Seit 20 Jahren warten die Bewohner von Itapuã, 120 km östlich der Provinzhauptstadt Porto Velho gelegen, vergeblich auf Entschädigungen und Infrastrukturprojekte, die ihnen von Elektronorte im Zug des Wasserkraftwerksbaues Samuel am Rio Jamari versprochen worden waren. Nun schließen auch sie sich den Protesten gegen Missstände bei Kraftwerksbauten an und fordern die Umsetzung der Versprechungen. In einer Kundgebung blockierten ca. 300 Mitglieder der Bewegung der von Staudämmen Betroffenen (MAB) die Bundesstraße BR 364 bei Kilometer 100 vor der Hauptstadt Porto Velho und verhinderten mit einer 15 Kilometer langen Fahrzeugkolonne den Verkehr.
Die Teilnehmer beklagten die Säumigkeit des Kraftwerkbetreibers sowie die Vernachlässigung ihrer Gemeinde durch die öffentliche Hand. So würden sie trotz der unmittelbaren Nähe zum Kraftwerk ihren teuren Strom von Dieselaggregaten aus dem Bezirk Triunfo beziehen. Neben einer besseren Stromversorgung forderten sie die Fertigstellung der Brücke über den Rio Jamari, Fähren über den Stausee, Wasserleitung und Kanalsystem sowie 1.200 Wohnungen für jene Betroffenen, die wegen des um 5 Meter angestiegenen Wasserstandes ihre Häuser verlassen mussten.
Landtagsabgeordneter Zequinha Araújo (PMDB), der an der Kundgebung teilnahm, forderte außerdem R$ 150.000 für einen Autobusbahnhof in Itapuã.
Rondonia Noticias, 24.3.2011
Assembléia dos Atingidos pela Usina Hidrelétrica de Samuel
Rondoniaovivo, 28.3.2011
Ação do MAB bloqueia BR-364 próximo de Itapuã do Oeste - FOTOS
Diario da Amazonia, 29.3.2011
MAB para tudo na BR-364
Impacto Rondonia, 29.3.2011
Há 20 anos Itapuã pede socorro, ninguém ouve
Hintergrundinfos zum Wasserkraftwerk Samuel:
Bereits 1982 wurde vor der Einmündung des Rio Jamari in den Rio Madeira in der Gemeinde Candeias do Jamari (Rondonia) mit dem Bau des Wasserkraftwerks Samuel begonnen, mit einer angepeilten Bauzeit von vier Jahren. Doch aufgrund der schwierigen tropischen und entlegenen Umstände explodierten die Kosten und des nötige Geld war nicht vorhanden. So ging es erst 1997 mit einer Leistung von 216,0 MW in Betrieb. Bei einer Überflutungsfläche von 645 qkm ist somit die Effizienz sehr gering! Zum Vergleich dazu produziert heute eine einzige Turbine 611 MW.
Die technische Ausrüstung kam vom Voith-Siemens.
Wegen der weiten Ebene des Jamari-Beckens mussten für den Stausee Seitendämme von insgesamt 70 km Länge errichtet werden.
Von Anfang an gab es Proteste gegen das Projekt, weil die Betroffenen nicht einbezogen waren und sie bis heute keine Entschädigungen erhalten haben.
Das Kraftwerk Samuel wurde 2010 mit Investitionen von R$ 10 Mio technisch aufgerüstet und modernisiert.
Wikipedia
Usina Hidrelétrica de Samuel
Eletrica.info, 29.1.2010
Usina Hidrelétrica Samuel registrou maior recorde de geração de energia em 2009
Rondoniagora.com, 2.10.2010
Hidrelétricas em Rondônia – De Samuel a Jirau e Santo Antônio
PM Fearnside
(PDF) A Hidrelétrica de Samuel: LIÇÕES PARA AS POLÍTICAS
Eletronorte
(PDF) Usina hidrelétrica Samuel