Mittwoch, 30. November 2011

Streik an Baustellen für Belo Monte ausgeweitet

Die Zahl der steikenden Arbeiter am Kraftwerk Belo Monte steigt. Nachdem bereits am Freitag (25.11.) die 1.800 Arbeiter auf der Baustelle Belo Monte (in der Nähe der Siedlung Santo Antônio) den Streik ausgerufen hatten, schlossen sich nun die Arbeiter der anderen drei Baustellen Pimentel, Bela Vista (für Dammbauten) und km 27 der Bewegung an.

Die Leitung des Konsortiums Norte Energia beteuert, dass es noch nicht zu Bauverzögerungen gekommen und dass man im Zeitplan sei.

Am Dienstag, 29, hielt die Gewerkschaft der Bauarbeiter (Sintrapav-Pa) Versammlungen auf den Baustellen, um den Forderungskatalog festzulegen. Die Gewerkaschaft möchte, dass das regionale Arbeitssekretariat die Verhandlungen zwischen Arbeitern, Gewerkschaft und Unternehmen leitet. "Wir suchen eine Lösung aus dieser Sackgasse", sagte ein Gewerkschafter, der für Mittwoch mit einem ersten Ergebnis rechnet.

Estadão, 30.11.2011
Aumenta número de grevistas nos canteiros de obras de Belo Monte
Os trabalhadores da Belo Monte estão de braços cruzados desde a sexta-feira, 25, e reivindicam: melhores salários, condições de trabalho, mais benefícios, folgas para passar as festas de fim de ano com suas famílias, pagamento de horas extras aos sábados, reajuste no vale alimentação e instalação de telefones públicos nos canteiros de obras. Atualmente, o piso pago aos funcionários é de R$ 900.

ORM, 30.11.2011
Sem acordo, operários de Belo Monte continuam em greve
Não houve acordo, ontem à tarde, entre a diretoria do Consórcio Construtor Belo Monte (CCBM) e o sindicato que representa os operários que trabalham na construção da usina hidrelétrica. A categoria cruzou os braços cruzados na sexta-feira, 25. Com isso, as obras de um dos quatro canteiros da nova hidrelétrica, estão paradas. Os trabalhadores exigem melhores condições de trabalho e reajuste salarial, além de recesso no final do ano. De acordo com a empresa Norte Energia, cerca de 100 funcionários do total de 1,8 mil aderiram à paralisação. Segundo o CCBM, até agora não ocorreram demissões por conta da greve.

Energieminister Brasiliens: Staudamm-Arbeiter sind "gut behandelt" und NGOs kritisieren "aus Neid"


Edison Lobão, Minister für Energie und Bergbau, verteidigte am Dienstag (29.11.) die an Wasserkraftwerken beteiligten Firmen und die Energiepolitik Brasiliens. Ihm zufolge kämen keine Índios durch Staudammbauten zu Schaden und auch die Arbeiter in den Projekten würden so gut behandelt werden wie sonst nirgends auf der Welt - obwohl sie sich momentan im Streik befinden. Der Minister kritisierte außerdem die Aktionen von ausländischen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) in Brasilien.

"In Brasilien gibt es mehr als 340.000 NGOs, von denen über 300.000 nicht die Interessen des Landes vertreten. Es gibt keine Índios, die von Kraftwerken befroffen wären. Kein Arbeier auf der Welt wird so gut behandelt wie jene in Wasserkraftprojekten", sagte der Minister während eines Seminars über Erdgas als Energiequelle für den Transportsektor.

Er erklärte, dass die Arbeitsplätze über Klimaanlagen verfügen und dass die Arbeiter zweimal im Jahr mit Flugzeugen in ihre Heimatstädte transportiert werden, um bei ihren Familien zu sein. Für Lobão erfolgt die Kritik der NGOs "ein bisschen aus Neid, weil Brasilien einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt und von Platz sieben zur fünften Wirtschaftmacht der Welt vorrückt".

Auch der Vertreter Brasiliens auf dem Klimagipfel in Durban, André Corrêa do Lago, bezeichnet in einem Globo-Interview die Brasilianische Politik als umweltfreundlich und vorbildlich und sagt, dass die vielen kritischen Anfragen der NGOs an der Vorreiterrolle Brasilien nichts ändern werden.

Agência Brasil, 29.11.2011
Apesar de greve, Lobão diz que trabalhadores de usinas no Brasil são os mais bem tratados do mundo
O ministro de Minas e Energia, Edison Lobão, defendeu hoje (29) as empresas responsáveis pelas obras de usinas hidrelétricas no Brasil. Segundo ele, não há índios sendo molestados nesses ambientes e os operários que trabalham nas obras são os mais bem tratados do mundo. O ministro criticou também a atuação das organizações não governamentais (ONGs) entrangeiras no país.

Globo, 29.11.2011
Polêmicas ambientais não interferem na imagem do Brasil, diz embaixador
Público internacional percebe reação do governo, diz André Corrêa do Lago.
Negociador-chefe do Brasil na COP 17 concedeu entrevista ao G1 em Durban

Dienstag, 29. November 2011

Weiterhin Stillstand auf der Baustelle Belo Monte

Der am Freitag (25.11.) auf der Baustelle Belo Monte begonnene Streik von 1.800 Arbeitern wurde auch am Montag fortgesetzt. Das Konsortium Constructor Belo Monte (CCBM) ging bisher auf die 16 Forderungen der Arbeiter nicht ein. Neben Gehaltserhöhungen und Ausbezahlung der Überstunden steht der Urlaub über Weihnachten und Neujahr zur Debatte. Die Arbeiter behaupten, dass bei Unterzeichnung des Vertrags ein längerer Urlaub über die Feiertage zugesagt worden war. CCBM will jedoch nur den 25.12. und den 1.1. frei geben - für die aus entfernten Bundesstaaten kommenden Arbeiter ein unmögliches Angebot.

Laut Agência Globo gab die Unternehmensleitung bekannt, dass nur 5 bis 10 % der Arbeiter in den Streik treten wollten. Um jedoch Konfrontationen zwischen den Streikenden und Arbeitenden zu vermeiden, hatte das Konsortium eine allgemeine Arbeitsniederlegung befürwortet.

Auf den drei weiteren Baustellen bei der Insel Pimentel (wo der große Staudamm errichtet werden soll), bei Bela Vista (wo Dämme für den Stausee vorbereitet werden) und bei Km 27 (Abzweigung von der Transamazônica Richtung Pimentel) wird normal gearbeitet. Derzeit sind bei diesem Kraftwerksprojekt insgesamt 4.000 Beschäftigte. Anfang November waren an die 150 Arbeiter entlassen worden, weil sie arbeitsrechtliche Forderungen stellten.

Um auf den Verhandlungsstillstand aufmerksam zu machen, blockierten die Arbeiter die Transamazônica-Straße bei der Baustelle Belo Monte, 55 Kilometer vor Altamira, der wichtigsten Stadt in der Region. Die Situation war jedoch immer entspannt und ruhig. Die Verkehrspolizei (PRF) erschien und bemühte sich um ein Ende der Straßenblockade. Dabei schlug sie vor, die Direktoren des Unternehmens aus Altamira für Gespräche zu holen.

Auf einem nahe gelegenen Hügel landeten Elitetruppen aus Belém, begleitet von zwei Sprechern des Konsortiums. Hubschrauber überflogen den Bereich der Baustelle. Die Firmenleitung der Baustelle war jedoch den ganzen Tag über nicht zu sehen. Auch die lokale Presse war nicht erschienen.

Gegen 5 Uhr nachmittags kehrte die Polizei aus Altamira zurück, jedoch nicht mit der Firmenleitung, sondern mit Gewerkschaftsvertretern (Sintrapav), die aus Belém per Flugzeug nach Altamira gekommen waren. Sie sollen laut der Bewegung Xingu Vivo am Dienstag (29.11.) Verhandlungen mit dem Konsortium führen. Damit sind aber nicht alle Arbeiter einverstanden.

Xingu Vivo, 28.11.2011
Construtora ignora reivindicações, operários trancam Transamazônica e greve continua
Os 1800 trabalhadores do principal canteiro de obras da Usina Hidrelétrica Belo Monte, que paralisaram os trabalhos na última sexta, 25, continuam em greve.

O Globo, 28.11.2011
Trabalhadores de Belo Monte fecham Transamazônica, diz consórcio
Obras em um dos canteiros estão paralisadas desde sexta-feira.
Empresa está reunida com representantes do sindicato dos trabalhadores.

Steigende Unzufriedenheit über Belo Monte in Altamira

Das Comitê Xingu Vivo unterstützt das Ansuchen der Stadtverwaltung von Altamira zur Rücknahme der Genehmigungslizenz für Belo Monte und ruft zu einem Aktionstag am 17. Dezember in Belém auf.

Das Regionalforum für soziale und wirtschaftliche Entwicklung an der Transamacônica-Straße (FORT), das aus mehr als 170 Zivilgesellschaften in der Region besteht, äußerte sich besorgt darüber, dass im Zuge des Kraftwerksbaues Belo Monte die für Altamira vorgesehenen Infrastrukturmaßnahmen nicht erfolgen. In einem Brief an das Umweltinstitut (IBAMA) und  Norte Energia S.A. (NESA) werden folgende Fragen gestellt:

Wo soll jene vom Staudamm betroffene Bevölkerung neu angesiedelt werden?
Wann wird in Altamira mit der Kanalisierung begonnen?
Wann und wo wird in Altamira mit dem Bau des neuen Spitals mit 100 Betten begonnen?
Warum müssen die am eigentlichen Kraftwerk Belo Monte beschäftigten Arbeiter 90 km davon entfernt untergebracht werden und dadurch täglich lange Busfahren ertragen?


Über 300 Jugendliche aus fünfzehn Gemeinden entlang der Transamazônica-Straße protestierten am Dienstag (29.11) in den Hauptstraßen von Altamira gegen die Vernachlässigung der Familiären Landwirtschaftsschulen der Region.
Die Kinder der Kleinbauern sollten in diesen Ausbildungszentren angepasste Landwirtschaft lernen und einen mittleren Schulabschluss bekommen. Viele Schulen sind derzeit nur durch Unterstützung von NGOs und Gemeinden möglich.

Altamira Hoje, 29.11.2011
Alunos de CFR's realizam protesto em Altamira
Cerca de 300 jovens representantes de quinze municípios da Transamazônica, Xingu e BR-163 saíram em caminhada, por volta das 8h da manhã de hoje (29), pelas principais ruas de Altamira, oeste do Pará, em protesto contra a forma que o governo "vem tratando as Casas Familiares Rurais nas duas regiões".

Anapu em foco, 29.11.2011
FORT XINGU COBRA INFORMAÇÕES DA NORTE ENERGIA E DO IBAMA
O Fórum Regional de Desenvolvimento Econômico e Socioambiental da Transamazônica e Xingu (FORT Xingu), composto por mais de 170 entidades da sociedade civil da região e preocupado com a falta de definições de algumas questões quanto à construção da Hidrelétrica de Belo Monte, vem cobrar publicamente do Instituto Brasileiro do Meio Ambiente (IBAMA) e da Norte Energia S.A (NESA) respostas.

Comitê Xingu Vivo, 28.11.2011
17 de dezembro: Dia X pelo Xingu – Dia de luta contra Belo Monte

Montag, 28. November 2011

Indigene Völker am Xingu mobilisieren gegen Belo Monte


Indigene Völker, die vom Bau des Kraftwerks Belo Monte am Xingu-Fluss betroffen sind, stellten Norte Energia das Ultimatum zur Abhaltung der Anhörung vor dem Kongress, wie in der Verfassung vorgesehen. Vertreter der Xipaya, Xikrin, Juruna, Kuruaya, Arawete und Assurini sind bereits im Haus der Índios in Altamira versammelt und warten auf weitere Stammesvertreter aus dem Oberlauf des Xingu.

In einer Videobotschaft mobilisieren die Índios zu einer Großkundgebung in Altamira. Darin werden die Vertreter der Regierung und des Konsortiums Norte Energia, die Ortsbevölkerung und die Presse eingeladen, um über die Nichterfüllung der Bedingungen für den Bau des Kraftwerks Belo Monte zu verhandeln. "Zur heute (25.11.) vereinbarten Verhandlung ist seitens der Regierung niemand gekommen. Wir geben ihnen eine letzte Chance und erwarten sie zwischen 30. November und 2. Dezember. Viele Blutsbrüder sind schon hier, um unser Anliegen zu vertreten. Wenn sie nicht mit uns sprechen, werden wir unsere Haltung ändern ", sagte Bebere Bemarai vom Volk der Xikrin.



Socioambiental, 27/11/2011
Indígenas mobilizam população contra Belo Monte
Em um vídeo, lideranças indígenas que serão afetadas pela construção da usina de Belo Monte convidam a população brasileira para vir à Altamira cobrar respostas do governo e da Norte Energia.

Leia também a carta aberta divulgada pelos povos indígenas do Médio Xingu.

Bischof Luiz Cappio kommt nach Deutschland



Bistum Hildesheim, 22.11.2011
Einsatz für die Ärmsten
Brasilianischer Bischof Luiz Flavio Cappio ofm kommt nach Wolfsburg
Hildesheim/Wolfsburg (bph) Er gilt als einer der profiliertesten Kirchenmänner Brasiliens und kämpft trotz Morddrohungen für die Armen: Am 4. und 5. Dezember kommt der brasilianische Bischof Luiz Flavio Cappio ofm nach Wolfsburg und stellt sich in einem „Begegnungscafé“ und bei einem Podiumsgespräch der Diskussion mit den Menschen. Cappios Besuch in Wolfsburg steht im Zusammenhang mit der Aktion „Dein Reich komme“, mit der das katholische Hilfswerk „Adveniat“ zu Weihnachten um Spenden für die Menschen in Südamerika bittet.

Material und Infos zu den Gästen der Adveniat-Kampagne 2011 „Dein Reich komme!“

Luiz Flavio Cappio: Prophet, Hirte und Wanderer

Blog-Archiv
Dom Luiz Cappio und die Umleitung des Rio São Francisco

Samstag, 26. November 2011

Unbefristete Arbeitsniederlegung beim Staudammbau Belo Monte

An die 2.000 Arbeiter legten am Freitag morgens (25.11.) auf der Baustelle für das Kraftwerk Belo Monte, dem derzeit größten Infrastukturprojekt Brasiliens, die Arbeit nieder. Das Konsortium Constructor Belo Monte (CCBM), das mit der Durchführung des Projektes beauftragt wurde, hat die Frist des 24.11. verstreichen lassen und auf die 16 Forderungen der Arbeiter nicht reagiert. Dies ist bereits der zweite Zwischenfall im November.
CCBN bestätigte Folha gegenüber "Kundgebungen der Arbeiter", gab aber keine näheren Auskünfte zu einem Streik.
Erst vor einer Woche wurden fast 150 Arbeiter entlassen, weil sie beklagten, nicht ihren Verträgen entsprechend zu Dienstleistungen verpflichtet worden zu sein.

Die Arbeiter beklagten unter anderem, dass Überstunden nicht entsprechend bezahlt werden. Außerdem dürften sie nicht, wie ursprünglich vereinbart, nach 3 Monaten Heimaturlaub in ihre entfernten Bundesländer antreten, sondern erst nach 6 Monaten. Das würde sie sehr demoralisieren, da doch Weihnachten und Neujahr vor der Tür stehen.
Außerdem seien Essen und Wasser oft nicht genießbar. Auf der Baustelle Pimentel mussten 5 Arbeiter wegen Übelkeit nach dem Essen ins Spital nach Altamira eingeliefert werden.
Weder Reportern noch Kollegen ist es erlaubt, die Kranken in den Revieren der Baustellen zu besuchen.
Telefonate aus den Telefonzellen der Baustelle werden mitgehört und unterbrochen, wenn über Arbeitsbedingungen gesprochen wird. Um die Presse vom Streik zu informieren, mussten die Arbeiter zur Telefonzelle in die nächstgelegene Ansiedlung Santo Antônio gehen.

Xingu Vivo, 25.11.2011
Trabalhadores paralisam Belo Monte; indígenas dão ultimato a Norte Energia
Cerca de dois mil trabalhadores cruzaram novamente os braços desde a manhã de sexta-feira (25), no canteiro Belo Monte, principal obra da construção da usina hidrelétrica na região de Altamira (PA). O Consórcio Construtor Belo Monte (CCBM), responsável pelo empreendimento havia se comprometido a responder as 16 reivindicações dos trabalhadores ontem, dia 24. Esta é a segunda paralisação no mês de novembro.

Folha, 25.11.2011
Trabalhadores de Belo Monte iniciam paralisação
Trabalhadores do canteiro de obras da hidrelétrica de Belo Monte, em Vitória do Xingu (oeste do Pará, a 945 km de Belém), iniciaram uma paralisação por tempo indeterminado nesta sexta-feira (25) por melhores condições de trabalho.

Mittwoch, 23. November 2011

Chevron verursacht Ölunfall vor Küste Brasiliens

Handelsblatt - 21.11.2011
Ölunfall vor Brasilien: Chevron drohen Millionen-Strafen
Chevron drohen Millionen-Strafen wegen des Ölunfalls vor Brasilien. Die Maximalstrafe beträgt rund 20 Millionen Euro. Zuvor hatte der Konzern die volle Verantwortung für den Vorfall übernommen.

NZZ, 22.11.2011
Brasilien verhängt Millionenstrafe gegen Chevron
(ddp) Die brasilianische Umweltbehörde hat wegen des Öllecks vor der Küste des Landes eine Strafe von 50 Millionen Reais (20,5 Millionen Euro) gegen den amerikanischen Ölkonzern Chevron verhängt.

Blickpunkt Lateinamerika, 24.11.2011
Chevron wegen Ölteppich am Pranger
Nach neuesten Meldungen hat Brasilien Chevron die Förderlizenz entzogen. Der US-Ölkonzern darf vorerst nicht mehr in dem Land bohren, bis die Ursachen und Verantwortlichkeiten für die Ölpest geklärt und die Sicherheitsbedingungen in der betroffenen Region wiederhergestellt seien, erklärte die brasilianische Ölbehörde.

Blickpunkt Lateinamerika, 25.11.2011
Stresstest für Chevron
Nach der Öl-Havarie im Atlantik muss sich die Betreibergesellschaft Chevron einer externen Unternehmensprüfung unterziehen. Am heutigen Freitag werde dem Ölmulti dazu eine detaillierte Benachrichtigung zukommen, so Carlos Minc, Umweltbeauftragter im Bundesstaat Rio. »Das wird eine Überprüfung sein, die eine Firma von bester Qualität und internationalem Niveau ausführt«, kündigte Minc gestern Abend an.

Dienstag, 22. November 2011

Brasilien: Wahrheitskommission zur Aufarbeitung der Militärdiktatur eingesetzt - mit Einschränkungen

taz.de, 21.11.2011
Versteinerte Miene bei den Militärs
Jetzt will auch Brasilien eine Wahrheitskommission zu Folter und Mord während der letzten Militärdiktatur einsetzen. In den Nachbarländern ist das längst passiert.

taz.de-Kommentar, 21.11.2011
Dilmas Doppelschlag
Es ist der bisher größte Erfolg für Brasiliens Präsidentin: Mit der Wahrheitskommission sorgt sie für Bewegung in der Menschenrechtsfrage, und das Gesetz über den Zugang zu öffentlichen Informationen dürfte korrupten Politikern das Leben schwerer machen.

Blickpunkt Lateinamerika, 21.11.2011
Brasilien: Staat bringt Licht ins Dunkel der Diktaturzeit
Mit neuen Gesetzen will Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff Licht in die Vergangenheit bringen und in der Gegenwart für mehr Transparenz sorgen. Dafür soll eine Wahrheitskommission die Menschenrechtsverletzungen untersuchen. Ein wichtiger Schritt zur Konsolidierung des demokratischen Prozesses, wie Befürworter meinen.

Der Standard, 24.11.2011
Wahrheitskommission soll Militärdiktatur aufarbeiten
Aufklärung über die Vergangenheit: Rousseff brachte die wahrheitskommission unter Dach und Fach
Porto Alegre - Dilma Rousseff hat es geschafft: 26 Jahre nach dem Ende des brasilianischen Militärregimes (1964-1985) ist die lange geforderte Wahrheitskommission unter Dach und Fach. "Es ist ein entscheidender Schritt zur Festigung der Demokratie in Brasilien", sagte Rousseff, die als Studentin in den Untergrund gegangen war und dies mit Folter und fast dreijähriger Haft bezahlen musste.

junge Welt, 10.12.2011
»Die soziale Abrechnung ist wichtiger als eine Strafe«
Gespräch mit Cecília Coimbra. Über den Charakter der brasilianischen Diktatur und den heutigen Umgang von Staat und Gesellschaft mit deren Verbrechen

Outras Mídias, 22.11.2011
Comissão da Verdade começa muito mal

Folha, 22.11.2011
Filha de desaparecido é impedida de falar na Comissão da Verdade
Impedida pelo governo de falar na cerimônia de instalação da Comissão da Verdade para não melindrar os militares, a psicóloga Vera Paiva, filha de Rubens Paiva, desaparecido desde 1971, diz que, em vez de proibir seu pronunciamento, os oficiais deveriam ter falado também, informa a coluna de Mônica Bergamo

Agência Brasil, 18.11.2011
Dilma sanciona lei que cria Comissão da Verdade e a que dá acesso a informações públicas
Brasília - A presidenta Dilma Rousseff sancionou hoje (18) a lei que cria a Comissão da Verdade para apurar violações aos direitos humanos ocorridas entre 1946 e 1988, período que inclui a ditadura militar. Dilma sancionou também a Lei de Acesso a Informações Públicas, que acaba com o sigilo eterno de documentos.
A Comissão da Verdade será formada por sete pessoas, escolhidas pela presidenta da República a partir de critérios como conduta ética e atuação em defesa dos direitos humanos. Ao todo, 14 servidores darão suporte administrativo aos trabalhos.
O grupo terá dois anos para ouvir depoimentos em todo o país, requisitar e analisar documentos que ajudem a esclarecer as violações de direitos. De acordo com o texto sancionado, a comissão tem o objetivo de esclarecer fatos e não terá caráter punitivo.

Agência Brasil, 26.10.2011
Senado aprova criação da Comissão da Verdade para apurar crimes do Estado entre 1946 e 1988
Brasília - O projeto de lei que cria a Comissão da Verdade foi aprovado hoje (26) no Senado, com apoio unânime dos senadores. Com a presença da ministra de Direitos Humanos, Maria do Rosário e de parentes de vítimas da ditadura militar, o parecer favorável ao projeto foi lido pelo relator, senador Aloysio Nunes Ferreira (PSDB-SP), ele mesmo exilado político no período da ditadura militar (1964-1985).

Sonntag, 20. November 2011

Neue Petition von Gota D’Água zum Stopp von Belo Monte

Im Anschluss an das 2. Globale Nachhaltigkeitsforum "Start With You" (SWU) in São Paulo haben sich viele Künstelerinnen und Künstler Brasiliens der Bewegung Gota D’Água angeschlossen und machen in Videoclips Aufklärung über nachhaltige Energiegewinnung und die verheerenden Auswirkungen des Staudammes Belo Monte. Innerhalb weniger Tage wurden 800.000 Unterstützungen gesammelt.

PlattformBeloMonte unterstützt die Online Petition an Präsidentin Dilma Roussef und bringt eine Übersetzung der Forderungen:

Ihre Exzellenz, Präsidentin Dilma Roussef
Sehr geehrter Herr Präsident der Abgeordnetenkammer Marco Maia

Die Bewegung Gota D’Água bittet Sie um Ihr Engagement und um Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Umweltkatastrophen von gigantischem Ausmaß:

Wir fordern, dass Sie auf die Argumente der Bevölkerung des Xingu, der Umweltschützer und Wissenschaftler, die sich mit der Materie wirklich beschäftigen und nach Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung Brasiliens suchen, hören.

Wir fordern ein Ende der Propagandareden über Fortschritt und echte Diskussionen über Formen nachhaltiger Energiegewinnung. Dadurch würde Brasilien auch jene für die Entwicklung des Landes nötige Energie erhalten, ohne ein Ökosystem dieser Größenordnung zu ruinieren.

Wir fordern die sofortige Einstellung der Bautätigkeiten für Belo Monte und breit angelegten Debatten, um die Brasilianer zur Reflexion über ein von ihnen befürwortetes Entwicklungsmodell zu bewegen, und um sie über mögliche Auswirkungen zu informieren.

Altamira fordert Einstellung von Belo Monte

In einem Exklusivbericht greift Folha ein Ereignis vom 28.9. auf, als sich Bürgermeisterin Odileia Sampaio und die Stadtverwaltung von Altamira (PA) - mit dem Bau von Belo Monte nun Schauplatz des größten Infrastrukturprojekts Brasiliens - an Präsidentin Dilma Rousseff, das Umweltinstitut Ibama und die Bundesanwaltschaft (MPF) wandten und um die Einstellung der Arbeiten am Wasserkraftwerk Belo Monte bzw. um Aufhebung der Installationslizenz ersuchten. PlattformBeloMonte berichtete davon.

Seit vier Monaten ist die Altamira (PA) von einer Massenmigration, die durch den Baubeginn ausgelöst wurde, stark betroffen. Der Immobilienmarkt ist zusammen gebrochen, die Mieten erreichen astronomische Höhen. Die Straßen verkraften die vielen Autos nicht, der Verkehr kommt zum Erliegen, Parkplätze fehlen. Einbrüche und Überfälle gehören zum traurigen Alltag. Schulen und Spitäler, die schon bisher zu klein waren, sind durch den Ansturm heillos überfordert.

In den verschiedenen Baustellen für Belo Monte sind bereits 4.500 Beschäftigte tätig. Die Arbeitsuchenden kommen aus weit entfernten Bundesstaaten. Vielfach werden die arbeitsrechtlichen Bedingungen - wie schon bei anderen Kraftwerksbauten in Jirau oder Santo Antônio - nicht eingehalten und es kommt zu Rebellionen unter den Arbeitern.

Die Bürgermeisterin von Altamira, Odileia Sampaio, sagte im Interview mit TV-Folha, dass von den vielen von Norte Energia S.A. gemachten Versprechungen bisher nur 5 % umgesetzt sind. Deshalb verabschiedete der Stadtrat ein Schreiben an die Bundesanwaltschaft und an IBAMA, in dem die Aufhebung der von IBAMA am 30. Juli 2011 erteilten Installationslizenz für die Belo-Monte-Baustellen verlangt wird.



Folha, 20.11.2011
Altamira decide pedir suspensão de Belo Monte; veja vídeo
A cidade de Altamira (PA), palco da maior obra do PAC (Programa de Aceleração do Crescimento), pediu à presidente Dilma Rousseff, ao Ibama e ao MPF (Ministério Público Federal) a suspensão das obras da Hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu.

Videográfico mostra como funcionará a hidrelétrica de Belo Monte

Samstag, 19. November 2011

Staatsanwaltschft fordert Auskünfte über Kredite an Belo Monte

Die Bundesstaatsanwaltschaft von Pará (MPF-PA) verlangte von der Brasilianischen Zentralbank (BC) Auskünfte über alle Kreditgeschäfte der Nationalen Entwicklungsbank (BNDES), die sie für das Wasserkraftwerk Belo Monte vergeben hat. Die MPF will wissen, ob die an Norte Energia zugesagten Kredite die von der Zentralbank vorgeschriebenen Mindestanforderungen hinsichtlich wirtschaftlicher Risiken erfüllen.

Laut Staatsanwalt Bruno Gütschow ist man über die Höhe der Kredite, die BNDES vergeben wird, besorgt. "Uns beeindruckt das extrem hohe Darlehens. Es ist unverständlch, dass ein Projhekt, das derzeit auf R$ 30 Mrd geschätzt wird, fast zur Gänze - nämlich zu 80 % - von BNDES finanziert wird", sagte er zu Agência Brasil.

Weiters fordert die MPF von der Zentralbank Vergleichszahlen von ähnlichen Kreditgeschäften bezüglich Zinsbedingungen und Risikoeinschätzungen. Die Zentralbank soll außerdem einen Bericht über die wirtschaftliche und finanzielle Durchführbarkeit der BNDES-Darlehen für Belo Monte vorlegen.

Laut der MPF gibt es zwei Abkommen zwischen BNDES und Norte Energia für den Bau von Belo Monte. Das Konsortium hätte bereits R$ 4,7 Mrd zugesagt bekommen, wobei ein Teil davon abhängig ist von der Genehmigung der Gesamtsumme.

Die Entwicklungsbank BNDES gab heute (18.11.) durch ihren Sprecher bekannt, dass der einzige für Norte Energia freigegebene Betrag ein Überbrückungskredit in Höhe von R$ 1 Mrd war. Er gab zu verstehen, dass die Finanzierung von Belo Monte noch nicht geklärt ist und dass die Verhandlungen noch im Gang sind.


Agência Brasil, 18/11/2011
MP pede ao Banco Central que fiscalize operações de crédito do BNDES à Belo Monte
Brasília – Mesmo sem um motivo específico, o Ministério Público Federal (MPF) no Pará pediu ao Banco Central (BC) que fiscalize todas as operações de crédito do Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social (BNDES) à Usina Hidrelétrica de Belo Monte. O MPF quer saber se os financiamentos autorizados para a Norte Energia estão de acordo com as normas mínimas de riscos econômicos estabelecidas pela autoridade monetária.

Agência Brasil, 18/11/2011
BNDES nega financiamento de quase R$ 5 bi para construção da Usina Hidrelétrica de Belo Monte

Freitag, 18. November 2011

Erste Arbeiter von Belo Monte nach arbeitsrechtlichen Forderungen entlassen und abgeschoben

Das Konsortium Constructor Belo Monte (CCBM), das für die Bautätigkeiten des Kraftwerks Belo Monte zuständig ist, hat am Mittwoch (16.11.) 141 Arbeiter der Baustelle Belo Monte, 50 Kilometer von Altamira (PA) entfernt, entlassen. Laut den Arbeitern begründete das Unternehmen die Entlassungen nicht. Aber sie erfolgten vier Tage nach der Einreichung eines Forderungskatalogs der Arbeiter im Büro von CCBM.
Zu Arbeitskonflikten mit der Baufirma CCBM kam es bereits am vergangenen Freitag (11.11.), als vier Mitarbeiter einen Job nicht ausführten, weil sie der Meinung waren, dafür nicht zuständig zu sein. Sie wurden daraufhin gefeuert. Dagegen protestierten weitere Arbeiter und drohten, das Gebäude in Brand zu stecken, sollten die Entlassungen nicht rückgängig gemacht werden.
Die Firmenleitung lud vier von ihr ausgesuchte Arbeitnehmervertreter zu Verhandlungen ein. "Sie [die Leiter] haben uns gerade deshalb ausgewählt, weil wir zuvor die Situation beruhigen konnten und für einen geordneten Dialog mit der Firma waren", erklärte einer der Unterhändler, der Maurer José Antônio Cardoso. CCBM schlug ein Treffen unter Beteiligung der Gewerkschaft (Sintrapav-PA) für Samstag (12.11.) vor.

Am Samstagmorgen arbeitete niemand, um die Tagesordnung für die Verhandlung mit dem Unternehmen zu erarbeiten. Unter den 16 Forderungen sind die Auszahlung der Überstunden an Samstagen, Urlaubsanspruch nach 90 Tagen, Erhöhung der Essensmarken und öffentliche Telefone auf der Baustelle. Die Arbeiter forderten auch eine Erhöhung des Aufsichtspersonals für die Sicherheitstrupps, um Fehlverhalten zu erkennen. "Es gibt gerade fünf Sicherhaitskräfte für ca. 20 Arbeitsabteilungen. Dies ist ein sehr ernstes Problem, das das Unternehmen auch während unserer Einschulung erkannt hatte. Und gerade deshalb ist dieses momentane Problem entstanden", erklärte der Zimmerer Walter Almeida, ebenfalls ein Sprecher.

Die Vorstände des Unternehmens versprachen die Weiterleitung der Vorschläge an die höhere Abteilung für Belo Monte und dass keiner der beteiligten Arbeiter mit Maßnahmen zu rechnen hätte. Am Mittwoch Früh (16.11.) jedoch fanden die Arbeiter am Eingang der Baustelle eine Liste mit 137 Namen von Entlassenen angeschlagen.

Noch am Morgen wurden sie von der Polizei mit Bussen in ihre Heimat in andere Bundesstaaten zurück gebracht. Der Begleitschutz wurde von Rondas Ostensivas Táticas Metropolitanas (ROTAM) gemacht, einer Elitepolizeieinheit aus Belém, verantwortlich zur Vorbeugung und Unterbindung von Gewalthandlungen. Laut Angaben der Arbeitnehmer wurden sie permanent von Polizeibeamten überwacht und sogar auf die Toilette begleitet.

Die vier Arbeitnehmervertreter erhielt jedoch eine "Sonderbehandlung". Um zu verhindern, dass sie das zuständige Arbeitsgericht in Altamira aufsuchten und klagten, wurden sie von der Polizei bis Anapu gefahren und dort in einen Bus gesteckt, der sie in ihre Heimat im Bundesstaat Maranão brachte. "Wir vier wurden von der Firma gebeten, die Verhandlungen zu unterstützen und den Konflikt zu beheben. Und daraufhin einfach entlassen. Das Unternehmen hat uns missbraucht, um die Leute hinauszuwerfen", klagte Walter.

Im Baugelände von Belo Monte wohnen ca. 300 Menschen in Zelt-Unterkünften, auch die 141 waren dort untergebracht. An die 1.800 Arbeiter sind momentan in der Baustelle Belo Monte beschäftigt. In allen drei Großbaustellen arbeiten derzeit ca. 4.500 Menschen, bis zu 20.000 sollen es werden.

Das Kraftwerk Belo Monte somm mite iner Leistun gvon 11.000 MWh das weltweit drittgrößte Kraftwerk werden und bereits 2014 den ersten Strom produzieren. 12 gerichtliche Verfahren sind ausständig. Bautätigkeiten im Flussbett sind derzeit gerichtlich gestoppt.


Xingu Vivo, 18.11.2011
Operários são demitidos de Belo Monte e escoltados a Anapu para evitar denúncias
O Consórcio Construtor Belo Monte (CCBM), responsável pelas obras da usina, demitiu nesta quarta-feira, 16, 141 trabalhadores do canteiro de obras Belo Monte, a 50 quilômetros de Altamira (PA).
Segundo os operários, a empresa não apresentou nenhuma justificativa formal para as demissões, mas a dispensa ocorreu quatro dias após a entrega de uma pauta de reivindicações trabalhistas à diretoria do CCBM.
Os atritos com a empresa começaram na última sexta-feira (11), quando quatro trabalhadores foram demitidos por se recusarem a realizar um trabalho que estava fora de suas funções. Um clima de revolta se instalou entre os operários, que, após o expediente de trabalho, ameaçaram incendiar o canteiro caso as demissões não fossem revertidas.

Dienstag, 15. November 2011

Schauspielerin Daryl Hannah kritisiert Belo Monte

Die Schauspielerin Daryl Hannah nahm am II. globalen Forum für Nachhaltigkeit "Fang bei dir an" (Starts with You - SWU) und am Musik- und Kunstfestival in São Paulo teil und kritisiert den Kraftwerksbau Belo Monte am Xingu-Fluss im Bundesstaat Pará.

“So etwas wie Belo Monte hat auf allen Ebenen nur Nachteile. Menschen werden vertrieben, indigenen Gemeinschaften werden die Lebensgrundlagen genommen. Dadurch wird die gesamte Region vernichtet, " sagte sie in einem Gespräch mit Journalisten."Dabei wissen wir, dass wir den Strom mit Wind- oder Solarenergie produzieren können", fügte sie hinzu.

Daryl wurde mit Filmen wie Kill Bill, Blade Runner oder Splash bekannt. Sie ist eine prominente Umweltaktivistin und -schützerin und setzt sich besonders für nachhaltige Energiegewinnung ein.

Daryl ist Mitbegründerin der SBA-Sustainable Biodiesel Alliance, eine Institution, die die gesamte Produktionskette von Biodiesel zertifiziert und Gründerin der Website http://www.dhlovelife.com/, die effiziente Lösungen und umweltfreundliche Produkte aus verschiedenen Teilen der Welt zeigt.

Daryl trat vor kurzem beim Virgin Music Festival als Referentin für Nachhaltigkeit auf und sprach vor mehr als 150.000 Menschen. Die Schauspielerin hat an verschiedenen UN-Konferenzen teilgenommen, so auch im Dezember 2009 beim Klima-Gipfel in Kopenhagen.

Weitere Artisten wurden gegen Belo Monte aktiv. Murilo Benício, Juliana Paes, Guilhermina Guinle, Marcos Palmeira, Natalia Dill, Isis Valverde, Eriberto Leão, Bruno Mazzeo oder Maitê Proença schlossen sich der Bewegung GOTA D'ÁGUA an und veröffentlichen ihre Botschaften gegen Belo Monte in Videoclips. Maitê will sogar ihre Hüllen dafür fallen lassen.

Estadão, 13.11.2011
Daryl Hannah brilha no Fórum do SWU
Atriz pediu para pessoas não se acomodarem durante palestra curta no segundo dia de festival

O Liberal, 13.11.2011
Daryl Hannah critica Belo Monte e relembra passagem pela Amazônia
A atriz americana Daryl Hannah participou neste domingo (13) do Fórum Global de Sustentabilidade do SWU e criticou a construção da Usina de Belo Monte, no Pará.
“Algo como Belo Monte tem desvantagens em todos os níveis. Vai deslocar pessoas, as comunidades indígenas vão ficar sem ter como se manter. Vai começar a matar toda aquela região”, disse, numa conversa com jornalistas.”Sabemos que podemos fazer isso (produzir a mesma eletricidade) com energia solar ou eólica”, completou.

Epoca, 15.11.2011
Maitê Proença tira a camisa contra Belo Monte

Freitag, 11. November 2011

Globales Nachhaltigkeitsforum und Musikfestival in São Paulo

Nach einem erfolgreichen Debüt 2010 mit 29 nationalen und internationalen anerkannten Referenten und 3.900 Teilnehmern wird das zweite Globale Nachhaltigkeitsforum Start With You (SWU) wieder während des Musik- und Kunstfestival über Nachhaltigkeit vom 12. bis 14 November in São Paulo stattfinden. Drei Tage lang sollen Ideen, Erfahrungen und Vorschläge zum Thema Nachhaltigkeit diskutiert werden.

Unter anderem werden die Schausprielerin Daryl Hannah, die Musiker Neil Young, Bob Geldof oder Virgílio Viana, John Rose, Mario Mantovani, Anna Gabriel, William McDonough, Michael Braugart, Wissenschftlerin Celine Cousteau, Ex-Umweltministerin Marina Silva und Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú am Forum oder am Festival teilnehmen.


Bom Dia São Paulo, 2.11.2011
Fórum do SWU vai receber convidados de todas as partes do mundo
O Theatro Municipal de Paulínia será a sede do Fórum Global de Sustentabilidade, com participaçõesdo músico Neil Young, da Nobel da paz Rigoberta Menchú e da atriz Daryl Hannah.

Donnerstag, 10. November 2011

Klage gegen Belo Monte abgewiesen - Berufung beim Höchstgericht folgt

Laut Estado de S. Paulo kündigte die Staatsanwaltschaft von Pará (MPF-PA) heute (9.11.) an, gegen die Entscheidung des regionalen Bundesgerichts TRF-1 zugunsten von Belo Monte beim Obersten Gerichtshof (STF) zu berufen.

Der TRF-1 hielt an der Rechtmäßigkeit der Baugenehmigung für Belo Monte fest und war mit 2:1 Stimmen der Meinung, dass die von der Staatsanwaltschaft geforderten Anhörungen der Indigenen nicht vor Baubeginn sein müssen, sondern auch vor Bauabschluss erfolgen können. Selena Maria de Almeide hatte die Genehmigungslizenz bei der ersten Sitzung am 17.10. als illegal bezeichnet.

Laut Rede Brasil Atual  bringt Brasilien dadurch die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) in Bedrängnis, da sie bereits am 1. April 2011 Brasilien zur Abhaltung der Anhörungen aufgefordert hat, was seitens der Regierung einfach ignoriert wurde.
Flávia Piovesan, Staatsanwältin im Bundesstaat São Paulo und Mitglied von Menschenrechtsorganisationen, bedauert die brasilianische Haltung in Bezug auf das Wasserkraftwerk Belo Monte und meint, dass hier die "Krise der OAS" sichtbar wird. Internationale Entscheidungen für die Rechte der Indigenen werden vor Ort einfach nicht beachtet.

Handelsblatt, 09.11.2011
Klage gegen Belo-Monte-Kraftwerk abgewiesen
Der Kongressbeschluss zum Bau des Wasserkraftwerkes Belo Monte in Brasilien wurde für rechtmäßig erklärt. Noch über ein Dutzend weitere Klagen stehen gegen das Milliardenvorhaben im Amazonas-Gebiet an.
In Brasilien hat ein Regionalgerichtshof den Kongressbeschluss zum Bau des umstrittenen Wasserkraftwerkes Belo Monte im Amazonas-Gebiet für rechtmäßig erklärt. Das Richtergremium wies eine Klage der Staatsanwaltschaft zurück, die wegen mangelnder Anhörungsverfahren vor dem Beschluss im Jahr 2005 die Verfassung verletzt sah. Zudem sei gegen die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Schutz indigener Gemeinschaften verstoßen worden.

Das sah Richterin Maria do Carmo Cardoso allerdings anders. Sie gab am Mittwoch mit ihrer Stimme den Ausschlag für die 2:1-Entscheidung des Gerichts."Der Zeitpunkt der Anhörung steht nicht im Verfassungstext. ... Sie (die Anhörung) ist nicht bindend, sondern rein informativ", begründete die Juristin ihr Urteil. Es komme zudem überhaupt nicht darauf an, dass die Anhörung vor der Beschlussfassung vorgenommen werde. Vielmehr sei ausreichend, wenn dies vor der Umsetzung des Projektes geschehe.

Gegen das Milliarden-Vorhaben im Bundesstaat Pará sind noch gut ein Dutzend Klagen anhängig. Belo Monte wäre mit einer Leistungskapazität von 11.233 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipu-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Die Regierung hält das geplante Werk am Xingu-Fluss zur Energiesicherung für notwendig. Kritiker fürchten die Umsiedlung zehntausender Menschen. Mehr als 500 Quadratkilometer Fläche sollen überflutet werden.

Kathweb, 10.11.2011
Brasilien: Gericht weist Klage gegen Mega-Staudamm ab
Juristische Auseinandersetzung um geplanten Bau des drittgrößte Wasserkraftwerks der Welt in Amazonien geht aber weiter

Maria do Carmo: "Ganz egal, ob die Indios vor oder nach der Lizenzvergabe angehört werden"

Xingu Vivo, 9.11.2011
TRF1 vota contra reconhecimento de direitos indígenas e MPF recorrerá ao STF
Em novo julgamento da Ação Civil Pública (ACP) 2006.39.03.000711-8 (que questiona a não realização de oitivas indígenas no processo de licenciamento de Belo Monte, como manda a Constituição), realizado nesta quarta, 9, pelo Tribunal Regional Federal da primeira região (TRF-1) em Brasília, a desembargadora Maria do Carmo votou pelo indeferimento da ACP.

Globo, 9.11.2011
Justiça garante continuidade da construção da usina de Belo Monte

Estado de S. Paulo, 9.11.2011
MPF entrará no STF contra decisão do TRF sobre usina


Jornal do Brasil, 9.11.2011
Belo Monte: MPF vai recorrer ao STF para que índios sejam ouvidos
O Ministério Público Federal vai recorrer ao Supremo Tribunal Federal pelo direito dos povos indígenas de serem consultados em “empreendimentos que afetem diretamente sua sobrevivência”, como é o caso da Usina de Belo Monte, cuja construção foi autorizada por decreto legislativo do Congresso Nacional, sem audiência dos índios.

Rede Brasil Atual, 9.11.2011
Postura do Brasil sobre Belo Monte coloca OEA em crise
Flávia Piovesan, colaboradora da entidade regional, considera que governos das Américas ainda veem respeito aos direitos humanos como enfrentamento aos Estados

Socioambiental, 11.11.2011
Desembargadora nega direito de consulta a indígenas garantido na legislação
Em voto contraditório, a desembargadora Maria do Carmo Cardoso desempatou julgamento sobre a usina de Belo Monte. O resultado final da sessão foi dois votos a favor da construção da usina e um voto a favor dos direitos indígenas

Consultor Jurídico, 11.11.2011
Belo Monte: Índios podem ser ouvidos durante empreendimento

Solidaritätsbekundungen für Megaron

Das Kommitee Xingu Vivo, das 40 Zivilgesellschaften und NGOs vertritt, veröffentlichte eine Solidaritätsbekundung für Megaron Txucarramãe, der nach 25-jähriger Tätigkeit ohne wirklichen Gründe als regionaler Koordinator der Nationalen Indio-Stiftung (FUNAI) in Colidé abgesetzt worden war.

Laut Aussagen der Kaiapó-Indios war die Kündigung Megarons, der immer "für die Verteidigung der das Überleben aller indigenen Völker in Brasilien gekämpft hat", zumindest "willkürlich", wenn nicht politisch bestimmt.

Die Bewegung Xingu Vivo deutet sie als Vergeltungsakt der Regierung gegen Megaron, weil am Tag zuvor indigene Gruppen, hauptsächlich der Kaiapó, die Baustelle von Belo Monte besetzt und großes nationales wie internationales Echo hervorgeruft haben.

Das Kommitee Xingu Vivo solidarisiert sich mit Kazike Megaron Txucarramãe und dem ganzen Volk der KAIAPÓ und begrüßt ihren Kampf gegen die Zerstörung Amazoniens und seiner Flüsse sowie seine Position gegen die Nationale Indio-Stiftung FUNAI, die im Namen der indigenen Völker des Xingu den Bau von Belo Monte genehmigt hat.

Zuvor hatten die Indios ein von Kazike Raoni unterzeichnetes Protestschreiben an den FUNAI-Präsidenten gerichtet und die Aufhebung der Entlassung Megarons verlangt. Kazike Raoni war über das Vorgehen der Regierung derart empört, dass er die Kündigung öffentlich anzündete.

Comitê Xingu Vivo, 10.11.2011
MOÇÃO DE SOLIDARIEDADE A MEGARON TXUCARRAMAE

Língua Ferina, 2.11. 2011
Carta de repúdio ao Presidente da Funai Marcio Meira


MEGARON from André Vilela D'Elia on Vimeo.

Dienstag, 8. November 2011

Bischof Kräutler: Staudammbau Belo Monte noch nicht entschieden


domradio.de, 8.11.2011
Bischof: Staudammbau im Amazonasgebiet noch nicht entschieden
Nach Ansicht von „Amazonas-Bischof“ Erwin Kräutler ist das letzte Wort im Streit um den Belo-Monte-Staudamm im brasilianischen Bundesstaat Para noch nicht gesprochen. Die Arbeiten am Flussbett des Rio Xingu hätten noch nicht begonnen, sagte der aus Österreich stammende Kräutler der Katholischen Nachrichten-Agentur(KNA) in seinem Geburtsort Koblach. Gleichzeitig gingen jedoch die Infrastrukturarbeiten am Flussufer voran. „Die Situation ist sehr verworren“, so Kräutler. Der Bischof der Prälatur Xingu warnte erneut vor den Auswirkungen des Staudammbaus. Eine Schleife des Flusses würde trockengelegt. „Dadurch wird den dort ansässigen Indios die Lebensgrundlage entzogen“, kritisierte Kräutler. Zudem werde ein weltweit einzigartiges Biotop zerstört. Rund 30.000 Menschen seien vom Staudammbau direkt betroffen; ein Drittel der Provinzhauptstadt Altamira werde überflutet. „Der Rest der Stadt liegt dann an einem toten See“, beklagte der Geistliche. Mückenplagen und Krankheiten könnten die Folge sein. „Als Bischof trage ich Verantwortung für die Menschen meiner Diözese“, erklärte Kräutler seinen Kampf gegen den Damm und für die Rechte der Indios. Mehrfach erhielt er wegen seines Einsatzes Todesdrohungen; seit Jahren steht er deshalb unter Polizeischutz. 2010 wurde der „Anwalt der Armen“ für seine Arbeit mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Das mehr als acht Milliarden Euro teure Projekt am Rio Xingu wird von der brasilianischen Regierung als zentral für die nationale Energiesicherheit bezeichnet. Umweltschützer und Menschenrechtler sehen vor allem Gefahren für die dort lebende Bevölkerung sowie die Pflanzen- und Tierwelt. Nach Fertigstellung wäre der Belo-Monte-Damm das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt.

Kathweb, 8.11.2011
Kräutler: Belo-Monte-Staudamm ist Todesurteil für indigene Völker
Austro-brasilianischer Bischof: "Kirche muss Leben verteidigen, wenn andere Tod säen"
Brasilia-Berlin, 08.11.2011 (KAP) Der aus Vorarlberg stammende Bischof von Altamira-Xingu, Erwin Kräutler, hat erneut vor den drohenden Auswirkungen des geplanten Belo-Monte-Kraftwerks im brasilianischen Amazonasgebiet gewarnt. "Der Staudammbau bedeutet das Todesurteil für mehrere indigene Völker", sagte Kräutler in einem Interview der deutschen Katholischen Nachrichtenagentur KNA. Durch das Großprojekt würden die Indios und die Flussbewohner, die am und vom Rio Xingu leben, ihre Lebensgrundlage verlieren. Von dem Staudamm seien 30.000 Menschen direkt betroffen, erinnerte der Bischof: "Ein Drittel der Provinzhauptstadt Altamira wird überflutet. Der Rest der Stadt wird dann an einem faulen, toten See liegen. Mückenplagen und Krankheiten werden die Folge sein."

Katholische Kirche Vorarlberg, 8.11.2011
Eine Mutter verkauft man nicht
Der aus Vorarlberg stammende Bischof von Altamira-Xingu, Erwin Kräutler, hat erneut das Bauvorhaben des Belo-Monte-Kraftwerks im brasilianischen Amazonasgebiet kritisiert. In einem Interview erklärte er, dass der Staudammbau das Todesurteil für mehrere indigene Völker bedeute. Die 30.000 Indios und Flussbewohner würden ihre Lebensgrundlage verlieren.

NGOs: Banken, die Belo Monte finanzieren, sind für Folgeschäden mitverantwortlich

Mehr als 150 Zivilgesellschaften und NGOs, darunter Amigos da Terra, die Bewegung Xingu Vivo Para Sempre oder die Kommission der Landpastoral, haben am Montag (7.11.) eine "außergerichtliche Benachrichtigung" an 11 Banken in Brasilien gerichtet und darin aufgefordert, den Bau des Kraftwerks Belo Monte am Xingu-Fluss nicht zu finanzieren.

Die Nationale Entwicklungsbank (BNDES), Banco do Brasil, Caixa Econômica Federal, Itaú Unibanco und 7 weitere wurden informiert, dass die Geldinstitute - sollten sie Belo Monte finanzieren - auch "automatisch" für die Folgeschäden des Kraftwerks verantwortlich seien.

Die Bewegungen halten die Umweltverträglichkeitsprüfung für unvollständig, woraus sich eine Reihe von Unsicherheiten über die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Staudammes ergeben.

Das Schreiben kritisiert die Gewährung der Installationslizenz (als zweiter Stufe im Lizenzverfahren), ohne dass die bei der Vorlizenz erteilten Bedingungen eingehalten und umgesetzt worden wären.

"Einer der schwerwiegendsten Fehler des Projekts Belo Monte ist ohne Zweifel die Verletzung des Artikels 231 der Bundesverfassung sowie internationale Rechtsnormen [...], die indigenen Völkern das Recht auf Anhörung vor dem Kongress und auf freie, und vorherige Einwilligung gewährleisten, sowie ausführliche Informationen über Großprojekte, die Auswirkungen auf indigene Territorien und auf ihr Leben haben, vorschreiben", sagt das Dokument.

Das für die Umweltlizenz zuständige Institut IBAMA erklärte bei früheren Anlässen, dass die volle Umsetzung aller Bedingungen erst am Ende des Kraftwerkbaues gegeben sein muss.

Norte Energia hat sich bisher dazu nicht geäußert.

Folha, 7.11.2011
Entidades pedem que bancos não financiem Belo Monte
Entidades civis anunciaram nesta segunda-feira ter encaminhado documento a 11 bancos do país recomendando que não financiem a construção da usina de Belo Monte, no rio Xingu (PA).

Xingu Vivo, 07.11.2011
Bancos recebem notificação sobre riscos de envolvimento com Belo Monte

Uma notificação extrajudicial assinada por mais de 150 entidades da sociedade civil foi enviada para onze bancos públicos e privados interessados em participar, direta ou indiretamente, do financiamento do Complexo Hidrelétrico de Belo Monte, no Pará. O documento foi endereçado para o Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social (BNDES), Banco do Brasil, Caixa Econômica Federal, Banco da Amazônia (BASA), Bradesco, Itaú Unibanco, HSBC, Grupo Santander, Banco Votorantim, Banco do Nordeste do Brasil (BNB) e BES Investimento do Brasil.
Xingu Vivo, 21.10.2011
Referências utilizadas na elaboração de cartas de advertência a instituições financeiras sobre o complexo Belo Monte
1. Desvios na concessão de licenças ambientais para o Complexo Belo Monte e descumprimento de suas condicionantes
2. Violações de Direitos Indígenas

Emissionshandel verfehlt Wirkung und dient der Korruption


ORF, 8.11.2011
Millionengeschäft statt Klimaschutz
Der Ausstoß schädlicher Klimagase nimmt weiter deutlich zu. Mit der Einführung von CO2-Zertifikaten versuchte die EU dieses Problem in den Griff zu bekommen. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass in Deutschland der Emissionshandel seine Wirkung weit verfehlt: Statt als Anreiz für mehr Klimaschutz zu dienen, sei der Handel mit Zertifikaten eine lukrative Einnahmequelle von Konzernen. Branchen mit hohem Schadstoffausstoß erhielten zu viele Emissionszertifikate gratis, die sie teuer weiterverkaufen können - eine „Gelddruckmaschine“, wie Umweltverbände kritisieren.

Montag, 7. November 2011

Entscheidung im Prozess gegen Belo Monte rückt näher


Eine der 15 eingebrachten Klagen gegen das Wasserkraftwerk Belo Monte wird am Mittwoch (9.11.) dieser Woche vom regionalen Bundesgericht TRF-1 fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen der nicht stattgefundenen Anhörung der indigenen Völker eine Zivilklage im öffentlichen Interesse eingereicht und die Annullierung der Genehmigungslizenz für Belo Monte gefordert.

Die Entscheidung des TRF-1 wurde bereits zweimal verschoben und das Verfahren ist momentan unentschieden. In der ersten Sitzung akzeptierte Richterin Selene de Almeida die Argumente der Staatsanwaltschaft und erklärte die Genehmigungslizenz für Belo Monte für illegal. Der Prozess wurde damals auf Auftrag des Richters Selene de Almeida vertagt. Bei der zweiten Sitzung am 26.10. lehnte er dann eine Aufhebung der Lizenz ab.

Die Entscheidung hängt nun am 9.11. von Richterin Maria do Carmo Cardoso ab, die bei der letzten Sitzung um Verschiebung zwecks Akteneinsicht gebeten hatte.

Sollte der TRF-1 für die Annullierung der Genehmigungslizenz für Belo Monte entscheiden, müssten die Bautätigkeiten gestoppt werden, bis die Konsultaionen der Indigenen vor dem Kongress stattgefunden haben. Es besteht noch die Möglichkeit zur Berufung vor dem Höchstgericht.

Das Recht auf Anhörung indigener Völker bei großen Infrastrukturprojekten, von denen sie betroffen sind, garantieren die Bundesverfassung und die ILO-Konvention 169 (International Labour Organisation), die 2003 von Brasilien ratifiziert worden ist. Sie muss vor dem Kongress erfolgen.

O Liberal, 6.11.2011
Uma das 15 ações que tramitam na Justiça contra a implantação da Usina Hidrelétrica de Belo Monte, no Rio Xingu (PA), pode ter um desfecho esta semana. Na próxima terça-feira (9), o TRF-1 (Tribunal Regional Federal da 1ª Região) vai retomar o julgamento de uma ação do Ministério Público Federal (MPF) que questiona o decreto legislativo que autorizou a construção da hidrelétrica sem a realização de consulta prévia aos povos indígenas da região.

Sonntag, 6. November 2011

Brasilien: Justiz annulliert Besitzanspruch auf 4,7 Mio Hektar wegen Landraub

Die Justiz von Pará annulliert das Recht auf Besitz einer Farm mit 4,7 Mio Hektar, was der Fläche von Holland und Belgien enspricht. Die gerichtliche Anordnung wegen Landbetrugs ist noch ausständig. Bereits in den 1990-iger Jahren erregte der Fall als weltweit größter Landraub in den Medien großes Aufsehen.

Die Entscheidung wurde am 25. Oktober vom stellvertretenden Bundesrichter Hugo Sinvaldo Silva da Gama getroffen. Damit wurde die Registrierung der Grundparzelle Curauá im Grundbuch von Altamira aufgehoben.

Die Parzelle wird im Urteil mit 4,7 Millionen Hektar angegeben und wäre im illegalen Besitz von Industrie, Handel, Export und Navigation des Unternehmens Xingu Ltda (Incenxil), einer Tochtergesellschaft der Gruppe C.R. Almeida (mit Hauptsitz in Paraná), die vom Ingenieur Cecílio do Rego Almeida gegründet worden war. Cecílio starb im Jahr 2008.

Damit wurde ein gerichtliches Verfahren beendet, das vor 15 Jahren begann. Das Institut für Landfragen in Pará (Iterpa) beantragte damals die Nichtigkeit der Registrierung, weil die ausgestellten Grundtitel und Pachtvertrge mit "prekär" und "vorläufig" gekennzeichnet waren. Dadurch bestand kein Besitzanspruch. Außerdem wurden in einem Vertrag 4 Ländereien mit einer tatsächlichen Fläche von 4.350 ha irrtümlich mit 4,7 Millionen ha angegeben, weshalb der Prozess ins Rollen gekommen war.

Agência Brasil, 04/11/2011
Justiça cancela registro de fazenda com área equivalente à dos Países Baixos
Brasília – A Justiça cancelou o direito de posse de uma fazenda no Pará com a área do tamanho da Holanda e da Bélgica juntas. Ainda cabe recurso à ordem judicial. Na década de 1990, o caso foi apontado pela imprensa como a maior grilagem do mundo.

Agência O Globo, 4.11.2011
Maior área grilada do Brasil tem matrícula cancelada pela Justiça Federal no Pará

Adital, 3.11.2011
A grilagem recorde mundial
O espantoso, no caso da Fazenda Curuá, é que o golpe tenha se mantido por tantos anos. A ação de cancelamento foi proposta em 1996 pelo Instituto de Terras do Pará. Apesar de ter provado que nenhum título de propriedade havia na origem do imóvel, a justiça estadual manteve o registro incólume, decidindo sempre contra o órgão público. Até que o Ministério Público Federal e outros órgãos da União conseguiram desaforar o processo para a justiça federal, que, afinal, reconheceu a ilegalidade da propriedade e cancelou o registro.
Essa tramitação acidentada e pedregosa seria evitado se a justiça do Pará tivesse realmente examinado as provas dos autos. Neles está demonstrado que o uso das terras no rico vale do Xingu, onde está sendo construída a hidrelétrica de Belo Monte e agem com sofreguidão madeireiros e fazendeiros, começou em 1924.

Samstag, 5. November 2011

Norte Energia muss Entschädigungsvereinbarungen zu Belo Monte offen legen

Der Gerichtshof von Pará hat am Donnerstag (3.11.) entschieden, dass das für den Bau von Belo Monte verantwortliche Konsortium Norte Energia den beauftragten Staatsanwälten die Informationen über Entschädigungsvereinbarungen mit allen, die vom Bau des Kraftwerks betroffen sind und die deshalb ihre Häuser verlassen müssen, zur Verfügung stellen muss.

In einer Klage vor Gericht sagte der Pflichtverteidiger, Norte Energia verletze die Rechtslage und würde die Einsichtnahme in Verträge von 180 Familien, unter ihnen Landwirte, Fischer und Flussbewohner, die einer Entschädigung zugestimmt haben, verweigern.

Auf diese Weise sollen die Entschädigungszahlungen überprüft werden. Dem Pflichtverteidiger Fábio Rangel zufolge würden die gezahlten Beträge weit unter dem Marktwert liegen und es gäbe keine technischen Kriterien für die Bewertung. Es gab Betroffene, die für das gesamte Grundstück eine Entschädigung von R$ 8.000 erhalten haben. Die Waldreserven der Grundstücke seien von Norte Energia überhaupt nicht berücksichtigt worden.

Die Klage forderte auch die gerichtliche Einstellung aller Entschädigungszahlungen und Vereinbarungen, was jedoch von Richter Geraldo Neves Leite abgelehnt worden war.

Norte Energia wollte sich bisher nicht dazu äußern. Für den Fall der Nichteinhaltung der Entscheidung müsse das Unternehmen eine tägliche Geldbuße in Höhe von R$ 50.000 leisten.

Folha Online - 03/11/2011
Justiça determina transparência em documentos de Belo Monte
O Tribunal de Justiça do Pará determinou nesta quinta-feira que a Norte Energia, responsável pela construção da usina de Belo Monte, deixe a Defensoria Pública do Estado ter acesso a informações sobre acordos de indenização que a empresa fez com quem terá de deixar suas casas, na região do rio Xingu. Na ação ajuizada na Justiça, a Defensoria disse que a Norte Energia violou a Constituição ao ...

O Estado de S. Paulo - 03/11/2011
Governo quer que Belo Monte respeite moradores, diz ministro
O ministro-chefe da Secretaria-Geral da Presidência, Gilberto Carvalho, disse nesta quinta-feira, 3, que o governo está preocupado em participar do processo de instalação da Usina de Belo Monte, no Pará, para que haja respeito aos moradores e às cidades.

Freitag, 4. November 2011

Fernando Meirelles: "Bau von Belo Monte ist einer der größten Irrtümer Brasiliens"


Das 8. Amazonas Film Festival in Manaus wurde am späten Donnerstagabend (3.11.) mit der Premiere des Films "Xingu" von Cao Hamburger eröffnet. Bei der anschließenden Feier im Teatro Amazonas in Manaus war das gesamte Filmteam dabei: Regisseur Cao Hamburger, die Produzenten Fernando Meirelles und Andrea Barata Ribeiro sowie die Schauspieler Felipe Camargo und João Miguel.

Bei der Pressekonferenz betonte Produzent Fernando Meirelles die Aktualität des Themas des Films in einem Land, wo momentan die Reform des Waldgesetzes debattiert wird, um Schutzzonen zugunsten von weiteren Anbauflächen aufzuheben. Außerdem kritisierte er den Belo Monte-Damm, wofür im März mit der Errichtung der Zufahrtsstraßen und Baustellen begonnen wurde. "Ich sehe das Problem dieses Kraftwerks und weiterer, die folgen werden, darin, dass sie einen Fortschritt bewirken, auf den wir nicht vorbereitet sind. Sie werden ein gewaltiges und ungeordnetes Wachstum auslösen", sagte er.

Laut Meirelles diene die in Belo Monte erzeugte Energie zur Versorgung der "Zellstoff-, Stahl- und Aluminiumindustrie". "Ich persönlich glaube nicht, dass diese Art von Fortschritt gesund und vernünftig ist", sagte der Direktor, und bezeichnete den Bau des Kraftwerks Belo Monte als einen der größten Irrtümer, der momentan in Brasilien aufgrund wirtschaftlicher Interessen begangen wird. Auch die Indigenen wollen diese Art des Fortschritts auf ihren Gebieten nicht, und das müsste respektiert werden.

"Wenn ich in der Zeitung lese, dass Megaron seinen Posten bei FUNAI verliert, weil er gegen Belo Monte ist, dann ist das genau die Problematik, über die auch der Film 'Xingu' handelt", sagte Mireilles.

Bei der Premiere konnte der Film jedenfalls das Publikum stark begeistern.
Premiere von "Xingu" beim Amazonas Film Festival in Manaus
Der Film "Xingu" handelt von den anthropologischen Expeditionen der Brüder Orlando, Claudio und Leonardo Villas-Bôas in den 1940-iger Jahren im Gebiet des oberen Xingu-Flusses. Die Regierung beabsichtigte damals die Erschließung des Landesinneren für Besiedlungen. Der Kontakt der Brüder mit den vorgefundenen indigenen Stämmen veränderte ihr Leben völlig und führte zu Konflikten mit der Regierung. Durch ihr Eintreten kam es 1961 zur Errichtung des Nationalparks Xingu und zum gesetzlichen Schutz der Xingu-Indianer.


taz.de, 5.11.2011
“Xingu” – Weltpremiere auf dem Amazonas Film Festival
Ich bin wieder einmal auf dem Amazonas Film Festival in Manaus. Die größte Attraktion fand gleich zum Auftakt statt: die Weltpremiere von Xingu, einer Hommage von Regisseur Cao Hamburger an die legendären Villas-Bôas-Brüder – jene Waldläufer, auf deren Initiative die Gründung des Xingu-Nationalparks 1961 zurückgeht.


UOL, 4.11.2011
"É um dos maiores erros atuais", diz Fernando Meirelles sobre a construção de Belo Monte

As implicações políticas das questões levantadas por ”Xingu” foram o tema dominante da entrevista coletiva realizada com a equipe do filme, na manhã desta sexta-feira (4), no Amazonas Film Festival.

EFE, 4.11.2011
Produtor de "Xingu", Fernando Meirelles questiona modelo de progresso do país

Último Segundo, 4.11.2011
Responsável por Belo Monte, Eletrobras financia filme sobre Xingu
Construção de usina é debatida durante coletiva para divulgação do longa sobre parque indígena

Site do Amazonas Film Festival
"Xingu"

Veja também:
TViG-Notícias, 15.4.2011
Parque Nacional do Xingu completa 50 anos

Donnerstag, 3. November 2011

Dom Erwin Kräutler: Bischof am Amazonas

Im schwarzen Rolli und mit blauer Strickweste steht Erwin Kräutler in der Tür seines Elternhauses und winkt. Eine Stickerei hat seine Familie hier früher betrieben. Von hoch oben schaut die Koblacher Kirche St. Kilian herunter, wo der 72-jährige Bischof als Bub ministriert hat. Den Vorarlberger Dialekt verbirgt seine tiefe Stimme nicht, auch wenn er über seine Arbeit in Brasilien spricht. Seinen gefährlichen Einsatz für die Natur, für die Indianer und die Armen am Xingu, dem letzten großen Nebenfluss des Amazonas.

MK: Sie sind in Vorarlberg aufgewachsen und arbeiten seit nunmehr 30 Jahren als Bischof am Amazonas. Wo ist Ihre Heimat?
Kräutler:
Ich habe meine Wurzeln nie verleugnet, aber ich lebe in Brasilien. Das war meine eigene Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue. Heimat ist mehr als geographische Umgebung, es ist auch die Kultur und hat vor allem mit Menschen zu tun. Man kann das nicht gegeneinander ausspielen.

MK:
Die brasilianische Regierung plant am Xingu den drittgrößten Staudamm der Welt. Durch das riesige Wasserkraftwerk Belo Monte würde auch Ihre Bischofsstadt Altamira teilweise überflutet. Hat der Protest gegen das Mammut-Projekt noch eine Chance?
Kräutler:
Der Bau ist bis heute nicht entschieden, es laufen neun Prozesse. Was ist das für eine saubere Energie, die 30.000 Menschen in Mitleidenschaft zieht? In Frage steht letztlich unsere Sicht der Natur, ohne die wir nicht leben können. Haben wir das Recht auf solche Eingriffe, die unabsehbare Konsequenzen auch für das Weltklima haben? Es geht ja nicht nur um Belo Monte, sondern auch um drei weitere Staustufen am Xingu, insgesamt 61 Projekte in Amazonien. Damit wäre das Land am Ende. Die brasilianische Regierung führt die Welt an der Nase herum. Durch den explosionsartigen Zuzug lebt unsere Stadt schon jetzt im Chaos, was das Gesundheits-, Bildungs-, Sicherheits- und Transportsystem anlangt.

Mehr in der Münchner Kirchenzeitung

Mittwoch, 2. November 2011

Indigener Koordinator wegen Kritik an Belo Monte entlassen

Der regionale Koordinator der Nationalen Indio-Stiftung (FUNAI) in Colider (nördlich von Mato Grosso), Megaron Txucarramãe, wurde am Montag (31.10.) von seinem Amt entlassen, das er seit 1995 ausübte.

Megaron, ein leitender Kayapo und Neffe von Kazike Raoni, sagte er wäre wegen seiner Kritik gegen die Staudämme der Bundesregierung und vor allem gegen Belo Monte gefeuert worden.

FUNAI-Präsident Márcio Meira wollte die Demission nicht kommentieren. Er ließ durch seinen Pressesprecher mitteilen, dass die Entlassung nicht mit Belo Monte zusammen hänge - Megaron hätte "nicht mehr seine Funktion ausgeübt".

Die Entlassung löste bei den Kayapo große Empörung aus. In einem Brief an das Justizministerium ersuchten sie um Klärung des Falles und kündeten Proteste in Colíder (634 km südlich von Cuiaba) an. Die Bewegung Xingu Vivo, ebenfalls gegen das Kraftwerk Belo Monte, veröffentlichte gestern Abend die Kündigung von Megaron und nannte sie eine 'kleine Rache'.

Die Kayapo waren in der vorigen Woche maßgeblich an der Besetzung der Baustelle von Belo Monte  beteiligt.

"Ich war zur Teilnahme an der Demonstration eingeladen, meine Verwandten hatten mich gerufen, aber ich konnte nicht teilnehmen. Aber die Leute bei FUNAI wissen, dass ich gegen Belo Monte bin. Ich werde auch weiterhin den Kampf meiner Verwandten fortsetzen und den Xingu-Fluss gegen den Damm verteidigen", sagte Megaron.

Er beklagte sich, nicht direkt von Funai über die Entlassung informiert worden zu sein. Eine Freundin hätte es ihm am Telefon gesagt. "Die Funai ist nicht da, um den Indigenen zu helfen. Wir haben so viele Probleme, aber sie tun nichts", kritisierte Megaron.

FOLHA, 2.11.2011
Caiapó que criticava Belo Monte é demitido da Funai
O coordenador regional da Funai (Fundação Nacional do Índio) no município de Colíder (norte de Mato Grosso), Megaron Txucarramãe, foi exonerado do cargo na última segunda-feira (31). Ele ocupava o posto desde 1995.

XINGU VIVO, 1.11.2011
Demitido da Funai, Megaron diz que ato foi motivado por oposição a hidrelétricas
No último dia 28, o cacique kayapó Megaron Txucarramãe foi demitido sumariamente e sem aviso prévio da coordenação regional da Funai de Colider, MT.

Dienstag, 1. November 2011

Rigoberta Menchú: "Belo Monte zeigt, dass Indigene in Brasilien keine Stimme haben"


Die guatemaltekische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin 1992, Rigoberta Menchú, hält die Anhörung der Indigenen und Volksbefragungen bei großen Infrastrukturprojekten für wichtiger als soziale und ökologische Kompensationen zur Verringerung der Auswirkungen solcher Vorhaben.

Sie kritisierte Brasilien für dessen fehlende Umsetzung des Urteils der Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Diese hat im Dezember 2010 die Aussetzung der Bautätigkeiten am Kraftwerk Monte Belo entschieden, weil die Indigenen nicht vor dem Kongress angehört worden waren, wie es die Verfassung vorsieht. Für Rigoberta gehört Brasilien bezüglich der Umsetzung der Rechte der indigenen Bevölkerung zu den "konservativsten Nationen" überhaupt.

"In Brasilien gehören die indigenen Völker zu den am meisten marginalisierten Gruppen der Gesellschaft, und die Regierung wehrt sich gegen internationale Lösungsvorschläge", kritisiert Rigoberta Menchú in einem Interview für CartaCapital. "Ich kenne die Realität der brasilianischen Indios, sie gehören zu jenen Gemeinschaften auf diesem Planeten, die am meisten zum Schweigen verurteilt sind", sagte sie. Im internationalen Vergleich bliebe Brasilien weit zurück, was die Wertschätzung der Indigenen betrifft.

Rede Brasil Atual, 1.11.2011
Para Rigoberta Menchú, Belo Monte mostra que índios no Brasil são "silenciados"
Ativista de direitos humanos da Guatemala, prêmio Nobel da Paz em 1992, defende consulta popular a respeito de grandes obras como mais importante do que compensação socioambiental