Am Dienstag (4.6.) um 9:00 Uhr Ortszeit wurden ca. 150 Munduruku und andere Indigene (die Angaben schwanken von 146 bis 187) mit zwei Flugzeugen der brasilianischen Luftwaffe (FAB) von Altamira in die Hauptstadt Brasília geflogen, um mit Minister Gilberto Carvalho vom Generalsekretariat der Präsidentschaft über geplante Kraftwerksbauten am Rio Tapajós zu verhandeln.
Die Munduruku hatten am 27.5. die Baustelle Belo Monte wiederum besetzt und eine Anhörung durch die Bundesregierung verlangt. Sie lehnen Wasserkraftwerke in Amazonien ab. Eine richterliche Verfügung zur Räumung der Baustelle mit Frist 30.5. missachteten sie. Um den Einsatz der Polizei zu vermeiden, kam es zu diesem Kompromiss, alle beteiligten Indios zum Treffen nach Brasília zu fliegen.
Die Indios willigten ein, weil sie ein hartes Vorgehen der Polizei und mögliche Todesopfer befürchteten, wie es am 30.5. bei der Räumung der Fazenda Buriti in Mato Grosso der Fall war. Die Munduruku gaben in einer Aussendung bekannt, eine Fortsetzung der Besetzung von Belo Monte vom Ausgang der Verhandlungen abhängig zu machen. Auch die
Kayapó vom Oberlauf des Xingu haben ihre Beteiligung und Unterstützung zugesagt.