Freitag, 6. April 2012

Brasilien: Amnestie für illegalen Kahlschlag

ORF.at, 6.4.2012
Abholzung hat sich verdreifacht
Seit Jahrzehnten steht der Amazonas-Regenwald im Fokus der Naturschützer. Durch die systematischen Rodungen wird das dortige Ökosystem immer mehr zerstört. Nun präsentierte das brasilianische Institut für Raumforschung schockierende Zahlen: Die seit Jahresbeginn gerodete Fläche im Amazonas-Gebiet ist bereits dreimal so groß wie im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Zudem geht die brasilianische Politik kaum dagegen vor - ganz im Gegenteil: So soll das Waldgesetz weiter gelockert werden, Amnestie für illegalen Kahlschlag inklusive. Umweltorganisationen sehen darin einen „Freibrief für Rodungen“.

Blickpunkt Lateinamerika, 4.4.2012
Niederschmetternde Ökobilanz für Rousseff-Regierung
In Brasilien haben Umweltgruppen nach einjähriger Amtszeit von Staatspräsidentin Dilma Rousseff kritisch Bilanz gezogen. Demnach erlebt die Umweltagenda des südamerikanischen Landes ihren größten sozioökologischen Rückschlag seit dem Ende der Militärdiktatur (1964-1985), der sämtliche Nachhaltigkeitserfolge seit 1998 zunichtemache.
Die insgesamt 39 Organisationen kündigten an, ihre in einem Dokument zusammengefassten Vorwürfe an die Vereinten Nationen weiterzuleiten. "Die Situation ist beklagenswert", sagte Mario Mantovani von ´SOS Mata Atlantica´ vor ausländischen Journalisten am 28. März. "Brasilien verfährt wie 1700, als es ein Rohstofflieferant war, nur diesmal mit Technologie", kritisierte er in Anspielung auf den monokulturellen Anbau von Agrargütern. Auf diese Weise werde die soziale Funktion von Land ignoriert, für deren Anerkennung man solange gekämpft habe.

3sat, 6.12.2011
Amnestie für Umweltverbrechen