Dienstag, 10. Mai 2011

Werbekampagne für Belo Monte verbreitet "Halbwahrheiten"

In Anschluss an die Forderungen der Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) nach einem Stopp des Genehmigungsverfahrens für Belo Monte, solange die indigene Frage nicht gelöst ist, startete das Betreiberkonsortium Norte Energia im April eine Kampagne an 17 brasilianischen Flughäfen mit Kurzfilmen zu den kritischen Fragen über Belo Monte. Die Bewegung Xingu Vivo para Sempre kritisiert deren Inhalte als "Halbwahrheiten und Betrug" und veröffentlicht auf Youtube Gegendarstellungen.

1. Sind Indigene von Belo Monte betroffen oder nicht?

Norte Energia: "Kein einziges indigenes Gebiet wird überflutet."

Xingu Vivo: "Die 100 km lange Xingu-Schleife wird trocken gelegt, was den Tod des Flusses und der dort wohnenden Indios bedeutet."

2. Wer bekommt den Strom von Belo Monte?

Norte Energia: "Der vom Kraftwerk Belo Monte produziert Strom kann mehr als 18 Mio Häuser und 60 Mio Menschen versorgen"


Xingu Vivo: "Belo Monte wird Strom für die Bergbauindustrie produzieren, die auch das von Amazonien noch zerstören wird, was bisher übrig geblieben ist"

3. Was geschieht mit der von der Flutung betroffenen Bevölkerung von Altamira?

Norte Energia: "In Altamira leben über 5.000 Familien in Pfahlbauten-Favelas."

"Belo Monte wird diesen Stadtteilen Straßen, Kanalisation, Schulen und Spitäler bringen"
Kritik: In keinem anderen Kraftwerksprojekt Brasilien gab es bisher zufriedenstellende Grund-Entschädigunsverfahren oder Umsiedlungsprojekte. In der Regel werden die Menschen vertrieben und sich selbst überlassen. Auch die Menschenrechtskommission der Regierung bestätigte vor kurzem, dass in Altamira noch keine vorbeugenden Maßnahmen wegen Belo Monte begonnen wurden, wie Bauten von Schulen oder Gesundheitszentren oder Erschließungen für Neuansiedlungen.

Grafik der Ueberschwemmung (Ueberflutung) von Altamira von Movimento Xingu Vivo:


Indigenen-Spot auf Youtube mit deutschen Untertiteln:
Belo Monte: Gegeninformation zur irreführenden Werbung von "Norte Energia"