Living Planet Report 2014 - Globaler Burn-Out
Ozeane werden überfischt, Wälder gerodet, das Klima kippt und wir beobachten das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier. Die Ergebnisse des Living Planet Report 2014 sind eindeutig: Wir gehen mit der Erde alles andere als nachhaltig um, denn wir entziehen uns und unseren Kindern die Lebensgrundlagen in atemberaubender Geschwindigkeit. Damit treibt die Menschheit ihren eigenen Planeten in einen gefährlichen Burn-Out. Zusammengenommen verbrauchen wir jedes Jahr 50 Prozent mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb dieses Zeitraums regenerieren und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Machen wir so weiter, benötigen die Menschen bis zum Jahr 2030 zwei komplette Planeten, um den
Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Bis zum Jahr 2050 wären es knapp drei Erden. Alle zwei Jahre misst die Naturschutzorganisation WWF mit dem Living Planet Report die Veränderungen der weltweiten Biodiversität und des menschlichen Konsums. Die Studie zum Zustand der Erde wird gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft London (ZSL) und dem Global Footprint Network (GFN) erstellt.
Tierbestände nehmen drastisch ab
Der Rückgang der Biodiversität macht die Überlastung des Planeten greifbar: Der Living Planet Index zeigt, dass zwischen 1970 und 2010 die beobachteten Tierpopulationen um 52 Prozent zurückgegangen sind. Mit anderen Worten: Im Durchschnitt hat sich die Zahl der Säugetiere, Vögel, Fische und Pflanzen halbiert. In den Tropen war der Rückgang insgesamt drastischer, in Lateinamerika sind die Verluste mit 83 Prozent am höchsten.
Hauptursachen sind Lebensraumzerstörung, Wilderei und Überfischung. Der Klimawandel wird in den nächsten Jahren die Natur mit einem noch größeren Anpassungsdruck konfrontieren.