Dienstag, 30. April 2013

Brasilien: Umsetzungen der ILO-Konvention mangelhaft

Brasilien ist zwar unter jenen 10 Ländern (von den 185 ILO-Mitgliedern), die die meisten ILO-Konventionen ratifiziert haben. Experten beklagen jedoch große Defizite bei der Bekämpfung von Sklaven- und Kinderarbeit.

Die erste Kernarbeitskonventione über Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechtes wurde jedoch von Brasilien noch nicht ratifiziert.

O Globo, 28.4.2013
Trabalho escravo e infantil ainda são mazelas
Brasil está entre os dez países que mais ratificaram convenções da OIT. Mas especialistas criticam desigualdades no mercado brasileiro
O Brasil está entre as dez nações que mais têm convenções ratificadas e em vigor entre os 185 países-membros da Organização Internacional do Trabalho (OIT). Apesar disso, especialistas alertam que o país ainda tem um longo caminho pela frente no combate a problemas como trabalho infantil e escravo. Outra dívida é a norma sobre liberdade sindical, única entre as oito convenções fundamentais da entidade não ratificada pelo Brasil. Fora do grupo das prioridades da OIT, o movimento sindical ainda luta para ver na prática a Convenção 158, que estabelece a estabilidade no emprego.

Freitag, 26. April 2013

Belo-Monte: Zustände wie unter der Militärdiktatur


Kathpress, 26.04.2013
Zuspitzung bei "Belo Monte": "Das ist fast wie ein Genozid"
Dreikönigsaktion und Grüne Europaparlamentarierin Lunacek unterstützen brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft, die Staudammprojekt wegen Zerstörung von Lebensraum und Missachtung der Rechte Indigener als Verfassungsbruch bekämpft

Wien (KAP) "Das ist fast wie ein Genozid": Mit diesem alarmierenden Aufschrei macht die brasilianische Journalistin und Aktivistin Verena Glass gemeinsam mit Helena Palmquist von der brasilianischen Bundesstaatsanwaltschaft auf die sich aktuell zuspitzende Situation rund um das umstrittene Staudammprojekt "Belo Monte" am Xingu-Fluss aufmerksam. Beide informieren seit einer Woche im Rahmen einer Europareise über die aktuellen Entwicklungen an dem Nebenarm des Amazonas. Die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle seien dramatisch, 60.000 Indigene könnten ihre Lebensgrundlage verlieren, einem riesigen Naturgebiet drohe die Zerstörung. Zu dem Pressegespräch am Freitag in Wien hatten die Dreikönigsaktion gemeinsam mit der Grünen Europaparlamentarierin Ulrike Lunacek geladen.

"Belo Monte" sei der Offenbarungseid der brasilianischen Regierung, so die Aktivisten. Der Staat verletze durch sein Vorgehen "alle demokratischen Grundregeln". Es gehe zu "wie zur Zeit der Militärdiktatur", betonte Verena Glass von der "Bewegung lebendiger Xingu für immer" (Movimento Xingu Vivo para Sempre). Die aktuelle Lage sei "höchst prekär". Umweltauflagen würden missachtet, die indigene Bevölkerung nicht beachtet. Hinzu komme das Choas auf der Baustelle: "Durch den Zuzug von Bauarbeitern, worauf das sensible Gebiet im Amazonas nicht gewappnet ist, kommt es zu massivem Anstieg von Gewalt, vor allem im Bereich der Sexualdelikte. Minderjährige werden zur Prostitution gezwungen. Fälle sklavenähnlicher Arbeitsbedingungen sind keine Seltenheit".

Tatsächlich reichen die Wurzeln des Staudammprojektes bis in die brasilianische Militärdiktatur zurück: Das Vorhaben eines Baus zweier Staudämme und zweier Stauseen an der "Großen Schlinge" (Volta Grande) des Xingu, einem Seitenarm des Amazonasstromes, wurde während der Militärdiktatur (1964-1985) entworfen, verblieb aus Geldmangel jedoch in der Schublade. Der demokratisch gewählte Präsident Cardoso plante in den 90er Jahren eine Reaktivierung, die letztlich erst im Jahr 2005 unter Präsident Lula da Silva in die Umsetzung ging, weil das heute auf mehr als zehn Milliarden Euro teure Projekt weitestgehend über brasilianische Banken und ohne Weltbank-Beteiligung finanziert wird.

"Belo Monte": Erbe der Diktatur

Bei ihrem Kampf gegen "Belo Monte" gehe es inzwischen, da bereits rund 30 Prozent der Arbeiten abgeschlossen sind, nicht mehr um einen Totalstopp, erklärte Verena Palmquist von der brasilianischen Bundesstaatsanwaltschaft. Es gehe vielmehr darum, eine "schwerwiegende Missachtung der Verfassung" anzuprangern. "Diese gebietet, die betroffene indigene Bevölkerung bei solch schweren Eingriffen wie Staudamm- oder Bergwerksprojekten zu informieren, zu befragen und deren Zustimmung als Voraussetzung für einen möglichen Bau anzunehmen. All das ist nicht geschehen", so Palmquist. Die Staatsanwaltschaft ist ein Kontrollorgan zur Einhaltung von Verfassungsbestimmungen vor allem bezüglich der Grundrechte der indigenen Bevölkerung und des Umweltschutzes.

Derzeit seien 17 Prozesse zu den verschiedenen Bauetappen anhängig. Bis zum Obersten Gerichtshof sei man gegangen. Dieser sollte heuer eine endgültige Entscheidung über die Recht- oder Unrechtmäßigkeit von "Belo Monte" fällen. Indessen seien die Fischbestände im Xingu bereits massiv rückgängig, Wasserwege würden unterbrochen, die Fauna durch (Spreng)Arbeiten zum Teil bereits zerstört.

Kräutler kämpft am Obersten Gerichtshof

Zu den Mitkämpfern auch auf den verfügbaren juristischen Wegen zählt der austro-brasilianische Bischof von Xingu, Erwin Kräutler. Als einer der engagiertesten und wichtigsten Kämpfer für die Rechte der indigenen Bevölkerung habe er soeben um einen Termin beim Obersten Gerichtshof angesucht, teilte Palmquist mit. Dabei gehe es ihm auch darum, "weitere Staudamm-Projekte an anderen Flüssen Amazoniens mit verheerenden Auswirkungen auf Natur und Mensch zu unterbinden".

Für Ulrike Lunacek hat eine "rücksichtslose Industriepolitik der Vergangenheit nichts mehr im 21. Jahrhundert verloren". "Rücksichtslos" und damit im Widerspruch zu einer sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit sei "Belo Monte", weil für das Kraftwerk mit einer vorgesehenen Leistung von elf Gigawatt - damit das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt - eine Fläche von 668 Quadratkilometern überflutet werden müsste. Menschen, die am und vom Xingu leben, würden ihre Lebensgrundlage verlieren, die Biodiversität des Regenwaldes stehe auf dem Spiel.

Grüne: Andritz soll Nachhaltigkeit einhalten

"Das Argument der Regierung, wenn der Damm nicht gebaut werde, gingen die Lichter aus, sitze man etwa zur Fußball-WM 2014 im Dunkeln, ist falsch und perfide. Denn von 'Belo Monte' profitiert nicht die Bevölkerung, sondern Großkonzerne", so Lunacek. Tatsächlich sind bereits 70 Prozent der zukünftigen Energieleistung des Kraftwerks für die nächsten 30 Jahre verkauft - an große Unternehmen. Am Bau ist auch das österreichische Unternehmen Andritz beteiligt. "Auf der Webseite gibt Andritz ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ab. Ein solches muss aber auch für Ausführungen in Brasilien gelten und darf nicht bloße Fassade bleiben", forderte Lunacek.

Das Europaparlament habe bereits im Jahr 2011 einen fraktionsübergreifenden Initiativbericht, der kritisch zu "Belo Monte" Stellung nehme, mehrheitlich angenommen. EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton meinte zwar auf eine Anfrage, die EU könne sich nicht in brasilianische Angelegenheiten einmischen. Lunacek entgegnete: "Soziale und ökologische Nachhaltigkeit heißt immer auch, sich einzumischen. 'Belo Monte' geht uns alle an".

Ulrike Lunacek, 26.04.13
Lunacek/Glass/Palmquist: „Amazonien nicht als Supermarkt für multinationale Konzerninteressen missbrauchen“

Beim Belo Monte-Megakraftwerk wird internationales Recht mit Füßen getreten – Kritik an Andritz-Beteiligung

„Das größte Hindernis für einen einheitlichen Kampf gegen das Belo Monte-Megastaudammprojekt ist die Hü-Hott-Politik der Europäischen Union“, kritisiert Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin und außenpolitische Sprecherin der Grünen/EFA Fraktion im Europaparlament, bei der heutigen Pressekonferenz zum Megakraftwerk Belo Monte, in der sie gemeinsam mit zwei Expertinnen aus Brasilien über die aktuellen Entwicklungen vor Ort und in der EU berichtet hat.

Lunacek: „Das Europaparlament hat in einem Bericht über Kraftwerksbauten explizit die negativen Auswirkungen des Belo Monte-Projekts für Menschen und Umwelt thematisiert. Daneben finanziert die EU Entwicklungsprojekte zum Schutz der indigenen Bevölkerung und gegen Urwaldrodungen in der Region. Gleichzeitig wird aber die Verantwortung für Belo Monte allein der brasilianischen Regierung übertragen. Mit dieser Außenpolitik, die die EU-Entwicklungspolitik konterkariert, macht sich die EU nicht nur unglaubwürdig, sondern trägt dazu bei, dass Amazonien als Supermarkt für nationale wie internationale Konzerninteressen missbraucht wird.“

Diese Bonanza-Goldgräberstimmung, die den Amazonas zu einem Supermarkt für multinationale Konzerne degradiert, betonte auch Verena Glass, Aktivistin des Movimento Xingu Vivo para Sempre, in ihrer Stellungnahme. Das Belo Monte-Projekt führt nicht nur zu Ab- und Umsiedelung von bis zu 40.000 Menschen, sondern auch die Biodiversität, angefangen vom Fischreichtum, wird dadurch schwer geschädigt.“ Die Gewinner dieses Ausverkaufs sieht Glass im Ausland und in der Industrie: „Die Vielfalt und der Reichtum unserer Natur wird geopfert zum Nutzen und Profit französischer, holländischer, norwegischer aber auch österreichischer Firmen. Und die aus diesem Kraftwerk gewonnene Energie kommt nicht der Bevölkerung, sondern energieintensiven Industrien zugute. Die Bergbauindustrie steht ebenfalls in den Startlöchern. Da in den trockengelegten Gebieten das kanadische Bergbauunternehmen Belo Sun die größte Goldmine Brasiliens anlegen will.“

Ins gleiche Horn stößt Helena Palmquist, Pressesprecherin des Ministério Público Federal do Pará, die so wie Glass auf Einladung der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar und der Grünen Fraktion im Europaparlament zu dieser Pressekonferenz sowie Informationsverantsaltungen nach Österreich gekommen ist.

Palmquist rechnete vor, dass es seit dem Jahr 2001 bereits 17 Klagen gegen das Projekt eingebracht wurden – ein 18. Klage ist in Vorbereitung. Immer wieder gab es kurzfristige, vom Gericht erzwungene Baustopps. Diese änderten aber nichts am generellen Baufortschritt. Palmquist: “Die strengen Umweltschutzgesetze existieren nur in der Theorie. Dass die indigene Bevölkerung nicht in die Verhandlungen eingebunden wird, ist eindeutiger Bruch der brasilianischen Verfassung sowie internationalen Rechts.” Von Bischof Erwin Kräutler hat Palmquist heute in einem Mail erfahren, dass er in dieser Frage um eine Audienz beim Obersten Gerichtshof angefragt hat, um die Rechte der Indigenen dort mit Nachdruck vorzubringen. Daneben beobachtet Palmquist mit Sorge “die fortschreitende Militarisierung des Projekts”. Palmquist: “Der Kampf gegen Belo Monte ist für uns auch deswegen so wichtig, weil Belo Monte ein Symbol ist. Wenn wir hier verlieren, hat das sehr negative Auswirkungen auf die viele anderen geplanten oder bereits im Bau befindlichen Staudammprojekte.“

Scharf kritisiert wird von Lunacek in diesem Zusammenhang die Beteiligung der österreichischen Firma Andritz AG am energiewirtschaftlich unnötigen und für Umwelt wie Menschen in der Region katastrophalen Belo Monte-Gigantomanie. Lunacek: „Andritz ist bei fast allen umstrittenen Staudammprojekten mit dabei – beim Belo Monte Projekt, beim Ilisu Staudamm in der Türkei und beim Xayaburi Damm in Laos. Dass Andritz dabei noch geringere Maßstäbe als andere Firmen anlegt, zeigt das Beispiel Ilisu: Hier empfahlen die Regierungen von Österreich, Deutschland und der Schweiz 2009 allen Firmen, sich wegen der zu erwartenden Folgen aus dem Projekt zurückzuziehen. Dieser Aufforderung kamen alle nach, außer Andritz. Unsere Einladung an die Andritz AG sich einer Diskussionsveranstaltung zu stellen, wurde ebenfalls abgelehnt. Ein Armutszeugnis, das zeigt wie Corporate Social Responsibility wieder einmal nur als schöne Fassade missbraucht wird.“


Kleine Zeitung, 26.4.2013
Belo-Monte: Zustände wie unter der Militärdiktatur
Neuerlich scharfe Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten am Staudamm-Projekt in Brasilien. Verfassung und internationales Recht werde verletzt, Gegner durch den Geheimdienst bespitzelt.
Das umstrittene Bauprojekt des Belo-Monte-Staudamms im Amazonas-Gebiet sorgt für Zustände wie zur Zeit der brasilianischen Militärdiktatur (1964-1985). Drastische Worte fanden am Freitag zwei Umwelt- und Menschenrechtsaktivistinnen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Europa-Abgeordneten Ulrike Lunacek (G) in Wien.

Der Standard, 26.4.2013
"Brasilien wirft die Demokratie auf den Müll"
Der Bau des Belo-Monte-Staudamms bringe Armut, sexuelle Gewalt und Zustände wie in der Militärdiktatur, berichten zwei Aktivistinnen

Der Bau des international heftig kritisierten Belo-Monte-Staudamms ist weiterhin im vollen Gange. Die brasilianische Regierung scheint auf eine Politik der vollendeten Tatsachen zu setzen: Denn obwohl noch zahlreiche Gerichtsverfahren laufen, ist bereits fast ein Drittel der Bauarbeiten des 11-Gigawatt-Kraftwerks realisiert.


Montag, 22. April 2013

Film- und Diskussionsabend zum Staudammprojekt Belo Monte in Wien



Film über Auswirkungen der Staudämme Belo Monte und Ilisu

Das Youtube-Video von DAMOCRACY zeigt die negativen Auswirkungen, die durch den Bau der Staudämme Belo Monte (Brasilien) und Ilisu (Türkei) für Menschen, Natur und Kulturschätze entstehen.
Die These, dass Wasserkraft eine saubere Energieform sei, wird hinterfragt.
Mit diesem Video veröffentlicht DAMOCRACY den Widerstand und den Protest von Tausenden von betroffenen Menschen gegen Großprojekte und ruft die Welt zur Solidarität auf.



DAMOCRACY:
A documentary that debunks the myth of large-scale dams as clean energy and a solution to climate change. It records the priceless cultural and natural heritage the world would lose in the Amazon and Mesopotamia if two planned large-scale dams are built, Belo Monte dam in Brazil, and Ilisu dam in Turkey. DAMOCRACY is a story of resistance by the thousands of people who will be displaced, and a call to world to support their struggle.
More info at http://www.damocracy.org

Sonntag, 21. April 2013

Bischof Erwin Kräutler verteidigt indigene Bevölkerung auf brasilianischer Bischofskonferenz

Der Westen, 21.04.2013
Österreichischer Bischof ist der Held der Indios
Aparecida. In Brasilien kämpft ein österreichischer Bischof gegen ein gigantisches Staudammprojekt, das gravierende Auswirkungen auf das Leben der indigenen Bevölkerung haben könnte.
In Brasilien, dem Land mit den weltweit meisten Katholiken, hat die Wahl des neuen Papstes Franziskus eine immense Begeisterung ausgelöst, aber auch große Hoffnungen auf Veränderungen in den Strukturen der Weltkirche geweckt. „Die Leute freuen sich tief in ihrem Herzen und identifizieren sich wieder mehr mit der Kirche“, sagt der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler am Rande der am Freitag zu Ende gegangenen Tagung der brasilianischen Bischofskonferenz im Marien-Wallfahrtsort Aparecida.


CNBB, Ter, 16 de Abril de 2013
Luta pelos direitos dos povos indígenas é destaque em missa da 51ª Assembleia Geral

A luta para assegurar os direitos dos povos indígenas foi o tema ao qual se dedicou a Santa Missa da 51ª Assembleia Geral da CNBB desta terça-feira, 16 de abril.
A Celebração Eucarística foi presidida pelo bispo de Roraima, dom Roque Paloschi, que destacou em sua homilia três palavras em homenagem aos povos indígenas: gratidão, compromisso e memória.
Dom Roque destacou que ao longo dos últimos 40 anos o Conselho Indigenista Missionário (CIMI) lutou pelos direitos dos povos indígenas e suas causas.
O bispo de Roraima, dom Roque Paloschi, agradeceu ao bispo da Prelazia do Xingu (PA), Dom Erwin Kräutler pelas constantes lutas em favor dos indígenas no Brasil.
“Apesar de perseguido, dom Erwin recebeu o título de Doutor Honoris Causa da Universidade do Pará em gratidão pela sua luta em defesa dos povos indígenas e pela luta contra construção da Usina de Belo Monte. Convivendo com os povos indígenas a Igreja está sempre presente diante de suas causas”, afirmou.
O título é a maior comenda que a universidade concede a alguém. Desde o início, Dom Erwin abraçou a causa dos povos da Amazônia, envolvendo-se nas lutas concretas dos indígenas, ribeirinhos, operários, e denunciando as injustiças cometidas contra pessoas e povos em situação vulnerável.

Mittwoch, 17. April 2013

Streiks könnten Zeitplan von Belo Monte beeinträchtigen

Seit Juli 2011 gab es auf den Baustellen für das Kraftwerk Belo Monte 15 Besetzungen und Plünderungen sowie 9 Streiks der Arbeiter. Zum ersten Mal gab der Baukonzern Belo Monte (CCBM) zu bedenken, dass dadurch der Zeitplan eventuell nicht eingehalten werden könnte.

Das Konsortium nannte als die wichtigsten Ausfälle:

Setembro de 2011 - Justiça Federal determinou paralisação da obra.

Outubro de 2011 - Obstrução de acesso por manifestantes (Seminário Mundial contra Belo Monte).

Novembro de 2011 - Primeira greve dos trabalhadores.

Janeiro de 2012 - Movimento Xingu Vivo ocupa o Sítio Pimental.

Março de 2012 - Greve de trabalhadores.

Julho de 2012 - Integrantes do Xingu Vivo e indígenas entraram e depredaram o escritório administrativo do Sítio Belo Monte. Consórcio construtor denuncia furtos de equipamentos.

Julho de 2012 - Paralisação da produção no Sítio Pimental, com ocupação de indígenas na Ilha Marciana.

Setembro de 2012 - Pescadores fazem manifestação e impedem o acesso fluvial à área de construção do Sistema de Transposição de Embarcações nas Ilhas de Serra e Pedra do Sítio Pimental.

Outubro de 2012 - Paralisação de atividades no Sítio Pimental, por indígenas.

Novembro de 2012 - Trabalhadores fazem manifestação, quebram equipamentos no Sítio Belo Monte e incendeiam veículos em canteiro e em via de acesso.

Janeiro de 2013 - Índios impedem acesso ao Sítio Pimental.

Março de 2013 - Produtores rurais e indígenas ocupam e causam paralisação da produção no Sitio Pimental.Segundo o consórcio, um homem é encontrado com dinamite no alojamento do Sítio Belo Monte; Sítios, canais e diques e Belo Monte sofrem depredações e têm alojamentos incendiados.

Abril de 2013 - Conlutas mobiliza trabalhadores e paralisa produção nos Sítios Belo Monte e Pimental.

Estadão, 16.4.2013
Usina de Belo Monte pode atrasar por causa de greves, diz grupo construtor
Após série de protestos, ocupações e depredações, consórcio responsável pela principal obra do PAC admite que cronograma pode estar comprometido

Montag, 15. April 2013

90 Arbeiter von Belo Monte demonstrieren in Belém

Die Demonstranten vor dem Rathaus
Ca. 90 Arbeiter des Wasserkraftwerks Belo Monte zogen am Montag (15.4.) durch die Straßen der Hauptstadt Belém, um auf Verletzungen des Arbeitsrechts auf den Baustellen von Belo Monte aufmerksam zu machen.

Der Protest begann bereits am 5.4., als sie mit Tausenden anderen auf der Baustelle Belo Monte in den Streik traten, um gegen die Anwesenheit der Sicherheitskräfte und für Lohnerhöhungen zu demonstrieren. Da das Baukonsortium nicht mit den Mitgliedern der CONLUTAS-Gewerkschaft verhandelte, verließen am Mittwoch (10.4.) ca. 150 streikende Arbeiter unter Mithilfe der Pflichtverteidiger die Baustelle. Der Gewerkschaftsführer Antônio Lisboa gilt seither als vermisst.

Am Donnerstag (11.4.) erstatteten sie in Altamira bei Arbeitsgericht und Bundesstaatsanwaltschaft die Anzeige wegen Bedrohungen und Misshandlungen auf der Baustelle durch die Nationalen Streitkräfte. Am Samstag reisten sie mit dem Bus weiter in die Hauptstadt Belém.

Am Montag (15.4.) ging der Protestmarsch zunächst zum Rathaus von Belém, wo sie von Stadträten empfangen wurden. Sie erklärten ihnen die Missstände auf der Baustelle Belo Monte, die Bedrohungen durch die Militärs und die Verletzung des Arbeitsrechts wie Verweigerung des Heimaturlaubs nach drei Monaten. Laut Angaben der Gewerkschaft unterzeichneten die Stadträte eine Solidaritätserklärung für die Arbeiter.

Vor dem Sitz des Belo-Monte-Baukonsortiums CCBM in Belém
Anschließend zogen sie zum Sitz des Baukonsortiums Belo Monte (CCBM), wo sie allerdings kein Gehör fanden und abgewiesen wurden. Ein Spreche der Firma beteuerte den Medien gegenüber, dass bisher keinerlei Klagen wegen Misshandlungen durch das Militär auf den Baustellen bekannt seien und dass alle im November 2012 mit der Gewerkschaft Sintrapav getroffenenVereinbarungen eingehalten werden.

TV-Globo, 15.1.2013
Cerca de 90 operários da Usina Belo Monte saíram às ruas, em Belém.

O Globo, 15.1.2013
Operários de Belo Monte realizam manifesto em Belém
Dezenas de trabalhadores saem em marcha pelas ruas da capital paraense.
Eles chegaram a Belém sábado, 13, para reivindicar melhorias trabalhistas.

CSP-CONLUTAS, 12/04/2013
Noventa trabalhadores do Sítio de Belo Monte vão a Belém (PA) reafirmar denuncias contra CCBM
Nesta sexta-feira (12), uma representação dos trabalhadores com 90 operários do Sítio de Belo Monte vai a Belém (PA) reafirmar as denuncias apresentadas contra o CCBM (Consórcio Construtor Belo Monte) à Defensória Pública.
“Vamos para Belém dar prosseguimento às denuncias contra o CCBM e exigir principalmente a apuração e punição dos atos de repressão e intimidação empregados pelo Consórcio e pela Força Nacional contra os trabalhadores”, disse o membro da Secretaria Executiva Nacional da CSP-Conlutas Atnágoras Lopes.
A CSP-Conlutas encaminhou ao Ministério Público Federal e à Defensoria Pública de Altamira uma denuncia de intimidação e de truculência que a Força Nacional de Segurança e o CCBM empregaram contra os operários durante a greve que teve inicio na sexta-feira passada.

Freitag, 12. April 2013

Streiks in Kraftwerken Jirau und Santo Antônio nach 10 Tagen beendet

Beim Kraftwerk Santo Antônio ging die 12. Turbine in Betrieb

Auf den Baustellen der Wasserkraftwerke Jirau und Santo Antônio am Rio Madeira wurde vom 2.-12. April gestreikt. Die Arbeiter forderten eine 18 %ige Lohnerhöhung und 15 % mehr für Verpflegung.  Die Gewerkschaft nahm das Angebot der Baufirma von 11 % mehr Lohn und R$ 350,00 (statt bisher 270,00) an und beendete nach 10 Tagen den Streik, an dem auf jeder der Baustellen ca. 13.000 Arbeiter beteiligt waren.

Stillstand beim Kraftwerk Santo Antônio
Jirau (3.750 MW) und Santo Antônio (3.150 MW) gehören zu den großen Infrastrukturprogrammen der Regierung. Vor fast genau einem Jahr ging beim Kraftwerk Santo Antônio die erste Turbine in Betrieb. Am Mittwoch (10.4.) genehmigte die Wasserbehörde ANEEL die 12. Bulbo-Turbine (von 24 geplanten), wodurch nun eine Leistung von 852,5 MW erzielt wird.

Wie beim Kraftwerk Belo Monte wurden auch am Rio Madeira die Nationalen Streitkräfte beauftragt, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Bei den Arbeitern sorgte dies für Protest, weil das Mitteln aus Zeiten der Diktatur für ein Arbeitslager sind.

O Globo, 12.4.2013
Trabalhadores da Usina de Jirau, em RO, aceitam acordo e encerram greve
Empresa construtora ofereceu 11% de reajuste salarial.
Paralisação de pelo menos 12 mil operários durou nove dias.

O Globo, 12.4.2013
Greve na Usina Santo Antônio, em RO, termina com acordo
Negociações ocorreram em assembleia nesta sexta-feira.
Cerca de 12 mil trabalhadores retornaram ao trabalho.

Reuters, 11.4.2013
Trabalhadores continuam em greve em hidrelétricas Jirau e Santo Antônio
Em Jirau e Santo Antônio, localizadas em Rondônia, os trabalhadores pedem reajuste de 18 por cento nos salários. Eles entraram em greve na terça-feira da semana passada (2.4.) após rejeitarem a proposta de reajuste salarial de 10 por cento e reajuste de cerca de 15 por cento no valor destinado à cesta básica.
Segundo representante do Sindicato dos Trabalhadores da Indústria da Construção Civil de Rondônia (Sticcero) Raimundo Enelson, há previsão de uma assembleia com trabalhadores de Jirau e Santo Antônio na sexta-feira.
A greve atinge cerca de 13 mil funcionários em cada uma das hidrelétrica do Madeira. As duas usinas estão entre os principais projetos do Programa de Aceleração do Crescimento (PAC). Santo Antônio terá potência total de 3.150 megawatts (MW) e Jirau, de 3.750 MW, quando estiverem totalmente concluídas. A hidrelétrica Santo Antônio já tem 12 turbinas em operação, no total de 852,5 MW de capacidade instalada.

Globo, 11.4.2013
Greve nas usinas continua e nova proposta será discutida com operários
Cerca de 24 mil operários das usinas Santo Antônio e Jirau estão parados.
Movimento grevista tem se mantido pacífico, segundo consórcios construtores.
A greve de cerca de 24 mil operários das usinas em construção no Rio Madeira, em Rondônia, completa 10 dias, na sexta-feira (12), quando uma nova reunião deverá ser realizada. Segundo o presidente do Sindicato dos Trabalhadores da Indústria da Construção Civil (Sticcero), Raimundo Soares da Costa, uma nova proposta será apresentada aos trabalhadores. Os operários entraram em greve no dia 2 deste mês reinvindicando reajuste salarial, aumento no valor da cesta básica e maior Participação no Lucro de Resultados (PLR).

Folha, 11.4.2013
Greve continua em Jirau e Santo Antônio; Belo Monte tem briga entre sindicatos
A greve de trabalhadores das usinas Santo Antônio e Jirau completa mais uma semana, segundo os consórcios construtores, enquanto em Belo Monte as atividades voltaram à normalidade nesta quinta-feira (11).
Nas duas hidrelétricas no rio Madeira, em Rondônia, os trabalhadores estão em greve desde terça-feira passada por um reajuste de 18% nos salários. Eles já rejeitaram proposta de reajuste de 10% nos salários e cerca de 15% no valor destinado à cesta básica.

Rondonoticias, 10/04/2013
Usina Hidrelétrica Santo Antônio aciona 12ª turbina
A Agência Nacional de Energia Elétrica (Aneel) autorizou nesta quarta-feira (10.04) a operação comercial da 12ª turbina da Usina Hidrelétrica Santo Antônio, elevando a capacidade de geração de energia da usina do rio Madeira a 852,5 megawatts (MW).

Agência Brasil, 05/04/2013
Envio da Força Nacional a usinas do Rio Madeira desagrada trabalhadores
O envio da Força Nacional a Rondônia, para garantir a segurança nos canteiros de obras das usinas hidrelétricas Jirau e Santo Antônio, foi mal recebida pelos trabalhadores das duas obras. Na última terça-feira (2), cerca de 23 mil trabalhadores das duas usinas entraram em greve reivindicando reajuste salarial de 18%, aumento no auxílio-alimentação e plano de saúde.

TV Jornal da Rondonia, 2.4.2014
Operários das usinas de RO em construção paralisam atividades

Xavante-Indianer erhalten nach 40 Jahren ihr Gebiet zurück

Weil ihre Gebiete im Bundesstaat Mato Grosso sehr fruchbar waren, wurden die Indigenen vom Volk der Xavante in den frühen 1960-iger Jahren von ihrem Territorium vertrieben und zum Teil per Flugzeug und in andere Gebiete umgesiedelt. Dort kam es zu Konflikten mit den Indigenen vor Ort. So begannen sie den Kampf um ihre angestammten Gebiete gegen gewaltbereite Großgrundbesitzer und Vertreter der Agroindustrie.
Unterstützt wurden die Indigenen von Bischof Pedro Casaldaliga, der derhalb auch verfolgt und bedroht wurde.
Nach jahrzehntelangem Kampf um ihr Territorium erhielten die Xavantes am Freitag (5.4.) in einem Akt der Regierung ihr angestammtes Gebiet wieder zurück. Seit Monaten wurden die eingedrungenen Siedler unter Einsatz der Streitkräfte aus den Reservaten entfernt.

Aktuell:

Junge Kirche Graz-Seckau, 3.12.2012
Die Katholische Jugend Steiermark baut eine Krankenstation für das indigene Volk der „Xavantes“ in Zentralbrasilien / Mato Grosso
Die Xavantes sind ein indigenes Volk. Sie wurden von der weißen Bevölkerung nicht nur stark dezimiert sondern auch aus ihrem Gebiet vertrieben. Im Jahre 2003 kehrten sie in ihr Land zurück und leben nun in einem sehr begrenzten Teil in Mato Grosso, einer brasilianischen Provinz.
Das Dorf, das von der Katholischen Jugend Steiermark unterstützt wird, liegt im Reservat „Marawatséde“. „Marawatséde“ bedeutet so viel wie „geschlossener Wald. Im Dorf leben etwa 800 Menschen. Salesianerpatres haben sich des Volkes angenommen und bereits eine Kirche und eine Schule gebaut. Die Gesundheitsversorgung ist minimal. Die Menschen haben mit Unterernährung und Krankheiten zu kämpfen. Aus diesem Grund trat der Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz, Bischof Leonardo Ulrich Steiner, mit der Bitte an Weihbischof Franz Lackner heran, beim Bau einer Krankenstation finanziell mitzuhelfen. Mit deiner Unterstützung ist es möglich eine Krankenstation zu bauen.
Beim Weltjugendtag im Juli 2013 in Rio de Janeiro (Brasilien) wird die Krankenstation eröffnet.

Hintergrund:

Agenzia Fides, 25/06/2012
Xavante-Indianer kämpfen um die ursprünglich bewohnten Gebiete
In Maraiwatsede im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso kämpfen die Xavante-Indianer um ihren Grundbesitz. Obschon die brasilianische Regierung 1998 durch Fundacion Nacional del Indio (FUNAI) Maraiwatsede mit rund 165.241 Hektar Land zum Eigentum der Indios erklärte, kam es in den darauf folgenden Jahren zu einer illegalen Invasion in der Region, die verhinderte, dass die Indios in Land in Anspruch nehmen konnten. Erst 2004 wurde der Grundbesitz rechtlich anerkannt, doch auch heute noch beanspruchen Viehzüchter und Farmer weite teile der Region und drohen den Indios mit Gewalt und Unterdrückung. Nach 40jährigem Exil bot sich den Indianern ein schreckliches Panorama: rund 90% des Amazonaswaldes wurden zerstört und in großen Teile der Region wurden durch Rodungen Fauna und Flora zerstört.

AG Friedensforschung, 24.12.2010
Rückkehr der Xavante
Landraub: Brasilianisches Gericht entscheidet nach Jahrzehnten endlich zugunsten der Ureinwohner.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist in Brasilien seit 2009 auf der Jagd nach »illegalen« Rinderfarmen. Fleischkonzerne wie JBS-Friboi oder globale Supermarktketten wie Wal-Mart sollten lediglich Rinder von brasilianischen Großgrundbesitzern kaufen, die legale Besitztitel vorweisen können, keinen Regenwald illegal abholzen und Indianerreservate respektieren, so die Absicht. Als negatives Beispiel für die Kampagne nutzt Greenpeace das von Rinder- und Sojafarmern heimgesuchte und inzwischen zu 45 Prozent abgeholzte Reservat Marãiwatsede der indigenen Bevölkerungsgruppe der Xavante. Etwa 90 Prozent des 165241 Hektar großen Gebiets seien in der Hand von Großgrundbesitzern und Farmern.

Tatsächlich begann der Landraub und der damit verbundene Genozid an den Xavante bereits 1960. Damals kaufte der Kolonisator Ariosto da Riva aus Sao Paulo im Norden des Bundesstaates Mato Grosso 418000 Hektar Land auf. Zusätzlich bekam er weitere 400000 Hektar von der Staatsregierung geschenkt – obwohl das artenreiche Cerrado- (eine Savannenlandschaft) und Regenwaldgebiet angestammtes Xavante-Land war. Zusammen mit der Unternehmensgruppe Ometto errichtete Riva dort die riesige Rinderzucht-Fazenda »Suiá-Missú«. Die in dem Gebiet lebende indigene Bevölkerung wurde während der ersten sechs Jahre zunächst mit per Flugzeug abgeworfenen Nahrungsmitteln »pazifiziert«, später dann wurden die Xavante als als billige Arbeitskräfte bei der Rodung ihres eigenen Waldes ausgenutzt.

»Wir arbeiteten wie Sklaven«, erinnert sich der Kazike (Stammesführer) Damiao. »Viele von uns starben.« Auf Betreiben der Salesianer, einem großen katholischen Mönchsorden, und der damaligen Indianerschutzbehörde CPI, flog die Luftwaffe 1966 die »restlichen« 263 Xavante der Fazenda in die 400 Kilometer entfernte Mission São Marcos aus. Mehr als 80 von ihnen starben bereits innerhalb der ersten beiden Wochen in der Mission an einer Maserinfektion.


Rundbrief von Dom Pedro Casaldaliga (2005)

Es kam wirklich einer eine Lawine gleich, was da an Solidaritätsbekundungen hier eintraf, besorgte, sogar empört klingend manche, die letzten dann aber, und das waren nicht wenige, sehr erleichtert. Wann, wenn nicht jetzt, müsste ich eigentlich jedem und jeder ganz persönlich, von Herz zu Herz sozusagen, antworten. Viele stellten Fragen, viele machten sich Luft in diesen Tagen gespannter Erwartung: über unsere neoliberal geprägte Welt, über unsere zugleich heilige wie problematische Kirche. Ich empfehle alle Fragen und Verunsicherungen dem Geist dessen, der „unser Friede“ ist. Alle, Gläubige und Agnostiker, Heitere und rebellische Geister, alle sollen sich ganz persönlich und voller Zuneigung von mir angesprochen wissen. So locker entledigt sich ein pensionierter Bischof wie ich seiner Pflichten...!

Viele Zeichen von Solidarität mit dem Volk der Xavante sind bei uns eingegangen. Deren berechtigte Forderung auf Rückgabe ihres Landes harrt in den Händen einer superlangsamen Justiz einer Klärung.
Das andere Motiv für so viel Solidarität mit unserer kleinen Kirche von São Félix do Araguaia war natürlich der anstehende Bischofswechsel. Ich werde hier nicht mehr alle Einzelheiten aufrollen, ist doch diese kleine kirchliche Episode bereits zur Genüge kommentiert worden. Wir legen nur nochmals Wert darauf festzustellen, dass es da nicht nur um einen einzelnen Bischof oder eine einzelne Ortskirche gegangen ist. Vielmehr betrifft dieses Problem die Kirche in ihrer Gesamtheit, d.h. die Praxis der Bischofsernennungen steht generell auf dem Prüfstand. Es geht also letztlich, und zwar aus Treue zum Evangelium und um unseres Zeugnisses vor der Welt willen, um die grundsätzliche Forderung nach Mitverantwortung und Kollegialität in der Kirche.
Glücklicherweise ist der neue Bischof von São Félix do Araguaia, Pater Leonardo Ulrich Steiner, ein Franziskaner aus echtem Schrot und Korn, brüderlich, gesprächig und leutselig. Der Kurs wird gehalten.
Und ich werde am Ufer des Araguaia wohnen bleiben, werde mit der nötigen Zurückhaltung die Kämpfe der Menschen begleiten und in österlicher Hoffnung hier meinen Lebensabend verbringen.

Das Imperium will „eine Welt ohne Tyrannei“. Wir auch; vor allem ohne die Tyrannei des Imperiums. Das Imperium will außerdem „die Ausbreitung der Freiheit“. Wir wehren uns allerdings vehement dagegen, dass diese Freiheit nur für den Markt und für einige führende Länder gelten soll.

Tyrannei gibt es zuhauf, auf allen Ebenen des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens. Laut Jahresbericht der VN gibt es nicht weniger als 1,1 Milliarden Menschen, die mit weniger als einem Dollar pro Tag überleben müssen. Tag für Tag verhungern 30 000 Kinder. In den vergangenen 40 Jahren hat sich zwar das Bruttosozialprodukt weltweit verdoppelt, die wirtschaftliche Ungleichheit hat sich aber im gleichen Zeitraum verdreifacht. 900 Millionen Menschen – ein Siebtel der Weltbevölkerung – leiden unter ethnischer, sozialer oder religiöser Diskriminierung. 170 Millionen Menschen leben hin- und hergetrieben als Migranten. 44% der lateinamerikanischen Bevölkerung fristet ihr Dasein in Elendsvierteln. Afrika, ignoriert und ausgeplündert, blutet vor sich hin. Und es gibt Länder auf unserer Welt, die sozusagen „für vogelfrei“ erklärt wurden und vielleicht einem möglichen Präventivkrieg entgegensehen...

Aber es gibt auch viel das Böse überwindende Gutes in unserer verwundeten Welt. So haben wir neuerlich das Weltsozialforum ausgerichtet; die Landarbeiter-Organisation Via Campesina wächst und gewinnt an Einfluss; es ist uns gelungen, die geplante Amerikanische Freihandelszone zu entlarven und teilweise auszubremsen; Israel und die Palästinenser verhandeln über konkrete Friedensschritte; in vielen Ländern Lateinamerikas und Europas erstarkt die Linke wieder, es wächst „das Unbehagen (und der Protest) angesichts der neoliberalen Demokratie“. Während die etablierten Parteien und Gewerkschaften in Misskredit geraten sind, erstarkt sowohl national, international und weltweit die Zivilgesellschaft mit ihren Bewegungen. Das Kyoto-Protokoll ist in Kraft getreten. Und zunehmend sind wir es, wir aus der Dritten Welt, die sich in den Worten von Inácio Ramonet Gehör verschaffen: „Ja zur Solidarität unter den 6 Milliarden Bewohnern unseres Planeten; Nein zur G8 und zum Konsens von Washington; Nein zur Herrschaft der ‚Pokerrunde des Bösen’ (Weltbank, IWF, OECD und WTO); Nein zur Militärhegemonie einer einzigen Supermacht; Nein zu den Invasionskriegen und Nein zum Terrorismus...“– und wir schließen uns Ramonets Zusammenfassung an: „Widerstand leisten bedeutet Nein zu sagen, und heißt auch, Ja zu sagen, von einer anderen möglichen Welt zu träumen und alles zu tun, damit sie Wirklichkeit werde“.

Nicht nur eine andere Welt, auch eine andere Kirche ist möglich. Und wir arbeiten daran, dass sie überall und auf vielfältige Weise Gestalt gewinnt,
indem wir selbst Gemeinden des Gebets, der Geschwisterlichkeit und des Engagements bilden;
indem Brasilien das 9. Interkonfessionelle Treffen der kirchlichen Basisgemeinden ausrichtet zur Ermutigung der Basisgemeinden Brasiliens, des Kontinents, ja der ganzen Welt;
indem wir parallel zum Weltsozialforum das Weltforum Theologie und Befreiung veranstaltet haben;
indem wir den Gedenktag des Martyriums unseres heiligen Romero feiern und uns durch das Beispiel all unserer Märtyrer anspornen lassen;
indem wir die Option für die Armen propagieren und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt rücken;
indem wir unerschrocken die „sozialen Völkermorde“ und die Ruchlosigkeit des Imperiums samt seiner Oligarchien aufdecken;
indem wir täglich und real die Ökumene leben;
indem wir den interreligiösen Dialog pflegen;
indem wir den konziliaren Prozess stärken, als stets aktuelle Forderung des Evangeliums und treffendste Art, 40 Jahre II. Vatikanum zu feiern;
indem wir schließlich unseren Glauben in eigen- und mitverantwortlicher Weise leben „zum Leben der Welt.“

Zum Schluss sei noch eine ganz persönliche Ansicht eines alten Bischofs im Blick auf die Kirche angemerkt, der es nicht lassen kann zu träumen. Wieder einmal wird aus Anlass der jüngsten Gesundheitsprobleme von Johannes Paul II. viel über das Profil des nächsten Papstes geredet und geschrieben. Meines Erachtens müsste man vielmehr über das Profil des neuen Papsttums sprechen – wobei sprechen allein bestimmt nicht reicht –, also über eine radikale Neustrukturierung dessen, was wir mit ‚Apostolischer Stuhl’ bezeichnen und über ein neues Verständnis des Petrusamts: dieses Amt müsste die Sensibilität des Herzens Jesu verkörpern und den Schrei der Armut, des Leidens und der Benachteiligung vernehmen; es müsste ohne Kirchenstaat, mit einer abgespeckten und dienstbaren Kurie auskommen und in prophetischer Weise auf Macht und Prunk verzichten; es müsste beseelt sein vom Wunsch nach Ökumene und interreligiösem Dialog; nicht absolutistisch, vielmehr kollegial geprägt sein; dezentralisiert und echt „katholisch“ müsste es offen sein für eine Vielfalt der geistlichen Ämter und der Kulturen; und schließlich müsste dieses Amt sozusagen als religiöse Vermittlung – im Verein mit anderen religiösen und nichtreligiösen Vermittlern – dem Frieden, der Gerechtigkeit und dem Leben zu dienen.

Obwohl Van Gogh in seinem Leben so viele – wirkliche wie symbolische – Mühlen hat einstürzen sehen, schrieb er einmal an seinen Bruder Theo: „Der Wind aber weht trotzdem“. Nachdem auch wir den ‚Einsturz so vieler Mühlen’ innerhalb und außerhalb der Kirche miterleben, fahren wir doch unbeirrt und voll Hoffnung fort zu verkünden: „Der Wind (d.h. auch: der Geist) weht trotzdem“...

Pedro Casaldáliga
São Félix do Araguaia, Mato Grosso, Brasilien
Übersetzung: Hermann Mayer, Frankfurt am Main

Quelle: Servicios Koinonia



CIMI-Info-Brief 592 (Dezember 2003)
Der Einsatz der Xavante für die Rückkehr in ihr Gebiet
Seit mehr als 37 Jahren (2003) setzen sich die Xavante für die Rückkehr in ihr Gebiet ein. Das völlig invadierte Land wurde im Ausmass von 170.000 ha homologiert und 1998 registriert. Es fehlt eine richterliche Anordnung zum Abzug der Landbesetzer. Im Jahr 2001 bestimmte ein Gutachten der Bundesjustiz, dass die Landbesetzer bis zum Ende des Verfahrens auf dem Land bleiben können.
Die Xavante sind es schon leid, auf Gerechtigkeit zu hoffen. Seit 12.11.2003 lagern sie auf der Strasse zu ihrem Gebiet. Mehr als 400 Krieger befinden sich auf der einen Seite während ihnen gegenüber, nur durch eine Brücke getrennt, bewaffnete Invasoren stehen, die den Zutritt der Indios zu ihrem Gebiet verhindern.

Blickpunkt Lateinamerika, 16.2.2013
Pedro Casaldáliga – ein Bischof mitten unter den Menschen


Folha, 12.4.2013 (Fotos)
Brasil tenta acertar erros do passado com índios
O governo, ávido por uma fatia de terra fértil na região central do país para a agricultura comercial, levou os índios para uma nova reserva a 400 quilômetros de distância. Paridzané lembra que muitos amigos morreram de sarampo, enquanto outros entraram em confronto com tribos rivais que foram forçadas a compartilhar a mesma área.

Agência Brasil, 04/04/2013
Governo federal promove ato de devolução de território à comunidade xavante
Pouco mais de dois meses após concluir a desocupação da terra indígena xavante Marãiwatsédé, no norte de Mato Grosso, o governo federal promove nesta sexta-feira (5) um ato para oficializar a concessão de uso de 165 mil hectares aos 1,8 mil índios que já viviam no local, segundo o Censo 2010. Um hectare corresponde a 10 mil metros quadrados, o equivalente a um campo de futebol oficial. A área total compreende parte dos territórios das cidades de Alto Boa Vista, Bom Jesus do Araguaia e São Félix do Araguaia.

O Globo, 21/03/2013
Força Nacional ocupa terra indígena de MT para evitar retorno de posseiros
Ministério da Justiça publicou portaria autorizando reforço na segurança. Produtores deixaram terra após conflito de 20 anos com xavantes.

Donnerstag, 11. April 2013

Streikender Gewerkschaftsführer von Baustelle Belo Monte verschwunden

Gewerkschaftsführer Antônio Lisboa ist seit Dienstag von der Baustelle verschwunden
Am Mittwoch (10.4.) trafen fünf Pflichtverteidiger aus Altamira auf der Baustelle Belo Monte ein, um mit dem Baukonsortium Belo Monte (CCBM) das Verschwinden des Arbeiters und Gewerkschaftsführers Antônio Lisboa zu verhandeln.

Eine Gruppe von 150 Mitgliedern der CONLUTAS-Bewerkschaft hielt am Streik und den Forderungen fest. Die Männer beklagten Repressalien und Einschüchterungen seitens der Sicherheitskräfte und der Militärs. Am Dienstag sei Antônio plötzlich in seiner Unterkunft von der Militärpolizei ohne Haftbefehl abgeführt worden. Seither fehlt jede Spur von ihm, weshalb beim Arbeitsgericht sowie beim Arbeitsministerium Vermisstenanzeige erstattet und die Untersuchungen verlangt wurden.

Das Konsortium dementiert die Anschuldigungen und verweigert weiterhin jegliche Verhandlung mit CONLUTAS, weil sie keine für das Kraftwerksprojekt Belo Monte legitimierte Gewerkschaft sei.

Die Pflichtverteidiger erreichten jedoch, dass die Streikenden mit Bussen des Konsortiums nach Altamira gebracht wurden. Dort wollen sie mit Vertretern der Regierung verhandeln.

Neben höheren Lohnforderungen beklagten sie die Entsendung der Streitkräfte auf die Baustellen, da dadurch ein feindseliges Klima wie in einem Arbeitslager entstanden sei.


Agência Estado, 11.4.2013
Líderes denunciam sumiço de operário de Belo Monte
Líderes sindicais da Central Sindical e Popular (CSP Conlutas) denunciaram ao Ministério Público do Trabalho (MPT), ao Ministério do Trabalho e Emprego (MTE) e ao Tribunal Superior do Trabalho (TST) a prisão e desaparecimento de um trabalhador na madrugada desta quarta-feira (10) de dentro de um dos canteiros de obra da Usina Belo Monte, em Altamira (PA).
De acordo com a denúncia, o homem, mais conhecido como "Belém", foi retirado de um dos alojamentos do canteiro de obras Belo Monte pela Polícia Militar sem qualquer ordem de prisão, e não foi visto desde então. Desde sexta-feira (05), os trabalhadores da usina realizam protestos nos canteiros.

CSP-CONLUTAS, 11/04/2013
Trabalhadores de Belo Monte se reúnem com MTE para tentar reabertura de negociação com CCBM
Nesta quinta-feira (11), cerca de 150 operários do Sítio de Belo Monte realizaram um protesto em Altamira contra a falta de diálogo com o CCBM (Consórcio Construtor Belo Monte) que se recusa a negociar com os trabalhadores a pauta de reivindicações.

O Globo, 10/04/2013
Defensoria Pública faz visita aos canteiros de Belo Monte
Cinco defensores de Altamira reuniram-se com operários e Consórcio.
Operários denunciam desaparecimento de um trabalhador.

CSP-CONLUTAS, 10/04/2013
Desaparecimento de operário e repressão contra a greve em Belo Monte obrigam CCBM a reunir-se com Defensoria Pública
A Defensoria Pública se reuniu com o CCBM (Consórcio Construtor Belo Monte) no final da tarde desta quarta-feira (10). O órgão foi apurar as denuncias apresentadas pela CSP-Conlutas do desaparecimento de um operário do Sítio de Belo Monte e a repressão e intimidação por parte da Força Nacional contra os trabalhadores em greve.
Na reunião, o Consórcio foi obrigado pela Defensoria Pública a disponibilizar ônibus para os grevistas irem até Altamira, já que se sentem inseguros dentro dos canteiros. “Os trabalhadores querem ir à cidade, pois aqui não conseguem negociar com o Consórcio. Além disso, a empresa, junto com o governo, enviou a Força Nacional ao canteiro e os trabalhadores se sentem intimidados, cercados e com medo”, disse o membro da CSP-Conlutas Atnágoras Lopes, que presta solidariedade à luta dos operários. Segundo o dirigente da Central, outro o objetivo ao ir à cidade é tentar uma audiência com um representante do governo para discutir as reivindicações da pauta apresentada no início da greve.

Mittwoch, 10. April 2013

Belo Monte: Nach Streikende drohen Entlassungen

Laut Angaben des Baukonsortiums Belo Monte (CCBM) wurde auf allen vier Baustellen für das Kraftwerk Belo Monte normal gearbeitet. Auch auf der Baustelle Belo Monte seien die 4.000 Arbeiter erschienen. Lediglich ein Gruppe von 150 Mitgliedern von CONLUTAS setzt den Streik auf der Baustelle Belo Monte fort.

Während des Wochenendes protestierten an die 10.000 Arbeiter und legten die Arbeits auf mehreren Baustellen nieder, um auf ihre Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und auf die Nichteinhaltung verschiedener Begünstigungen hinzuweisen. Sie kritisieren auch die Anwesenheit der Nationalen Streitkräfte als menschenverachtend.

Nun werden Massenentlassungen befürchtet. Walter Santos, Repräsentant von CONLUTAS für die Region, hatte am Montag beklagt, dass bereits 450 gekündigt worden seien und dass deshalb die Proteste am Montag fortgesetzt wurden. Das Konsortium dementierte. Am Dienstag (9.4.) wurde Santos nicht erlaubt, die Baustelle Belo Monte zu betreten und des Lokals verwiesen.

O Globo, 9.4.2013
Operários de Belo Monte retornam aos canteiros de obras nesta terça
Cerca de 4 mil operários retornaram ao trabalho no sítio Belo Monte.
De acordo com o consórcio construtor da usina, 70% das atividades no canteiro de obras já voltaram ao normal.
Apenas 150 trabalhadores continuam parados. Durante o fim de semana, cerca de 10 mil funcionários cruzaram os braços e houve protestos.

Agência Brasil, 09/04/2013
Consórcio diz que os quatro canteiros de obras de Belo Monte estão em funcionamento
Os quatro canteiros de obras da Usina Hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu (PA), estão em funcionamento nesta terça-feira (9), informou o Consórcio Construtor Belo Monte (CCBM), responsável pelas obras civis do empreendimento. No Canteiro Belo Monte, uma das frentes de obras, ainda não há confirmação por parte do consórcio, no entanto, se todas as áreas já foram desocupadas por representantes da Central Sindical Popular (Conlutas).

Folha, 10.4.2013
PM retira sindicalista de canteiro de obra de Belo Monte (PA)
A Polícia Militar do Pará retirou na noite de ontem (9) um sindicalista de dentro de um dos canteiros da obra da hidrelétrica de Belo Monte, na região de Altamira, sudeste do Estado.
Antônio Francisco de Jesus, 42, coordenador do Sindicato da Construção Civil de Belém, coordenava uma paralisação parcial dos operários desde o dia anterior.
Segundo a central sindical Conlutas, ligada ao PSTU, ele se negava a assinar uma notificação judicial sobre a proibição de sua permanência dentro da obra. Jesus disse que um oficial de Justiça lhe acompanhou na saída do canteiro.

Dienstag, 9. April 2013

Belo Monte: Teile der Belegschaft weiterhin im Streik

Seit Freitag (5.4.) protestieren bis zu 4.000 Arbeiter der Baustellen Pimental und Belo Monte und fordern bessere Arbeitsbedingungen. Am Montag Früh funktionierte zwar der Transport der Arbeiter von Altamira zu den Baustellen, aber wegen Straßensperren mussten sie wieder umdrehen.

Nach wie vor sind die Fronten verhärtet, da vor allem Mitglieder der Gewerkschaft CONLUTAS streiken und Forderungen stellen. Das Baukonsortium Norte Energia anerkennt diese Gewerkschaft aber nicht und will mit ihre Vertretern nicht verhandeln. Die offizielle Gewerkschaft SINTRAPAV lehnt den Streik ab und hält sich strikt an den November-Termin für Lohnverhandlungen. SINTRAPAV dürfte eine gerichtliche Klage gegen Vertreter von CONLUTAS einbringen. CONLUTAS befürchtet bereits Massenentlassungen.

Polizei und der Justiz wollten die Verantwortlichen identifizieren, doch der Repräsentant von CONLUTAS unterzeichnete die Dokumente nicht, sondern verlangte Verhandlungen mit dem Baukonsortium.

Die 35 Forderungen beinhalten u.a.:
  • einen 40 %igen Zuschuss für jene Arbeiter, die in den Baustellen untergebracht sind
  • Heimaturlaub (von 10 Tagen) nach 3 (und nicht erst nach 6 Monaten) für Arbeiter aus entfernten Bundesländern
  • 70 % Zuschlag für Überstunden an Samstagen
  • 100 % Zuschalg für Überstunden an Sonntagen
  • bessere Telefonverbindungen
  • bessere Verpflegung
  • Abzug der Nationalen Streitkräfte
Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurden die Nationalen Sicherheitskräfte verstärkt.

TV- Liberal, 8.4.2013 (Video)
Trabalhadores fazem protesto e denúncias no canteiro de obras de Belo Monte
Os protestos já duram quatro dias e paralisaram dois canteiros de obras: os sítios Pimental e Belo Monte. Hoje (08), os operários retomaram o trabalho no sítio pimental, mas a paralisação continua no canteiro de Belo Monte.
(Nach einer kurzen Einleitung in die Problematik folgt eine Reportage über die Streikenden)

Altamira Hoje, 8 de abril de 2013
BELO MONTE: Novas manifestações no km 55 da Obra da Usina.
"Protestos foram retomados durante a manhã desta segunda-feira (08)"
Operários de Belo Monte que deixaram Altamira e seguiram para os canteiros de obras enfrentaram problemas entrar nos postos de trabalho, informações de fontes seguras dão conta que as pessoas que estão adentrando locais como setores administrativos e refeitório não estão conseguindo sair, alguns coletivos tiveram que retornar para Altamira.

CSP-CONLUTAS, 08/04/2013
Nota da CSP-Conlutas e do SINTICMA sobre a greve dos operários em Belo Monte
A CSP-Conlutas e o SINTICMA (Sindicato dos Trabalhadores da Indústria da C. Civil e da Madeira de Altamira-PA) estão dedicando todos os seus esforços no apoio à greve dos operários de Belo Monte, que teve início na última sexta-feira.

O Globo, 8.4.2013
Manifestantes de Belo Monte se negam a receber notificação judicial
Operários dizem que negociam fim do protesto apenas com o CCBM.
Consórcio diz que sindicato dos manifestantes é ilegal.

Equipes da Polícia Civil, da ROTAM e um oficial de justiça estiveram, nesta segunda-feira (8), no canteiro de obras dos sítios Pimental e Belo Monte, em Altamira, sudoeste do Pará, para identificar e notificar o líder da manifestação de funcionários do Consórcio Construtor Belo Monte (CCBM). A medida é necessária para que a justiça possa expedir uma liminar proibindo a permanência dele na área. Porém, o presidente da Central Sindical Popular Conlutas, Antônio Francisco de Jesus, que seria o representante dos operários que fazem o protesto, se negou a assinar a notificação judicial.

Segundo Antônio, o documento não foi assinado para garantir que as negociações com o CCBM possam ser feitas. “Não é um problema de justiça e nem político. Basta o CCBM vir aqui e resolver a nossa situação”, afirma.

Desde a última sexta-feira (5), funcionários do Consórcio Construtor Belo Monte (CCBM) fazem um protesto em frente ao canteiro de obras dos sítios Pimental e Belo Monte. Segundo o CCBM, nesta segunda-feira (8) a situação no sítio Pimental foi normalizada, e os operários voltaram ao trabalho. Ainda de acordo com o Consórcio, um grupo de 150 funcionários do sítio Belo Monte permanecem de braços cruzados. Esta paralisação, porém, não interrompeu as atividades do local, que funciona parcialmente.

Os manifestantes elaboraram uma pauta com 35 pontos de negociação, referentes principalmente a questões salariais. Entre as reivindicações estão: adicional de 40% para os operários alojados; primeira baixada de três meses para os trabalhadores de outras cidades, que é o período de folga de 10 dias para visitar a família; pagamento de 70% a mais no valor da hora extra aos sábados e 100% do adicional aos domingos.

Samstag, 6. April 2013

Neue Streiks auf zwei Baustellen für Belo Monte

Auf den Baustellen Pimental und Kanalbauten für das Kraftwerk Belo Monte traten am Freitag (5.4.) ca. 3.000 Arbeiter in den Streik und stellten Lohnforderungen. Sie werden von der Gewerkschaft CONLUTAS, die allerdings von Baukonsortium nicht anerkannt wird.

Die offizielle Gewerkschaft Sintrapav hingegen dementiert, dass es Arbeitsniederlegungen oder Lohnforderungen gäbe.

Für das Wochende werden in Altamira Kundgebungen erwartet. Derzeit sind 22.000 am Kraftwerksbau Belo Monte beschäftigt, Mitte des Jahres soll mit 28.000 Arbeitern das Maximum erreicht werden.


Altamira Hoje, 6.4.2013
BELO MONTE: Manifestantes param atividades em Pimental e Canais.
VITÓRIA DO XINGU: Segundo informações da CONLUTAS, cerca de 3 mil operários param as atividades neste sábado (06) pela manhã na região da Volta Grande do Xingu, onde está em construção a Hidrelétrica de Belo Monte. Os primeiros sinais de revolta dos trabalhadores, quanto as condições de trabalho e corte em gratificações, começaram ainda na sexta-feira, quando 800 operários param os serviços no Sítio Pimental, o CCBM tomou conhecimento da manifestação, que segundo o consórcio não afetou os trabalhos já que tratava-se de um número pequeno de operários.

Xingu Vivo, 05 de abril de 2013
Trabalhadores do canteiro Pimental de Belo Monte anunciam nova greve
Cerca de 5 mil operários do canteiro de obras de Pimental decidiram paralisar os trabalhos no início da tarde desta sexta, 5, informa o Sindicato da Construção Leve de Altamira.
De acordo com os trabalhadores, entre os 21 itens da pauta de reivindicação estão o pagamento de adicional de 40% para operários alojados no canteiro (o chamado adicional de confinamento, previsto mas não efetuado pelo Consórcio Construtor Belo Monte – CCBM), equiparação salarial em funções iguais para todos os canteiros de obra da usina, e fim do sistema 5 por 1, no qual as folgas ocorrem em dias aleatórios e não há adicional de horas extras nos finais de semana.

Folha, 05/04/2013
Operários das obras da usina de Belo Monte fazem paralisação parcial
Um dos canteiros da obra da usina hidrelétrica de Belo Monte (PA) enfrenta uma paralisação parcial de operários desde o início da tarde desta sexta-feira (5).
Segundo o Sindicato da Construção Leve de Altamira e a Conlutas, central sindical ligada ao PSTU, cerca de 5.000 operários reivindicam o pagamento de adicional de 40% sobre os salários. Reclamam ainda da ausência de adicional por insalubridade e periculosidade, da qualidade da alimentação e da constante presença de policiais da Força Nacional armados nos canteiros.

Dienstag, 2. April 2013

Ecuador: Regenwald-Nationalpark soll Ölfeldern weichen


ORF, 1.4.2013
Ecuadors Regenwald im Visier der Ölmultis
Seit Jahren sorgen die im Amazonas-Gebiet von Ecuador vermuteten Ölreserven für heftige Debatten. Internationales Aufsehen erregte Präsident Correa vor Jahren mit dem wohl einzigartigen Angebot, bei ausreichend finanzieller Unterstützung auf Bohrungen in einem Nationalpark verzichten zu wollen. Nun zeigt man sich in Ecuador aber wieder weit mehr am Ausbau der Ölindustrie interessiert. Im Visier stehen dabei nicht zuletzt Chinas Ölmultis. Für die Ausschreibung eines drei Millionen Hektar großen, bisher unberührten Regenwaldgebietes war Ecuador mit einer großangelegten Roadshow jedenfalls bereits im Pekinger Hilton-Hotel zu Gast.

ORF, 5.4.2013
Fehde zwischen Amazonas-Stämmen in Ecuador
Zwischen Indios im Amazonasgebiet von Ecuador ist eine Blutfehde ausgebrochen. Mindestens 15 Mitglieder der Taromenani - ein Indio-Stamm, der keinen Kontakt zur weißen Zivilisation hat - seien von einer Gruppe des Huaorani-Stammes getötet worden, erklärte gestern der stellvertretende Vorsitzende der Huaorani, Gilberto Esquimo, gegenüber der dpa.
Das Justizministerium teilte über Twitter mit, dass es den Vorfall untersuche. Hintergrund sind Streitigkeiten über Waldrodungen und Erdölbohrungen.
Der Angriff erfolgte angeblich vergangene Woche im ostecuadorianischen Orellana-Gebiet als Repressalie für den Tod eines Huaorani-Führers und einer seiner beiden Frauen. Das Paar wurde vor einem Monat mutmaßlich von den Taromenani getötet, weil es nicht einen Stopp der Waldrodungen in der Umgebung erreicht hätte. Die Huaorani stehen, im Gegensatz zu den Taromenani, im Kontakt mit dem ecuadorianischen Staat.


Spiegel-Online, 17.12.2012
Erdöl aus Ecuador: Mögliches Ende einer Klimaschutz-Utopie
Es war ein Experiment für eine neue Form der globalen Zusammenarbeit: Ecuador wollte darauf verzichten, in einem Teil seines Regenwalds Erdöl zu fördern - und sich dafür von der Weltgemeinschaft entschädigen lassen. Jetzt könnte der Versuch vor dem Scheitern stehen. Es fanden sich bislang nicht genug Geldgeber.

Spiegel-Online, 17.2.20123
Aufschwung in Südamerika: China statt der alten Tante Europa
Dass Rafael Correa am Sonntag als Präsident von Ecuador wiedergewählt wird - daran gibt es kaum Zweifel. Er profitiert von der boomenden Wirtschaft in seinem Land und steht für den neuen Trend in Lateinamerika: mehr Handel mit China, weniger mit der EU.

National Geografic Heft 1/2013
Ecuador: Erdöl oder Regenwald?
Eine grosse Gefahr für die kostbare Lebens­vielfalt des Yasuní geht von einem Schatz tief unter der Erde aus: Dort lagern Hunderte Mil­lionen Barrel Erdöl. Inzwischen wurden viele Förderbereiche in dem Territorium abgesteckt, In dem auch der Park liegt. Ökonomische Inter­essen haben sich gegen den Naturschutz durch­gesetzt. Für ein armes Land wie Ecuador ist die Verlockung, durch Erdöl reich zu werden, na­hezu unwiderstehlich. Die Hälfte der Export­einnahmen des Landes stammen bereits aus Quellen, die in seinen Ostprovinzen im Amazonasgebiet liegen. Doch mittlerweile wird auch an mindestens fünf Stellen im Norden des Nationalparks aktiv gebohrt.

Regenwaldmenschen.de,
Erdölboom in Ecuador – Entwicklung der Erdölförderung seit 1967
Das Amazonastiefland von Ecuador gehört zu den artenreichsten Gebieten unserer Erde. Seit Beginn des Erdölbooms vor 30 Jahren hat sich in dieser Region viel verändert. Die Auswirkungen der Erdölförderung auf Fauna und Flora und die dort lebenden indigenen Völker sind unübersehbar.

1967 wird das TEXACO-GULF Konsortium in der Region um Lago Agrio im nördlichen Oriente fündig und erhält Konzessionsrechte bis 1992. Nach Fertigstellung der transandinen Pipeline, die über eine Länge von 498 km von Lago Agrio über die Gebirgskette der Anden nach Esmeraldas am Pazifik führt, wird mit der Förderung des Erdöls begonnen. Neben der transnationalen Pipeline entstehen im Laufe der Zeit zahlreiche Nebenpipelines in den Fördergebieten mit einer Gesamtlänge von über 400 km sowie eine Gaspipeline zwischen Shushufindi und Quito.

Business Inider, 28.3.2013  (with Oil-Blocks-Grafic)
Ecuador To Sell A Third Of Its Amazon Rainforest To Chinese Oil Companies
Ecuador is planning to auction off three million of the country's 8.1 million hectares of pristine Amazonian rainforest to Chinese oil companies, Jonathan Kaiman of The Guardian reports.

The Guardian, 26.3.2013
Ecuador auctions off Amazon to Chinese oil firms
Indigenous groups claim they have not consented to oil projects, as politicians visit Beijing to publicise bidding process

Amazon Watch, 25.3.2013
Ecuador's Amazon for Sale in Beijing
Investors risk violating Chinese government regulations
Amidst widespread international outcry, Ecuadorian government officials are slated to meet with dozens of Chinese investors and oil company executives today at the Hilton Beijing Wangfujing in an effort to auction off over three million hectares of pristine Amazon rainforest for oil activities.