Montag, 5. März 2012

Belo Monte verletzt die ILO-Konvention 169


Das Expertenkomitee für Umsetzung und Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) veröffentlichte am 2. März 2012 die Ergebnisse seiner 82. Sitzung, die von 24.11.-9.12.2011 in Genf stattgefunden hatte. Im Fall Belo Monte wird gesagt, dass die brasilianische Regierung die öffentlichen Anhörungen der vom Staudamm Belo Monte betroffenen indigenen Völker machen müsste, bevor sie die Auswirkungen des Projekts zu spüren bekämen.

Dieses Gutachten der ILO stärkt die Position der Staatsanwaltschaft von Pará und der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (OAS), die die nicht stattgefundenen Anhörungen der Indigenen im Fall Belo Monte bereits mehrmals von der brasilianische Regierung eingefordert hatten.

Die entscheidenden Passagen bezüglich Belo Monte aus dem Bericht:

"Die Kommission ersucht die brasilianische Regierung:

i) die erforderlichen Maßnahmen zur Durchführung von Konsultationen der betroffenen indigenen Völker gemäß Artikel 6 und 15 der Konvention 169 zum Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte zu treffen, bevor mögliche schädliche Auswirkungen dieses Projekts irreversibel sind, 


ii) in Absprache mit den indigenen Völkern Schritte zu unternehmen, um festzustellen, ob die Prioritäten der indigenen Völker respektiert werden und - für den Fall der Beeinträchtigung ihrer Interessen - in welchem Umfang Maßnahmen zur Risikobegrenzung und entsprechende Entschädigungen getroffen werden."

Xingu Vivo, 5.3.2012
OIT diz que governo violou Convenção 169 no caso de Belo Monte

Centro de Políticas Públicas, 2.3.2012
Brasil. Aplicación del Convenio 169. Informe OIT CEARC 2012 

Párrafos destacados: BELO MONTE

"La Comisión pide al Gobierno que:

"i) tome las medidas necesarias para llevar a cabo consultas con los pueblos indígenas afectados de conformidad con los artículos 6 y 15 del Convenio, sobre la construcción de la         Usina hidroeléctrica de Belo Monte antes de que los posibles efectos nocivos de dicha usina sean irreversibles,

"ii) en consulta con los pueblos indígenas tome medidas para determinar si las prioridades de dichos pueblos han sido respetadas y si sus intereses se verán perjudicados y en qué medida con miras a adoptar las medidas de mitigación e indemnización apropiadas "

MECANISMO DE CONSULTA

-" La Comisión pide al Gobierno que tome las medidas necesarias para garantizar de manera adecuada la consulta y participación de los pueblos indígenas en el diseño de este mecanismo de consulta y que envíe información sobre todo avance al respecto".

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Artikel 15 der ILO-Konvention 169:


1. Die Rechte der betreffenden Völker an den natürlichen Ressourcen ihres Landes sind besonders zu schützen. Diese Rechte schließen das Recht dieser Völker ein, sich an der Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung dieser Ressourcen zu beteiligen.

2. In Fällen, in denen der Staat das Eigentum an den mineralischen oder unterirdischen Ressourcen oder Rechte an anderen Ressourcen des Landes behält, haben die Regierungen Verfahren festzulegen oder aufrechtzuerhalten, mit deren Hilfe sie die betreffenden Völker zu konsultieren haben, um festzustellen, ob und in welchem Ausmaß ihre Interessen beeinträchtigt werden würden, bevor sie Programme zur Erkundung oder Ausbeutung solcher Ressourcen ihres Landes durchführen oder genehmigen. Die betreffenden Völker müssen wo immer möglich an dem Nutzen aus solchen Tätigkeiten teilhaben und müssen einen angemessenen Ersatz für alle Schäden erhalten, die sie infolge solcher Tätigkeiten erleiden.

PlattformBeloMonte-Archiv:
11. April 2011
ILO-Anfrage zu Belo Monte an Brasilien wiederholt

5. April 2011
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12. März 2011
OAS fordert Auskünfte über Belo Monte