Montag, 20. Juni 2011

Proteste und Klagen gegen Belo Monte gehen weiter

Am 1. Juni erteilte IBAMA die definitive Umweltlizenz für den Bau des Kraftwerks Belo Monte, und damit gehen auch die Proteste in eine neue Phase. Bereits am 6. Juni reichte die Staatsanwaltschaft von Pará die 11. Klage gegen Belo Monte ein, weil die meisten der Bedingungen für den Baubeginn nicht erfüllt und deshalb die Lizenzvergabe unrechtmäßig ist.

Xingu Vivo und andere Umweltbewegungen beklagten bei der Menschenrechtskommission der UNO die steigende Gewalt in Altamira, die aufgrund des starken Zuzuges, der steigenden Mieten für Wohnungen und der Untätigkeit der Behörden zu spüren ist. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass die OAS-Forderungen von der brasilianischen Regierung nicht erfüllt wurden.

In Altamira wurden die Bundestagsabgeordneten Zé Geraldo (PT) und Paulo Rocha (PT) von einer Versammlung der Kraftwerksgegner "als ungebetene Gäste vertrieben".

Am 3. Juni gab es eine große Kundgebung in Salvador de Bahia, am 19. Juni bekundeten in São Paulo 2.000 Demonstranten ihre Ablehnung von Belo Monte. In Rio demonstrierten 2.500 gegen das neue Waldgesetz und für Umweltschutz. Auch in Belém gab es Straßenumzüge mit großer Beteiligung der Bevölkerung - hier Fotos davon.

Indigene Gruppen die entlang der Großen Schleife des Xingu leben, wollen das Gebiet des Staudammes Belo Monte invadieren. Eine genaue Anzahl steht nicht fest, aber ca. 150 Indios vom Volk der Xikrin und Kayapó dürften sich daran beteiligen.
Kazique Luis Xipaya, Präsident des Indigenenrats von Altamira, bezeichnete die Besetzung des Ufers nahe am geplanten Staudamm als Protest gegen das Projekt. Es sagte, dass die indigenen Völker als Betroffene nicht entsprechend angehört wurden.


R7, 19.6.2011
Mais de cem índios organizam invasãoem região de usina no Xingu
Ocupação deve começar na quarta-feira (21) após a realização do leilão de amanhã

Folha, 16.6.2011
ONGs entram com pedido na OEA contra usina de Belo Monte


EFE, 6.6.2011
Ministério Público do Pará apresenta 11ª denúncia contra Belo Monte

Jornal Globo, 3.6.2011
A presença do deputados federais do PT, José Geraldo e Paulo Rocha, irritou a comunidade indígena e movimentos sociais