Am dritten Tag der Vollversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) in Aparecida (SP) referierte Bischof Erwin Kräutler, Präsident des Indigenen Missionsrates (CIMI), über die aktuelle indigene Problematik in Brasilien. Unter dem Motto nach Jer 31,7 "Herr, rette dein Volk!“ appellierte Dom Erwin an die Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung und knüpfte an die Kampagne der Brüderlichkeit dieses Jahres an. "Das Thema der Kampagne der Brüderlichkeit hat eine Herausforderung und einen Imperativ: Aufbau und Umbau des Lebens in Brasilien, in Lateinamerika und auf dem Planeten Erde als Leben in Brüderlichkeit mit den indigenen Völkern", sagte er.
Der Präsident des CIMI sprach über Gewalt gegen indigene Vertreter und ganze Völker; über die großen Konjunkturprojekte und deren Auswirkungen auf indigene Gebiete; die Kriminalisierung der Führer indigener Völker; die Verletzungen der Rechte indigener Völker, wie sie in der brasilianischen Verfassung garantiert sind; über niedrige und nicht ausreichende Budgets für die Indigenen; über die Situation im indigenen Gesundheits- und Bildungswesen; über die Bedeutung indigener Völker und die Bedrohung unkontaktierter und isolierter Gemeinschaften.
Die Rede von Bischof Erwin Kräutler ist vorerst nur auf Portugiesisch verfügbar.
Bei der anschließenden Pressekonferenz bekräftigte Bischof Kräutler erneut seinen Widerstand gegen den Bau des Wasserkraftwerks von Belo Monte am Rio Xingu. "Ich kämpfe seit 30 Jahren gegen Belo Monte", sagte Dom Erwin und bedauerte, dass sich die derzeitige brasilianische Regierung um die indigenen Anliegen nicht kümmert.
"Schon die vorhergehende Regierung hat die Indigenen nicht ernst genommen. Soweit ich sehe, ist die amtierende Präsidentin nicht anders, denn sie ignoriert beharrlich unsere Appelle und Briefe. Seit 1982 ist der Indigene Missionsrat (CIMI), deren Vorsitz ich innehabe, das Sprachrohr der CNBB für indigene Fragen. Gott sei Dank kämpfen wir für die indigene Sache, und die CNBB unterstützt und befürwortet unseren Kampf, weil wir eine Institution sind, die das Leben wertschätzt", sagte Dom Erwin mit Hinweis auf die Unterstützung der brasilianischen Bischöfe gegen den Bau von Belo Monte.
Dom Erwin Kräutler präsentierte auch eine Auflistung von Bedrohungen der Indigenen, die besorgniserregend sind. "Es gibt 182 indigene Gebiete in Brasilien, die durch alle Arten von Grausamkeiten bedroht sind. 108 Völker sind in kritischem Zustand. Das Projekt Belo Monte Projekt sieht den Bau eines großen Staudamms am Rio Xingu 40 km unterhalb der Stadt Altamira (PA) vor, wo ich Bischof bin. Wenn dies geschieht, wird ein Drittel der Stadt unter Wasser stehen und wir haben ein 'Belo Monstro'. Die Regierung muss uns hören", betonte er.
Der Bischof erklärte, das er nicht allein in diesem "Kampf" sei. Aber sowohl er als auch die Zivilgesellschaften und internationale Organisationen werden systematisch ignoriert. "Die Inter-Amerikanische Kommission für Menschenrechte (IACHR) der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat die brasilianische Regierung offiziell aufgefordert, die Genehmigungsverfahren und den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte unverzüglich zu stoppen, weil die Bauarbeiten ein großes Potenzial an Verletzungen der Rechte der im Xingu-Becken beheimateten traditionellen Gemeinschaften in sich bergen. Ich bin fest überzeugt und viele Studien internationaler Institutionen und renommierter Professoren bestätigen es, dass Belo Monte ein Flopp und Fiasko wird, nicht nur ökologisch, menschlich, sozial und kulturell, sondern gerade finanziell", schloss Dom Erwin Kräutler.
CNBB, 6.5.2011
49ª AG: Encerrado terceiro dia de trabalhos
Dom Erwin Kräutler:
SALVA, SENHOR, O TEU POVO (Jr 31,7)
Comunicado à 49º Assembléia Geral da CNBB sobre a Causa Indígena no Brasil
CNBB, 6.5.2011
49ª AG: Dom Erwin Krautler reafirma sua posição contrária a construção da Usina Hidrelétrica de Belo Monte
Fotos von der Pressekonferenz
Rádio Vaticano
DOM ERWIN ALERTA PARA RISCOS DE 'BELO MONSTRO'
Aparecida, 07 mai (RV) - “Luto contra Belo Monte há 30 anos”, disse o bispo da prelazia do Xingu, Dom Erwin Krautler, na terceira coletiva de imprensa, realizada na tarde desta sexta-feira, 7, em Aparecida (SP). O bispo reafirmou mais uma vez a sua opinião contrária a construção da Usina Hidrelétrica de Belo Monte, que está sendo erguida no rio Xingu, no estado do Pará. O bispo disse que o atual governo brasileiro não está se preocupando com as causas indígenas.