Die Teilnehmer wurden über die Auswirkungen von Belo Monte auf Natur und Menschen informiert. Prof. Francisco Hernandez del Moral widersprach der Regierungspropaganda von einer „sauberen, erneuerbaren und billigen Energie durch Wasserkraft in Amazonien“. Für del Moral „ist nur das Wasser erneuerbar, nicht aber das Kraftwerk – das wird nicht funktionieren, bald zu erneuern sein und sehr teuer werden.“ Wegen der Klimaveränderung und eines befürchteten Rückgangs der Niederschläge sei der Betrieb des Kraftwerks nicht gesichert.
Antonia Melo von MXVPS berichtete von an die 10.000 Menschen, die bereits nach Altamira gekommen und wodurch die Preie für Unterkünfte stark angestiegen sind. „Nur ein mutiges Auftreten der betroffenen Bevölkerung von Altamira gegen Belo Monte wird dieses Monsterprojekt verhindern können“, sagte Melo.
Am Ende des Seminars wurde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht:
Botschaft aus Belém:
Zur Verteidigung der Flüsse, des Lebens und der Völker Amazoniens
Die Teilnehmer des Seminars „Energie und Entwicklung: Der Kampf gegen Staudämme in Amazonien“ hörten die Argumente von Professoren und Experten zum Wasserkraftwerk und Staudamm Belo Monte und kommen zu folgender Erkenntnis:
- Belo Monte kann nicht effizient betrieben werden, weil nur eine Leistung von 39 % oder 4.500 MW der versprochenen 11.000 MW garantiert werden kann.
- Durch Modernisierung der bestehenden Stromnetze könnte doppelt so viel Energie gespart werden wie Belo Monte produzieren soll, wobei die Kosten dafür nur ein Drittel der Ausgaben für Belo Monte ausmachen würden.
Die Teilnehmer hörten vom Kampf des Volkes Akrãtikatêjê (Gavião da montanha) gegen Eletronorte, der bis heute dauert. Beim Bau des Kraftwerks Tucurui vor mehr als 30 Jahren wurden sie aus ihrem angestammten Territorium vertrieben, wurden mit zuvor nie gekannten Krankheiten und Problemen konfrontiert und haben bis heute kein eigenes Land zugesprochen bekommen.
Die Teilnehmer vernahmen die Beschwerden von Bewegungen und Zivilgesellschaften, dass die Völker am Xingu, Kleinbauern, Flussbewohner, Fischer, Sammler und Indigene kriminalisiert oder einfach ignoriert werden. Das wird auch von der Menschenrechtskommission der OAS bestätigt, die von der brasilianischen Regierung einen Baustopp verlangt, bis die Indigenen nicht rechtmäßig angehört worden sind.
Die Teilnehmer sahen historische Beispiele großer Projekte in Amazonien, aber auch aktuelle wie die Kraftwerke am Rio Madeira, wo Missachtung des Arbeitsrechts und sogar Sklaverei festgestellt wurden. Die Arbeiter rebellierten gegen die Unterdrückungen, die sie zu ertragen hatten.
- Deshalb betonen die Teilnehmer, dass Belo Monte keine soziale, wirtschaftliche, ökologische, kulturelle und/oder politische Nachhaltigkeit aufweist und ein Wahnsinn wäre.
- Sie stellen fest, dass die brasilianische Regierung Belo Monte obsessiv, irrational, und allein aus dem Grund verfolgt, politische und wirtschaftliche Interessen, insbesondere jene großer Baufirmen, zu erfüllen.
- Sie erklären schließlich, dass eine Verhinderung von Belo Monte notwendig ist, um die Flüsse, Wälder, Land- und Stadtbevölkerung, das Leben in Amazonien, in Brasilien und weltweit zu verteidigen.
- Stärkung aller Kräfte gegen Staudämme in Amazonien
- Stärkung der Bewegung gegen Belo Monte
- Forderung einer Debatte im Landtag unter Beteiligung der Senatoren und der Bevölkerung des Xingu
JA zum Land!
Der Xingu soll für immer leben!
Auch die anderen Flüsse Amazoniens!
Euronews
Antônia kämpft gegen das brasilianische Belo Monte Staudammprojekt
Antônia Melo de Silva steht an der Spitze der Bewegung “Xingu Vivo Para Sempre” und kämpft unter Einsatz ihres Lebens gegen das brasilianische Belo Monte Staudammprojekt: “Sie versuchen, mich mit Sätzen einzuschüchtern wie: “Du wirst sterben”, “Antonia Melo, du wirst sterben”. Natürlich werde ich eines Tages sterben! Sie aber sagen, ich werde sterben, wenn ich mich in ihre Geschäfte einmische, wenn ich sie störe. Solche Aussagen kommen von ihren Schergen.”
Antônia Melo kämpft bereits seit 25 Jahren für die Rechte der Frauen im brasilianischen Bundesstaat Pará. Diese Morddrohungen sind die Folge des Kampfes, den sie an der Spitze der “Xingu Vivo Para Sempre”-Bewegung führt.
CARTA DE BELÉM - 12 de abril de 2011
EM DEFESA DOS RIOS, DA VIDA E DOS POVOS DA AMAZÔNIA
TV-SOL-Videos sobre o seminário
Energia e desenvolvimento: a luta contra as Hidrelétricas na Amazônia
DIA 12 DE ABRIL – Auditório do CCSE da UEPA