BR.de, 18.2.2016
Amazonas-Bischof Erwin Kräutler
Ein Leben für die Indios
Seit über 50 Jahren setzt sich Bischof Erwin Kräutler für die Rechte der Indios ein. Kompromisslos geht er gegen politische, soziale und wirtschaftliche Missstände vor. Verleumdung und Morddrohung sind die Folge. In Theo.Logik spricht er mit Wolfgang Küpper über seine Lebensaufgabe.
Über 50 Jahre für Amazonien und die Indios
Der Vorarlberger Priester und Ordensmann Erwin Kräutler ist die Stimme der indigenen Völker im Amazonasgebiet, einer Gegend, in der seit Jahrhunderten Unrecht herrscht. Erst 1988 – als Kräutler bereits Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens im Amazonasgebiet war – gelang es, die Rechte der indigenen Völker in der brasilianischen Verfassung zu verankern. Geachtet werden sie bis heute aber längst nicht überall.
"Da hat die Kirche und auch andere Organisationen den Auftrag sich für die Indios einzusetzen und wir tun das ja nicht in eigener Regie, sondern immer mit den Indios zusammen." Bischof Erwin Kräutler
Die Kirche soll an die Ränder der Gesellschaft gehen
Für sein mutiges und selbstloses Engagement für die Rechte der indigenen Völker Brasiliens und die Bewahrung ihrer Lebenswelt im Amazonasbecken wird seine Arbeit mit dem Bayerischen Naturschutzpreis gewürdigt. "Wasserkraftwerke werden ohne Zustimmung der Indios gebaut, Bodenschätze unerlaubt abgebaut. Die Ureinwohner von ihrem angestammten Gebiet vertrieben", berichtet der 76-jährige Bischof. Auch wenn sein Kampf für die Rechte der Indios oft erfolglos ist, auch wenn er zusammen mit 27 Priester in einem Gebiet dreimal so groß wie Österreich oft auf weiter Flur alleine ist. Er wird sich weiter einsetzen für sein Volk.
Theo.Logik-Podcast vom 22.2.2016
Einsatz für die indigenen Völker
Interview mit Amazonas-Bischof Erwin Kräutler
(Audio-Podcast - von min 1:30 bis min 14:30)