Johann Natterer |
Ö1-Kultur, 16.7.2012
Jenseits von Brasilien
Ausstellung im Museum für Völkerkunde
Das Wiener Museum für Völkerkunde hat in seinen Depots unwahrscheinliche Schätze liegen, die leider viel zu selten der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Jüngstes Beispiel: die Ausstellung "Jenseits von Brasilien - auf den Spuren von Johann Natterer durch Raum und Zeit".
Johann Natterer war Mitglied einer Expedition, die 1817, anlässlich der bevorstehenden Vermählung der Erzherzogin Leopoldine mit dem portugiesischen Thronfolger Dom Pedro, nach Brasilien entsandt wurde. Der portugiesische Hof hatte sich 1807 vor den Napoleonischen Truppen in Rio de Janeiro in Sicherheit gebracht, seitdem öffnete sich das Land, das 1822 unabhängig werden sollte. Erzherzogin Leopoldine war übrigens eine glühende Befürworterin der Unabhängigkeit der portugiesischen Kolonie.
Ausgehend von dieser Expedition des österreichischen Kaisers beschäftigt sich die Ausstellung im Museum für Völkerkunde mit der Kultur indianischer Stämme im Gebiet Brasiliens und angrenzender Staaten wie Venezuela und Kolumbien, beleuchtet aber auch die Beziehung zwischen der autochtonen Bevölkerung und den Kolonialherren.