Radio Vatikan, 9.9.2013
Papst zum Bergbau: Neuer, bewusster Entscheidungsprozess nötig
Papst Franziskus hat die Bergbau-Industrie dazu aufgefordert, im Hinblick auf die vielfältigen Auswirkungen des Bergbaus auf die Umwelt und auf die Gesellschaft einen neuen, bewussteren Entscheidungsprozess zu führen. Dies steht in einer von Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone unterzeichneten Grußbotschaft des Papstes zum „Tag der Gedanken über den Bergbau“, die der Vatikan an diesem Montag veröffentlichte. In dem Text heißt es, dass bei heutigen Entscheidungen keinesfalls nur geologische Grundlagen und der Profit ausschlaggebend sein dürften. Sonst würden sich die großen Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden, wiederholen.
„Das erfordert vor allen Dingen, dass den Arbeitern die wirtschaftlichen und sozialen Rechte gewährt werden, und zwar bei vollstem Respekt der Regeln der internationalen Arbeiterorganisationen. Gleicherweise ist es unabdingbar, dass die Aktivitäten die internationalen Standards zum Schutz der Umwelt respektieren. Die große Herausforderung für die Direktoren der Bergwerke ist es, eine Harmonie zwischen den verschiedenen Interessen zu schaffen, die den verschiedenen Bedürfnissen Rechnung trägt: Den Investoren, den Managern, den Arbeitern und ihren Familien, der Zukunft ihrer Kinder und der Erhaltung der Umwelt auf regionalem und internationalem Niveau“, heißt es dazu in dem Grußwort. Dies sei gleichzeitig dann auch ein Beitrag zum Weltfrieden.
Die Grußbotschaft des Papstes richtet sich an die Teilnehmer eines „Tags der Gedanken über den Bergbau“, der auf Initiative des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden am 7.September im Vatikan veranstaltet wurde. Neben bedeutenden Bergbaugesellschaften aus aller Welt waren auch Vertreter der Kirche sowie von Caritas Internationalis und Oxfam America anwesend.