Techniker des Umweltinstituts IBAMA hatten vom 12. bis 14. Mai die Region um Altamira, wo das Kraftwerk Belo Monte gebaut werden soll, besucht, um sich vor Ort über die Erfüllung und Umsetzung der Bedingungen für die Lizenz zu informieren. Es sollte laut Ibama-Präsident Curt Trennepohl die letzte Kontrolle vor der Erteilung der definitiven Umweltlizenz gewesen sein.
In mehreren Zeitungen war deren Erteilung bereits für vergangenen Freitag (19.5.) angekündigt worden. Norte Energie will am Zeitplan für Belo Monte festhalten und erklärte, dass wegen der tropischen Wetterbedingungen der Baubeginn um ein Jahr verschoben werden müsste, sollte die Lizenz nicht unverzüglich erteilt werden.
20 Wissenschaftler-Vereine fordern Stopp von Belo Monte
Eine Gruppe von 20 wissenschaftlichen Gesellschaften Brasiliens forderte am 19.5. in einem offenen Brief an Präsidentin Dilma Rousseff die Aussetzung des Genehmigungsverfahrens für das Wasserkraftwerk Belo Monte am Rio Xingu (PA). Die Wissenschaftler brachten darin ihre Besorgnis über Menschenrechtsverletzungen bei diesem Projet zum Ausdruck und verlangten die Einhaltung der Bedingungen für den Bau, die Klärung der ausständigen Gerichtsprozesse sowie eine Regelung der Anhörungsverfahren für indigene Gemeinschaften und die betroffene Bevölkerung.
Der brasilianische Anthropologenverein (ABA), die Brasilianische Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft (SBPC) und der Wissenschaftsverein (ABC) sowie 17 weitere Vereine argumentierten bei ihrer Forderung des Stopps für Belo Monte mit der „Einhaltung der Gesetze und mit notwendiger Vorsichtsmaßnahme wegen Bedrohungen des Lebens“.
Der Brief beklagte eine Missachtung der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die das Recht der indigenen Völker auf Anhörung garantiert. "Die Einhaltung des Zeitplans für die Arbeiten kann nicht wichtiger sein als die Verpflichtungen des Staates gegenüber den Rechten der Menschen und Gemeinschaften, die dort leben."
Proteste in São Paulo
In São Paulo protestierten am Freitag (20.5.) Indigene und Umweltschutzgruppe vor dem Kunstmuseum (Masp) gegen den Bau des Kraftwerks Belo Monte, wodurch viele ingidene Gemeinschaften in Mitleidenschaft gezogen und in ihrer Existenz bedroht wären.
Der Projektbetreiber Norte Energie teilte am Freitag mit, die von der Staatsanwaltschaft angeforderten Auskünfte über die Erfüllung der 40 Umweltauflagen für Belo Monte übermittelt zu haben.
14 Organisationen beklagen bei der UNO Behinderung und Einschüchterung der Staatsanwaltschaft
Am Freitag (20.5.) hatten 14 brasilianische Organisationen, darunter die Landpastoral (CPT), Justiça Global, indigener Missionsrat (CIMI) und die Bewegung Xingu Vivo para Sempre, die 250 Umweltgrupppen und Zivilgesellschaften vertritt, dem für den Bau des Kraftwerks Belo Monte verantwortlichen Konsortium Norte Energia Einschüchterung von Staatanwälten, die eine ablehnende Haltung zu Belo Monte haben, vorgeworfen. Die Menschenrechtsorganisationen brachten eine Beschwerde beim Sonderberichterstatter für Unabhängigkeit und Autonomie der Justiz bei den Vereinten Nationen (UNO) ein.
Demnach übte Norte Energie auf jene Justizbeamte Druck aus, die notwendige Maßnahmen zur Vermeidung oder Abschwächung der Umweltauswirkungen des Kraftwerkes Belo Monte verlangt hatten.
Die sozialen Bewegungen beklagen seit einem Jahr bei den Vereinten Nationen, dass sowohl das Konsortium wie auch die Regierung versuchen, eine von der Bundesanwaltschaft in Pará unabhängige Tätigkeit der Staatsanwälte zu verhindern.
Norte Energia, die von staatlichen und privaten Unternehmen, Pensionsfonds, Investment- und Verbraucherfonds gebildet wird, wollte diese Beschwerde nicht kommentieren. Aber der Staatsanwalt Ubiratan Cazzeta sagte, dass er zwar die Anklage nicht kenne, wohl aber Beispiele dafür, wie das Eingreifen der Generalbundesanwaltschaft (AGU), die laut Cazzeta "nicht als normal für eine juridische Diskussion bezeichnet werden können."
O Globo, 17/05/2011
Ibama faz última vistoria antes de licença que libera Belo Monte
BRASÍLIA (Reuters) - Os técnicos do Instituto Brasileiro do Meio Ambiente (Ibama) realizaram este mês aquela que pode ser a última vistoria antes de uma possível emissão de licença que autoriza a instalação definitiva das obras de construção da usina hidrelétrica de Belo Monte, no rio Xingu, no Pará.
Segundo o presidente do Ibama, Curt Trennepohl, a vistoria foi feita entre os dias 12 e 14 de maio e o órgão agora aguarda o parecer dos técnicos que examinaram a região. Ele preferiu não citar uma data para a emissão da licença definitiva da obra.
Agência Brasil, 19/05/2011
Entidades científicas pedem a Dilma o cancelamento do processo de licenciamento de Belo Monte
Um grupo de 20 associações científicas brasileiras enviou uma carta à presidenta Dilma Rousseff pedindo a suspensão do processo de licenciamento da Usina Hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu (PA). No documento, as entidades manifestam preocupação em relação a violações de direitos humanos no empreendimento e pedem o cumprimento das condicionantes da obra, além do julgamento de ações públicas e regulamentação dos procedimentos de consulta aos povos indígenas e às populações afetadas.
Offener Brief von 20 wissenschaftlichen Vereinen an Präsidentin Rousseff (19.5.2011) auf Portugiesisch zum Download
Jornalismo, 20/05/2011
Índios protestam em frente ao Masp contra construção de Belo Monte
Indígenas e ambientalistas realizaram um protesto contra a construção da Usina Hidrelétrica Belo Monte, em frente ao Masp, em São Paulo, nesta sexta-feira.
Agência Brasil, 21/05/2011
Entidades denunciam à ONU intimidação feita por consórcio responsável por Belo Monte
O consórcio Norte Energia S.A, responsável pela construção da Usina Hidrelétrica de Belo Monte, está sendo acusado de intimidar agentes do Poder Judiciário contrários ao início das obras. Entidades brasileiras de direitos humanos encaminharam a denúncia à Relatoria Especial para a Independência e Autonomia Judicial da Organização das Nações Unidas (ONU).
Beschwerdebrief von 14 Organisationen an die UNO (19.5.2011) auf Portugiesisch zum Download