Freitag, 20. August 2010

Abschlusserklärung des Camps Terra Livre betont den Kampf ums Landrecht

"LULA! Indigene Lehrer werden ermordet und die Verbrechen bleiben straffrei"

Müde und erschöpft, aber voller Freude und Hoffnung machten sich die Teilnehmer am Natinalen Camp Terra Livre, das von 16.-19.8. in Campro Grande (MS) stattgefunden hat, auf den Heimweg. Nichts wurde hier über ihre Köpfe hinweg entschieden, sondern sie selbst brachten sich mit ihren rituellen Tänzen und ihren Erfahrungen ein. Sie klagten über Menschenrechts- und Gesetzesverletzungen, über Diskrimination, Kriminalisierung und Ermordungen der Anführer.

Im Zentrum der Debatten standen Landfragen und Gewaltanwendungen gegen Indigene in Brasilien. Nachdem die Xavantes-Índios einen rituellen Tanz vorgeführt hatten, erklärte ihr Sprecher: „Man könnte meinen, es sei ein fröhlicher Tanz gewesen. Das stimmt aber nicht. Es war ein Kriegsschrei ums Land, um das Land der Guarani!“

Mit großer Freude wurde am 18.8. die Nachricht entgegen genommen, dass der Gerichtsentscheid, wonach Demarkationen in Mato Grosso do Sul eingestellt wurden, von der Bundesstaatsanwaltschaft wieder aufgehoben wurde. Nun kann die Nationale Indigenbehörde FUNAI wieder Demarkationen behandeln.

Das Schlussdokument trägt den Titel „Für das Recht auf ein gutes Leben in unseren Ländern“ und betont die Notwendigkeit einer raschen Demaraktion und Absicherung der indigenen Territorien in Mato Grosso do Sul. Es kritisiert das aktuelle Wirtschaftsmodell stark. „Ein räuberisches Entwicklungsmodell, das die Interessen einiger weniger verfolgt und einer Minderheit zu Wohlstand und Konsumismus verhilft, darf unser Leben und die Kultur unserer Völker nicht zunichte machen. Wir haben zwar mehr als 500 Jahre Genozid und Ethnozid hinter uns, aber dennoch haben unsere Völker viel zu lehren. Durch ihr angestammtes Wissen und durch ihren Umgang mit der Natur können sie zum Überleben des Planeten und der Menschheit viel beitragen. Deshalb fordert das VII. Camp Terra Livre öffentlich vom brasilianischen Staat die Erfüllung seiner verfassungsmäßigen Rolle und die Wahrung unserer Rechte, wie sie in der Bundesverfassung und in internationalen Verträgen stehen und von ihm unterzeichnet wurden.“

Beim Protestumzg und auf der Schlusskundgebung wurden die Verletzungen der indigenen Rechte beklagt, besonders Gewaltanwendungen gegen Índios, Landvertreibungen und Invasionen durch Agroindustrie oder durch Entwicklungsprojekte der Regierung.


CIMI, 19.8.2010 - 15:28
Carta Pública - Acampamento Terra Livre 2010:
Pelo Direito de Viver bem em Nossas Terras
Carta Pública als .doc

COIAB, 18.08.2010
Suspensas liminares que impediam a demarcação de terras indígenas no Mato Grosso do Sul
A Procuradoria-Geral Federal (PGF), por intermédio da Adjuntoria do Contencioso, da Procuradoria Federal Especializada junto à Fundação Nacional do Índio (PFE/FUNAI) e da Procuradoria Regional Federal da 3ª Região (PRF3), conseguiu suspender no STF três liminares que impediam o início dos trabalhos técnicos da FUNAI no Estado de Mato Grosso do Sul, necessários à demarcação de terras ocupadas por índios da etnia Guarani Kaiowá.
Adital, 23.08.10 - BRASIL
Terra Livre - a Guerra da Terra