UN-Sondergipfel zum Klimawandel in New York |
UNO-Klimagipfel bringt dürftige Ergebnisse
Trotz eines Bekenntnisses zum stärkeren Engagement gegen die Erderwärmung hat der New Yorker UNO-Klimagipfel wenig greifbare Fortschritte gebracht. Nach Abschluss der Konferenz gestern klaffte im UNO-Klimafonds immer noch eine Finanzierungslücke von 7,7 Milliarden Dollar, weil es kaum neue Zusagen gab. Umweltschutzorganisationen bezweifelten, dass vom Gipfel wirklich der Schwung für ein weitreichendes globales Klimaschutzabkommen ausgeht, den sich UNO-
Generalsekretär Ban Ki Moon erhofft hatte.
Der Klimawandel bedrohe den Frieden, den Wohlstand und die Zukunftsperspektiven von Milliarden Erdbewohnern, sagte Ban zum Auftakt des eintägigen Treffens. Deswegen sei der Sondergipfel einberufen worden, „um Geschichte zu schreiben“. Das Ergebnis fiel aber wenig historisch aus. Zwar versprachen über 120 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt grundsätzlich mehr Einsatz gegen die Erderwärmung. Und auch die USA und China, die beiden Nationen mit dem höchsten Treibhausgasausstoß, schlossen sich dem Bekenntnis an.
Doch auf der Zahlenseite schlug sich das kaum nieder: Für den vor fünf Jahren beschlossenen Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen seien inzwischen 2,3 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,8 Milliarden Euro) von den Mitgliedstaaten zugesagt worden, davon jeweils eine Milliarde von Deutschland und Frankreich, sagte Ban. Doch Deutschland hatte sein Versprechen schon vor dem Gipfel gegeben. Und bis zum Jahresende soll das Zielvolumen von zehn Milliarden Dollar erreicht sein.
Kritik von Umweltorganisationen
Die Nichtregierungsorganisationen ActionAid und Greenpeace kritisierten, dass der Gipfel nur „vage Versprechen“ und kaum konkrete Ergebnisse hervorgebracht habe. Auch Oxfam konnte nur „eine teilweise und zögerliche Antwort“ auf die drängenden Umweltprobleme erkennen. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zog hingegen ein positives Fazit: Ein neues Klimaabkommen im Dezember 2015 in Paris sei nun „sehr wahrscheinlich“.
Abholzungen von Wäldern soll bis 2030 gestoppt werden
Am Rande des UNO-Klimagipfels sprachen sich zahlreiche Länder und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) für ein Ende der Abholzung von Wäldern auf der ganzen Welt bis 2030 aus. Schon 2020 solle die Abholzung weltweit halbiert sein, versprachen die Unterzeichner der „New Yorker Walderklärung“ gestern in New York. Außerdem sollen 350 Millionen Hektar - eine Fläche größer als Indien - wieder aufgeforstet werden. Bei der Waldvernichtung wird Kohlendioxid frei. Wächst ein Wald, nimmt er das Treibhausgas auf.
Größte Klimasünder nicht mit an Bord
Die Erklärung soll ein Signal an den Klimagipfel in New York sowie die für Ende 2015 geplante UNO-Klimakonferenz in Paris sein, bei der ein Klimavertrag mit verbindlichen Treibhausgas-Minderungszielen verabschiedet werden soll.
Allerdings haben nur 24 Länder die New Yorker Erklärung unterschrieben, beispielsweise Frankreich, Norwegen, Kolumbien, Südkorea und Togo. Die USA und China, die für einen großen Teil der CO2-Emisionen verantwortlich sind und sich bisher auch gegen verbindliche Minderungsziele bei den Treibhausgasen sperren, sind nicht dabei.
Spiegel-Online, 23.9.2014
UNO zum Klimawandel: "Größte Gefahr in der Geschichte der Menschheit"
Politiker haben auf dem Uno-Gipfel in New York eindringlich vor dem Klimawandel gewarnt. Die EU hat strikte Senkungen ihrer Treibhausgasemissionen angekündigt.
Tagesschau.de, 23.9.2014
Dossier: UN-Klimagipfel - Am Ende steht nur eine Erklärung
193 Länder haben auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen verhandelt. Ziel war eigentlich ein neues Klimaschutzabkommen. Ein Nachfolgevertrag für das Kyoto-Abkommen sollte gefunden werden, denn das Protokoll läuft 2012 aus. Das Ergebnis ist davon aber weit entfernt.