Donnerstag, 27. Oktober 2011

Indigene und Umweltschützer besetzen Baustelle von Belo Monte



Nach Mitteilung von CIMI haben in den Morgenstunden des 27.10. über 600 Personen, darunter Indigene, Bewohner der Flusssiedlungen und Fischer des Xingu sowie Umweltschützer, die Baustelle  Belo Monte, wo das eigentliche Kraftwerk am Xingu-Fluss errichtet werden soll, besetzt. Außerdem wurde der Verkehr an der Transamazônica BR-230 unterbrochen, nur Krankentransporte sind möglich.

Die Demonstranten forderten von der Bundesregierung den Baustopp von Belo Monte sowie die Entsendung von Vertretern zu Verhandlungen mit den indigenen und weiteren betroffenen Gruppen. Der Protest richtete sich gegen das erneut verschobene Urteil im Gerichtsverfahren gegen Belo Monte. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen der nicht stattgefundenen Anhörungen der Indigenen vor dem Kongress, die in der Verfassung vorgeschrieben sind, einen Baustopp gefordert.

CIMI berichtete, dass die Besetzung friedlich verläuft und die Demonstranten auf keinen Widerstand seitens Polizei oder der Sicherheitstrupps des Unternehmens gestoßen seien.

Laut Kayapó-Kazike Megaron Txucarramãe sind bereits weitere Indigene auf dem Weg nach Belo Monte.


Der Standard, 28. Oktober 2011
Baustelle von Belo-Monte-Kraftwerk im Amazonas-Gebiet besetzt
Demonstranten wollen Bauarbeiten stoppen
Sao Paulo - Rund 600 Demonstranten, darunter Indios und Fischer, haben im brasilianischen Amazonas-Gebiet die Baustelle für das umstrittene drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, Belo Monte, besetzt. Sie wollen die Bauarbeiten für das Kraftwerk im Teilstaat Para stoppen, für das über 500 Quadratkilometer Fläche überschwemmt werden sollen.

Südostschweiz, 28.10.2011
Ureinwohner besetzen Baustelle von Belo-Monte-Staudamm
Mehr als 400 Ureinwohner und Umweltschützer haben am Donnerstag (Ortszeit) in Brasilien die Baustelle des riesigen Belo-Monte-Staudamms besetzt, um die Einstellung der Arbeiten zu fordern.
São Paulo. – Alles sei friedlich verlaufen, da es weder Wachen noch Arbeiter auf der Baustelle im Amazonas-Gebiet gegeben habe, sagte ein Sprecher der Demonstranten. Die Besetzung werde auf unbestimmte Zeit andauern, um zumindest eine Unterbrechung der Arbeiten zu erreichen, damit die durch den Stausee betroffenen Ureinwohner nach ihrer Meinung befragt werden könnten.

Nürnberger Nachrichten, 28.10.2011
Avatar hautnah: Ureinwohner kämpfen gegen Mega-Staudamm
Für Wasserkraftwerk im brasilianischen Amazonasgebiet müssten 16.000 Menschen umgesiedelt werden
São Paulo - Die brasilianische Regierung macht Ernst: im Amazonas-Gebiet hat sie vor wenigen Wochen mit dem Bau des Mega-Staudamms Belo Monte begonnen. Das Wasserkraftwerk sei unabdingbar, sagt die Regierung - doch indigene Völker, Einwohner und Umweltschützer laufen Sturm: Die Lebensgrundlage tausender Menschen würde uberflutet, der Schaden an der Natur wäre irreparabel.

Frankfurter Rundschau, 28.10.2011
"Wir sind Krieger"
Ureinwohner  Brasiliens  haben  die Baustelle des Belo-Monte-Staudamms
besetzt  und  fordern  einen Baustopp. Die Indianer kämpfen gegen ihre
Umsiedlung und befürchten eine ökologische Katastrophe.

Berliner Zeitung, 28.10.2011 (AFP)
Ureinwohner besetzen Baustelle
Indianische  Ureinwohner  laufen  seit  langem  Sturm  gegen  das acht
Milliarden  Euro  teure  Staudamm-Projekt.  Die Menschen sehen dadurch
ihre  Lebensgrundlage  gefährdet, müssen umgesiedelt werden. Weil sich
die  Regierung  weigert,  an  einem  geplanten  Vermittlungstreffen in
Washington teilzunehmen, besetzen die Gegner die Baustelle.


Agência Brasil, 27.10.2011
Belo Monte é ocupada por cerca de 600 pessoas contrárias ao empreendimento
Cerca de seiscentas pessoas, entre indígenas, ribeirinhos e pescadores, ocuparam o canteiro de obras da Hidrelétrica de Belo Monte, no Pará, na madrugada de hoje (27), segundo informações do Conselho Indigenista Missionário (Cimi). Os manifestantes pedem o fim do projeto da usina.

CIMI-Info 987, 27.10.2011
Ocupado canteiro de obras da usina de Belo Monte