Montag, 30. September 2019
Vor der Amazonas-Synode: Liebe, Sex und Priestertum
BR24, 29.09.2019
Priester legen vor ihrer Weihe das Versprechen ab, zölibatär, also ehelos zu leben. Doch nicht wenige Geistliche halten sich im Berufsleben nicht daran: Sie führen heimliche Beziehungen oder werden Väter. Damit riskieren sie ihren Job - bis jetzt.
"Um des Himmelreiches Willen", heißt es im Gesetzbuch der katholischen Kirche, gelte für Priester der Zölibat. Schon bei der Weihe zum Diakon legen Priesteramtsanwärter ihr Versprechen ab, künftig ehelos zu bleiben. Ab diesem Zeitpunkt müssen sie enthaltsam leben, Heirat ausgeschlossen.
Priester in Beziehung: "Solange niemand etwas sagt, sag‘ ich auch nichts."
Es sei denn, sie lassen sich Kraft Kirchenrecht wieder in den Laienstand zurückversetzen – so wie es Karl Loemke schweren Herzens getan hat. Der ehemalige Priester war von seinem Bischof beurlaubt worden, als dieser von der Beziehung erfuhr. Liebe und Priesteramt: beides geht eben nicht. Zumindest nicht öffentlich, sagt Loemke. Das Perfide sei, so der Ex-Priester, dass ihm sein Bischof bei einem Treffen einmal gesagt habe: "Ich könnte Ihnen auf Anhieb zehn im Amt sagen, die unter der verdeckten Hand einfach eine Beziehung leben, aber solange niemand etwas sagt, sag‘ ich auch nichts."
Das Erste, 29.9.2019
Video: Außen homophob, innen schwul?
Das Buch "Sodom" über die katholische Kirche
Die Mehrheit der Männer im Vatikan ist schwul, behauptet Frédéric Martel. Und gerade die homosexuellen Vertreter würden eine Erneuerung der Kirche verhindern. Im Buch "Sodom" berichtet er von Intrigen und Liebesbeziehungen im Vatikan.
Katholisches.info, 24.9.2019
Verheiratete Priester? Was Bischöfe des deutschen Sprachraums dazu sagen
Eine (wahrscheinlich unvollständige) Aufstellung:
Bischof Georg Bätzing von Limburg („Zölibat besser freiwillig“),
Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück („Zölibat durch andere Lebensformen ergänzen“, „Priester mit Familie und Zivilberuf vorstellbar“),
Bischof Büchel von Sankt Gallen („Priester werden können, ohne sich dem Zölibat zu verpflichten“),
Erzbischof Stephan Burger von Freiburg („der Papst kann das ändern“),
Bischof Helmut Dieser von Aachen („in Zukunft verheiratete Priester möglich“),
Bischof Benno Elbs von Feldkirch („sehr sinnvoll, daß verheiratete Männer geweiht werden“),
Bischof Gerhard Feige von Magdeburg („durchaus denkbar“),
Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart („viri probati weihen“),
Bischof Hermann Glettler von Innsbruck („kann ich mir vorstellen“),
Bischof Felix Gmür von Basel („Bistum kann sich verheiratete Priester vorstellen“),
Bischof Gregor Maria Hanke von Eichstätt („Abkehr vom Zölibat ist möglich, aber kein Zauberstab“)
Bischof Franz Jung von Würzburg („verheiratete Priester vorstellbar“),
Erzbischof Heiner Koch („das Zölibat kann natürlich aufgehoben werden, aber es wäre schon gravierend“)
Bischof Peter Kohlgraf von Mainz („Zölibat kein Dogma“, „für freiwilligen Zölibat“, „Bischofskonferenzen sollen entscheiden“),
Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising („wir müssen handeln und Ehelosigkeit von Priestern überprüfen“, „offen für verheiratete Priester“)
Bischof Ulrich Neymeyr von Erfurt („viri probati zu Priestern weihen“),
Bischof Stefan Oster von Passau („halte verheiratete Priester für möglich“),
Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen („Zölibat muß zur Diskussion stehen“),
Bischof Manfred Scheuer von Linz („verheiratete Priester sind meine Hoffnung“),
Erzbischof Ludwig Schick von Bamberg („Dispens vom Zölibat“),
Kardinal Christoph Schönborn („schließe Ehe für Priester künftig nicht aus“),
Bischof Alois Schwarz von Sankt Pölten („es braucht beide Lebensformen“, „Priester mit Ehering gut vorstellen“),
Bischof Heiner Wilmer von Hildesheim („müssen ernsthaft über die Wege der Zulassung zum Priestertum diskutieren“).
Bischof Ägidius Zsifkovics von Eisenstadt („ein Sowohl-als-Auch ist vorstellbar“).
CNA-Deutsch, 4.10.2019
Amazonassynode: Alles, was Sie wissen müssen
In den nächsten Tagen beginnt in Rom die Bischofssynode für Amazonien, die vom Papst einberugen wurde, um "neue Wege für die Evangelisierung dieses Teils des Volkes Gottes" zu finden. Das Instrumentum Laboris, das am 17. Juni veröffentlicht worden war, stieß jedoch auf Kritik.