Estadao, 29.4.2010
Die Produzenten hochwertiger elektrotechnischer Maschinen und Bauteile in Brasilien sind um die Aufträge für das Wasserkraftwerk Belo Monte besorgt. Sie befürchten, das ein Großteil der benötigten Turbinen von Billigbietern aus dem Ausland bezogen werden könnte, besonders aus China.
"Der Nachteil für den Sektor wäre enorm, da mit 10.000 Arbeitsplätzen in der heimischen Maschinenbranche gerechnet worden ist", sagte der Vizepräsident des brasilianischen Industriellenverbandes für Maschinenbau (Abimaq), José Velloso Dias.
Bei Belo Monte, dem weltweit drittgrößten Kraftwerk mit einer Leistung von 11.000 MWh, werden 20 Turbinen mit je 550 MWh und 9 mit 25,9 MWh benötigt. Angeblich zählt der argentinische Konzern Impsa, der bereits bei Windkraftwerken stark präsent ist, zu den Favoriten. Wegen des bei der Auktion erzielten niedrigen Strompreises und der zu erwartenden hohen Kosten ist ein Geschäft mit den Chinesen nicht ausgeschlossen.
In diesem Zusammenhang ist der Kauf von 3.000 km Hochspannungsleitung in Brasilien durch die chinesische State Grid Corporation of China (SGCC) nicht uninteressant.
Außerdem wird eine Beteiligung des staatlichen russischen Energieunternehmens Inter Rao Ues an Norte Energia diskutiert. Bereits vor der Versteigerung sollen die Russen Interesse gezeigt haben, hätten aber die bürokratischen Anforderungen nicht bis zur Nennfrist am 12.4. erfüllen können.