Donnerstag, 12. Mai 2011

IBAMA-Bericht bringt den für Juni versprochenen Baubeginn von Belo Monte ins Wanken

Nationale und internationale Kritik an den Auswirkungen von Belo Monte sowie die Forderung der Menschenrechtskommission der OAS nach einem Baustopp und zur Einhaltung des Genehmigungsverfahrens haben die brasilianische Regierung in Bedrängnis gebracht. Die Frist für die Antwort Brasiliens war zunächst verlängert worden. Die von Präsidentin Rousseff der OAS vorgelegten Dossiers wurden nicht veröffentlicht, weshalb vermutet werden kann, dass Brasilien hart bleibt und am eingeschlagenen Weg zur Umsetzung Belo Montes festhält.
Allerdings versicherte die Präsidentin bei mehreren Gelegenheiten, die bei anderen Kraftwerksprojekten begangenen Fehler - vor allem jene in Jirau und Santo Antônio - nicht mehr zu wiederholen und mehr öffentliche Kontrolle bei der Umsetzung der Bedingungen und Vorschriften auszuüben. Eine Kommission der Wahrheitsfindung soll gegründet werden.

Die Arbeiteraufstände bei vielen Kraftwerksbaustellen in Brasilien und vor allem die Verwüstungen der Einrichtungen von Jirau hatten zu neuen Kosteneinschätzungen geführt. Große Versicherungen wie Munich Re oder Liberty haben sich bereits von Belo Monte zurück gezogen, weil das Risiko zu hoch und unkalkulierbar sei.

Edison Lobão, Minister für Bergbau und Energie, hält nach wie vor an der Notwendigkeit von Belo Monte aus nationalen Interessen fest und verspricht den Baubeginn für Juni. Aber dafür ist noch die definitive Umweltlizenz von IBAMA erforderlich. Laut A Folha de São Paulo veröffentlichte IBAMA am Mittwoch (11.5.) einen Bericht, demzufolge im April erst 5 der insgesamt 40 Bedingungen für den Baubeginn von Belo Monte erfüllt waren. Der Bericht beanstandet, dass bisher in Altamira oder in Vitória do Xingu weder mit der Errichtung von Schulen und Gesundheitszentren noch mit dem Bau eines Kanalsystems begonnen worden sei, wo doch demnächst an die 100.000 Menschen kommen sollen.

Staatsanwalt Felício Pontes Jr. veröffentlicht auf dem Blog Belo Monte de Violencias durch Belo Monte verursacht Verletzungen des Gesetzes, der Umwelt und der Menschen. Norte Energia beantragt daraufhin seine Abberufung als für Kraftwerksangelegenheiten zuständigen Staatsanwalt. Daraufhin erhielt er Unterstützungserklärungen von ü Staatsanwalt Felício Pontes Jr., veröffentlicht auf dem Blog Belo Monte de Violencias Verletzungen des Gesetzen, der Umwelt und der Menschen. Norte Energia beantragt daraufhin seine Abberufung als für Kraftwerksangelegenheiten zuständigen Staatsanwalt. Über 150 Organisationen erklären sich solidarisch mit Felício Pontes.

Die Staatsanwaltschaft von Para empfiehlt dem Umweltinstitut IBAMA, auf die Einhaltung des Genehmigungsverfahrens zu achten und erst nach Erfüllung aller Bedingungen eine definitive Lizenz für den Baubeginn von Belo Monte zu erteilen.

NZZ, 15.5.2011
Auflagen für Belo-Monte-Projekt in Brasilien nicht eingehalten
Bericht eines staatlichen Instituts
Beim Bau des drittgrössten Staudamms der Welt in Brasilien, des Belo-Monte-Staudamms im Amazonas-Gebiet, sind die sozialen und ökologischen Auflagen bisher grösstenteils nicht eingehalten worden. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht des staatlichen Instituts für Umwelt und Naturressourcen (Ibama). Bei den Bauvorbereitungen für den Staudamm seien bis April nur 5 der insgesamt 40 Auflagen erfüllt worden, heisst es in dem Bericht, aus dem die Zeitung «Folha de São Paulo» am Mittwoch zitierte.

Kleine Zeitung, 12.5.2011
Kräutler warnt vor Umwelt-Desaster
Nur fünf von vierzig Umweltschutz-Auflagen sind bei den Bauvorbereitungen des drittgrößten Staudamms der Welt - Belo-Monte - im Amazonas-Gebiet bisher umgesetzt worden. Die Baugenehmigung im Juni könnte wackeln, finanzielle Interessen dürften aber stärker sein.

Beim Bau des drittgrößten Staudamms der Welt im brasilianischen Amazonas-Gebiet sind die sozialen und Umweltschutz-Auflagen bisher größtenteils nicht eingehalten worden. Bis April seien nur fünf der insgesamt 40 Auflagen erfüllt worden, heißt es in einem Bericht des staatlichen Instituts für Umwelt und Naturressourcen (Ibama), aus dem die Zeitung "Folha de Sao Paulo" am Mittwoch zitierte. Dieser Befund stelle die Erwartung von Energieminister Edison Lobao in Frage, im Juni den Baubeginn des Wasserkraftwerks genehmigen zu können, befand die Regierungsbehörde.


Jornal do Brasil - 6 maio 2011
Dilma pede diagnóstico de Belo Monte; Lobão garante cronograma

Agencia Estado, 6.5.2011
Lobão prevê licença definitiva para Belo Monte até junho
RIO - O ministro das Minas e Energia, Edison Lobão, afirmou hoje que o governo está "absolutamente confiante" na concessão pelo Ibama da licença ambiental definitiva para a construção da usina hidrelétrica de Belo Monte, no rio Xingu, no Pará, até o final do primeiro semestre deste ano.
O cronograma do governo é de que a usina comece a gerar energia a partir de 2015. De acordo com o ministro, para que não ocorra nenhum atraso no cronograma da construção da usina, a liberação da licença definitiva para a obra precisa ser concedida até o final do primeiro semestre de 2011.

TVNBR am 09.05.2011 - Video
Ministro Edison Lobão explica que hidrelétrica de Belo Monte não vai prejudicar indígenas

Rondonia Dinamica, 9.5.2011
Efeito Jirau encarece seguros
"Esses episódios preocupam porque simplesmente, até agora, não apareciam na nossa matriz"

Estado de São Paulo, 10.5.2011
Norte Energia pede afastamento de procurador que questiona Belo Monte
Na visão da concessionária, o blog 'Belo Monte de Violências' 'incita à violência', 'utiliza-se de informações privilegiadas' e tem o 'nítido propósito de inviabilizar' Belo Monte

CIMI, 11/05/2011
Mais de 150 entidades se solidarizam com procurador Pontes Junior do MPF/PA

A Folha, 11/05/2011
Belo Monte não cumpre regras, diz Ibama

Amazonia, 11.5.2011
Apenas 5 das 40 condicionantes de Belo Monte foram cumpridas, diz Ibama

Estadão, 12.5.2011
MPF pede que Ibama não libere licença para Belo Monte
Concessionária Norte Energia primeiro precisaria cumprir todas as condições estabelecidas como essenciais à viabilidade socioambiental do projeto