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"Livramento" ("Befreiung") heißt das Schiff, mit dem der austrobrasilianische Bischof Erwin Kräutler am Rio Xingu unterwegs ist, um seine Pfarren zu besuchen. Es ist die einzige Möglichkeit, um an die entlegenen Orte im Amazonas zu kommen. Der Name des Bootes ist Programm. Erwin Kräutler ist ein Kirchenmann, auf den - wegen seines unermüdlichen Engagements für sein unterdrücktes Volk und gegen die Ausbeutung der Natur - ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Dass er daher ständig unter Personenschutz steht und stets von Bodyguards begleitet wird, verwundert nicht. Schon einige seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden auf brutalste Weise getötet - weil sie im Namen des Evangeliums sich auf die Seite der Armen und Unterdrückten gestellt haben, Ungerechtigkeit öffentlich angeprangert haben. Kräutlers größte Sorge derzeit ist der Bau eines Wasserkraftwerks am Rio Xingu.
"Belo Monte" heißt das Kraftwerk, das das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt werden soll. Auch der steirische Anlagebaukonzern Andritz hat einen Auftrag für die Lieferung von Turbinen. Der Lebensraum von 30.000 Menschen jedoch würde durch den Bau des Kraftwerks zerstört, prangert Bischof Kräutler an. Durch die Veränderung der Flusslandschaft drohe eine Moskito-Plage - Dengue-Fieber und Malaria wären die Folgen, befürchten die Flussanwohner. Außerdem ist der Fluss die Lebensgrundlage der Menschen hier. Sie leben vom Fluss und vom Handel entlang der wenigen Überlandstraßen. Wird die Flusslandschaft zerstört, schwindet auch ihre Existenz. Die Sorgen der Flussanwohner teilt Bischof Kräutler mit ihnen. Bei seinem Pastoralbesuch ist der geplante Staudamm ein zentrales Thema.
Nur alle zwei bis drei Jahre jedoch schafft es der gebürtige Vorarlberger, die weit entfernten Gemeinden am Rio Xingu zu besuchen. Erwin Kräutler ist nämlich Bischof einer der größten Diözesen der Welt - zugänglich nur über Wasser oder über die staubige Transamazonica.
Kathpress, 25.05.2011
Kräutler: "Menschen in Amazonien haben Recht auf Eucharistie"
Austro-brasilianischer Bischof zum Priestermangel: "Da muss sich die Kirche etwas einfallen lassen"
"Die Menschen in Amazonien haben ein Recht darauf, die Eucharistie zu feiern. Dieses Recht wird ihnen aber von der Kirche vorenthalten": Das hat der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler in einem Beitrag in der ORF-Religionssendung "kreuz und quer" am Dienstagabend betont.
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