Mittwoch, 12. November 2014

Kardinal Hummes informiert Papst Franziskus über Amazonien


Radio Vatikan, 11.11.2014
Franziskus informiert sich über Amazonien

Der brasilianische Kardinal Claudio Hummes hat den Papst über die Lebenswirklichkeit der katholischen Gläubigen im Amazonasgebiet informiert. Der 80-jährige Brasilianer ist ein langjähriger Freund von Franziskus. Er war derjenige, der in der Sixtinischen Kapelle bei der letzten Papstwahl neben Kardinal Bergoglio saß und seinem Freund zum entscheidenden Zeitpunkt zuflüsterte, er möge die Armen nicht vergessen. Eben weil Franziskus die Armen nicht vergisst, hat er – sagt Hummes – großes Interesse an der Kirche im Amazonasgebiet.

„Mein Dienst ist derzeit der Präsident der Bischofskommission für Amazonien, und ich besuche die Prälaturen und Diözesen Amazoniens, das sind 56. Ich konnte dem Papst vieles aus erster Hand erzählen. Es ist eine schöne, lebendige Kirche, die aber auch viele Sorgen hat, es fehlt an Priestern und Ordensschwestern, und es gibt materielle Armut. Ihm, dem Papst, gefällt das sehr, wir wissen ja, wie sehr ihm Amazonien am Herzen liegt und die große Verantwortung, die die Kirche dort hat.“

Kardinal Hummes berichtete dem Papst auch über die ersten Erfahrungen mit dem kirchlichen Netz Panamazonien. Dieses umfasst jene neun Länder einschließlich Brasiliens, die Anteil am Amazonasgebiet haben. Das Netzwerk wurde erst im vergangenen September eingerichtet.

„Der Papst hat schon damals gesagt, das wird eine Erfahrung von Brüderlichkeit und Solidarität für die Kirchen, die in Amazonien arbeiten. Ich habe ihm auch den ersten Brief des Netzes gebracht: Wir haben den Kirchen dieser neun Länder einen Brief geschrieben. Es war ein schönes Treffen und berührend, weil dieser Papst immer ermutigt, antreibt, segnet und sich freut, in diesem Fall mit jemandem, der ihm über den Weg der Kirche in Amazonien erzählt.“

Kardinal Hummes gilt als Vertrauter und informeller Berater von Papst Franziskus. Er wirkte in der jüngeren Vergangenheit auch im Vatikan. Unter Papst Benedikt leitete der Brasilianer vier Jahre lang die Kleruskongregation.

Archiv:

Blickpunkt Lateinamerika, 8.8.2014
Kurienkardinal Claudio Hummes wird 80
Ohne Claudio Hummes gäbe es vielleicht gar keinen Papst Franziskus. Der brasilianische Kurienkardinal, der am Freitag, 8. August 2014, sein 80. Lebensjahr vollendet, war es, der den argentinischen Erzbischof Jorge Mario Bergoglio in der Sixtinischen Kapelle auf die Idee brachte, sich als erster Papst in der Geschichte nach dem heiligen Franz von Assisi zu benennen. So berichtete es zumindest Franziskus selbst drei Tage nach seiner Wahl vor Journalisten. "Vergiss die Armen nicht", habe Hummes ihm gesagt. Ein Ausspruch, der längst zu den geflügelten Worten des Pontifikats gehört. Franziskus beherzigt die Bitte seines Freundes ganz offensichtlich.