Montag, 30. September 2019
Vor der Amazonas-Synode: Liebe, Sex und Priestertum
BR24, 29.09.2019
Priester legen vor ihrer Weihe das Versprechen ab, zölibatär, also ehelos zu leben. Doch nicht wenige Geistliche halten sich im Berufsleben nicht daran: Sie führen heimliche Beziehungen oder werden Väter. Damit riskieren sie ihren Job - bis jetzt.
"Um des Himmelreiches Willen", heißt es im Gesetzbuch der katholischen Kirche, gelte für Priester der Zölibat. Schon bei der Weihe zum Diakon legen Priesteramtsanwärter ihr Versprechen ab, künftig ehelos zu bleiben. Ab diesem Zeitpunkt müssen sie enthaltsam leben, Heirat ausgeschlossen.
Priester in Beziehung: "Solange niemand etwas sagt, sag‘ ich auch nichts."
Es sei denn, sie lassen sich Kraft Kirchenrecht wieder in den Laienstand zurückversetzen – so wie es Karl Loemke schweren Herzens getan hat. Der ehemalige Priester war von seinem Bischof beurlaubt worden, als dieser von der Beziehung erfuhr. Liebe und Priesteramt: beides geht eben nicht. Zumindest nicht öffentlich, sagt Loemke. Das Perfide sei, so der Ex-Priester, dass ihm sein Bischof bei einem Treffen einmal gesagt habe: "Ich könnte Ihnen auf Anhieb zehn im Amt sagen, die unter der verdeckten Hand einfach eine Beziehung leben, aber solange niemand etwas sagt, sag‘ ich auch nichts."
Das Erste, 29.9.2019
Video: Außen homophob, innen schwul?
Das Buch "Sodom" über die katholische Kirche
Die Mehrheit der Männer im Vatikan ist schwul, behauptet Frédéric Martel. Und gerade die homosexuellen Vertreter würden eine Erneuerung der Kirche verhindern. Im Buch "Sodom" berichtet er von Intrigen und Liebesbeziehungen im Vatikan.
Katholisches.info, 24.9.2019
Verheiratete Priester? Was Bischöfe des deutschen Sprachraums dazu sagen
Eine (wahrscheinlich unvollständige) Aufstellung:
Bischof Georg Bätzing von Limburg („Zölibat besser freiwillig“),
Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück („Zölibat durch andere Lebensformen ergänzen“, „Priester mit Familie und Zivilberuf vorstellbar“),
Bischof Büchel von Sankt Gallen („Priester werden können, ohne sich dem Zölibat zu verpflichten“),
Erzbischof Stephan Burger von Freiburg („der Papst kann das ändern“),
Bischof Helmut Dieser von Aachen („in Zukunft verheiratete Priester möglich“),
Bischof Benno Elbs von Feldkirch („sehr sinnvoll, daß verheiratete Männer geweiht werden“),
Bischof Gerhard Feige von Magdeburg („durchaus denkbar“),
Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart („viri probati weihen“),
Bischof Hermann Glettler von Innsbruck („kann ich mir vorstellen“),
Bischof Felix Gmür von Basel („Bistum kann sich verheiratete Priester vorstellen“),
Bischof Gregor Maria Hanke von Eichstätt („Abkehr vom Zölibat ist möglich, aber kein Zauberstab“)
Bischof Franz Jung von Würzburg („verheiratete Priester vorstellbar“),
Erzbischof Heiner Koch („das Zölibat kann natürlich aufgehoben werden, aber es wäre schon gravierend“)
Bischof Peter Kohlgraf von Mainz („Zölibat kein Dogma“, „für freiwilligen Zölibat“, „Bischofskonferenzen sollen entscheiden“),
Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising („wir müssen handeln und Ehelosigkeit von Priestern überprüfen“, „offen für verheiratete Priester“)
Bischof Ulrich Neymeyr von Erfurt („viri probati zu Priestern weihen“),
Bischof Stefan Oster von Passau („halte verheiratete Priester für möglich“),
Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen („Zölibat muß zur Diskussion stehen“),
Bischof Manfred Scheuer von Linz („verheiratete Priester sind meine Hoffnung“),
Erzbischof Ludwig Schick von Bamberg („Dispens vom Zölibat“),
Kardinal Christoph Schönborn („schließe Ehe für Priester künftig nicht aus“),
Bischof Alois Schwarz von Sankt Pölten („es braucht beide Lebensformen“, „Priester mit Ehering gut vorstellen“),
Bischof Heiner Wilmer von Hildesheim („müssen ernsthaft über die Wege der Zulassung zum Priestertum diskutieren“).
Bischof Ägidius Zsifkovics von Eisenstadt („ein Sowohl-als-Auch ist vorstellbar“).
CNA-Deutsch, 4.10.2019
Amazonassynode: Alles, was Sie wissen müssen
In den nächsten Tagen beginnt in Rom die Bischofssynode für Amazonien, die vom Papst einberugen wurde, um "neue Wege für die Evangelisierung dieses Teils des Volkes Gottes" zu finden. Das Instrumentum Laboris, das am 17. Juni veröffentlicht worden war, stieß jedoch auf Kritik.
Donnerstag, 26. September 2019
Bolsonaros UNO-Rede erzürnt Indigene
VaticanNews, 26.9.2019
Die Rede des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro am 24. September 2019 bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen hat bei Indigenen und deren Fürsprechern Wut ausgelöst. Unter ihnen Erzbischof Roque Paloshi von Porto Velho, Präsident des Indigenen-Missionsrates CIMI.
„Die Vision eines indigenen Anführer repräsentiert nicht die aller Indigenen in Brasilien“, sagte Bolsonaro. Zudem sprach er von einem „Informationskrieg“ von ausländischen Regierungen, die Indigenen-Führer manipuliere. Viele deuteten die Worte des Staatsoberhaupts als eine Spitze gegen Raoni Metuktire, Häuptling des Kayapo-Volkes. Der 89-Jährige ist für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen und gilt als internationale Symbolfigur für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes und indigene Kulturen.
Raoni äußerte sich einen Tag danach selbst zu den Vorwürfen: „Bolsonaro hat gesagt, ich sei kein Führer. Aber er ist es, der kein Anführer ist und gehen sollte.“
Mehrere Vertreter indigener Völker wiesen die Vorwürfe entschieden zurück. Erzbischof Paloshi sagte, die Menschenwürde von Raoni sei vom Präsidenten international verletzt worden. „Indem er Raoni und andere indigene Führer ‚manipulierbar‘ nennt, enthüllt der Präsident seine Gedanken und Gefühle voller Vorurteile und Rassismus, gekennzeichnet durch mangelndes Wissen oder bösartigen Glauben über dieses Thema“.
Für den Erzbischof, der an der Amazonas-Synode 6. bis 27. Oktober in Rom teilnehmen wird, „fördert die Aggressivität der Reden des Präsidenten und der Mitglieder seiner Regierung die Gewalt gegen die Gebiete und das Leben der Ureinwohner“.
Kathpress, 26.9.2019
Kirche solidarisch mit von Bolsonaro attackiertem Indio-Häuptling
Amazonas-Erzbischof Paloschi nach UN-Rede des brasilianischen Präsidenten: "Aggressive" Sprache Bolsonaros fördert Gewalt gegen Ureinwohner - Indigenen-Missionsrat CIMI registrierte im Vorjahr Anstieg bei Tötungsdelikten, auch Zahl der Gebietsverletzungen in Reservaten nahm zu
Der Standard, 25.9.2019
Klimagipfel
Laut Bolsonaro ist Amazonas weder zerstört noch ein Erbe der Menschheit
Nach der weltweiten Kritik an seiner Umweltpolitik ist Jair Bolsonaro international isoliert
"Ich bin hier, um die Wahrheit wiederherzustellen", sagte Bolsonaro gleich zu Beginn vor den versammelten Staats- und Regierungschefs. Er attackierte die Medien, die ein "Lügengerüst" über den Amazonas-Regenwald aufgebaut hätten und einen "Informationskrieg" führten. "Unser Amazonas-Regenwald ist nicht vom Feuer zerstört", wie die Medien berichtet hätten. Überdies sei es ein Trugschluss zu sagen, dass das Amazonasgebiet das Erbe der Menschheit ist, ebensowenig sei das Amazonasgebiet die Lunge der Welt, wie Wissenschafter fälschlich behaupteten.
Schnell machte Brasiliens rechter Präsident deutlich, dass er die Schutzgebiete für die Ureinwohner für zu groß hält und sie wirtschaftlich ausbeuten will. Bodenschätze wie Gold, Uran, Diamanten, Kupfer gebe es dort, zählte er auf. "Der Indianer will nicht arm auf einem reichen Land wohnen", schlussfolgerte Bolsonaro. Als "neue Stimme der Indianer" präsentierte er Ysane Kalapalo, die Bolsonaro schon im Wahlkampf begleitet hatte. Sie habe das Vertrauen und das Prestige der Kaziken, sagte er. Doch das stimmt nicht, das Gegenteil ist der Fall.
14 angesehene Anführer der Xingu distanzierten sich von Kalapalo und zeigten sich empört darüber, dass sie in New York als Vertreterin der brasilianischen Ureinwohner auftritt. Sie sei von niemandem nominiert worden, hieß es in einem Brief der Kaziken. Mit der Einladung zeige die brasilianische Regierung, dass sie das Volk der Xingu nicht respektiere.
Sonntag, 22. September 2019
Warum ist Sérgio Moro noch im Amt?
Wie lange noch hält Brasilien das aus?
von Viviane de Santana Paulo
Die politische Kultur des größten Landes Südamerikas verhindert (noch) eine breite soziale Mobilisierung
Frankreichs Präsident Macron ist schwer enttäuscht. Brasiliens Präsident Bolsonaro habe ihn belogen. In Osaka habe er ihm im Juni zugesichert das Pariser Klimaabkommen zu respektieren. Und nun würde riesige Waldflächen in Amazonien brennen, weil Bolsonaro denjenigen, die Amazonien entwalden und landwirtschaftlich nutzen wollen, freie Hand ließe. So haben die Brände wenigstens etwas Gutes, nämlich, dass niemand mehr ignorieren kann, dass Bolsonaro ein Büttel der Landoligarchie ist und seine Zusagen bezüglich Menschenrechten und Umweltschutz, nichts wert sind. Fakt ist, dass das das gesamte System Bolsonaro auf Lügen basiert. Dass der in Umfragen stets vor Bolsonaro liegende Luiz Inácio Lula da Silva bei den Wahlen nicht kandidieren durfte, war keineswegs Ergebnis der Ermittlungen einer unabhängigen Justiz, sondern Ergebnis einer von den alten Machteliten inszenierten Kampagne, deren Aushängeschild der Richter und heutige Minister Sérgio Moro war. Dies hat der Journalist Glenn Greenwald im Juni 2019 auf dem Portal „The Intercept Brasil“ mit zahlreichen Dokumenten belegt. Seitdem wird Greenwald permanent bedroht, auch von Bolsonaro selbst. Im folgenden Beitrag schildert die brasilianische Publizistin und Schriftstellerin Viviane de Santana Paulo die Hintergründe der Kampagne der Rechten und äußert sich sehr pessimistisch zur politischen Kultur Brasiliens.
Weiterlesen auf Beueler Extradienst vom 20. September 2019
von Viviane de Santana Paulo
Die politische Kultur des größten Landes Südamerikas verhindert (noch) eine breite soziale Mobilisierung
Frankreichs Präsident Macron ist schwer enttäuscht. Brasiliens Präsident Bolsonaro habe ihn belogen. In Osaka habe er ihm im Juni zugesichert das Pariser Klimaabkommen zu respektieren. Und nun würde riesige Waldflächen in Amazonien brennen, weil Bolsonaro denjenigen, die Amazonien entwalden und landwirtschaftlich nutzen wollen, freie Hand ließe. So haben die Brände wenigstens etwas Gutes, nämlich, dass niemand mehr ignorieren kann, dass Bolsonaro ein Büttel der Landoligarchie ist und seine Zusagen bezüglich Menschenrechten und Umweltschutz, nichts wert sind. Fakt ist, dass das das gesamte System Bolsonaro auf Lügen basiert. Dass der in Umfragen stets vor Bolsonaro liegende Luiz Inácio Lula da Silva bei den Wahlen nicht kandidieren durfte, war keineswegs Ergebnis der Ermittlungen einer unabhängigen Justiz, sondern Ergebnis einer von den alten Machteliten inszenierten Kampagne, deren Aushängeschild der Richter und heutige Minister Sérgio Moro war. Dies hat der Journalist Glenn Greenwald im Juni 2019 auf dem Portal „The Intercept Brasil“ mit zahlreichen Dokumenten belegt. Seitdem wird Greenwald permanent bedroht, auch von Bolsonaro selbst. Im folgenden Beitrag schildert die brasilianische Publizistin und Schriftstellerin Viviane de Santana Paulo die Hintergründe der Kampagne der Rechten und äußert sich sehr pessimistisch zur politischen Kultur Brasiliens.
Weiterlesen auf Beueler Extradienst vom 20. September 2019
Samstag, 21. September 2019
Schönborn und Kräutler nun offiziell Teilnehmer bei Amazonien-Synode
VaticanNews, 21.9.2019
Vatikan gibt Teilnehmerliste der Amazonas-Synode bekannt
Der Vatikan hat die endgültige Teilnehmerliste für die Amazonassynode herausgegeben. Wie bereits bei der ersten Vorstellung der Zusammensetzung angegeben, kommt ein großer Teil der Teilnehmer aus dem Amazonasgebiet. Doch auch Mitglieder aus dem deutschen Sprachraum sind vertreten.
Wie aus der am Samstag veröffentlichten Teilnehmerliste hervorgeht, hat Papst Franziskus die Kardinäle Marx, Schönborn und Hollerich (dieser wird am 5. Oktober in den Kardinalsstand erhoben) zu Mitgliedern der Sonderversammlung der Bischofssynode für Amazonien ernannt. Kardinal Schönborn gehört seit einigen Jahren dem zwölfköpfigen begleitenden Rat des Generalsekretariats der Bischofssynode an, das als zuständige Kurieneinrichtung die Bischofssynoden vorbereitet.
In der Gruppe der Bischöfe des Amazonasgebietes ist erwartungsgemäß auch der deutsche Bischof von Óbidos, Johannes Bahlmann, vertreten. Ebenso der emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler konnte auf der Teilnehmerliste nicht fehlen. Er war als Mitglied des 18-köpfigen vorsynodalen Rates bereits federführend in die Vorarbeiten der Synode eingebunden. Unten den Experten findet sich die in Peru lebende deutsche missionsärztliche Schwester Birgit Weiler. Die CELAM-Beraterin war bereits für die Vorarbeiten der Synode im März im Vatikan dabei.
Auf besondere Einladung kommen hingegen unter anderem Adveniat-Hauptgeschäftsführer Michael Heinz, Misereor-Chef Pirmin Spiegel sowie Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber, seines Zeichens Mitglied der Päpstlichen Wissenschaften, in den Vatikan. Unter den eigens Eingeladenen ist auch der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-Moon. Ebenso Indigenenvertreter sowie „brüderliche Delegierte“ anderer Konfessionen, die im Amazonasgebiet tätig sind, werden ankündigungsgemäß an den Arbeiten teilnehmen, genauso wie die Leiter der besonders involvierten Dikasterien.
Leitungsgremium ist bestätigt
Der brasilianische Kardinal und Panamazonien-Netzwerk-Präsident Claudio Hummes wird wie bereits bekannt als Generalrelator der Synode wirken. Ihm zur Seite stehen zwei Synoden-Sondersekretäre: David Martinez de Aguirre Guinea, der Apostolische Vikar von Puerto Maldonado in Peru, sowie Pater Michael Czerny, Untersekretär der Sektion Migranten und Flüchtlinge des vatikanischen Dikasteriums für die Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.
Synodenmitglieder von Amts wegen sind die Ortsbischöfe der betreffenden Region, also Amazonas-Bischöfe aus Bolivien, Brasilien, Ecuador, Peru, Kolumbien, Venezuela, Französisch-Guayana, Guayana und Suriname sowie die Spitzen von sieben Bischofskonferenzen, Vertreter der römischen Kurie und die Leitung des kirchlichen Panamazonien-Netzwerks REPAM sowie die Mitglieder des Vorbereitungsgremiums. Hinzu kommen 15 Ordensdelegierte und mehrere vom Papst direkt persönlich ernannte Teilnehmer.
Insgesamt 185 Synodenteilnehmer werden vom 6. bis zum 27. Oktober im Vatikan über die drängenden Fragen des Amazonasgebietes beraten. Für gewöhnlich wird der Papst als Präsident den Arbeiten vorstehen, faktisch geleitet werden diese jedoch durch die delegierten Präsidenten, die Franziskus vor Kurzem ernannt hatte. Es sind Kardinal Baltazar Enrique Porras aus Venezuela, Erzbischof Pedro Ricardo Barreto aus Peru und der brasilianische Kurienkardinal Joao Braz de Aviz.
Kathpress, 20.9.2019
Kräutler fordert vor Amazonassynode "Erneuerung der Kirche jetzt"
Bischof Erwin Kräutler ist überzeugt, dass das Anliegen einer Weihe sogenannter "viri probati" (bewährte Männer) von den Bischöfen der Amazonasregion bei der ins Haus stehenden Amazonien-Synode im Vatikan mehrheitlich vertreten werden wird. Es werde nicht zuletzt an der "Überzeugungskraft und gemeinsamen Entschlossenheit" der Amazonien-Bischöfe liegen, dem Papst bei der Synode aufzuzeigen, "warum unserer Erfahrung und Einsicht nach die Zeit reif sei, wenigstens für viri probati", schreibt Kräutler in seinem neuen Buch. Unter dem Titel "Erneuerung jetzt - Impulse zur Kirchenreform aus Amazonien" ist es dieser Tage im Tyrolia-Verlag erschienen.
Die Tagespost, 26.9.2019
Drehscheibe ist das Sekretariat
Wer an der Amazonas-Synode teilnimmt und wer sie wirklich leitet.
Kathpress-Dossier
Fragen und Antworten rund um die Amazonien-Synode
Teilnehmer der Amazonas-Synode >>
Freitag, 20. September 2019
Investoren besorgt über Brasiliens Amazonas-Politik
ORF, 19.9.2019
Investoren besorgt über Amazonas-Gebiet
Zahlreiche Investoren haben die brasilianische Regierung zu einem entschlossenen Kampf gegen die Abholzung und Brände im Amazonas-Gebiet aufgerufen. „Als Anleger sehen wir die Abholzung und deren Folgen für Artenvielfalt und Klima als ein systemisches Risiko für unsere Portfolios“, hieß es in einem gestern veröffentlichten Brief von 230 Pensionsfonds, Vermögensverwaltungsgesellschaften und Kreditinstituten. Eigenen Angaben zufolge verwalten die Unternehmen insgesamt 16,2 Billionen US-Dollar (14,7 Billionen Euro).
Zuletzt hatte die Zahl der Abholzungen und Brände im Amazonas-Gebiet kräftig zugelegt. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die bereits abgeholzten Flächen danach in Brand gesteckt, um neue Weideflächen zu schaffen. Die Regierung des ultrarechten und wirtschaftsliberalen Präsidenten Jair Bolsonaro will das für den internationalen Klimaschutz bedeutende Amazonas-Becken künftig noch stärker wirtschaftlich nutzen und war deshalb zuletzt weltweit in die Kritik geraten.
Die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen des offenen Briefes riefen die Regierung dazu auf, durch bessere Kontrollen die illegale Abholzung zu unterbinden und den legalen Holzeinschlag deutlich zu reduzieren.
WAZ, 19.9.2019
Angst um Image und Geschäfte
Investoren fordern Schutz des Amazonas
Wegen der Empörung über den Raubbau an der Natur bangen immer mehr Firmen um Prestige und langfristige Geschäftsmodelle. Unternehmen kaufen nicht mehr in Brasilien ein, andere prüfen ihre Investments. Selbst vom mächtigen Agrarsektor bekommt Bolsonaro Kontra.
Der Standard, 19.9.2019
Investoren fordern Schutz des Amazonas-Regenwalds
230 Pensionsfonds, Banken und Vermögensverwalter fürchten um ihr Image und appellieren an Brasilien, Brandrodungen und Abholzung zu stoppen
Investoren besorgt über Amazonas-Gebiet
Zahlreiche Investoren haben die brasilianische Regierung zu einem entschlossenen Kampf gegen die Abholzung und Brände im Amazonas-Gebiet aufgerufen. „Als Anleger sehen wir die Abholzung und deren Folgen für Artenvielfalt und Klima als ein systemisches Risiko für unsere Portfolios“, hieß es in einem gestern veröffentlichten Brief von 230 Pensionsfonds, Vermögensverwaltungsgesellschaften und Kreditinstituten. Eigenen Angaben zufolge verwalten die Unternehmen insgesamt 16,2 Billionen US-Dollar (14,7 Billionen Euro).
Zuletzt hatte die Zahl der Abholzungen und Brände im Amazonas-Gebiet kräftig zugelegt. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die bereits abgeholzten Flächen danach in Brand gesteckt, um neue Weideflächen zu schaffen. Die Regierung des ultrarechten und wirtschaftsliberalen Präsidenten Jair Bolsonaro will das für den internationalen Klimaschutz bedeutende Amazonas-Becken künftig noch stärker wirtschaftlich nutzen und war deshalb zuletzt weltweit in die Kritik geraten.
Die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen des offenen Briefes riefen die Regierung dazu auf, durch bessere Kontrollen die illegale Abholzung zu unterbinden und den legalen Holzeinschlag deutlich zu reduzieren.
WAZ, 19.9.2019
Angst um Image und Geschäfte
Investoren fordern Schutz des Amazonas
Wegen der Empörung über den Raubbau an der Natur bangen immer mehr Firmen um Prestige und langfristige Geschäftsmodelle. Unternehmen kaufen nicht mehr in Brasilien ein, andere prüfen ihre Investments. Selbst vom mächtigen Agrarsektor bekommt Bolsonaro Kontra.
Der Standard, 19.9.2019
Investoren fordern Schutz des Amazonas-Regenwalds
230 Pensionsfonds, Banken und Vermögensverwalter fürchten um ihr Image und appellieren an Brasilien, Brandrodungen und Abholzung zu stoppen
Mittwoch, 18. September 2019
Nationalrat für Veto gegen EU-Mercosur-Abkommen
Katholisch.at, 17.9.2019
Kirche bestärkt internationales Bündnis gegen Mercosur-Abkommen
Welthaus der Diözese Graz-Seckau, Dreikönigsaktion und argentinische NGO appellieren in offenem Brief an Abgeordnete im EU-Unterausschuss des Nationalrats
Zahlreiche kirchliche Einrichtungen aus Österreich unterstützen das Anliegen eines internationalen Bündnisses, das in einem offenen Brief an die Abgeordneten im EU-Unterausschuss des österreichischen Nationalrats appelliert, das Mercosur-Abkommen nicht zu ratifizieren. Das umstrittene Abkommen zwischen EU und mehreren lateinamerikanischen Staaten drohe, mit einer Ausweitung der Soja- und Fleischproduktion die ohnehin kritische Situation auf dem Subkontinent weiter zu verschärfen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben.
Parlamentskorrespondenz Nr. 905 vom 18.09.2019
Pressedienst der Parlamentsdirektion, 18.9.2019 (APA)
SPÖ, FPÖ und JETZT setzen sich im EU-Unterausschuss mit Forderung nach Veto gegen Mercosur-Abkommen durch
ÖVP lehnt Handelsabkommen derzeit ab und will substanzielle Änderungen, NEOS wollen Sanktionsmöglichkeiten verankern
Die Presse, 18.9.2019
Nationalrat fixiert Veto gegen EU-Mercosur-Abkommen
Der Nationalrat verpflichtet die aktuelle und künftige Bundesregierung zu einem Nein gegen das neue EU-Handelsabkommen mit südamerikanischen Ländern.
Salzburger Nachrichten, 18.9.2019
Österreich kippt EU-Mercosur-Abkommen
Der EU-Unterausschuss im Nationalrat hat am Mittwoch gegen das EU-Mercosur-Abkommen votiert. Damit wird die Regierung zu einem Nein zum EU-Mercosur-Abkommen auf EU-Ebene verpflichtet und dem Pakt ein Riegel vorgeschoben, denn Entscheidungen im EU-Rat müssen einstimmig erfolgen.
Wiener Zeitung, 19.9.2019
Freihandelsabkommen
Symbolisches Mercosur-Veto
Nach der Nationalratswahl und der Bildung einer Regierung, welche die Mehrheit der Abgeordneten hinter sich hat, wackelt Österreichs Nein zum Freihandelsabkommen.
Freitag, 13. September 2019
Invasionen in Siedlungsprojekten von Schwester Dorothy
Sexta-feira, 13 de Set 2019
Assentamentos da irmã Dorothy estão sendo invadidos e desmatados
Os assentamentos idealizados pela irmã Dorothy Stang - missionária assassinada em 2005 no Pará- estão sendo invadidos e desmatados. Esse é o tema do terceiro episódio da série GloboNews Especial Amazônia - trabalho do Victor Ferreira, da Caroline Leite e do Pedro Machado sobre a situação da floresta e de quem vive lá.
Samstag, 7. September 2019
Leticia-Pakt soll Amazonas-Regenwald schützen
ORF, 7.9.2019
Südamerikanischer Pakt als Signal an Kritiker
Die anhaltenden verheerenden Waldbrände im Amazonas-Gebiet haben für internationale Kritik gesorgt. In der Nacht auf Samstag reagierten sieben südamerikanische Länder nun auf die Vorwürfe, sie würden nicht genug für die Region tun. Mit einem Pakt verpflichteten sie sich, den Regenwald besser zu schützen. Neben konkreten Maßnahmen ist das Abkommen wohl auch ein Signal für die internationalen Kritiker.
Vertreter der sieben Staaten Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Ecuador, Peru, Suriname und Guyana trafen in der kolumbianischen Stadt Leticia zusammen, um über Maßnahmen im Amazonas-Gebiet zu beraten. Der daraus resultierende „Leticia-Pakt für den Amazonas“ wurde von allen sieben Teilnehmern unterzeichnet. In einer Aussendung des kolumbianischen Präsidialamts zeigte man sich erfreut über die Einigung.
Zum Auftakt des Treffens hatte Kolumbiens Präsident Ivan Duque gemahnt, dass der Schutz des Regenwaldes unbedingt verbessert werden müsse: „Das ist entscheidend für das Überleben unseres Planeten.“
Konkret sieht der Pakt vor, dass ein gemeinsames Naturkatastrophennetzwerk ins Leben gerufen wird, mit dem die Kooperation zwischen den Staaten im Falle verheerender Brände besser funktioniert, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Außerdem sollen die gemeinsame Überwachung der Region per Satellit ausgebaut, Projekte zur Wiederaufforstung geschaffen und die Rolle von indigenen Völkern verbessert werden.
Süddeutsche Zeittung, 7.9.2019
Amazonas-Gipfel:
Schöne Bilder, doch der Wald brennt weiter
* Nach der weltweiten Empörung über Brandrodungen im Amazonas-Regenwald einigen sich die Anrainerstaaten auf einen Pakt, um ihn besser zu schützen.
* Der Gipfel in einer Urwald-Gemeinde produziert viele schöne Bilder. Die Verpflichtungen sind jedoch alles andere als konkret.
* Brasiliens Präsident Bolsonaro wird per Videokonferenz zugeschaltet, da er sich einer Operation unterziehen muss.
Welt, 7.9.2019
Amazonas-Länder schließen Pakt zum Schutz der Regenwälder
Sieben Länder mit Regenwald haben den Leticia-Pakt geschlossen. Sie wollen den Regenwald besser vor Abholzung schützen. Dem Präsidenten Ecuadors kamen fast die Tränen. Und Brasiliens Präsident hat einen eigenen Wunsch.
Reuters, 6.9.2019
Líderes de países da região amazônica acertam medidas para proteger a floresta
LETÍCIA, Colômbia (Reuters) - Um grupo de líderes de países com territórios na Amazônia entrou em acordo nesta sexta-feira para monitorar por satélite a maior floresta tropical do mundo para responder mais rapidamente a emergência e evitar tragédias como os incêndios que consumiram centenas de milhares de hectares de selva.
O Tempo, 7.9.2019
Países da Amazônia definem plano para proteger a floresta
Sete das nove nações amazônicas assinaram pacto ontem com medidas para a proteção da região
Globo News, 7.9.2019
Cúpula na Colômbia: países buscam acordo para combater fogo na Amazônia
O Globo, 7.9.2019
São Félix do Xingu lidera queimadas no começo de setembro; veja lista das 10 cidades da Amazônia com mais focos
Cidade do Pará acumulou 128 focos na semana, seguida por Lábreas (AM) e Feijó (AC), conforme o Programa Queimadas, do Inpe. O Pará tem 3 cidades na lista das 10 com mais queimadas entre domingo (1º) e quinta-feira (5).
Freitag, 6. September 2019
Vier Wochen vor der Amazonas-Synode
Domradio.de, 06.09.2019
Grüne Lunge, Reformhoffnungen und Warnung vor Spaltung
Es war so nicht zu erwarten: Aber wenn Papst und Dutzende Bischöfe aus aller Welt im Oktober im Vatikan über den Amazonas-Regenwald und die dortigen Indigenen sprechen, gerät dies in vielerlei Hinsicht zu einem Politikum.
VaticanNews, 6.9.2019
Amazonassynode: Brasilianische Bischöfe positionieren sich
Vertreter kirchlicher Einrichtungen und traditioneller Amazonasvölker wurden jetzt im brasilianischen Parlament vorstellig, um den Abgeordneten ein Schreiben der Bischöfe des brasilianischen Amazonasgebiets zu überreichen, das während des jüngsten vorsynodalen Treffens in Belém verfasst wurde.
Domradio.de, 05.09.2019
Amazonas-Bischof kann sich verheiratete Priester vorstellen
In seiner Diözese herrscht großer Priestermangel. Auch deshalb kann sich der aus Deutschland stammende Bischof des brasilianischen Bistums Obidos, Johannes Bahlmann, nach eigenen Worten verheiratete Männer als Priester vorstellen.
In seiner rund 182.000 Quadratkilometer großen Diözese gebe es Gemeinden, die "nur zwei- oder dreimal im Jahr die Messe feiern können, wenn der Priester kommt", sagte er der Wochenzeitung "Kirche + Leben" (Sonntag) in Münster. Es sei aber wichtig, dass es Priester vor Ort gebe. Ihr Dienst beschränke sich nicht nur auf die Feier der Eucharistie, sondern umfasse auch Nächstenliebe und Glaubensstärkung.
Tagesschau.de, 8.9.2019
Marx hält Zölibat-Lockerung für denkbar
Noch vor wenigen Monaten hat Kardinal Marx den Zölibat verteidigt. In einem Interview sagte er nun, dass es unter bestimmten Voraussetzungen vorstellbar sei, verheiratete Priester zuzulassen.
Welt, 27.8.2019
Die Erde brennt, nicht nur in Brasilien
Die Bilder der Brände im Amazonas-Regenwald sind erschreckend. Eine Karte der Nasa zeigt, wie dicht die Feuer aneinanderliegen. Und noch etwas anderes ist zu erkennen: Das größte Feuer weltweit wütet ganz woanders.
Redaktion Feinschwarz, 13.9.2019
Eine Kirche mit amazonischem Gesicht
Die Bischofssynode zu Amazonien auf der Suche nach einer Antwort auf die Zeichen der Zeit. Von Stefan Silber.
CIMI, 11/09/2019
Sínodo da Amazônia: reflexões da periferia ao centro do mundo como alternativa à extinção
Durante a XXIII Assembleia Geral do Cimi, dom Erwin Kräutler e o teólogo Paulo Suess explicam e analisam o Sínodo da Amazônia
Grüne Lunge, Reformhoffnungen und Warnung vor Spaltung
Es war so nicht zu erwarten: Aber wenn Papst und Dutzende Bischöfe aus aller Welt im Oktober im Vatikan über den Amazonas-Regenwald und die dortigen Indigenen sprechen, gerät dies in vielerlei Hinsicht zu einem Politikum.
VaticanNews, 6.9.2019
Amazonassynode: Brasilianische Bischöfe positionieren sich
Vertreter kirchlicher Einrichtungen und traditioneller Amazonasvölker wurden jetzt im brasilianischen Parlament vorstellig, um den Abgeordneten ein Schreiben der Bischöfe des brasilianischen Amazonasgebiets zu überreichen, das während des jüngsten vorsynodalen Treffens in Belém verfasst wurde.
Domradio.de, 05.09.2019
Amazonas-Bischof kann sich verheiratete Priester vorstellen
In seiner Diözese herrscht großer Priestermangel. Auch deshalb kann sich der aus Deutschland stammende Bischof des brasilianischen Bistums Obidos, Johannes Bahlmann, nach eigenen Worten verheiratete Männer als Priester vorstellen.
In seiner rund 182.000 Quadratkilometer großen Diözese gebe es Gemeinden, die "nur zwei- oder dreimal im Jahr die Messe feiern können, wenn der Priester kommt", sagte er der Wochenzeitung "Kirche + Leben" (Sonntag) in Münster. Es sei aber wichtig, dass es Priester vor Ort gebe. Ihr Dienst beschränke sich nicht nur auf die Feier der Eucharistie, sondern umfasse auch Nächstenliebe und Glaubensstärkung.
Tagesschau.de, 8.9.2019
Marx hält Zölibat-Lockerung für denkbar
Noch vor wenigen Monaten hat Kardinal Marx den Zölibat verteidigt. In einem Interview sagte er nun, dass es unter bestimmten Voraussetzungen vorstellbar sei, verheiratete Priester zuzulassen.
Welt, 27.8.2019
Die Erde brennt, nicht nur in Brasilien
Die Bilder der Brände im Amazonas-Regenwald sind erschreckend. Eine Karte der Nasa zeigt, wie dicht die Feuer aneinanderliegen. Und noch etwas anderes ist zu erkennen: Das größte Feuer weltweit wütet ganz woanders.
Redaktion Feinschwarz, 13.9.2019
Eine Kirche mit amazonischem Gesicht
Die Bischofssynode zu Amazonien auf der Suche nach einer Antwort auf die Zeichen der Zeit. Von Stefan Silber.
CIMI, 11/09/2019
Sínodo da Amazônia: reflexões da periferia ao centro do mundo como alternativa à extinção
Durante a XXIII Assembleia Geral do Cimi, dom Erwin Kräutler e o teólogo Paulo Suess explicam e analisam o Sínodo da Amazônia
Mittwoch, 4. September 2019
Brasilien will Bergbau in indigenen Gebieten erlauben
Der Standard, 4.9.2019
Brasiliens Regierung will Bergbau in indigenen Gebieten erlauben
Da die wirtschaftliche Ausbeutung von Schutzgebieten bisher verboten ist, will Brasiliens rechtsradikale Regierung nun die Verfassung ändern
Kaum ist der internationale Aufschrei um die Brandrodungen im Amazons ein wenig zurückgegangen, präsentiert Brasiliens rechtsradikale Regierung schon den nächsten kontroversen Schritt. Sie will in indigenen Schutzgebieten Bergbau ermöglichen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Der Stabschef von Präsident Jair Bolsonaro, Onyx Lorenzoni, habe darüber mit den Gouverneuren mehrerer Bundesstaaten gesprochen, berichtete die Zeitung "Folha de São Paulo" am Dienstag. Brasiliens Verfassung verbietet bisher generell die wirtschaftliche Ausbeutung der Schutzgebiete.
Erlaubt ist nur die Nutzung zur Selbstversorgung. "Brasilianisch zu sein ist eine Chance für alle, und jeder, der im Schutzgebiet bleiben will, hat das Recht dazu. Aber wer jetzt die Ärmel hochkrempeln, Hände und Füße in den Boden stecken und arbeiten will – dem sollte dies gewährt werden", sagte Lorenzoni nach dem Treffen am Dienstag in Manaus. Der Abbau von Bodenschätzen in den indigen bewohnten Gebieten sei bisher nicht geregelt. Die Öffnung der Schutzgebiete für den Bergbau würde seiner Ansicht nach die Lebensbedingungen der Bewohner verbessern.
Zunahme der Angriffe
Seit dem Amtsantritt Bolsonaros im Jänner sind Brasiliens indigene Gruppen wiederholt politisch in Bedrängnis geraten – zuletzt eben auch im Zusammenhang mit den Brandrodungen im Regenwald. Umweltschützer machen den Präsidenten dafür verantwortlich, dass die Brände im Amazonasgebiet in diesem Jahr massiv zugenommen haben.
Der Staatschef ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert – zudem hat er zu erkennen gegeben, dass es keine Strafverfolgung für jene geben würde, die Brände legen. Erst, nachdem er international massiv unter Druck geraten war, schickte er das Militär zur Brandbekämpfung. Hilfangebote aus dem Ausland verurteilte er dennoch als Einmischung in brasilianische Angelegenheiten.
Gesundheitliche Probleme seit Anschlag
Eine geplante Teilnahme an einem lateinamerikanischen Amazonas-Treffen sagte er dann laut Meldungen vom Dienstag ebenfalls ab. Er verwies dabei auf seinen Gesundheitszustand, der seit einem Mordanschlag im vergangenen Jahr stark angeschlagen ist. Bolsonaro müsse sich auf einen für nächste Woche anberaumten medizinischen Eingriff vorbereiten, sagte ein Regierungssprecher am Montag.
Der Präsident unterzieht sich ab dem kommenden Freitag einer Flüssigdiät. Es ist die vierte Operation seit dem Angriff, behandelt werden soll ein Narbenbruch, dann folgt eine zehntägige Erholungsphase. Der 64-Jährige hatte nach dem Anschlag monatelang einen Beutel für den Darmausgang tragen müssen, der ihm erst im Jänner entfernt wurde. (red, APA, 4.9.2019)
Kooperation Brasilien, Juli 2019
Dossier Indigene und Landrechte
Inhalt:
* Regierung Bolsonaro will indigene Schutzgebiete für Wirtschaft öffnen
* Die FUNAI wird als Anti-Indigenenbehörde auf Bolsonaro-Kurs getrimmt
* Alarmierende Entwaldungsentwicklung im Amazonasraum
* Amazonasfonds steht wegen Manipulation auf der Kippe
* Internationales Indigenenschutzrecht ILO 169 bald ohne Brasilien?
Brasiliens Regierung will Bergbau in indigenen Gebieten erlauben
Da die wirtschaftliche Ausbeutung von Schutzgebieten bisher verboten ist, will Brasiliens rechtsradikale Regierung nun die Verfassung ändern
Kaum ist der internationale Aufschrei um die Brandrodungen im Amazons ein wenig zurückgegangen, präsentiert Brasiliens rechtsradikale Regierung schon den nächsten kontroversen Schritt. Sie will in indigenen Schutzgebieten Bergbau ermöglichen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Der Stabschef von Präsident Jair Bolsonaro, Onyx Lorenzoni, habe darüber mit den Gouverneuren mehrerer Bundesstaaten gesprochen, berichtete die Zeitung "Folha de São Paulo" am Dienstag. Brasiliens Verfassung verbietet bisher generell die wirtschaftliche Ausbeutung der Schutzgebiete.
Erlaubt ist nur die Nutzung zur Selbstversorgung. "Brasilianisch zu sein ist eine Chance für alle, und jeder, der im Schutzgebiet bleiben will, hat das Recht dazu. Aber wer jetzt die Ärmel hochkrempeln, Hände und Füße in den Boden stecken und arbeiten will – dem sollte dies gewährt werden", sagte Lorenzoni nach dem Treffen am Dienstag in Manaus. Der Abbau von Bodenschätzen in den indigen bewohnten Gebieten sei bisher nicht geregelt. Die Öffnung der Schutzgebiete für den Bergbau würde seiner Ansicht nach die Lebensbedingungen der Bewohner verbessern.
Zunahme der Angriffe
Seit dem Amtsantritt Bolsonaros im Jänner sind Brasiliens indigene Gruppen wiederholt politisch in Bedrängnis geraten – zuletzt eben auch im Zusammenhang mit den Brandrodungen im Regenwald. Umweltschützer machen den Präsidenten dafür verantwortlich, dass die Brände im Amazonasgebiet in diesem Jahr massiv zugenommen haben.
Der Staatschef ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert – zudem hat er zu erkennen gegeben, dass es keine Strafverfolgung für jene geben würde, die Brände legen. Erst, nachdem er international massiv unter Druck geraten war, schickte er das Militär zur Brandbekämpfung. Hilfangebote aus dem Ausland verurteilte er dennoch als Einmischung in brasilianische Angelegenheiten.
Gesundheitliche Probleme seit Anschlag
Eine geplante Teilnahme an einem lateinamerikanischen Amazonas-Treffen sagte er dann laut Meldungen vom Dienstag ebenfalls ab. Er verwies dabei auf seinen Gesundheitszustand, der seit einem Mordanschlag im vergangenen Jahr stark angeschlagen ist. Bolsonaro müsse sich auf einen für nächste Woche anberaumten medizinischen Eingriff vorbereiten, sagte ein Regierungssprecher am Montag.
Der Präsident unterzieht sich ab dem kommenden Freitag einer Flüssigdiät. Es ist die vierte Operation seit dem Angriff, behandelt werden soll ein Narbenbruch, dann folgt eine zehntägige Erholungsphase. Der 64-Jährige hatte nach dem Anschlag monatelang einen Beutel für den Darmausgang tragen müssen, der ihm erst im Jänner entfernt wurde. (red, APA, 4.9.2019)
Kooperation Brasilien, Juli 2019
Dossier Indigene und Landrechte
Inhalt:
* Regierung Bolsonaro will indigene Schutzgebiete für Wirtschaft öffnen
* Die FUNAI wird als Anti-Indigenenbehörde auf Bolsonaro-Kurs getrimmt
* Alarmierende Entwaldungsentwicklung im Amazonasraum
* Amazonasfonds steht wegen Manipulation auf der Kippe
* Internationales Indigenenschutzrecht ILO 169 bald ohne Brasilien?
Sonntag, 1. September 2019
Brasiliens Amazonasbischöfe bekräftigen Einsatz für die Schöpfung
Domradio.de, 29.8.2019
Brasiliens Amazonasbischöfe bereiten Synode vor
"Extrem schwierige Situation"
Das Thema Amazonien beschäftigt in den nächsten Tagen die Bischöfe der brasilianischen Region. Ihr bis einschließlich Freitag laufendes Treffen gilt als Vorbereitung für die im Oktober stattfindende Amazonas-Synode.
Domradio.de, 30.8.2019 oder Weltkirche.de
Amazonas-Bischof Kräutler zur Brandkrise und Vatikan-Synode
Brasiliens Präsident hat von Amazonien keine Ahnung"
Der frühere Amazonas-Bischof Erwin Kräutler bereitet die im Oktober im Vatikan anberaumte Amazonas-Synode mit vor. Im Interview spricht er über die Lage rund um die Waldbrände in Amazonien und gibt einen Ausblick auf die Synode.
Kirche und Leben, 30.8.2019
Bischof: Präsident Bolsonaro hat keine Ahnung von der Region
Kräutler: G7-Staaten mitschuldig an Amazonas-Zerstörung
Der frühere Amazonas-Bischof Erwin Kräutler (80) pocht auf die Mitverantwortung der Industrieländer für die Ausbeutung des Regenwalds. „Die G7-Nationen und andere Staaten müssen sich fragen, inwieweit sie selbst an der Zerstörung mitschuldig sind“, sagte Kräutler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Wo gehen denn die illegal geschlagenen Hölzer Amazoniens hin? Und all die Milch- und Fleischprodukte, für die der tropische Regenwald abgebrannt wird?“
Domradio-Reportage, 28.08.2019
Kirchen rufen zum Schutz des Amazonas auf
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, mit dem eigenen Konsum der Umweltzerstörung in Amazonien entgegenzuwirken. "Fair gehandelte Produkte sind ein Beitrag zum Schutz der indigenen Bevölkerung", so Schick im Fränkischen Tag. Die Bundesregierung müsse konkrete Hilfsangebote zur Entschärfung der Lage im Amazonas geben.
Weltkirche.de, 29.1.2019
Zehn Thesen zum Klimaschutz.
Ein Diskussionsbeitrag
junge Welt, 31.8.2019
Wenn kein anderer Ausweg bleibt
Von der befreienden Gewalt der Volksmassen: Zur bevorstehenden »Amazonien-Synode« im Vatikan
REPAM, 30.8.2019 CNBB, 30.8.2019
Em Belém, Igreja da Amazônia reafirma o compromisso com o território
Com uma carta aberta para a toda sociedade em que convocam a todos para a sintonia com o Sínodo e o cuidado com a Amazônia, termina o encontro dos bispos e lideranças da Igreja da Amazônia. Realizado no Centro de Espiritualidade Monte Tabor, da Arquidiocese de Belém, o evento teve como objetivo o estudo e preparação dos padres sinodais para a grande assembleia em outubro, no Vaticano. Cerca de 120 pessoas, entre padres, bispos, leigas e leigos e religiosos estiveram no encontro que começou na última quarta-feira (28).
CNBB, 30.8.2019
CNBB lança campanha de sensibilização e informação sobre o Sínodo para a Amazônia
A partir deste domingo, 1º de setembro, “Dia Mundial de oração pelo Cuidado da Criação” até o dia 5, “Dia da Amazônia”, a Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB) vai desenvolver, em parceria com a Rede Eclesial Pan-Amazônica (REPAM-Brasil), um conjunto de iniciativas de comunicação cujo objetivo é sensibilizar a Igreja e a sociedade sobre a importância do Sínodo para a Amazônia.
Jornal da CBN, 04/09/2019
'É interesse do mundo inteiro que Amazônia não seja destruída. Não se trata de soberania'
Entrevista com Dom Erwin Kräutler
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