Dienstag, 8. November 2011

Bischof Kräutler: Staudammbau Belo Monte noch nicht entschieden


domradio.de, 8.11.2011
Bischof: Staudammbau im Amazonasgebiet noch nicht entschieden
Nach Ansicht von „Amazonas-Bischof“ Erwin Kräutler ist das letzte Wort im Streit um den Belo-Monte-Staudamm im brasilianischen Bundesstaat Para noch nicht gesprochen. Die Arbeiten am Flussbett des Rio Xingu hätten noch nicht begonnen, sagte der aus Österreich stammende Kräutler der Katholischen Nachrichten-Agentur(KNA) in seinem Geburtsort Koblach. Gleichzeitig gingen jedoch die Infrastrukturarbeiten am Flussufer voran. „Die Situation ist sehr verworren“, so Kräutler. Der Bischof der Prälatur Xingu warnte erneut vor den Auswirkungen des Staudammbaus. Eine Schleife des Flusses würde trockengelegt. „Dadurch wird den dort ansässigen Indios die Lebensgrundlage entzogen“, kritisierte Kräutler. Zudem werde ein weltweit einzigartiges Biotop zerstört. Rund 30.000 Menschen seien vom Staudammbau direkt betroffen; ein Drittel der Provinzhauptstadt Altamira werde überflutet. „Der Rest der Stadt liegt dann an einem toten See“, beklagte der Geistliche. Mückenplagen und Krankheiten könnten die Folge sein. „Als Bischof trage ich Verantwortung für die Menschen meiner Diözese“, erklärte Kräutler seinen Kampf gegen den Damm und für die Rechte der Indios. Mehrfach erhielt er wegen seines Einsatzes Todesdrohungen; seit Jahren steht er deshalb unter Polizeischutz. 2010 wurde der „Anwalt der Armen“ für seine Arbeit mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Das mehr als acht Milliarden Euro teure Projekt am Rio Xingu wird von der brasilianischen Regierung als zentral für die nationale Energiesicherheit bezeichnet. Umweltschützer und Menschenrechtler sehen vor allem Gefahren für die dort lebende Bevölkerung sowie die Pflanzen- und Tierwelt. Nach Fertigstellung wäre der Belo-Monte-Damm das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt.

Kathweb, 8.11.2011
Kräutler: Belo-Monte-Staudamm ist Todesurteil für indigene Völker
Austro-brasilianischer Bischof: "Kirche muss Leben verteidigen, wenn andere Tod säen"
Brasilia-Berlin, 08.11.2011 (KAP) Der aus Vorarlberg stammende Bischof von Altamira-Xingu, Erwin Kräutler, hat erneut vor den drohenden Auswirkungen des geplanten Belo-Monte-Kraftwerks im brasilianischen Amazonasgebiet gewarnt. "Der Staudammbau bedeutet das Todesurteil für mehrere indigene Völker", sagte Kräutler in einem Interview der deutschen Katholischen Nachrichtenagentur KNA. Durch das Großprojekt würden die Indios und die Flussbewohner, die am und vom Rio Xingu leben, ihre Lebensgrundlage verlieren. Von dem Staudamm seien 30.000 Menschen direkt betroffen, erinnerte der Bischof: "Ein Drittel der Provinzhauptstadt Altamira wird überflutet. Der Rest der Stadt wird dann an einem faulen, toten See liegen. Mückenplagen und Krankheiten werden die Folge sein."

Katholische Kirche Vorarlberg, 8.11.2011
Eine Mutter verkauft man nicht
Der aus Vorarlberg stammende Bischof von Altamira-Xingu, Erwin Kräutler, hat erneut das Bauvorhaben des Belo-Monte-Kraftwerks im brasilianischen Amazonasgebiet kritisiert. In einem Interview erklärte er, dass der Staudammbau das Todesurteil für mehrere indigene Völker bedeute. Die 30.000 Indios und Flussbewohner würden ihre Lebensgrundlage verlieren.