Der am Freitag (25.11.) auf der Baustelle Belo Monte begonnene Streik von 1.800 Arbeitern wurde auch am Montag fortgesetzt. Das Konsortium Constructor Belo Monte (CCBM) ging bisher auf die 16 Forderungen der Arbeiter nicht ein. Neben Gehaltserhöhungen und Ausbezahlung der Überstunden steht der Urlaub über Weihnachten und Neujahr zur Debatte. Die Arbeiter behaupten, dass bei Unterzeichnung des Vertrags ein längerer Urlaub über die Feiertage zugesagt worden war. CCBM will jedoch nur den 25.12. und den 1.1. frei geben - für die aus entfernten Bundesstaaten kommenden Arbeiter ein unmögliches Angebot.
Laut Agência Globo gab die Unternehmensleitung bekannt, dass nur 5 bis 10 % der Arbeiter in den Streik treten wollten. Um jedoch Konfrontationen zwischen den Streikenden und Arbeitenden zu vermeiden, hatte das Konsortium eine allgemeine Arbeitsniederlegung befürwortet.
Auf den drei weiteren Baustellen bei der Insel Pimentel (wo der große Staudamm errichtet werden soll), bei Bela Vista (wo Dämme für den Stausee vorbereitet werden) und bei Km 27 (Abzweigung von der Transamazônica Richtung Pimentel) wird normal gearbeitet. Derzeit sind bei diesem Kraftwerksprojekt insgesamt 4.000 Beschäftigte. Anfang November waren an die 150 Arbeiter entlassen worden, weil sie arbeitsrechtliche Forderungen stellten.
Um auf den Verhandlungsstillstand aufmerksam zu machen, blockierten die Arbeiter die Transamazônica-Straße bei der Baustelle Belo Monte, 55 Kilometer vor Altamira, der wichtigsten Stadt in der Region. Die Situation war jedoch immer entspannt und ruhig. Die Verkehrspolizei (PRF) erschien und bemühte sich um ein Ende der Straßenblockade. Dabei schlug sie vor, die Direktoren des Unternehmens aus Altamira für Gespräche zu holen.
Auf einem nahe gelegenen Hügel landeten Elitetruppen aus Belém, begleitet von zwei Sprechern des Konsortiums. Hubschrauber überflogen den Bereich der Baustelle. Die Firmenleitung der Baustelle war jedoch den ganzen Tag über nicht zu sehen. Auch die lokale Presse war nicht erschienen.
Gegen 5 Uhr nachmittags kehrte die Polizei aus Altamira zurück, jedoch nicht mit der Firmenleitung, sondern mit Gewerkschaftsvertretern (Sintrapav), die aus Belém per Flugzeug nach Altamira gekommen waren. Sie sollen laut der Bewegung Xingu Vivo am Dienstag (29.11.) Verhandlungen mit dem Konsortium führen. Damit sind aber nicht alle Arbeiter einverstanden.
Xingu Vivo, 28.11.2011
Construtora ignora reivindicações, operários trancam Transamazônica e greve continua
Os 1800 trabalhadores do principal canteiro de obras da Usina Hidrelétrica Belo Monte, que paralisaram os trabalhos na última sexta, 25, continuam em greve.
O Globo, 28.11.2011
Trabalhadores de Belo Monte fecham Transamazônica, diz consórcio
Obras em um dos canteiros estão paralisadas desde sexta-feira.
Empresa está reunida com representantes do sindicato dos trabalhadores.