Freitag, 18. November 2011

Erste Arbeiter von Belo Monte nach arbeitsrechtlichen Forderungen entlassen und abgeschoben

Das Konsortium Constructor Belo Monte (CCBM), das für die Bautätigkeiten des Kraftwerks Belo Monte zuständig ist, hat am Mittwoch (16.11.) 141 Arbeiter der Baustelle Belo Monte, 50 Kilometer von Altamira (PA) entfernt, entlassen. Laut den Arbeitern begründete das Unternehmen die Entlassungen nicht. Aber sie erfolgten vier Tage nach der Einreichung eines Forderungskatalogs der Arbeiter im Büro von CCBM.
Zu Arbeitskonflikten mit der Baufirma CCBM kam es bereits am vergangenen Freitag (11.11.), als vier Mitarbeiter einen Job nicht ausführten, weil sie der Meinung waren, dafür nicht zuständig zu sein. Sie wurden daraufhin gefeuert. Dagegen protestierten weitere Arbeiter und drohten, das Gebäude in Brand zu stecken, sollten die Entlassungen nicht rückgängig gemacht werden.
Die Firmenleitung lud vier von ihr ausgesuchte Arbeitnehmervertreter zu Verhandlungen ein. "Sie [die Leiter] haben uns gerade deshalb ausgewählt, weil wir zuvor die Situation beruhigen konnten und für einen geordneten Dialog mit der Firma waren", erklärte einer der Unterhändler, der Maurer José Antônio Cardoso. CCBM schlug ein Treffen unter Beteiligung der Gewerkschaft (Sintrapav-PA) für Samstag (12.11.) vor.

Am Samstagmorgen arbeitete niemand, um die Tagesordnung für die Verhandlung mit dem Unternehmen zu erarbeiten. Unter den 16 Forderungen sind die Auszahlung der Überstunden an Samstagen, Urlaubsanspruch nach 90 Tagen, Erhöhung der Essensmarken und öffentliche Telefone auf der Baustelle. Die Arbeiter forderten auch eine Erhöhung des Aufsichtspersonals für die Sicherheitstrupps, um Fehlverhalten zu erkennen. "Es gibt gerade fünf Sicherhaitskräfte für ca. 20 Arbeitsabteilungen. Dies ist ein sehr ernstes Problem, das das Unternehmen auch während unserer Einschulung erkannt hatte. Und gerade deshalb ist dieses momentane Problem entstanden", erklärte der Zimmerer Walter Almeida, ebenfalls ein Sprecher.

Die Vorstände des Unternehmens versprachen die Weiterleitung der Vorschläge an die höhere Abteilung für Belo Monte und dass keiner der beteiligten Arbeiter mit Maßnahmen zu rechnen hätte. Am Mittwoch Früh (16.11.) jedoch fanden die Arbeiter am Eingang der Baustelle eine Liste mit 137 Namen von Entlassenen angeschlagen.

Noch am Morgen wurden sie von der Polizei mit Bussen in ihre Heimat in andere Bundesstaaten zurück gebracht. Der Begleitschutz wurde von Rondas Ostensivas Táticas Metropolitanas (ROTAM) gemacht, einer Elitepolizeieinheit aus Belém, verantwortlich zur Vorbeugung und Unterbindung von Gewalthandlungen. Laut Angaben der Arbeitnehmer wurden sie permanent von Polizeibeamten überwacht und sogar auf die Toilette begleitet.

Die vier Arbeitnehmervertreter erhielt jedoch eine "Sonderbehandlung". Um zu verhindern, dass sie das zuständige Arbeitsgericht in Altamira aufsuchten und klagten, wurden sie von der Polizei bis Anapu gefahren und dort in einen Bus gesteckt, der sie in ihre Heimat im Bundesstaat Maranão brachte. "Wir vier wurden von der Firma gebeten, die Verhandlungen zu unterstützen und den Konflikt zu beheben. Und daraufhin einfach entlassen. Das Unternehmen hat uns missbraucht, um die Leute hinauszuwerfen", klagte Walter.

Im Baugelände von Belo Monte wohnen ca. 300 Menschen in Zelt-Unterkünften, auch die 141 waren dort untergebracht. An die 1.800 Arbeiter sind momentan in der Baustelle Belo Monte beschäftigt. In allen drei Großbaustellen arbeiten derzeit ca. 4.500 Menschen, bis zu 20.000 sollen es werden.

Das Kraftwerk Belo Monte somm mite iner Leistun gvon 11.000 MWh das weltweit drittgrößte Kraftwerk werden und bereits 2014 den ersten Strom produzieren. 12 gerichtliche Verfahren sind ausständig. Bautätigkeiten im Flussbett sind derzeit gerichtlich gestoppt.


Xingu Vivo, 18.11.2011
Operários são demitidos de Belo Monte e escoltados a Anapu para evitar denúncias
O Consórcio Construtor Belo Monte (CCBM), responsável pelas obras da usina, demitiu nesta quarta-feira, 16, 141 trabalhadores do canteiro de obras Belo Monte, a 50 quilômetros de Altamira (PA).
Segundo os operários, a empresa não apresentou nenhuma justificativa formal para as demissões, mas a dispensa ocorreu quatro dias após a entrega de uma pauta de reivindicações trabalhistas à diretoria do CCBM.
Os atritos com a empresa começaram na última sexta-feira (11), quando quatro trabalhadores foram demitidos por se recusarem a realizar um trabalho que estava fora de suas funções. Um clima de revolta se instalou entre os operários, que, após o expediente de trabalho, ameaçaram incendiar o canteiro caso as demissões não fossem revertidas.