.facebook.com/110kVNeinDanke
Allianz der Orte St.Job-Susalitsch-Sigmontitsch