Dom Erwin Kräutler, Bischof am Xingu (PA) und Vorsitzender des Indigenen Missionsrates (CIMI), wurde von der Fakultät der Erzdiözese Mariana (MG) zur Würdigung von Dom Luciano Mendes de Almeida bestimmt. Seit 2008 findet dieser Festakt am 27. August, dem Todestag des Erzbischofs, statt, um an dessen geistiges und soziales Erbe zu erinnern. Heuer waren 5 Personen und eine Institution dazu nominiert.
In seiner Ansprache sagte Dom Erwin, dass er es als besondere Ehre betrachtet, diesen "wahrhaftigen Diener Gottes, den Erzbischof von Mariana, der in Brasilien sowie über die Grenzen des Landes hinweg geschätzt und geliebt wurde", würdigen zu dürfen.
"Ich habe nie daran gezweifelt, dass mir in ihm ein Heiliger gegenüber stand", sagte er in Erinnerung an Begegnungen mit Dom Luciano. "Die Heiligsprechung ist zwar ein 'posthumer' Akt, aber die Menschen erkannten in ihm intuitiv schon immer einen Heiligen, der sein Leben ohne Einschränkungen Gott geweiht hatte."
Kräutler erwähnte auch den großen Einsatz Dom Lucianos für die Rechte der indigenen Völker. "Ich glaube, dass seine bevorstehende Seligsprechung ein Licht der Hoffnung für die indigenen Völker Brasiliens sein wird. Wenn Dom Luciano sich schon Zeit seines Lebens mit seinen Anliegen für die Indigenen an Gott gewandt hatte, so wird er jetzt in der Herrlichkeit des Himmels definitiv ihr Schutzpatron und Fürsprecher sein", schloss Dom Erwin.
Über 200 Personen nahmen an der Veranstaltung "Dom Luciano Commendation 2014" teil. Für die Teilnehmer war dieser Akt wichtig, um das Werk von Dom Luciano lebendig zu erhalten. "Der Traum Don Lucianas vom Evangelisieren muss aufrecht erhalten und fortgesetzt werden", sagte die Universitätsprofessorin Virginia Castro Buarque.
Quelle: CNBB, 29.8.2014
Ansprache von Bischof Kräutler auf Portugiesisch:
CIMI, 1.9.2014
Homenagem de Dom Erwin Kräutler à Dom Luciano Pedro Mendes de Almeida
Bem-aventurados os pobres em espírito, porque deles é o reino dos céus (Mt 5,3).
KirchenZeitung im Netz, 6.9.2006
Brasilien trauert um Erzbischof Almeida Vorlesen
Vergangene Woche ist Erzbischof Luciano Mendes de Almeida von Mariana im Alter von 75 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Der Jesuit, der von 1987 bis 1995 auch Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz war, gehörte zu den profiliertesten Persönlichkeiten der Kirche des Landes. 1976 wurde er zum Weihbischof von São Paulo ernannt. Während der Militärdiktatur (1964–1985) war er einer der schärfsten Kritiker von Folter und willkürlichen Verhaftungen. Seit 1984 setzte er sich in einer wöchentlichen Zeitungskolumne gegen die Korruption und für radikale soziale Reformen im Land ein.
KirchenZeitung im Netz, 27.7.2005
Befreiende Spiritualität
„Jesus nachfolgen in Verbundenheit mit den Ausgeschlossenen.“ Unter diesem Motto stand das Treffen der brasilianischen Basisgemeinden, an dem vergangene Woche 4000 Delegierte teilgenommen haben. Bereits beim Gottesdienst zum Auftakt in Ipatinga am Dienstag war immer wieder Begeisterung aufgebrandet, als der Weg der Basisgemeinden seit dem ersten Treffen vor 30 Jahren in Erinnerung gerufen wurde. Als Früchte der Bewegung, es war bereits das elfte Treffen, wurden beispielsweise der Einsatz für Menschenrechte und gegen die Militärdiktatur, das Engagement für die Demokratisierung, die Förderung der Frauen und der Schutz der Straßenkinder genannt. Erzbischof Luciano Mendes de Almeda, der viele Jahre Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz war, würdigte die Rolle der Basisgemeinden in der Kirche und Gesellschaft des Landes. Almeda, einer von 160 Bischöfen, die ebenfalls nach Ipatinga gekommen waren, betonte, dass die Basisgemeinden noch immer die große Hoffnung für Veränderung und Befreiung vom Unrecht darstellen. Denn sie ermöglichen den Armen und Ausgeschlossenen „die Wirklichkeit im Lichte des Glaubens zu lesen und eine Mystik des Widerstandes und der Alternativen des Lebens zu entwickeln“. Die Delegierten haben mehr als 100.000 Basisgemeinden in ganz Brasilien vertreten.
Wikipedia:
Luciano Pedro Mendes de Almeida, S.J. (October 5, 1930–August 27, 2006) was a Brazilian Jesuit priest and Roman Catholic bishop. He was born in Rio de Janeiro in 1930.
From 1987 to 1994, Luciano Mendes de Almeida was the president of the National Conference of Brazilian Bishops. Before that, he was secretary-general from 1979 to 1987, during which time the organization had an important role in the defense of human rights and democracy.
Luciano Mendes de Almeida was the Archbishop of the historic city of Mariana from 1988 until his death in 2006 from liver cancer in São Paulo.
CNBB, 14.5.2014
Santa Sé autoriza início de processo de beatificação de dom Luciano Mendes
CNBB, 29.8.2014
CNBB expressa alegria com o processo de beatificação de dom Luciano Mendes