EFE, 30.4.2010
Seit 19.4. tagt das Ständige Forum der Vereinten Nationen für indigene Angelegenheiten (UNPFII) in New York, um die Auswirkungen von Poltik und Fortschritt auf indigene Kulturen und Identitäten zu diskutieren. Das Treffen findet bereits zum neunten Mal statt und wird zwei Wochen dauern. Über 2.000 indigene Vertreter aus aller Welt nehmen daran teil.
Heute (30.4.) stand das in Brasilien am Rio Xingu geplante Wasserkraftwerk Belo Monte im indigenen UN-Forum auf der Tagesordnung. Die Teilnehmer äußerten ihre Besorgnis über dessen Auswirkungen auf indigene Gebiete.
"Wir fordern alle Länder auf, den Bericht der Weltkommission für Staudämme (WCD) in die Praxis umzusetzen, der Standards enthält, an denen sich die Staaten orientieren sollten", sagte der philippinischen Indigenenvertreter Victoria Tauli-Corpuz, einer von 16 Mitgliedern des Forums, bei der Pressekonferenz. Tauli-Corpuz wiederholte den Wunsch der indigenen Völker, bereits vor der Implementierung eines Wasserkraft-Projekts, das indigene Gemeinschaften beeinträchtigen könnte, ihre Zustimmung einzuholen. Weiters betonte er, dass das Forum Kommentare zu Vorschlägen für Infrastrukturmaßnahmen vermeidet, da das seine Kompetenzen überschreitet.
Dennoch war Wasserkraftwerk Belo Monte ein Schwerpunkt dieser Forumssitzung. Filmemacher James Cameron, der auch öffentlich gegen das Kraftwerksprojekt auftritt, nahm am vergangenen Samstag bei einer Sondervorführung seines Films "Avatar", in dem es thematisch auch um die Bedrohung indigener Völker geht, teil. Die Hauptdarstellerin von 'Avatar', Sigourney Weaver, ersuchte am Mittwoch während einer Protestkundgebung in New York gegen Belo Monte die brasilianische Regierung, ihrer weltweiten "Vorreiterrolle" in Umweltangelegenheiten gerecht zu werden und auf Belo Monte zu verzichten.
Den Kritiker zufolge führt das Kraftwerk Belo Monte zu irreparablen Umweltschäden. Bis zu 50.000 Indios und Flussbewohner müssten umgesiedelt werden. Der Vorsitzende des Ständigen Forums der Vereinten Nationen für indigene Angelegenheiten, der Bolivianer Carlos Mamani, sagte, dass indigene Territorien nicht nur durch Wasserkraftwerke, sondern auch durch Aktivitäten der Bergbauunternehmen und Ölindustrie bedroht werden. Laut Mamani widerspricht diese Art von Ausbeutung der Ressourcen den Interessen der lokalen indigenen Gemeinschaften und verletzt ihre Rechte auf ihre Territorien. "Die gewinnbringenden Aktivitäten des Raubbaues haben negative Folgen für die Wälder der indigenen Völker", fügte er hinzu.
Statements made at the Ninth Session of the United Nations Permanent Forum on Indigenous Issues
Press Release and Fact Sheets
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