Laut dem letzten Kontrollbericht sind 70 % der geplanten Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen von Belo Monte in der Region Altamira noch immer nicht in Angriff genommen worden.
Das Beteiberkonsortium Norte Energia, das sich aus staatlichen und privaten Bauunternehmen zusammensetzt und bei der Versteigerung vor einem Jahr (20.4.2010) als Sieger hervorgegangen war, gibt bekannt, mit 44 der 67 vorgesehenen Projekten noch nicht einmal begonnen zu haben.
Der Webblog FORT-Xingu hat PDF-Links zu den Projektplänen. Dabei wird ersichtlich, dass sich der Großteil der Projekte für Altamira ohnehin nur auf die Renovierung von Schulen oder den Zubau von Klassenräumen sowie die Ausrüstung von Sicherheitskräften mit Fahrzeugen und Taser-Pistolen bezieht. In Vitoria do Xingu und Anapu hingegen mehr in das Gesundheitswesen investiert werden, auch arthesianische Brunnen sollen gegraben werden. FORT-Xingu ist eine Vereinigung von ca. 120 Unternehmern von Altamira. Im März gab es ein Abendessen mit dem Baukonsortium Belo Monte (CCBM) in Altamira.
Auch auf der Homepage von Norte Energia wird über die infrastrukturellen Verbesserungen in den Gemeinden berichtet und "dass die Bautätigkeiten im Hinblick auf die sozio-ökologischen Herausforderungen beschleunigt werden". Was damit konkret gemeint ist, bleibt unklar. Denn konkrete Maßnahmen gegen die Überflutungen oder zur Erschließung neuer Siedlungsprojekte für die Betroffenen kommen darin nicht vor, obwohl sie versprochen worden sind.
Aus der ursprünglich für 21. März angekündigten Berufsweiterbildung für Arbeiter wurde nun eine Bekanntgabe der Inskription mit Frist 8. April. In Kursen von 80 Einheiten, wobei 60 Praxisstunden vorgesehen sind, sollen Lenker von Baggern, Raupen und anderen schweren Maschinen, die bereits einen Führerschein dafür haben, auf den Einsatz in Belo Monte vorbereitet.
Im Zug des Kraftwerkbaus von Belo Monte sollen 100.000 Menschen zusätzlich nach Altamira kommen, was eine Verdoppelung der Bevölkerung bedeuten würde. Eine sprunghafte Zunahme von Gewaltdelikten und Prostitution wird - nach Erfahrungen in anderen Großprojekten - befürchtet.
Angesichts chaotischer Zustände in Porto Velho - wegen der Unruhen und Verwüstungen in den Kraftwerken Jirau und Santo Antonio mussten dort Tausende Arbeiter in Notunterkünften untergebracht werden - betonen nun Politiker und Wirtschaftstreibende, die an Belo Monte interessiert sind, "dass es in Altamira ganz sicher ganz anders kommen wird... und dass man die Umsetzung der versprochenen Infrastrukturprojekte einfordern wird..."
... Schulen, die bereits jetzt schon fehlen... oder modernere Ausrüstung für das Wachpersonal, das in der Regel in den Baustellen zum Einsatz kommt?
In einem Interview für PlattformBeloMonte vom 4.4. widerspricht Bischof Erwin Kräutler diesem Bericht des Betreiberkonsortiums und meint, dass "in Altamira keine einzige Schule wegen Belo Monte bebaut wurde. (...) Auch von den für den Baubeginn vorgeschriebenen 40 Auflagen ist bis heute keine einzige umgesetzt worden."
G1-Globo, 3.4.2011
70% das obras para reduzir impactos de Belo Monte ainda não começaram
Norte Energia, formado por estatais e construtoras, venceu leilão há 1 ano. Das 67 primeiras obras socioambientais previstas, 44 ainda não começaram.
Agência Brasil, 1.4.2011
Construtoras de Belo Monte oferecem curso gratuito de operador de máquinas pesadas
O curso é gratuito e as inscrições se encerram no dia 8 de abril.
Os cursos profissionalizantes têm o objetivo de qualificar operadores de motoniveladoras, tratores de esteiras, tratores de pneus, retroescavadeiras e rolos compactadores. Os alunos terão 80 horas de aulas, sendo 60 práticas.