Kathpress, 21.02.2021
USA: Menschenrechtlerin und Ordensfrau Dianna Ortiz gestorben
Dianna Ortiz, US-amerikanische Ordensfrau und Menschenrechtlerin, ist tot. Wie der Ursulinenorden mitteilte, starb Ortiz am Freitag im Alter von 62 Jahren in Washington an den Folgen einer Krebserkrankung.Ortiz ging Ende der 1980er-Jahre nach Guatemala, um sich für die Belange der indigenen Bevölkerung zu engagieren. Dabei geriet sie zwischen die Fronten des seit 1960 herrschenden Bürgerkriegs in dem mittelamerikanischen Land. Dieser Krieg wurde erst 1996 formell beendet.
1989 wurde Ortiz durch Regierungstruppen entführt, gefoltert und vergewaltigt. Ihr Schicksal erregte weltweit Aufsehen, weil sie offen über ihre Erlebnisse berichtete und ihr Behörden sowohl in Guatemala als auch in den USA zunächst Falschaussagen unterstellten. 2002 veröffentlichte sie ein Buch über ihre "Reise von der Folter zur Wahrheit".
In den Jahren nach ihrer Befreiung setzte sich die Ordensfrau weiter für die Menschenrechtsarbeit in Guatemala und die Belange von Folteropfern ein. Von 2010 bis 2012 war sie stellvertretende Direktorin der US-amerikanischen Sektion von Pax Christi. Von 2012 bis 2018 war sie für den Center of Concern, einen von den Jesuiten und der US-Bischofskonferenz gegründeten Thinktank in Washington tätig. Im vergangenen Jahr kehrte sie als stellvertretende Direktorin zu Pax Christi USA zurück.
Dianna Mae Ortiz OSU (* 2. September 1958 in Colorado Springs, Colorado; † 19. Februar 2021 in Washington, D.C.) war eine US-amerikanische Ordensschwester der katholischen Ursulinen (Ordo Sanctae Ursulae). Sie engagierte sich ab 1987 für die indigene Bevölkerung in Guatemala und wurde 1989 Folteropfer der Regierung Guatemalas. In den Jahren danach kämpfte sie für die Anerkennung ihrer Leiden und gründete später selbst eine Organisation für Opfer von Folter und gegen Folter.
Dianna Ortiz, American Nun Tortured in Guatemala, Dies at 62
She became a champion of survivors of torture and helped compel the release of documents showing U.S. complicity in decades of human rights abuses in Guatemala.
Dianna Ortiz, nun who told of brutal abduction by Guatemalan military, dies at 62
Dianna Ortiz, a slight Catholic nun from New Mexico, arrived in Guatemala in 1987 against a backdrop of devastating violence: a decades-long civil war, pitting Marxist guerrillas against the U.S.-backed military, that would ultimately claim 200,000 lives.