Freitag, 16. April 2010

Jüngster Gerichtsentscheid im Fall von Belo Monte nährt Hoffnung auf Gerechtigkeit

Das Bundesgericht von Altamira stoppte am 14. April 2010 den für 20. April geplanten Beginn der Ausschreibung zur Bewerbung für den Bau des Wasserkraftwerkes Belo Monte in Amazonien.
Mit einem Produktionsvolumen von 11.000 MWh wäre es das weltweit drittgrößte Kraftwerk.

Die indigenen Völker und Bewohner entlang der Flüsse hoffen auf einen Sieg der Gerechtigkeit. Umwelt- und Menschenrechtsbewegungen im In- und Ausland freuen sich mit den Betroffenen, denn sie haben nicht unwesentlich zur Berichterstattung über Belo Monte beigetragen.

Trotz des jüngsten Gerichtsurteils ist das Projekt, das seit mehr als drei Jahrzehnten von Befürwortern verteidigt und von Gegnern abgelehnt wird, noch nicht zu den Akten gelegt. Die Generalanwaltschaft des Bundes (AGU) hat rasch reagiert und bereits die Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts von Altamira eingereicht.

Wie in der Vergangenheit bemühen sich Staatsanwälte und Anwälte von Bewegungen der Indios und der vom Kraftwerk Betroffenen, bislang missachtete nationale Gesetze und internationale Regelungen durchzusetzen. Die brasilianische Bischofskonferenz CNBB bekundete immer wieder mit Stellungnahmen und Debatten zu Belo Monte ihre Option für die Bewahrung der Schöpfung.

Dem Protest gegen Belo Monte Xingu schlossen sich auch Künstler an, etwa der Musiker Sting oder der Regisseur James Cameron, der in diesen Tagen gemeinsam mit den Hauptdarstellern von "Avatar" Sigourney Weaver und Joel David Moore bei Kundgebungen auftritt.

Die Sorge um den Xingu teilen weltweit zahlreiche umweltbewusste Menschen, die sich an Petitionen und Aktionen beteiligen und im Alltag für Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Konsumverhalten eintreten.

Unternehmen und brasilianische Regierung haben Belo Monte noch lange nicht aufgegeben. Gestern, 15.4., gab die Regierung einen zweiten Bewerber für die Ausschreibung bekannt.

Die Menschen in Amazonien brauchen weiterhin internationale Solidarität, damit ihr Lebensraum am Xingu nicht unwiederbringlich zerstört wird, durch ein Wasserkraftwerk, bei dessen bisheriger Planung Gesetze verletzt und die Menschenwürde der Betroffenen missachtet wurde.