4. Presseaussendung der Besetzer von Belo Monte:
Die Regierung hat den Verstand verloren!
Wir haben die Meldung aus dem Generalsekretariat der Präsidentschaftskanzlei gelesen.
Die Regierung hat den Verstand verloten. Gilberto Carvalho lügt. Die Regierung ist völlig verzweifelt. Sie weiß nicht, was sie mit uns tun soll.
Die Banditen, Vergewaltiger, die Manipulierer, die Unaufrichtigen und Unehrlichen seid ihr. Und dennoch, wir bleiben ruhig und friedlich. Ihr nicht.
Ihr verbietet Journalisten und Anwälte die Baustelle zu betreten, und sogar einem Abgeordneten eurer eigenen Partei.
Ihr habt die Streitkräfte geschickt um uns zu sagen, dass die Regierung mit uns nicht verhandelt. Ihr habt Leute geschickt, die von uns einen Forderungenskatalog wollten. Ihr militarisiert die Baustelle, kontrolliert die Leute, die kommen und gehen, auch unser Essen, macht Fotos, beschimpft uns und kommandiert herum.
Wir verstehen, dass es einfacher ist, uns Banditen zu nennen und uns als Banditen zu behandeln. So kann die Rede von Gilberto Carvalho irgendeinen Sinn bekommen.
Aber wir sind keine Banditen und ihr müsst lernen damit umzugehen.
Unsere Forderungen basieren auf Verfassungsrechte. Auf der Bundesverfassung, auf internationalem Recht. Und wir haben die Unterstützung der Gesellschaft und sogar der Arbeiter, die für euch arbeiten.
Die Regierung wird immer violenter. Mit Worten in den Medien, und auch hier auf Baustelle mit ihrem Heer.
Die Regierung ist es, die nicht mit dem Gesetz zusammenarbeiten will. Sie manövriert herum und versucht unseren Kampf zu disqualifizieren, indem sie Geschichten für die Presse erfindet.
Heute sind es sechs Monate, dass ihr Adenilson Munduruku ermordet habt. Wir wissen genau, wie ihr handelt, wenn ihr etwas wollt.
Gilberto Carvalho hat böse Absichten. Trotzdem wollen wir, dass er zu uns nach Belo Monte kommt, um mit uns zu reden. Wir warten auf Sie, Gilberto. Hören Sie auf, Polizisten mit Gewehren in der Hand zu schicken, um uns leere Versprechungen zu überreichen. Hören Sie auf, uns vor der Presse zu demütigen.
Wir bleiben auf der Baustelle und wir werden sie nicht verlassen, solange ihr nicht aus unseren Dörfern abzieht.
Baustelle Belo Monte, Vitória do Xingu, 7. Mai 2013
Quelle: Blog da Ocupação de Belo Monte