Kathweb, 11.05.2011
Kräutler: Im Amazonasgebiet auch heute noch "Kreuzigungen"
Bischof von Altamira-Xingu: Brasilien verletzt mit Megaprojekt Belo Monte Rechte indigener Völker - Unter Regierung Rousseff keine Verbesserungen
Auch 2.000 Jahre nach dem Tod Jesu gibt es in vielen Teilen der Welt "Kreuzigungen" - etwa in Form erzwungener Massenabsiedlungen durch Mega-Bauprojekte in Amazonien: Das betonte der austro-brasilianische Bischof von Altamira-Xingu, Erwin Kräutler, bei einem Gottesdienst im Rahmen der dieswöchigen Vollversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) in Aparecida. Die Staudamm-Pläne, die vorlägen, würden nur dazu führen, dass die Zerstörung der für den Planeten unschätzbar wertvolle Biosphäre Amazoniens beschleunigt wird und die Zahl der Armen und Almosenempfänger wächst.
Radio Vatikan, 7.5.2011 (auch als mp3)
Brasilien: Kräutler enttäuscht von Regierung
Schwer enttäuscht ist der österreichstämmige Bischof Erwin Kräutler über den mangelnden Einsatz der brasilianischen Regierung für die indigenen Völker. Auf der aktuellen Konferenz der brasilianischen Bischöfe in Aparecida, die mit über 300 teilnehmenden Bischöfen die größte der Welt ist, bekräftigte der Träger des Alternativen Nobelpreises seine Kritik an der Politik.
„Leider hat sich nicht viel geändert. Wir hatten von der vorangegangenen Lula-Regierung erwartet , dass gewichtige Schritte gemacht werden zur Demarkierung der noch ausstehenden Territorien der indigenen Völker. Das ist aber nicht geschehen. Wir kämpfen nach wie vor für die indigenen Völker, aber sie werden meines Erachtens von der Regierung ignoriert!“
Im Zusammenhang mit dem umstrittenen Staudammprojekt Belo Monte verbreite die aktuelle Politik „Halbwahrheiten“, die den Ureinwohnern schadeten, so Bischof Kräutler mit einem Seitenhieb auf Präsidentin Dilma Rousseff, die seit Anfang des Jahres im Amt ist.
Canção Nova, 9.5.2011 - Video da Homilia
"Fé dá coragem, medo paralisa": Dom Erwin em Missa da AG da CNBB
Homilia de Dom Erwin Kräutler na Missa da 49ª da AG da CNBB